#101

Angie

Untermettingen, Deutschland

Hallo Angie,

genau da liegt das große Problem. Mein Mann sieht das auch nicht ein, egal was ich sage, ob er uns in Gefahr bringt oder was auch immer. Es gibt Phasen, da geht es einigermaßen, aber dann wieder gibt es ständig Streit. Es ist manchmal zum Verzweifeln! 

 

Hallo Marganna,

Ja, ist bei uns genauso. Erschwerend kommt noch dazu das er immer wieder sagt es wäre meine Schuld, ich hätte was gesagt, getan und könnte mich nur nicht erinnern. Und ich nehme die Schuld auf mich, denn er könnte ja Recht haben..... Ich sags euch es ist verdammt schwer wenn man sich nicht erinnern kann, an große Ereignisse schon, aber an das kleine, alltägliche nicht. Und sich immer wieder fragt, warum man eigentlich sauer ist....

#102

Angie

Untermettingen, Deutschland

 

Es gab Phasen, auch dann nach dem Tod meiner Mutter, da musste ich mich jeden Morgen aus dem Bett zwingen. Im Moment denke ich ernsthaft über eine Reha nach. Corona im Herbst hin oder her. Ich glaube, es würde sowohl mir als auch meinem Mann nützen, wenn ich wieder gelassener und weniger traurig werde. Mir graust zwar gerade vor der Organisation davor (hier hat mal jemand geschrieben ihr graut schon vor dem Koffer packen - ich kann das super gut nachvollziehen - mir geht es ähnlich), aber ich denke, es wird notwendig.

Hast Du für Dich schon mal darüber nachgedacht?

Liebe Grüße

 

  

Hallo Amsel,

über eine Reha denke ich zur Zeit auch nach, aber lass mich immer wieder davon abbringen. Weil soviel zu tun ist.... vielleicht sollten wir alle gemeinsam Reha machen? Ich hätte ab Januar Zeit 😉

#103

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

 

 

Hallo Amsel,

über eine Reha denke ich zur Zeit auch nach, aber lass mich immer wieder davon abbringen. Weil soviel zu tun ist.... vielleicht sollten wir alle gemeinsam Reha machen? Ich hätte ab Januar Zeit 😉

😛 Meine liebe Angie ..... 

DAS ist mal eine ausnehmend gute Idee!! Jawoll! 

Januar fände ich auch gut. Wir müssten nur noch an der gleichen Klinik arbeiten 😉

Woran denkst Du? psychosomatisch oder orthopädisch?

#104

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Tag Amsel

Zum mir bestens bekannten Verdauungsproblem Deines Mannes:
Ich hatte meinen Lebtag lang kaum nennenswerte Verdauungsprobleme. Oder wenn doch einmal, waren diese üblicherweise leicht erklärbar. Nach meinem Schlaganfall begannen die Probleme und wurde es immer unangenehmer und immer öfter mit schmerzhaften Krämpfen verbunden; insgesamt eine dauernde Belastung, auch für das gesamte Wohlbefinden. Eine «vernünftige» Ernährung brachte kaum eine Verbesserung. Als Lösung hätte ich ein weiteres Medikament einnehmen sollen, was ich nicht wollte.

Nach bald sieben Jahren musste ich für ein paar Wochen die Statine absetzten. Und siehe da: Die Verdauungsprobleme haben sich rapide deutlich gebessert. Mittlerweile habe ich andere Statine ausprobiert und die Dosierung wurde so eingestellt, dass ich damit leicht über dem Idealwert liege. So hat mein jahrelanges martyrium in dieser Sache ein Ende gefunden. Für mein Wohlbefinden ist das eine sehr deutliche Verbesserung.

Auch Amlodipin vertrug ich schlecht, was sich an schmerzhaften Ausschlägen von den Knien abwärts manifestierte. Nach dem Absetzen des Medikamentes besserte es rasch. Trotzdem dauerte es gegen ein Jahr, bis der sichtbare Ausschlag verschwunden war. Nun ist mein Blutdruck etwas erhöht (ich nehme nur noch Ramipril), aber so fühle ich mich deutlich wohler.

Liebe Grüsse
Christoph

#105

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Guten Tag Amsel

Zum mir bestens bekannten Verdauungsproblem Deines Mannes:
Ich hatte meinen Lebtag lang kaum nennenswerte Verdauungsprobleme. Oder wenn doch einmal, waren diese üblicherweise leicht erklärbar. Nach meinem Schlaganfall begannen die Probleme und wurde es immer unangenehmer und immer öfter mit schmerzhaften Krämpfen verbunden; insgesamt eine dauernde Belastung, auch für das gesamte Wohlbefinden. Eine «vernünftige» Ernährung brachte kaum eine Verbesserung. Als Lösung hätte ich ein weiteres Medikament einnehmen sollen, was ich nicht wollte.

Nach bald sieben Jahren musste ich für ein paar Wochen die Statine absetzten. Und siehe da: Die Verdauungsprobleme haben sich rapide deutlich gebessert. Mittlerweile habe ich andere Statine ausprobiert und die Dosierung wurde so eingestellt, dass ich damit leicht über dem Idealwert liege. So hat mein jahrelanges martyrium in dieser Sache ein Ende gefunden. Für mein Wohlbefinden ist das eine sehr deutliche Verbesserung.

Auch Amlodipin vertrug ich schlecht, was sich an schmerzhaften Ausschlägen von den Knien abwärts manifestierte. Nach dem Absetzen des Medikamentes besserte es rasch. Trotzdem dauerte es gegen ein Jahr, bis der sichtbare Ausschlag verschwunden war. Nun ist mein Blutdruck etwas erhöht (ich nehme nur noch Ramipril), aber so fühle ich mich deutlich wohler.

Liebe Grüsse
Christoph

Hallo Christoph,

danke für Deine Tipps. Amlodipin nimmt mein Mann zum Glück schon länger nicht mehr. Sein Blutdruck hatte sich, seitdem er wieder zu Hause war, immer mehr verbessert. Im Moment noch 1 Ramipril + 1/2 Metroprolol. Bis vor 2 Monaten gab es noch 1/2 Metoprolol morgens dazu. Aber nachdem mein Mann im Verlauf seiner morgens angesetzten Therapien schlagartig müde wurde und da ich das einmal mit erlebt habe, (ich konnte das nicht glauben weil er morgens am Frühstückstisch top fit war) hatte ich den Blutdruck sofort danach kontrolliert und der befand sich dann mit 109/49 zu weit unten. Ich habe mir dann erlaubt die morgens zum Frühstück nicht zu reichen und abzwarten wie sein Blutdruck nach den Therapien um die Mittagszeit war. Lange Rede, kurzer Sinn. Der war im optimalen Bereich zwischen 125/?? und 140/?? - und damit habe ich es so belassen. Ich kontrolliere jetzt regelmässig und dokumentiere und demnächst lass' ich den Arzt noch mal drüber schauen, aber ich denke, es wird dabei bleiben. 

Was den Blutdruck angeht... Ich habe den Eindruck, dass bei meinem Mann regelmässige (niedrige - unter dem der empfohlenen Tagesdosis) Magnesiumgaben den Blutdruck leicht gesenkt hatten (von 140 auf eben die gemessenen Werte unter 110 - mit Medikation Ramipril + 2x 1/2 Metroprolol). Normal dosieren kann ich aber nicht, weil bei meinem Mann Magnesium zu Durchfall führt. 

Magnesium-Supplementation wirkt blutdrucksenkend | Kardiologie.org 

Magnesium für den Blutdruck: Wirkt der Mineralstoff? (magnesium-ratgeber.de)

An die Statine hatte ich auch schon gedacht - es dann aber wieder verworfen weil der Urologe das mit "neurologischen Problemen" abtat und weil die Blutdrucksenker ebenfalls zu Darmproblemen führen können.

Aber daran glaube ich inzwischen auch nicht mehr weil mein Mann, der wie Du früher keine Probleme hatte (und damals auch schon Blutdrucksenker einnahm) und eine gesunde Ernährung eben leider das Problem auch nicht wirklich verbessert hat. Es ist ein Kampf dafür zu sorgen, dass mein Mann, wenn er außer Haus ist, nicht von Durchfällen überrascht wird, andererseits aber auch nicht unter starken Verstopfungen zu leiden hat - die ja nun auch kein Spass sind.

Jetzt hoffe ich mal, dass das die Ursache ist. Ich werde auch das beim nächsten Arztbesuch ansprechen. Danke, dass Du mir dazu noch mal auf die Sprünge geholfen hast. 

Wenn das die Lösung sein sollte, dann bliebe "nur" noch seine regelmässig auftretende Antriebslosigkeit. Ich habe bis heute noch nicht heraus gefunden woran es liegt, dass das so hin und her pendelt. Er schwankt selbst 3 Jahre danach noch zwischen "an nichts Interesse, nur aktiv wenn er dazu aufgefordert wird und ansonsten ruft das Bett" und "offen im Umgang, Sprachversuche, er sucht sich Aufgaben selbst, Schlafbedürfnis zwar immer noch hoch, aber in einem Rahmen der einen normalen Tagesablauf zulässt". Der Neurologe hat nur müde mit den Schultern gezuckt, die Therapeuten können es sich auch nicht erklären.. tscha.. und ich rätsle noch immer. 

 

#106

Angie

Untermettingen, Deutschland

 

 

Hallo Amsel,

über eine Reha denke ich zur Zeit auch nach, aber lass mich immer wieder davon abbringen. Weil soviel zu tun ist.... vielleicht sollten wir alle gemeinsam Reha machen? Ich hätte ab Januar Zeit 😉

😛 Meine liebe Angie ..... 

DAS ist mal eine ausnehmend gute Idee!! Jawoll! 

Januar fände ich auch gut. Wir müssten nur noch an der gleichen Klinik arbeiten 😉

Woran denkst Du? psychosomatisch oder orthopädisch?

 Hallo Amsel,

ich denke eher orthopädisch, da hätte ich zur Zeit die besten Voraussetzungen. Leider muss ich noch 1 Jahr warten bevor ich eine erneute Schlaganfall-Reha beantragen kann.

 

#107

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Abend Amsel

Für mich ist nach über sieben Jahren die Müdigkeit und Antriebslosigkeit wohl die dominierendste Behinderung (Post Stroke Fatigue Syndrom). Laut Medizinmänner sei dieses Problem aufgrund meines Vorfalls nicht weiter verwunderlich …. Also habe ich mich/wir uns auch auf diese Situation eingestellt, ohne Resignation.

Mein Nachtschlaf ist normal, tagsüber muss ich mich mehrfach hinlegen und schlafe meistens rasch ein. Wenn ich mich konzentrieren muss, werde ich nach spätestens einer halben Stunde sehr müde. Gönne ich mir dann keine Pause, wird mein Dauerschwindel noch stärker, ich mache wirre Fehler und werde unleidig und so weiter. Alles in Allem ein lausiges Gefühl, emotional wie körperlich.

Meinem Hobby, dem ich vor dem Vorfall mit viel Begeisterung und Energie frönte, bin ich keine Minute mehr nachgegangen. Das Haus verlasse ich kaum noch, Kontakte pflege ich auch nur noch wenige.

Meine Partnerin hingegen ist sehr aktiv und unternehmungslustig. Also haben wir unsere gemeinsamen Zeiten und Rituale … und unsere Freiräume. Sie schaut dann für sich und ich beschäftige mich daheim . Ich habe mir ein paar kleine Ämtchen zugelegt. Geschirrspüler ein-/ausräumen, öfters das Essen zubereiten und ähnliches. Es kann halt mal passieren, dass ich einen halben Tag brauche, um den Geschirrspüler etappenweise auszuräumen und so weiter, also alles ohne Druck. Manchmal bin ich aktiv und dann unternehmen wir etwas. In die Ferien gehen wir öfter mal, obwohl ich auch dann jeweils wie gewohnt ziemlich passiv bin; so wie daheim eben. Zudem habe ich mir ein paar («Freizeit-»)Beschäftigungen zugelegt, die ich ohne weiteres liegen lassen oder mich damit beschäftigen kann.

Fazit: Das Ganze ist eine Frage der Tagesform, eine Besserung kaum zu erwarten. Nicht wirklich tolle Aussichten, aber Realität. So kann ich entweder «darunter leiden» oder ich akzeptiere die Situation und arrangiere mich. Bisher konnte ich mich gut damit abfinden und hoffe, dass es so bleibt.

 

Liebe Grüsse

Christoph

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