#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo, mein Freund (47) ist seit einer Woche auf der Intensivstation. Er hat beidseitige Anteriorschlaganfälle. Die Ärzte machen mir wenig Hoffnung. Sie sagen, er bleibt schwerst pflegebedürftig und vielleicht ohne Bewusstsein. Gibt es hier ähnliche Erfahrungen?

 

#2

Heinz

königswinter, Deutschland

Sie sagen, er bleibt schwerstpflegebedürftig und vielleicht ohne Bewusstsein. Gibt es hier ähnliche Erfahrungen?

Nach so kurzer Zeit sollte aus meiner Sicht eine solch schwerwiegende Aussage noch nicht abgegeben werden.

Solche angstschürenden Aussagen haben Ärzte vor Jahren meiner Mutter in Bezug auf meinen Gesundheitszustand ebenfalls vermittelt.

Warum solche Aussagen nach so kurzer Zeit getroffen werden? Sie bewirken eventuell einen Zustand der Resignation beim Angehörigen und später beim Patienten. Oder wollen diese Ärzte sich später wenn es besser wird, als die großen Heiler oder Wahrsager darstellen? Dann wären Sie beim Zirkus besser untergebracht. Diese Psychologie verstehe ich nicht.

Lass Dich nicht verunsichern. Nimm diese Aussage und geh hoffnungsvoll davon aus, dass die Medizinischen Möglichkeiten und die Selbstheilungskräfte Möglichkeiten zum Besseren zeigen können. Ängste sind schlechte Gefühle und übertragen sich auch unausgesprochen negativ auf den Patienten.

Geh lieber von einem positiven Ergebnis aus und unterstütze die Genesung positiv. Wenn es anders kommen sollte, kannst Du und der Patient es nicht ändern. Ihr habt es jedoch positiv abzuwenden versucht. Der Erfolg wird sich zeigen. Nutzt die unterstützenden Möglichkeiten die es gibt.

Alles Gute 

Heinz

#3
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Unbekannt

Gelöscht

Danke.

ich bin in einer Achterbahn der Gefühle.

#4

Sabrina

Bielefeld, Deutschland

Hallo, 

meine Mama lag über zwei Wochen im Koma und wir mussten uns auch immer wieder anhören, dass wir keine großen Hoffnungen schöpfen sollen und uns eher Gedanken über Pflegeheime und ähnliches machen müssen. Da Mama, wenn sie überhaupt wach wird, höchstwahrscheinlich in einem vegetativen Zustand bleibt. Nunja, Mama ist schon wach, sie spricht, sie bewegt alle Körperteile, hat alles gut überstanden. Ist zurzeit nur noch etwas verwirrt, aber das soll sich auch mit der Zeit legen. 

Ich würde sagen, sofern es noch Hoffnung gibt, sollte ihr daran festhalten. Die Ärzte geben meistens schlechtere Prognosen, aber wie es am Ende aussieht, kann keiner genau wissen. 

Ich wünsche deinem Freund eine schnelle Genesung und dir ganz viel Kraft🙏

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Dankeschön 

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Dani,

ich selbst hatte 2019 einen beidseitigen Schlaganfall und keiner gab mir Hoffnung, "die Alte" zu werden. Man sieht mir nichts an. Natürlich habe ich noch immer Einschränkungen. Ich sehe rechts noch lange nicht so gut, so dass ich auch noch kein Auto und kein Fahrrad fahren kann. Sicher werde ich nicht mehr ganz wie vorher sein, aber es geht voran, wenn auch langsam. Ich wünsch deinem Freund das Allerbeste und dass auch er inzwischen Erfolge hat.

LG Bettina

#7

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Betti,

ich verstehe was Du damit meinst.

Ist es denn erstrebenswert wieder "die Alte" zu werden?

Ist es nicht besser die Situation als Chance zu nutzen, um "die Neue" zu werden?

Vielleicht ist "die Neue" sogar besser als "die Alte"?

Liebe Grüße

Heinz

#8

Heinz

königswinter, Deutschland

Liebe Dani Be,

lass Dir die Hoffnung auf Besserung nicht nehmen. Die Menschen mit den schlechten Nachrichten wollen nur Deine Aufmerksamkeit erhaschen. Du wirst die Situation Deiner Mutter schon selbst beurteilen können. Das kann eine fremde Person überhaupt nicht. Schau auf die Erfolge und nutze die Unterstützungsmöglichkeiten so gut es geht. Ob dann nur noch der Weg zum Pflegeheim bleibt, das weißt Du selber am Besten. Prüfe Deine Situation und die Situation Deiner Mama und suche den Besten Weg. Gehe mit Zuversicht voran und nutze die Zeit.

Ich wünsche Euch viel Kraft und Glück mit Euren Entscheidungen.

Liebe Grüße

Heinz

 

#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Heinz,

du hast schon Recht, wenn du das so siehst. Mit "wieder die Alte" werden meine ich, dass ich gerne wieder Rad fahren würde und ohne Angst über die Straße gehen kann. Ich habe kein Problem mit Veränderungen oder dem Alt werden, ganz im Gegenteil. Ich bin nach wie vor positiv und wer nicht weiß, was ich noch versuche abzuarbeiten, kann es nicht glauben, weil man es nicht sieht. Ich möchte einfach wieder ein wenig selbstständiger werden, auch Auto fahren und einkaufen gehen wie ich das gewohnt war. Ich fühle mich einfach jung und habe ein wenig Angst schöne Lebenszeit zu verlieren. Ich weiß, dass ich trotz allem sehr viel Glück hatte, aber es schmerzt, von heute auf morgen unselbstständig zu sein. Das ist anders, als wenn man altersgerecht hineinwächst.

 

LG Bettina

#10

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Bettina,

ich verstehe Deine Situation.

Weil ich zu wenig von Dir weiß, kann ich leider nicht darauf antworten.

Vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen ein bisschen. Sieh Dir meinen Erfahrungsbericht in der Anlage an.

Über die Straße gehen ist in unserer Zeit der kurzen Ampeltaktung immer ein Problem. Moderne Orthopädietechnik unterstützt oft. Jeder lebt mit der Gefahr.

Zum Autofahren braucht man Reaktionsvermögen und ausreichendes Sehen, vieles kann durch Technik ersetzt werden.

Zum Fahrradfahren, wenn Du es unbedingt möchtest gibt es dafür Spezialräder.

Wichtig ist es eine individuell passende Möglichkeit zu suchen.

Das ist sehr mühsam und aufwendig, führt aber zum Ziel.

Was ist Dir wichtig? Die Angst zu überwinden, nicht zu resignieren und einen gangbaren funktionierenden Weg zu finden ist Deine Aufgabe!

Wieviel Zeit willst Du für die Suche opfern?

Wieviel Geld willst Du dafür opfern?

Der Erfolg wird Dich belohnen und Dir eine Neue positive Zeit schenken.

Gib nicht auf! Ich wünsche Dir viel Erfolg und Glück für die Zukunft.

Liebe Grüße

Heinz


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