Guten Morgen zusammen! |
Ich habe nach meinem Schlaganfall(Hirninfarkt) im November 19 |
immer noch krampfartige Schmerzen in der linken Schulter und runter |
bis in den linken Rippenbereich.Fühlt sich an,als wenn jemand ein Korsett |
ziemlich stramm zugeschnürt hat.Ein Aufenthalt in der Schmerzklink kam |
zu der Diagnose,das es wohl KEINE neuropathischen Schmerzen sind sondern |
eher chronische Muskelschmerzen,resultierend aus einer Fehlstellung nach dem Schlaganfall. |
Außerdem habe ich auch noch Gleichgewichtsstörungen. |
Diverse Schmerzmittel (Pregabalin, Amytriptylin) und Übungen schlagen nicht an. |
In liegender Position,beim Schlafen habe ich überhaupt keine Schmerzen. |
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? |
Lieber Wolfgang,
bei mir liegt die Lähmung mittlerweile 50 Jahre zurück. Ich hatte am 11.06. ein Jubiläum: "50 Jahre überlebt!" Zu diesem Zeitpunkt habe ich meine Erfahrungen in einem Buch: "Schlaganfall: Ende oder Anfang?" in 58 Seiten beschrieben.
Um mit den Schmerzen klar zu kommen habe ich in dieser Zeit 14 med. Reha Kuren besucht und seit 2017 die "Selbsthilfegruppe Gehirn" gegründet, um von und mit anderen Betroffenen im geselligen Rahmen zu lernen. Erst hat die EU DSGVO und ein Mahnanwaltsbüro dazu geführt, dass ich unsere Webseite abgeschaltet habe und musste unsere Kommunikation von 50 Teilnehmern auf 16 Teilnehmern reduzieren. Dann kam Corona und von diesen blieben 5 für den Digitalen Austausch in der Videokonferenz übrig. Jetzt wo die Inzidenz Zahlen zurückgehen überlege ich wieder persönliche Treffen zu organisieren.
Akupressur war sehr Schmerzhaft, daher habe ich es trotz Erfolg Versprechungen abgebrochen. Schließlich ging es mir nicht darum mehr Schmerzen zu ertragen, sondern um weniger Schmerzen zu erreichen. Die Sanften Methoden haben mir schließlich am besten geholfen:
- DORN Methode für Wirbelsäule und Gelenke, die auch Selbsthilfeübungen zeigten.
- Feldenkrais Übungen zum Lockern, und die Selbsthilfeübungen für danach.
- Osteopathie war ebenfalls eine Super Lösung um die verklebten Faszien zu lösen.
- Massagetechniken habe ich als sehr hilfreich genutzt, um die Verspannungen zu lösen.
- Reiki zum Entspannen und die Selbstbehandlungstechniken für danach.
-Yoga: Achtung, es gibt Yogatechniken die mehr in die Meditative Richtung gehen und die wir trotz unseren Einschränkungen in der Beweglichkeit hilfreich praktizieren können.
- Autogenes Training ist ebenfalls eine entspannende Ergänzung zur schulmedizinischen Physiotherapie.
So konnte ich die Wiedereingliederung in Beruf und Familie schaffen.
Bei der Physiotherapie versucht man am besten herauszufinden, welche Technik am besten hilft. Da gibt es schließlich eine Vielzahl von Techniken. Such Dir die heraus die Dir am besten hilft.
Die einzig richtige Technik die bei allen Problemen hilft habe ich leider nicht gefunden.
In der Orthopädischen Rehaklinik habe ich mir deren Techniken angeschaut und Kniffe mitgenommen.
Mir hilft das Schwimmen im 30 Grad Wasser am besten.
In einer Reha zeigte mir ein Sporttherapeut, wie ich die Spastik beim Schwimmen nutzen könnte. Das hilft mir noch heute. Leider versuchen die Therapeuten uns oft Angst zu machen. Dann haben sie weniger Arbeit scheint mir. Darüber muss man manchmal mit vorsichtiger Überlegung über ihre Aussagen hinweg sehen.
Daher meine Erfahrung: Alles was gut tut, tut gut. Vieles muss man leider selbst zahlen. Wenn eine Technik nachhaltig schmerzt, hilft sie weniger und schädigt dafür mehr. Was den nicht Hirngeschädigten hilft, ist oft für uns unwirksam und schädigt. Daher sei achtsam. Viel Glück und Erfolg bei der Suche nach Deinem Weg.
Liebe Grüße
Heinz