Hallo Ihr Lieben,
ich weiss nicht so recht in welches Unterforum, ich habe jetzt dieses gewählt. Heute habe ich mal wieder einer der "vielen" Tage, in denen ich Angst habe, meinen Mann zu verlieren, was mich unendlich traurig und leer macht. Ich kann mir einfach ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Das Problem ist, dass wir ja diese beiden Krankheitsbilder haben und seine aplastische Anämie sich leider wieder verschlechtert, statt endlich stabil zu werden und jetzt überlegt wird, wie man weiter verfährt. Es gibt einige Möglichkeiten, auch Medikamente, die allerdings auch zum kompletten Knochenmarksversagen führen können und dann eine sofortige Transplantation notwendig macht. Ein Spender wird ja schon gesucht und hoffentlich auch einer gefunden. Allerdings würde er wohl eine Transplantation zum jetztigen Zeitpunkt nicht durchstehen, da müssen die Patienten wirklich fit sein dafür und nach einem SA ist man eben leider nicht fit wie wir ja alle wissen.
Die Angst steigt im Moment täglich meinen Mann zu verlierenIch weiss, viele Frauen/Männer verlieren ihre Partner. Aber wir sind doch erst seit drei Jahren verheiratet, hatten gerade mal ein Jahr, welches wir aber viel gearbeitet haben, weil wir - er aus Berlin - ich vom SChwarzwald nach Köln gezogen sind. Da muss man sich erst etwas aufbauen - tja und dann war ja schon der SA
Was macht ihr, wenn ihr solche Ängste habt. Ok, die Angst ist sowieso immer da, doch an vielen Tagen konnte ich sie jetzt einfach schon unterdrücken, weil sich einfach in alles Routine einschleicht, aber heute bin ich wieder in ein tiefes Loch gefallen. Ihr kennt das sicher auch. Was macht ihr dann? Ich habe mich versucht abzulenken, habe mit ihm gewitzelt - wir hatten heute die seit langem spassigste Physiotherpie, weil unsere Therapeutin sich immer an unserer gegenseitigen Ironie kaputtlacht. Micha hat eigentlich gute Laune - aber mir fällt das Lachen heute so schwer - bzw. seit heute abend. Ich würde so gerne wieder normal mit ihm weggehen können, einfach mal wieder normal etwas unternehmen können, aber es geht eben nicht und ich weiss, es wird noch eine lange Zeit dauern, wenn überhaupt und wenn dann nicht eine plötzliche Transplantation dazwischen kommt. So eine ungeplante Transplantation ist nicht gerade eine gute Ausgangssitutation.
Was macht ihr an solchen Tagen? Mein Psychologe hört mir zu, aber er ist eben auch nicht der liebe Gott. Wie findet man sich damit ab, das jemand evtl. bald sterben wird? Es gibt ja Menschen, die bekommen das direkt gesagt, so ist es ja bei uns noch nicht. Aber ich frage mich, wie schafft man es, dann noch sein Leben zu genießen? Heute geht das bei mir auf jeden Fall nicht ...
Danke fürs Zuhören ...
LG
Denise