#61

D Kleinert

Gütersloh, Deutschland

Hi,

zuerst mal entwarnung...er ist im Moment im Krankenhaus weil er eine Harnwegsentzündung hat (und leichte Lungenentzündung), das hat das hohe Fieber ausgelöst bis zur fast Ohnmacht.
12 Std später bei meinem Besuch bei ihm war er im Kopf wieder klar und soweit normal, die intravenös gegebenen Antibiotika scheinen unheimlich gut angeschlagen zu haben, der ist sollte also in ein paar Tagen erledigt sein.

Meine Schwester ist zwar wahrheftig kein Pflegertyp aber ich selbst bin erstaunt was die doch alles macht (wenn auchmuffelig bis angefressen) und sich augenscheinlich doch sorgt und reinhängt.
Natürlich wäre es uns allen lieber wenn nichts davon nötig wäre...

Zum Badewannenlift:
Im Sanitätshaus habe ich mir das bestellte Teil angesehen, war da auch in einer normalen Wanne installiert als Anschauungsgerät. Auf Rezept halt nur 10 €, jetzt warte ich halt auf den Liefertermin.
Das sollte also für die Wanne bei Ihm (denen) also auch passen.
Ist nur das kleine Problemchen dass sein Rollstuhl nicht duch die Badezimmertür passt und er halt 1 Meter laufen muss (Altbau von 1935 oder so).
Wir hoffen ja dass er etwas fitter und mobiler wird wenn er jetzt die Entzündungen und ein paar Medikamente weg hat.

Mann, was hat der dies Jahr schon einen Scheiss gehabt...
Dauerschmerzen nach essen und trinken, = Entzündung und vereiterung des Gallenganges durch mehrere gewanderte Gallensteine, dadurch in kurzer Zeit 3 x ins Krankenhaus weil es nicht gleichzeitig gemacht werden konnte...
Im KH Corona gekriegt
Paar Wochen nach der Entlassung Schlaganfall, Stroke Unit-Neurologie-Rehaklinik, 2 Monate Pflegeheim
Mehrere schmerzhafte Stürze, zum Glück ohne Brüche
Jetzt Harnwegsentzündung und Lunge, wieder im Krankenhaus...
Und das mit 90, und das Jahr ist noch garnicht um.

Gut dass er so ein "Stehaufmännchen" ist.

#62

D Kleinert

Gütersloh, Deutschland

Das Jahr fängt wohl lausig an...

Wir haben den Verdacht dass mein Paps vor ein paar Tagen einen weiteren, leichteren Schlaganfall hatte.

Zu Sylvester war er im Kopf klar, Aussprache wie früher vor dem Schlag, konnte kurze Strecke gehen und man konnte normal mit ihm reden, zwei Filme hintereinander gucken war kein Problem...
Und vor drei Tagen rief er mich Nachts an (habs vom AB), klang verwirrt und nuschelig.

Seitdem ist er stark unkonzentriert, schläft dauernd ein, redet undeutlicher und kann praktisch nicht mehr gehen, der eine Mundwinkel hängt wieder etwas runter und gestern beim "Filmabend" ist er dauernd eingeschlafen und hat beim schlafen genuschelt...etwa so wie er in der Reha/Anfangs im Heim war, nach dem schweren Schlag.

Lief alles wieder so gut und jetzt...schöner Mist wieder.

Wir hoffen dass er sich wieder erholt, nach dem schweren Schlag gings ja auch gut bergauf und das jetzt war ja wohl deutlich weniger.

Der Verdacht wird auch von meiner Schwester geteilt die ihn ja soweit jeden Tag sieht und mit pflegt.

#63

Annin

Bayern, Deutschland

Unsere Mutter hat immer bei Stress, Müdigkeit und Überforderung oder Ablenkung deutlich ausgeprägtere Zeichen des Schlaganfalls.

Sobald der linke Fuß etwas schleift, reicht es für den Tag. Die Aussprache wird verwaschener bei leichter Müdigkeit, der Mundwinkel hängt bei Müdigkeit. Die Gedanken sind sprunghafter.

Was? Es gibt einen zweiten Arm? Dieses Ding, das irgendwo umgeknickt neben mir liegt kann etwas? 
Wenn sie etwas belastet, ist der Neglect deutlich ausgeprägt.

Sie ist sonst geistig sehr fit, daher fällt das schnell auf. Wir haben auch schon oft gedacht, dass ein erneuter SA gewesen sein könnte. Aber dann stellen wir fest, dass eine Graduierung der bestehenden Symptome vorliegt und keine neuen, noch unbekannten Phänomene.

 

Kommt es in Frage, eure Überlegung durch ein bildgebendes Verfahren zu überprüfen?


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Annin« (08.01.2023, 13:50)
#64

D Kleinert

Gütersloh, Deutschland

Nein, glaube das geht nicht...

 

Wie gesagt, scheint irgendwie Nachts passiert zu sein, Montag abend alles soweit OK, Donnerstag früh um 3 Uhr nachts der irgendwie nörgelige, nuschelnde und sinnlose Anruf dass er aus dem Bett gefallen wäre, ist keiner gekommen (Notruf ist noch nicht aktiviert) und ich jetzt zu ihm hinfahren sollte (sehe den AB erst morgens um 8 Uhr ab).

Mein Neffe ist um die Uhrzeit aber schon wach und ist direkt Wand an Wand, er hat ihn wohl am Telefon gehört aber nix verdächtiges, er wär dann ja sofort gucken gegangen.

 

Wie gesagt, seit letzte Woche ist er wie ausgetauscht bzw 3 Monate zurückgeworfen.

Und jetzt mit ihm zum Krankenhaus zu irgendwelchen Untersuchungen, dass die ihn wieder dabehalten, untersuchen, stressen...nur damit die sagen "Ja, war noch ein kleinerer Schlaganfall, machen können wir aber nix", dafür hat er die letzten 12 Monate zuviel mit Krankenhäusern zu tun gehabt. Und viel mehr als das jetzt zuhause (Medikamente, Ergotherapie, Pflegedienst 2 x täglich) können die wohl auch nicht machen.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »D Kleinert« (08.01.2023, 23:24)
#65

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

ich würde das Blut auf Entzündungswerte hin untersuchen lassen.

Schadet nicht, kostet nicht viel.. könnte aber auch eine Ursache für kognitive Störungen sein. Bei meiner Mutter war das heftig (bis hin zu Entführungsphantasien). Einen Tag nach der ersten Einnahme von Antibiotika war sie wie umgewechselt. Da staunte auch der Pflegedienst.

Einen Versuch wäre es m.E. noch wert.

Das trat bei meiner Mutter auch sehr plötzlich auf.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Amsel« (09.01.2023, 08:41)
#66

D Kleinert

Gütersloh, Deutschland

Er kam gestern mittag per RTW und Notarzt ins Krankenhaus wegen extremen zittern und verkrampfen.

In der Neurologie gehen die von Epilepsie durch vernarbtes Hirngewebe aus.

Die riefen mich gestern abend halb 12 an weil er von einem Anfall permanent in den nächsten geht, Medikamente wirkten kaum.
Der Stationsarzt meinte die müssten, um die Krämpfe zu mindern jetzt andere Mittel geben welche aber schwer auf die Atmung gehen und er wollte wissen wie es dann mit Intensivstation, künstlicher beatmung und künstlichem Koma (mind 3 Tage) aussieht wenn die Atmung wirklich aussetzt.

Ich/wir haben sowas abgelehnt, in dem Zustand jetzt würde er als schwerstpflegefall da raus kommen wenn er es überhaupt überlebt, das ist nur elende Quälerei.

Ist hart sowas nachts am Telefon sagen und entscheiden zu müssen, auch wenn sowohl ER (vorab immer) und wir alle das genau so sehen.

Wenn sein Urologe nichtmal bei ihm eine 40 Minuten Vollnarkose verantworten will (wie letzten Herbst schon VOR dem Schlaganfall gesagt) befürworten wir ganz sicher keine Intensiv und Apparatemedizin oder tagelanges Koma.

Dann ist sein Hirn nur noch Kartoffelbrei. Besser wenn es dann ganz vorbei ist.

Jetzt müssen wir abwarten wie es weitergeht.

#67

Heinz

königswinter, Deutschland

Für diese Situation habe ich mit meiner Patientenverfügung vorgesorgt und diese meinem Sohn gezeigt, um ihm eine solche Entscheidung nicht aufzubürden.

Egal wie ihr Euch entscheidet ich wünsche Euch viel Kraft und lasst Euch nicht verunsichern. 

Liebe Grüße

Heinz

#68

Angie

Untermettingen, Deutschland

Wie geht es ihm?

#69

D Kleinert

Gütersloh, Deutschland

So, also...

Nachdem im November alles ja wieder so gut war ist jetzt alles kurz vor dem ende.

Direkt nach seiner einlieferung war er im Kopf noch soweit klar, aber schwer am dauerzittern und krampfen.
Bei meinem besuch zwei Tage später war er praktisch nicht ansprechbar, zitterte aber immer noch.
Die schweren Antiepileptika im Anschluss, quasi fast der letzte Versuch reduzierten das zittern nur minimal, schaltete aber sein Gehirn aus und er lag nur noch schwer atmend und röchelnd da als wenn jeder Atemzug der letzte wäre, das ging eine Woche so und wir rechneten jeden Tag mit dem Anruf vom Krankenhaus dass es endlich vorbei wäre.

Er bekam zuletzt auf der Neurologie ein neues Medikament was das zittern fast komplett abstellte, es kommt aber immer schubweise wieder.

Als besonderes schmankerl wurde mir recht deutlich gesagt dass er austherapiert wäre und man ihn nicht länger im KH versorgen könne (Raus mit dem aber fix, wenn wir ihn nicht heilen können dann weg) , ich hatte also die kleinigkeit im innerhalb von 2, 3 Tagen einen Heimpflegeplatz zu besorgen.

Ich rief mindestens 12 Heime an wo allgemein A) Nichts frei 😎 Warteliste oder C) Nur Plätze für Damen frei waren.
Ist schon toll unter Zeitdruck einen Pflegeplatz zu suchen, natürlich habe ich mich nicht auf meine Stadt hier beschränkt.
Also täglich stundenlang telefonieren und das Net zu durchsuchen, ihn besuchen und nebenbei arbeiten zu gehen...

Aber...ich nahm Kontakt zum Evangelischen Johanneswerk auf die in unserer Stadt auch Heime haben, schilderte das Problem und bekam gleich am Montag darauf für ihn einen (Kurzzeit)Pflegeplatz im Heim 300 meter von mir zuhause.
Lacher: Kurz nachdem der dortige Sozialdienst schon mit dem Krankenhaus kontakt aufnahm trudelten weitere Angebote über offene Zimmer/Plätze ein... das jetzt hier um die Ecke ist zwar nicht so doll, eher Krankenhausstil aber egal.
Von den Heimpreisen will ich mal garnicht reden.

In der Neurologie wirkte also das neue Mittel soweit und er reagiert auch wieder und "redet", aber im Kopf ist nix mehr...Demenz im endstadium, was er erzählt muss aus den 30er, 40er Jahren sein und er erkennt mich nicht mehr. Ziemlich weggetreten.

Im Heim jetzt gibts auch eine Palliativ und Hospizstation und er ist auch im Palliativnetzwerk gemeldet.
Die Medikamente die ich jetzt holte sind die Never Come Back Medis die ihm im Notfall den Übergang erleichtern.

100 % bettlägerig, sehr dünn geworden, geistig in seiner eigenen Welt, keine Infusionen, weiterhin Dysphagie 1, Medikamenteneinnahme mit Brei via Teelöffel, nicht bedarfsdeckend.

Sein jetziger Zustand ist schlimmer als vorher weil er sich zwar körperlich erholt hat aber jetzt in dem Zustand unbekannt lange verweilen muss. Ein kleines Stück von der erleichternden Schwelle des Todes zurückgetreten.

Ich hoffe dass die Kombination aus miniernährung und Medikamenten ihn irgendwann endlich einschlafen lässt, jetzt ist es nur elend und grausam ihn so zu sehen.
Was ihn ausgemacht hat ist alles weg.

Seine beiden Zimmer sind jetzt fast ausgeräumt da er nicht mehr zurückkehren wird, die Tatsache hat entsprechend zu miesem Verhalten seitens meiner Halbschwester geführt als ich das sagte und sie entsprechend keine Miete mehr bekommen würde.
Ging ihr garnicht schnell genug seinen Kram rauszukriegen und so konnte ich innerhalb 3 Tagen alles mit meinem Auto zu mir transportieren, vom 30.1. bis 31.1.
Endlich ist "Der Alte" weg, der nervende, das "A...loch"...endlich kann die wieder ungestört in ihrem eigenen "Leben" verrotten.

Und ICH muss da auch nicht mehr hin und mich mit der herumärgern. Seine Post ist größtenteil auf meine Adresse geändert und nach Ablauf der Kurzzeitpflege melde ich ihn eh auf die Heimadresse um.

Wenn er endlich erlöst ist wird die eh sofort bei Fuß stehen und Konteneinsicht verlangen damit ich die ja nicht um ein paar Cent Erbe bescheisse.

Also, von einem Ärger in den nächsten und zurück.

#70

Fergy85

Wald-Michelbach, Deutschland

Oh man was soll ma dazu sagen /schreiben wünsche viel Kraft und alles gute und wenig Ärger mit den Verwandten usw … 

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