#31

Angie

Untermettingen, Deutschland

Das sind ganz tolle Nachrichten! Du siehst, jeder Fall ist einzigartig, jeder Mensch geht anders damit um. Ich wünsche euch noch eine lange gemeinsame Zeit.

#32

D Kleinert

Gütersloh, Deutschland

Trotz der ganzen Fortschritte ne neverending Story...

Da er jetzt erstmal in einem Pflegewohnstift untergekommen ist gibts natürlich so Krankenhausmässig keine Therapien mehr.
Und erschreckend: ich hab mir die Finger krumm geschrieben mit Emails und herumtelefoniert wie blöd, alle Therapeuten winken ab, ob Ergo, Physio oder Logo, KEINER hat Personal oder Zeit um einen neuen Patienten aufzunehmen.

Damit jetzt nicht die kleinen Fortschritte in seiner Motorik und dem Verstand wieder verschwinden müssen wir sowohl hoffen dass im Heim anwesende Therapeuten mal eine Zusatsviertelstunde für ihn haben als auch ich selbst mit ihm arbeiten.

Zum Glück gibts im net und bei Youtube so einige Übungen die man mit ihm machen kann und meine Ausbildung als Fitnesstrainer mit Fortbildung Reha hilft vielleicht auch etwas.
Besser als garnichts auf jeden Fall.

Aber es ist ech irre in einer Stadt mit 100 000 Einwohnern keinen Therapeuten zu kriegen.

Naja, selbst ist der Sohn.

#33

Angie

Untermettingen, Deutschland

Das ist bei uns nicht anders, es gibt kein Personal. Wenn ich nicht schon lange bei der Physio gewesen wäre und meine Termine dann auf meinen Mann überschrieben hätte, hätte er nach einem halben Jahr frühestens Physio bekommen. Wir wohnen wirklich auf dem Land, zu uns nach Hause wäre keiner gekommen.

Ich hoffe das das Personal die Viertelstunde Zeit hat. Lass dich auf jeden Fall bei jedem auf die Warteliste schreiben, manchmal hat man Glück und ist dann grade in der Nähe des Telefons wenn ein anderer Patient ausfällt.

#34

Heinz

königswinter, Deutschland

Sorry Text war für eine andere Frage. Daher gelöscht.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Heinz« (28.09.2022, 22:33)
#35

D Kleinert

Gütersloh, Deutschland

So, ich habe zufällig bei ihm eine Therapeutin "erwischt", so ein Vorgespräch um ihn kennenzulernen, anscheinend haben die in dem Pflegestift die angesprochen als sie eh da war. Ab Dienstag gehts mit Logo, Ergo und Physio los.

Damit es mir aber nicht langweilig wird:
Er hat noch reichlich Probleme mit der Toilette, die Motorik und das Gleichgewicht incl weiter anhaltender verwirrtheit verhindert dass er sich beim Toilettengang selbstständig an und ausziehen kann, das gleiche gilt natürlich für morgens und Abends.

Eigentlich wohnt er ja bei meiner Schwester im Haus aber da die einen Horror davor hat ihn beim WC oder an/umkleiden zu helfen (Unterwäsche, Nacktheit) sieht das alleine von daher schon schlecht aus dass er wieder nach Hause kann, er ist jetzt noch viel zu verwirrt und unselbstständig.

Ja, ein Pflegedienst würd wohl morgens und abends zum an und auskleiden kommen aber nicht, wie die sich das vorstellt "schnell kommen wenn er auf die Toilette muss".
Im Zimmer mit Bettpfanne ist keine lösung (Hygiene, Geruch), auch besteht das aus und anziehproblem.

Und die ist so der Typ bei mir anzurufen "Komm vorbei, der alte muss auf Scheisshaus" (O Ton) und das geht bei mir natürlich nicht, hab ja auch einen Job und so.

Ihn aber nur wegen so einer "Kleinigkeit" in eine vollstationäre Einrichtung zu bringen ist auch irgendwie blöd. Für ihn wäre es objektiv nicht nur schlecht aber nie mehr nach Hause, das ist für seine Psyche auch nicht gut wo er jetzt fleissig darauf hinarbeitet.

Schon blöd wenn man solche Verwandten/Pflegepersonen hat die bei sowas wie WC und Kleidungshilfe kurz und knapp sagen "Mach ich nicht, dann muss er ins Heim. Punkt."

Davon abgesehen wäre er praktisch im Zimmer eingesperrt da er nicht laufen kann/darf, im Rollstuhl immobil ist (kann nicht fahren) und auch weder den TV bedienen oder konzentriert das Programm verfolgen, er drückt an der FB irgendwelche Knöpfe und kann sich aufs Programm nicht konzentrieren, zB "Mach mal Nachrichten an", man machts und er guckt garnicht hin sondern erzählt nur ganz andere Sachen.

Sowas reibt mich noch zusätzlich auf.

Nach Hause, oder Pflegeheim, oder mobiler Dienst, oder ausprobieren mit zuhause und nach zwei Tagen geplärre von der Verwandtschaft hören "Ist mir zuviel, ich kann (will) das nicht, der muss ins Heim" (innerhalb von zwei Tagen? Morgen????)

#36

Annin

Bayern, Deutschland

Dieser Strudel aus Fragezeichen und unbekannten Situationen kann einen schnell auffressen.

Vielleicht kann man sich mit Aufgabenteilung etwas machbarer gestalten. Du machst Physio, Papierkram, Ärzte zB. Dann wird der Schwester auch klarer, dass man einen Beitrag leisten kann. 
Windeln sind evtl auch eine Hilfe.

 

Um deinen Vater etwas zu erklären: nach einem SA stimmt manchmal die Reihenfolge von Tätigkeiten nicht mehr, einzelne Teilaufgaben (erst Zahnpasta auf die Bürste, dann Bürste in den Mund) verschwimmen ineinander. Das Gefühl, wie lange etwas dauert, kann weg sein. Ungeduld und ewige Aufregung sind die Folge. Außerdem verliert man den Fokus und auch für den Betroffenen schieben sich schnell mal andere Gedanken dazwischen. Nur um dann nach einem Thema plötzlich wieder über das alte Thema zu sprechen. Oft habe ich auch das Gefühl, es wird viel über die Vergangenheit erzählt, weil man sich einfach freut, dass die Erinnerungen noch da sind. (Es kann aber auch ein Zeichen von Demenz sein.)

Vielleicht erklärt das auch ein wenig sein Verhalten.

Ich persönlich denke, dass man es daheim ausprobieren sollte. Dann wird man sehen, wie es dich entwickelt. Aber ich stecke auch nicht drin.

 

#37

D Kleinert

Gütersloh, Deutschland

Wow, das mit der Reihenfolge trifft bei ihm genau so zu wie Zeitgefühl und das ständige abschweifen in die Vergangenheit (das war aber schon vorher reichlich, und er wurde schon vorher tüddeliger und vergesslicher...

Das Problem ist da eher dass meine Verwandtschaft eher schon vorab das ganze ablehnt um, sagen wir, weiter im normalen ungestörten Lebensstil und Rhytmus leben zu können.

Beim für ihn essen machen und Wäsche waschen muss schluss sein.

Ich glaube dass gewisse Leute irgendwie garnicht kapieren was wirklich passiert ist und sich täuschen lassen weil er sich so gut erholt hat, als wenn es nur ein Knochenbruch war und alles wieder wie vorher.
Als wenn er nur aus bequemlichkeit im Rollstuhl sitzt und Hilfe in Anspruch nimmt.

Alles ziemlicher Mist.

#38

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland


Er hat noch reichlich Probleme mit der Toilette, die Motorik und das Gleichgewicht incl weiter anhaltender verwirrtheit verhindert dass er sich beim Toilettengang selbstständig an und ausziehen kann, das gleiche gilt natürlich für morgens und Abends.

 

.........

Schon blöd wenn man solche Verwandten/Pflegepersonen hat die bei sowas wie WC und Kleidungshilfe kurz und knapp sagen "Mach ich nicht, dann muss er ins Heim. Punkt."

.......

Davon abgesehen wäre er praktisch im Zimmer eingesperrt da er nicht laufen kann/darf, im Rollstuhl immobil ist (kann nicht fahren) und auch weder den TV bedienen oder konzentriert das Programm verfolgen, er drückt an der FB irgendwelche Knöpfe und kann sich aufs Programm nicht konzentrieren, zB "Mach mal Nachrichten an", man machts und er guckt garnicht hin sondern erzählt nur ganz andere Sachen.

.....

Nach Hause, oder Pflegeheim, oder mobiler Dienst, oder ausprobieren mit zuhause und nach zwei Tagen geplärre von der Verwandtschaft hören "Ist mir zuviel, ich kann (will) das nicht, der muss ins Heim" (innerhalb von zwei Tagen? Morgen????)

Ist denn keine, an die Klinik anschließende Reha angedacht? Das wäre Minimum und sollte auch sofort angegangen werden, da (zumindest nach meinem Kenntnisstand) ein anderes Prozedere greift wenn die Reha von zu Hause aus beantragt wird.

Der Sozialdienst der Klinik sollte das in die Wege leiten. Und sei es nur eine geriatrische Reha.

Andernfalls bliebe noch die Tagespflege als Möglichkeit und nachts und am Wochenende Windeln. Dann hätte er wenigstens Gesellschaft, wäre aber auch noch zu Hause.

Es gibt auch Toilettenstühle die man rollen kann. Im Pflegefall ist das nicht unüblich. Letztlich bedeutet das aber auch, dass der regelmässig geleert werden müsste.

Und auch wenn Du jetzt gegen Deine Schwester polterst. Ich kann Dir nur sagen, dass ich, wenn ich die Wahl hätte zwischen Papierkram und Arztbesuche erledigen und das tägliche "Kleingeschäft" wie Toilettengänge (und da denke ich noch nicht einmal an Missgeschicke und Durchfall), Essen, Wäsche, Putzen, Handreichungen, Unterhaltung ..... ich den Papierkram und die Ärzte wählen würde. 

Warum?

Weil man damit weniger gebunden ist. Der für Deine Schwester vorgesehenen Aufgabenanteil bedeutet 24/7 Std. präsent zu sein. 

Letztlich bliebe dann aber immer noch .. 

Davon abgesehen wäre er praktisch im Zimmer eingesperrt da er nicht laufen kann/darf, im Rollstuhl immobil ist (kann nicht fahren) und auch weder den TV bedienen oder konzentriert das Programm verfolgen, er drückt an der FB irgendwelche Knöpfe und kann sich aufs Programm nicht konzentrieren, zB "Mach mal Nachrichten an", man machts und er guckt garnicht hin sondern erzählt nur ganz andere Sachen.

 

#39

Marganna

Rheinland, Deutschland

Ich kann Amsel da nur voll und ganz zustimmen! Auch was die Wahl zwischen Toilette/Windeln und Papierkram betrifft. Wir haben das hier alle mitgemacht oder sind weiterhin mittendrin und bei aller Rücksichtnahme und allem Respekt der gegeben ist muss man auch sagen dürfen, dass einfach nicht jeder zum Pfleger geboren ist. Ich weiß, auch jetzt wird wieder aufgeschrien, wie kann sie nur, aber man muss doch auch klar sagen dürfen, wie es wirklich ist. 

Also, an- und ausziehen, Toilettengang usw. da kann eine Reha u. U. viel helfen. Wenn es wirklich nicht mehr geht, wirst du dich wohl oder übel den Tatsachen stellen müssen. Alles Gute! 

#40

Annin

Bayern, Deutschland

Damit man mich nicht falsch versteht: manchmal ist ein guter Schub möglich, wenn Betroffene nach Hause dürfen, manchmal ist auch große Ernüchterung angesagt, wenn man bemerkt, was alles nicht geht.

Ich finde es gut, wenn man sagt, was man nicht möchte. Man kann aber auch, wie bei uns, feststellen, dass es gar nicht soo schlimm ist und es bergauf geht und man nach 2 Wochen die für einen ganz argen Dinge schon nicht mehr tun muss.

Ich denke nur, dass es einfacher für alle sein kann, wenn man daheim vor Ort wirklich merkt, dass es nicht geht. Aber so richtig viel weiß ich ja auch nicht zu den vielen unterschiedlichen Situationen und Problemen. 

 

5321 Aufrufe | 86 Beiträge