#1
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Hallo,

ich (35 Jahre) hatte Ende November einen leichten Schlaganfall, der glücklicherweise ohne Folgeschäden geblieben ist. 2012 und 2018 war ich bereits mit neurologischen Ausfällen im Krankenhaus, die letztlich als Migräne mit Aura diagnostiziert worden, da im MRT nie ein Schlaganfall festzustellen war. Seit 2012 weiß ich, dass ich ein PFO habe. Mir wurde aber erst jetzt angeraten, dieses schließen zu lassen. Der Eingriff ist Mitte Dezember gemacht worden. Als Medikamente habe ich für einen Monat Clopidogrel und für 6 Monate ASS verschrieben bekommen. In den Leitlinien steht, man sollte Clopidogrel für 1 bis 3 Monate nehmen. Jetzt würde ich gerne wissen, wer auch einen PFO Verschluss bekommen hat und welche Medikamente ihr für welchen Zeitraum bekommen habt. Vielen Dank! 

Viele Grüße Kathi

 

 

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Kathi,

mein PFO Verschluss ist ja schon fast 10 Jahre her, erst habe ich Clopidogrel und ASS genommen, ähnlich, wie von dir beschrieben, denn nur noch ASS. Vor ca. 3 Jahren bekam ich Magen-Probleme mit ASS, denn bin ich auf Clopidogrel umgestellt worden, das nehme ich bis heute. Die Ärzte sind sich immer nicht so sicher, ob das PFO wirklich ursächlich war und raten deshalb weiter Gerinnungshemmer zu nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein PFO ursächlich war, kann man berechnen, siehe

Risk of Paradoxical Embolism (RoPE) Score - MDCalc

Ich habe mal bei der Deutschen Hirnstiftung nachgefragt, Dr. med. W.-O. Krohn E-Mail:krohn@hirnstiftung.org

Antwort:

Sie fragten, ob Sie Ihre medikamentöse Sekundärprophylaxe mit Clopidogrel absetzen könnten. Sie haben vor 10 Jahren einen Schlaganfall erliten, als Ursache sei ein PFO festgestellt worden. ASS mussten Sie wegen Magenproblemen absetzen.
 
Neurologisch wird nach dem Verschluss eines PFO für 1 bis 3 Monate eine doppelte Plättchenhemmung (ASS 100 mg plus 75 mg Clopidogrel) empfohlen. Danach soll für 12 bis 24 Monate eine einfache Plättchenhemmung folgen (ASS oder Clopidogrel). 
 
Eine Dauertherapie wird unter anderem für Patienten mit erhöhtem Gefäßrisiko, wie zum Beispiel einer Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“) empfohlen. Das gilt auch für Patienten, bei denen das PFO nicht unzweifelhaft als Ursache des Schlaganfalls gesichert werden konnte.
 
Aus Ihrer Schilderung geht kein Grund hervor, die medikamentöse Prophylaxe über 2 Jahre hinaus fortzusetzen. 
 
Ich muss es mal mit meinen Ärzten besprechen.
 
Jürgen
 
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