#1
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Unbekannt

Gelöscht

Guten Morgen zusammen!
Ich habe nach meinem Schlaganfall(Hirninfarkt) im November 19
immer noch krampfartige Schmerzen in der linken Schulter und runter
bis in den linken Rippenbereich.Fühlt sich an,als wenn jemand ein Korsett
ziemlich stramm zugeschnürt hat.Ein Aufenthalt in der Schmerzklink kam
zu der Diagnose,das es wohl KEINE neuropathischen Schmerzen sind sondern
eher chronische Muskelschmerzen,resultierend aus einer Fehlstellung nach dem Schlaganfall.
Außerdem habe ich auch noch Gleichgewichtsstörungen.
Diverse Schmerzmittel (Pregabalin, Amytriptylin) und Übungen schlagen nicht an.
In liegender Position,beim Schlafen habe ich überhaupt keine Schmerzen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
#2

michi

Heimbach, Deutschland

Hi, mich würde mal interessieren, wie es zu der Diagnose kam, das es keine neurophatischen Schmerzen sind?

In welcher Scherzklinik warst du und wie zufrieden warst du damit?

LG Michaela 

#3

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

 
immer noch krampfartige Schmerzen in der linken Schulter und runter
bis in den linken Rippenbereich.Fühlt sich an,als wenn jemand ein Korsett
ziemlich stramm zugeschnürt hat.Ein Aufenthalt in der Schmerzklink kam
zu der Diagnose,das es wohl KEINE neuropathischen Schmerzen sind sondern
eher chronische Muskelschmerzen,resultierend aus einer Fehlstellung nach dem Schlaganfall.
 

 Ich bin zwar nur Angehörige und mein Mann hat zum Glück diese extreme Art von Schmerzen nicht, aber ich kenne diese Art von Schmerz von mir selbst, verursacht durch stundenlange Bildschirmarbeit (wochenlang, 10-12 Std. nur unterbrochen um das WC aufzusuchen oder einen Happen zu essen) und Zugluft weil das Büro ohne offene Fenster sich auf 35C aufheizte. Ich habe gar nicht mehr gemerkt, dass ich hühnereigroße Knoten am Hals hatte (da spürte ich den Schmerz auch nicht). Was ich gespürt habe ist, einen so extremen Druck auf dem Brustkorb, dass ich die Befürchtung hatte kurz vor einem Herzinfarkt zu stehen und deshalb den Hausarzt aufgesuchte (über seine Diagnose schweige ich mich aber mal besser aus - das war keine Glanzleistung), Schwindel, eingeschlafene Finger und stechende, spitze (ausstrahlende) Schmerzen von der Schulter (auf der rechten Seite.. der "Maus-Hand") bis in den Ellenbogen.

Mir haben weder Schmerzmittel noch Physiotherapie noch Akkupunktur geholfen. Spritzen in den betroffenen Bereich haben temporär Erleichterung gebracht - aber das kann man ja nicht endlos durchziehen. 

Insofern liest sich für mich Deine Diagnose plausibel. Die Frage ist, was diese Schmerzklinik Dir denn an Therapien hat angedeien lassen. Eine Schmerzklinik ist ja nicht nur für die Diagnose, sondern auch für die Behandlung zuständig. Zumindest sollte sie das in die Wege leiten, was Dir helfen kann den Schmerz wieder los zu werden.

Hat man Dir Physiotherapie verordnet (mit ein paar Übungen zu Hause wirst Du nicht weit kommen - bei mir war Physio sogar so gut wie zwecklos)? Hast Du mal über Thaimassage nachgedacht (aber Achtung.. das kann richtig, richtig schmerzhaft sein)

Ich hatte leider auch nachts Schmerzen. Jede Bewegung erzeugte stechenden Schmerz. So lange ich ruhig lag, war aber alles ok. Was mir letztendlich - nach fast 2 Jahren - geholfen hat war Rhus Toxicodendron. (ich präferiere die Tropfen) . Es war damals eine echte Verzweiflungshandlung. Homöpatisches Mittel soll gegen Schmerzen helfen die noch nicht einmal mit Schmerzmitteln bekämpft werden kann? Mhh.. so richtig daran geglaubt habe ich nicht. Aber was soll ich sagen.. nach 1 Tag war der Schmerz nicht mehr ganz so beißend, nach 3 Tagen konnte ich wieder in längeren Intervallen schlafen, nach vielen Tagen war der Schmerz kaum noch lokalisierbar so lange ich mich an 3x-täglich Einnahme hielt. Aber das vergass man sowieso nicht weil sich der Schmerz schon wieder meldete wenn man die Einnahme vergass. Und nach mehreren Monaten stellte ich fest, dass ich mittags die Einnahme vergass weil mir nichts mehr weh tat. Also ging ich auf 2x täglich über .. usw. usf. Heute habe ich keine Probleme mehr und wenn sich Verspannungen ankündigen, dann steuere ich gleich dagegen .. und hatte seitdem nie wieder so extreme Probleme. 

Ob das auch bei Dir helfen könnte? Ich weiss es nicht.

.. aber ich wundere mich etwas über die Diagnose "keine neuropathischen Schmerzen".

Fehlhaltungen können durch Nervenkompression genau diese Schmerzen erzeugen. 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Amsel« (11.06.2021, 15:55)
#4

Angie

Untermettingen, Deutschland

Amsel hat vollkommen Recht. Auch ich kenne die Schmerzen, die linke Seite schmerzt, Fehlhaltung war die Diagnose, Physio war sinnlos etc etc.

Thaimassage ist wirklich die Hölle und selbst zu bezahlen. Aber bei mir hilft es, da diese Fehlhaltung nicht aufhört. Und mein Tee 😉 einmal am Tag, den Tee machen, Handy aus und tief durchatmen.

#5

Heinz

königswinter, Deutschland

Guten Morgen zusammen!
Ich habe nach meinem Schlaganfall(Hirninfarkt) im November 19
immer noch krampfartige Schmerzen in der linken Schulter und runter
bis in den linken Rippenbereich.Fühlt sich an,als wenn jemand ein Korsett
ziemlich stramm zugeschnürt hat.Ein Aufenthalt in der Schmerzklink kam
zu der Diagnose,das es wohl KEINE neuropathischen Schmerzen sind sondern
eher chronische Muskelschmerzen,resultierend aus einer Fehlstellung nach dem Schlaganfall.
Außerdem habe ich auch noch Gleichgewichtsstörungen.
Diverse Schmerzmittel (Pregabalin, Amytriptylin) und Übungen schlagen nicht an.
In liegender Position,beim Schlafen habe ich überhaupt keine Schmerzen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Lieber Wolfgang,

bei mir liegt die Lähmung mittlerweile 50 Jahre zurück. Ich hatte am 11.06. ein Jubiläum: "50 Jahre überlebt!" Zu diesem Zeitpunkt habe ich meine Erfahrungen in einem Buch: "Schlaganfall: Ende oder Anfang?" in 58 Seiten beschrieben.

Um mit den Schmerzen klar zu kommen habe ich in dieser Zeit 14 med. Reha Kuren besucht und seit 2017 die "Selbsthilfegruppe Gehirn" gegründet, um von und mit anderen Betroffenen im geselligen Rahmen zu lernen. Erst hat die EU DSGVO und ein Mahnanwaltsbüro dazu geführt, dass ich unsere Webseite abgeschaltet habe und musste unsere Kommunikation von 50 Teilnehmern auf 16 Teilnehmern reduzieren. Dann kam Corona und von diesen blieben 5 für den Digitalen Austausch in der Videokonferenz übrig. Jetzt wo die Inzidenz Zahlen zurückgehen überlege ich wieder persönliche Treffen zu organisieren. 

Akupressur war sehr Schmerzhaft, daher habe ich es trotz Erfolg Versprechungen abgebrochen. Schließlich ging es mir nicht darum mehr Schmerzen zu ertragen, sondern um weniger Schmerzen zu erreichen. Die Sanften Methoden haben mir schließlich am besten geholfen: 

- DORN Methode für Wirbelsäule und Gelenke, die auch Selbsthilfeübungen zeigten.

- Feldenkrais Übungen zum Lockern, und die Selbsthilfeübungen für danach.

- Osteopathie war ebenfalls eine Super Lösung um die verklebten Faszien zu lösen.

- Massagetechniken habe ich als sehr hilfreich genutzt, um die Verspannungen zu lösen.

- Reiki zum Entspannen und die Selbstbehandlungstechniken für danach.

-Yoga: Achtung, es gibt Yogatechniken die mehr in die Meditative Richtung gehen und die wir trotz unseren Einschränkungen in der Beweglichkeit hilfreich praktizieren können.

- Autogenes Training ist ebenfalls eine entspannende Ergänzung zur schulmedizinischen Physiotherapie.

So konnte ich die Wiedereingliederung in Beruf und Familie schaffen.

Bei der Physiotherapie versucht man am besten herauszufinden, welche Technik am besten hilft. Da gibt es schließlich eine Vielzahl von Techniken. Such Dir die heraus die Dir am besten hilft.

Die einzig richtige Technik die bei allen Problemen hilft habe ich leider nicht gefunden.

In der Orthopädischen Rehaklinik habe ich mir deren Techniken angeschaut und Kniffe mitgenommen.

Mir hilft das Schwimmen im 30 Grad Wasser am besten.

In einer Reha zeigte mir ein Sporttherapeut, wie ich die Spastik beim Schwimmen nutzen könnte. Das hilft mir noch heute. Leider versuchen die Therapeuten uns oft Angst zu machen. Dann haben sie weniger Arbeit scheint mir. Darüber muss man manchmal mit vorsichtiger Überlegung über ihre Aussagen hinweg sehen. 

Daher meine Erfahrung: Alles was gut tut, tut gut. Vieles muss man leider selbst zahlen. Wenn eine Technik nachhaltig schmerzt, hilft sie weniger und schädigt dafür mehr. Was den nicht Hirngeschädigten hilft, ist oft für uns unwirksam und schädigt. Daher sei achtsam. Viel Glück und Erfolg bei der Suche nach Deinem Weg.

Liebe Grüße

Heinz

 

#6

michi

Heimbach, Deutschland

Hallo Heinz,

Ich habe deinen Beitrag interessiert gelesen. 

Ich hatte auch eine Hirnblutung und meine rechte Seite ist betroffen. 

Kannst du mir ein paar Tipps über das Schwimmen geben?

Ich war letztes und Anfang diesen Jahres für ein paar Monate auf Teneriffa und habe da einen Pool der auch 

ständig 32 Grad hat und ich habe mir nach einiger Zeit beigebracht auf dem Rücken zu schwimmen und das

klappt auch recht gut. 

Du hattest ja geschrieben, du nutzt deine Spastik beim Schwimmen, das würde mich interessieren. 

Ende des Jahres bin ich wieder ein paar Monate dort.

LG Michaela 

 

 

 

#7

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Michi,

wenn Du im Wasser bist, nimmst Du mit der linken Hand Deine spastisch gelähmte Hand und streckst sie wie beim Brustschwimmen nach vorne. Dann lässt Du sie im gestreckten Zustand wieder los. Die Spastik wird dann die Hand wie beim normalen Schwimmen von Dir unterstützt weder nach hinten ziehen. Das wiederholst Du dann wie beim Brustschwimmen. Mit der Zeit kommst Du so zu normalen Schwimmbewegungen. Das kostet Zeit, macht Spaß und trainiert den gesamten Körper. Du streckst Dich und löst Verspannungen. Voraussetzung, Du konntest vorher auch schon schwimmen. Beobachte Deinen Körper und übertreib es nicht. Wenn Du Dich zu viel anstrengst besteht die Gefahr dass Du die Spastik erhöhst. Das musst Du beobachten. Du wirst sehen wie einfach das ist. Im schlimmsten Fall fängst Du mit Tauchen an. Übertreib nicht. Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg.

Liebe Grüße

Heinz

PS.: Falls Du mehr Informationen möchtest, beschaff Dir mein gerade in den Handel kommendes Buch mit dem Titel: „Schlaganfall: Ende oder Anfang?“ Ich habe darin meine Erfahrungen der letzten 50 Jahre beschrieben. Es soll andern helfen nicht zu resignieren und immer neue Lösungen zu suchen, oder zu finden. Gib niemals auf. Es lohnt sich!

58 Seiten gebunden für 4,99 € Schau bei Google nach und schau in die Leseprobe.


#8

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

@Michi... 

bei uns in relativer Nähe gibt es die Möglichkeit in Salzwasser zu baden. Eines der Bäder bietet sogar 3 Becken mit unterschiedlichen Salzgehalten an. Das unterstützt beim Schwimmen wunderbar und gleicht den einen oder anderen Patzer aus. Evtl. hast Du ja auch diese Möglichkeit.

#9

michi

Heimbach, Deutschland

Hu hu Amsel,

Lieben Dank für deinen Tipp , gibt es bei uns leider nicht,

Aber ich hab eine neue Physio angefangen, wo es ein Bewegungsbad gibt das immer 

so 31 Grad hat, den in dieser Hinsicht bin ich ne Mimmi, es muss warm sein.......

LG Michi

#10

michi

Heimbach, Deutschland

Hallo Michi,

wenn Du im Wasser bist, nimmst Du mit der linken Hand Deine spastisch gelähmte Hand und streckst sie wie beim Brustschwimmen nach vorne. Dann lässt Du sie im gestreckten Zustand wieder los. Die Spastik wird dann die Hand wie beim normalen Schwimmen von Dir unterstützt weder nach hinten ziehen. Das wiederholst Du dann wie beim Brustschwimmen. Mit der Zeit kommst Du so zu normalen Schwimmbewegungen. Das kostet Zeit, macht Spaß und trainiert den gesamten Körper. Du streckst Dich und löst Verspannungen. Voraussetzung, Du konntest vorher auch schon schwimmen. Beobachte Deinen Körper und übertreib es nicht. Wenn Du Dich zu viel anstrengst besteht die Gefahr dass Du die Spastik erhöhst. Das musst Du beobachten. Du wirst sehen wie einfach das ist. Im schlimmsten Fall fängst Du mit Tauchen an. Übertreib nicht. Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg.

Liebe Grüße

Heinz

PS.: Falls Du mehr Informationen möchtest, beschaff Dir mein gerade in den Handel kommendes Buch mit dem Titel: „Schlaganfall: Ende oder Anfang?“ Ich habe darin meine Erfahrungen der letzten 50 Jahre beschrieben. Es soll andern helfen nicht zu resignieren und immer neue Lösungen zu suchen, oder zu finden. Gib niemals auf. Es lohnt sich!

58 Seiten gebunden für 4,99 € Schau bei Google nach und schau in die Leseprobe.

 Hallo Heinz,

Danke für deinen Tipp, ich werde es ausprobieren....

LG Michi

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