#61

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

 

Hallo Christoph,

danke, die guten Wünsche kann ich gut gebrauchen. Seit Monaten nimmt das bei mir kein Ende - es kommt immer wieder etwas dazu. Bei meiner Mutter befürchte ich, dass sie nicht mehr die Alte sein und ein Pflegeheim unumgänglich werden wird. Und genau das hat sie für sich immer ausgeschlossen. Wie die Lage sich im Moment jedoch darstellt, wird eine Pflege zu Hause nicht machbar sein da ich als Unterstützung ausfalle. (es wäre auch so heftig genug geworden). So oder so, so schnell wird diese zusätzliche Belastung nicht vorbei sein. (Meine Mutter hat Chaos gepflegt)

Ja, natürlich bin ich die Aktive in unserem Zweiergespann. Mit stark ausgeprägter Aphasie gibt es dazu keine Option. Und wäre mein Mann noch Teil unseres früher sehr gut funktionierenden Teams, dann würden wir unsere Probleme gut gemeistert bekommen. Nur hat es zumindest aktuell noch den Eindruck, dass er dieses Team aufgekündigt hat. Zwischen den Jahren hatte er dann noch (sofern ich das als Laie korrekt erkannt habe) massive Depressionen die mein Mann auch als solche bestätigt hat und jetzt aber sagt, dass er keine mehr hätte. Frustration ist sicher auch ein Punkt. Die Bequemlichkeit überrascht mich allerdings, denn wenn mein Mann früher eines nicht war, dann bequem. Deshalb frage ich mich immer, ob seine Verweigerungshaltung in manchen Bereichen wirklich Bequemlichkeit ist, oder aus anderen Quellen gestärkt wird.

Na ja, und dann hatte er aufgrund einer viel zu hohen Medikamentengabe mit extrem niedrigem Blutdruck zu kämpfen was uns zwischen den Jahren einen Notaufnahmebesuch mit voran gegangenem Notarzteinsatz beschwert hat. Der Arzt dort hatte dann schon einmal eine Tablette am Abend abgesetzt und ich dann noch einmal (die gleiche) am Morgen weil der Blutdruck nach wie vor deutlich zu nieder war (ich gebe keine sofort wirkende blutdrucksenkende Tablette, wenn der Blutdruck bereits 109/60 ist). Inzwischen wurde zusätzlich noch einiges reduziert und der Blutdruck pendelt sich ein. Ich setze darauf, dass dann auch wieder etwas mehr Energie da sein wird.

Diese Blutdrucksenker haben übrigens auch dafür gesorgt, dass die Begutachtung durch den Psychologen (wegen Geschäftsfähigkeit ja/nein) in die Hose ging. An diesem Abend hatte nämlich mein Mann seinen Kreislaufkollaps. Mir wäre es lieber gewesen, wenn mein Mann seine Geschäftsfähigkeit bescheinigt bekommen und er selbst hätte bestimmen können wer in seiner Stellvertretung seine Geldgeschäfte tätigt. Aber dieser Psychologentermin war sowieso auch ein "Witz". Der Mann hatte keine Ahnung was Aphasie bedeutet. Ich bin deshalb auf das Gutachten gespannt.

Nichts desto Trotz finde ich Deinen Hinweis auf Eigenverantwortung sehr, sehr gut! Ich scheute davor bisher immer etwas zurück weil ich mir nie sicher bin, ob das Personal der Reha oder eher ich meinen Mann richtig einschätzen. Ich gehe davon aus, dass mein Mann weitestgehend klar ist, in der Reha hat man meinen Mann durch die Bank nicht wirklich für voll genommen. Anders sieht das jetzt mit den 3 lokalen Therapeuten aus. Diese gehen alle drei davon aus, dass mein Mann sehr klar ist (außer er ist müde).

Und ja, er kann seinen Willen sehr gut und nachdrücklich durchsetzen. Das fing in der Reha damit an, dass er mir klar gemacht hat, dass er weder WC-Sitzerhöhung noch Griffe benötigt, das Gleiche mit Rollstuhl und Rollator (Letzteres war für mich am Entlassungstag echter Stress - dennoch wars mittelfristig gesehen die richtige Entscheidung). Genau so Treppenlift ja/nein. Die ersten 3 Tage hat er damit geliebäugelt (weil er noch runter zu ängstlich war), danach hat er von sich aus signalisiert, dass er das nun doch nicht mehr möchte. Essen, Trinken, Besuch.. er schafft es sogar so zu telefonieren, dass das Gegenüber nicht stutzig wird (MDK hat mit ihm einen Termin ausgemacht - von dem ich dann nichts wusste).

Im Alltag versuche ich ihn bereits mit kleinen Aufgaben einzubinden. Einfach, dass er sich nicht völlig überflüssig fühlt. Es funktioniert gut wenn ich einzeln darum bitte. Aber Dinge die sich täglich wiederholen würden, funktionieren noch holprig.

Du hast natürlich wieder einmal meinen wunden Punkt getroffen .. ich müsste mich dazu sehr überwinden. Aber ich halte das dennoch als eine Option im Hinterkopf - lieber überwinden und sich dabei scheixxe fühlen, als irgendwann völlig zermürbt zu sein. Letzteres tut auch keinem von uns gut.

Die Sache Tage vorher schon anzukündigen .. mh.. warum das? Er merkt sich wenige Dinge so lange. Meinst Du das wäre hilfreich? Wenn ja, für was?

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Amsel« (19.01.2020, 13:40)
#62

Marganna

Rheinland, Deutschland

Da sind wir schon Zwei liebe Amsel. Ich lese hier auch viel, aber in deiner Geschichte erkenne ich meine am ehesten und besten wieder. So schlimm es auch ist und so blöd es sich anhört, aber mir tut es auch gut wissen dass es dir sehr ähnlich geht. Kurz zu dem Aldi-Erlebnis: Das kommt bei uns noch hinzu, vielleicht nicht im Sekunden- oder Minutentakt aber es kommt vor dass ich nach einer Stunde die gleiche Frage nochmal und nochmal beantworten muss. Mit dem loslassen können und ihn einfach machen lassen tue ich mich auch sehr schwer. Das hat nichts mit Bevormundung oder Kontrollzwang zu tun, man versucht einfach nur auch sich selbst (vor neuem Übel) zu schützen😰

#63
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Unbekannt

Gelöscht


Naja, nach dem, was du jetzt so beschrieben hast, wäre gegen Hausbesuche von der ärztlichen Seite wohl nichts einzuwenden. Problematisch ist jetzt nur, dass ihr ja gezeigt habt, dass ihr es irgendwie doch in die Praxis geschafft habt und nun der Grund dafür gefunden werden muss, warum das auf einmal nicht mehr gehen soll. Da würde ich einfach die nicht schwindende Hilf- und Orientierungslosigkeit ins Spiel bringen. Das alleine sollte ausreichen, so dass euch auch kein Arzt auf einen Fahrdienst verweisen kann, denn der fängt ja keinen ein, der schon mal selbst losgegangen ist - zum Beispiel.

Nun müsstest du nur noch erkennen, dass die Vorteile für deinen Mann (Kontakte usw) viel kleiner sind, als die Nachteile für euch (abgehetzter und überforderter Pfleger/Betreuer, Stresszunahme, Hektik usw.). Gerade Stress, Hektik und (geistige) Anstrengung vor der Therapie können dazu führen, dass er unter Umständen die halbe Therapiezeit lang im "Erholungsmodus" verweilt, statt entspannt, kräftig und aktiv im "Aufnahmemodus" am Training / Lernen teilzunehmen. Will heissen: Die Therapie hat doppelt bis dreimal soviel Erfolg, wenn der Patient auch entsprechende Aufnahmekapazitäten bereit hält.

Also da wäre vielleicht nochmal gut zu überlegen, ob das nicht möglich wäre.
Zudem - also wenn er die Tür auf und zu bekommt - könnten die Haustermine unabhängig von deinem Alltag stattfinden, dein Rucksack wäre so wieder ein Stück leichter.

Die ganzen anderen Sachen, wie Alltagstraining, raus gehen, spazieren gehen und so weiter, könnt ihr beide dann ja in eurer "Freizeit" machen. Dann kann das für euch beide aktive Erholung und echtes Miteinander, also Quality-Time sein, entkoppelt von der Therapiehektik.

Was bekommt er denn alles? Logo, habe ich gelesen, Physio nehme ich mal an? Wie schauts mit Ergo aus? Die Ergos könnten/müssten mit ihm an der Konzentrationsfähigkeit oder seinem Fokus arbeiten und vielleicht auch die Handlungsabfolge trainieren können. Das ginge am Besten dort, wo es gefragt ist -> zu Hause.


Das alles weil: Du für dich auch noch irgendwo Platz einbauen musst/sollst ... wirst.
Die große Gefahr ist sonst irgendwann, dass du komplett durch bist und über ein Leben "ohne Ballast" nachdenkst, dies am Ende als letzte Lösung umsetzt ... dann aber, da du nicht lang genug durchhalten durftest , nicht miterlebst, wie schön es eigentlich auch sein kann ...

LG


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »tron33« (19.01.2020, 16:25)
#64

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland


Nun müsstest du nur noch erkennen, dass die Vorteile für deinen Mann (Kontakte usw) viel kleiner sind, als die Nachteile für euch (abgehetzter und überforderter Pfleger/Betreuer, Stresszunahme, Hektik usw.). Gerade Stress, Hektik und (geistige) Anstrengung vor der Therapie können dazu führen, dass er unter Umständen die halbe Therapiezeit lang im "Erholungsmodus" verweilt, statt entspannt, kräftig und aktiv im "Aufnahmemodus" am Training / Lernen teilzunehmen. Will heissen: Die Therapie hat doppelt bis dreimal soviel Erfolg, wenn der Patient auch entsprechende Aufnahmekapazitäten bereit hält.

Also da wäre vielleicht nochmal gut zu überlegen, ob das nicht möglich wäre.
Zudem - also wenn er die Tür auf und zu bekommt - könnten die Haustermine unabhängig von deinem Alltag stattfinden, dein Rucksack wäre so wieder ein Stück leichter.

Die ganzen anderen Sachen, wie Alltagstraining, raus gehen, spazieren gehen und so weiter, könnt ihr beide dann ja in eurer "Freizeit" machen. Dann kann das für euch beide aktive Erholung und echtes Miteinander, also Quality-Time sein, entkoppelt von der Therapiehektik.

Was bekommt er denn alles? Logo, habe ich gelesen, Physio nehme ich mal an? Wie schauts mit Ergo aus? Die Ergos könnten/müssten mit ihm an der Konzentrationsfähigkeit oder seinem Fokus arbeiten und vielleicht auch die Handlungsabfolge trainieren können. Das ginge am Besten dort, wo es gefragt ist -> zu Hause.

 

 Tron, irgendwie beschleicht mich die Vermutung, dass Dein(e) Angehörig(e) nicht mit schwerer Aphasie geschlagen war/ist, oder irre ich mich da?

Jedenfalls mache ich bezüglich Notwendigkeit von Kontakten andere Erfahrungen als Du und Hausbesuche würden nur das manifestieren, was mein Mann die ganze Zeit in der Reha zu fühlen bekam.

Aber vielen Dank, dass Du Dir die Mühe machst Dir Gedanken um unseren Alltag und unsere Möglichkeiten gemacht hast.

#65

Etcetera

Basel, Schweiz

@Amsel

„Die Sache Tage vorher schon anzukündigen …“
Von Anfang an sollte ihm klar sein, dass er selbstständig und pünktlich vorbereitet sein muss. Ja, auf alle Fälle würde ich es sehr früh ankünden und wiederholen, wiederholen, wiederholen. Das schafft Klarheit, besonders am Anfang und ganz besonders, weil damit eine neue Spielregel eingeführt wird. Es geht ja darum, einen Erfolg für Deinen Mann zu erzielen und eine Erleichterung für Dich zu schaffen.

- Sonntag:    Vergiss nicht, am Freitag hast du um xx Uhr deinen Termin mit Yyyy.
                     Kannst du bitte selber schauen, dass du gepflegt und pünktlich …
- Montag:      Denkst du bitte daran, am Freitag …
- Dienstag:    Ach ja, dein Termin mit Yyyy, wann ist der genau?
- Mittwoch:    Du weisst, am Freitag … und vergiss nicht, du wilst selber schauen, dass …
- Donnerstag: Also, morgen dann …
- Freitag:       Sag mir, wenn du fertig bist, wir fahren dann gleich los …

Vielleicht klappt es. Vielleicht geht es schon am zweiten Tag daneben, das gehört zum Spiel und es ist nicht (D)ein Fehler, wenn es nicht so läuft wie es sollte. Zu gegebener Zeit könnt Ihr es wieder versuchen. Mach Dir keine Sorgen, ein Versuch lohnt sich.

„Und ja, er kann seinen Willen … durchsetzen“
… was ja nicht negativ behaftet sein muss 🙂

„Im Alltag versuche ich ihn bereits mit kleinen Aufgaben einzubinden“
Das ergänzt das Thema Eigenverantwortung. Ich wollte von Anfang an „Ämtchen“ übernehmen. Geschirrspüler ausräumen ist ohne Zeitdruck möglich, erfordert aber Konzentration für Motorik und korrektes versorgen. Als es dann endlich flutschte war das ein kleines Erfolgserlebnis für mich.
- Oder freitags staubsaugen (ich hasse es).
- Regelmässig Kochen kam viel später, da einiges an Konzentration und Koordination erforderlich ist – aber rüsten und vorbereiten ging.
- Einkaufen gehen war schwierig, da ich in Supermärkten völlig überfordert war, was bis hin zu Schwindel, Panik und „kleinen“ Epilepsien (fokale Epis) führte.

Ein positives Feedback für jede erledigte Aufgabe kann anfänglich höchst hilfreich sein. Auch wenn es scheinbar „nur eine lächerlich kleine Leistung“ war. Sie musste gemacht werden und mit einem angeschlagenen Hirn kann sie bereits eine grosse Leistung gewesen sein. Aber das weisst Du ja.

„… hat man meinen Mann durch die Bank nicht wirklich für voll genommen …“
Das ist wohl in den Menschen so programmiert. „Wer so komisch spricht und sich ungelenk bewegt, ist besoffen oder bekloppt“- jeder Spastiker kann endlos von solchen Diskriminierungen berichten.

„er schafft es sogar so zu telefonieren“
Waoww grossartig, sowas gefällt mir! 🙂

Blutdruck:
Das Spital verschrieb mir damals beim Austritt die Medikamente, mein Hausarzt stellte sie dann auf mich ein. Er empfahl mir nach einiger Zeit, mit der Dosierung der Blutdruckmittel zu „spielen“, bis ich eine Dosis gefunden habe, bei der ich mich wohlfühle und der Blutdruck stimmt.

 

Liebe Grüsse

Christoph

#66
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Unbekannt

Gelöscht

 Tron, irgendwie beschleicht mich die Vermutung, dass Dein(e) Angehörig(e) nicht mit schwerer Aphasie geschlagen war/ist, oder irre ich mich da?

Jedenfalls mache ich bezüglich Notwendigkeit von Kontakten andere Erfahrungen als Du und Hausbesuche würden nur das manifestieren, was mein Mann die ganze Zeit in der Reha zu fühlen bekam.

Ja, du irrst dich. Wir haben sogar sehr viel ausgeprägtere Beeinträchtigungen, wenn ich das von euch noch richtig im Kopf habe, aber es geht dabei gar nicht darum, wer schwerer oder leichter betroffen ist oder ein härteres Schicksal erleiden muss. Auch ganz leichte Aphasien können schwer belastend für den Betroffenen sein.

Man kann natürlich stöhnen, überfordert sein, überlastet sein, sich kaputt machen, abhetzen und irgendwann komplett durch sein - man kann aber auch versuchen, einen großen Schritt über die Steine, die das Leben einem in den Weg legt, zu machen oder andere Wege mit weniger oder kleineren Steinen zu finden. Letztlich hilft es dem Betroffenen nicht, wenn der Helfer nicht mehr richtig helfen kann oder selbst irgendwann Hilfe braucht.

Keine Kontakte mehr zu haben, habe ich nicht gemeint. Die Kontakte kannst du durch die Zeiteinsparung - bei Hausbesuchen kannst du ja theoretisch ganz unbeeinflusst deiner Arbeit nachgehen, solltest also insgesamt mehr freie Zeit zur Verfügung haben - ja dann mit ihm pflegen, wenn ihr eure Freizeit miteinander verbringt. Also nach der Arbeit, nehme ich mal an, könnt ihr gemeinsam "unter Leute" gehen, die ihr dann auch noch selbst aussuchen könnt. Welche Kontakte sollen denn da sonst wegfallen? Die auf dem Weg vom Auto bis in die Praxis oder die in der Praxis? Das sind doch keine wirklichen Benefits im Vergleich, die Kontakte zu den Therpaeuten hätte er ja so oder so.

Die untere, sinnvolle Grenze für wirksame Therapien im neurologischen Bereich liegt bei 5 Einheiten die Woche bei einer auf den Zustand ausgerichteten Zeit. In den Rehas wird dies allgemein auch so gehandhabt (und bezahlt), jedenfalls kenne ich keine Reha, in der nicht täglich Loge, Physio und Ergo stattfinden, sofern notwendig. Warum das dann nach der Reha sehr häufig kein Thema mehr ist, weiss ich nicht. Möglicherweise liegt dies an der Unwissenheit der verordnenden Hausärzte, den fehlenden Schnittstellen zwischen Klinik/Reha und häuslicher Versorgung und später auf jeden Fall an deren Budgetierung, denn die Therapien sind sehr teuer). Allerdings haben wir Anfangs auch eine 5 5 5 - Versorgung bekommen, dies wurde allerdings auch vom "abgebenden" Reha-Arzt so an den Hausarzt vorgegeben. Nach dem ersten, laut Heilmittelrichtlinie unbudgetiertem Jahr, in dem der Arzt unbeeinflusst verordnen kann, was er für richtig hält, ist ein Therapieansatz von jeweils 2-3 Einheiten in der Woche (also bis 3x Ergo, 3x Logo, 3x Physio) eigentlich auch Standard.

So, wenn du jetzt wöchentlich zu 6 bis 9 Terminen - je nachdem, welche Therapien ihr benötigt - mit dem beschriebenen Zeiteinsatz fahren müsstest, könntest du eigentlich keiner Arbeit mehr nachgehen. Da du es ja irgendwie schaffst, ihn überall hin zu fahren, hieße das im Umkehrschluß, dass dein Mann aktuell viel weniger Therapieeinheiten bekommt und das erscheint doch etwas unterversorgt. Im Hausbesuch könnte er die theoretischen 9 Termine eigenständig wahrnehmen. Du kannst deiner Arbeit nachgehen und die nötigen richtigen Kontakte könnt ihr gemeinsam in eurer Freizeit arrangieren. Dein Mann wäre zu den Einheiten entspannt und aufnahmebereit, ist nicht abgelenkt, gestresst oder überfordert bevor es überhaupt losgeht.

Als zweites Plus für ihn: Er könnte und müsste diese Termine eigenständig wahrnehmen, eigenverantwortlich durch den Tag kommen und erlangt dadurch möglicherweise auch eine bessere zeitlich-räumliche Einordnung der Tagesabschnitte. Vor allem könnte er selbst mal etwas ganz alleine und ohne Hilfe managen.

Und wie schon gesagt: Die Dinge im Kopf ordnen und neu verknüpfen können Profis besser, als der Laie.
Der Laie nimmt immer an, dass das Lernen so funktioniert, wie bei einem Kind und stülpt nun die ganzen pädagogischen Ansätze, die er selbst im Leben erfahren hat, über (siehe die Beiträge von euch zuvor - es sind sicher gute Ideen und Ansätze um zeitliche Abläufe und Pünktlichkeit einem Kind oder jemanden ohne Hirnschaden beizubringen, wird in dem Falle aller Voraussicht nach aber sehr wenig bringen, außer Frust auf beiden Seiten und eine Kapitän-Matrosen-Beziehung ... )
Dem ist aber nicht so. Weder ist die Lernfähigkeit noch genauso erhalten, noch sind die Hirnstrukturen dafür ausgelegt, denn sie fehlen ja teilweise. Viele Dinge sind auch gar nicht weg oder verschwunden, sondern sind nicht mehr oder nicht mehr richtig verknüpft, werden nicht gefunden oder werden von anderen überlagert und dadurch behindert/beeinflusst.

Alleine die Sprachproduktion - über die wir Nichtbetroffenen nicht eine Millisekunde nachdenken müssen - besteht aus einer Vielzahl unheimlich komplexer Abfolgen. Selbst die Abfolgen, um einen einzigen Schritt nach vorne zu gehen, sind in der Regel für den Laien nicht nachvollziehbar. Überall besteht das Problem, dass ein einziger Zwischenschtritt als Unterbrechung die Anbahnung der ganzen Bewegungsabfolge/Gedankenabfolge zunichte machen kann. Dann kommt der Laie schnell auf den Gedanken, dass es Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsprobleme sind und liegt mit dieser Einschätzung komplett daneben, findet also auch nicht den richtigen Ansatz. Dieses muss aber erst einmal heraus gearbeitet werden, um es wirksam zu trainieren oder alternativ einen Weg drumherum zu finden.


Du kannst dich auch selbst gründlich in Aphasien einlesen ( solltest es vielleicht auch, wenn du mal Zeit dafür hast, da fehlt dir viel Wissen ), um im Alltag den Erfolg zu steigern. Es gib inzwischen sehr gute Literatur auch schon für den interessierten Nichtmediziner.

LG

P.S. Ist niemals als Vorwurf an dich gemeint und soll dich nicht zu Rechtfertigungen nötigen oder ähnliches. Ich lass nur das ganze emotionale und Mitgefühl gerne weg, damits nicht noch länger wird.





Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »tron33« (20.01.2020, 15:29)
#67

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

P.S. Ist niemals als Vorwurf an dich gemeint und soll dich nicht zu Rechtfertigungen nötigen oder ähnliches. Ich lass nur das ganze emotionale und Mitgefühl gerne weg, damits nicht noch länger wird.

Sehr schade, dass Du Deine Thesen wie Dogmen verbreitest.

Mein Problem mit Deinen Beiträgen ist, dass Du die Hälfte der Infos nicht zur Kenntnis nimmst und dann wiederum davon ausgehst, dass etwas, das bei euch so war/ist, bei anderen exakt auch der Fall sein muss. Und absolut verblüfft mich, dass was Du annimmst wovon ich ausgehe. Nein, ich denke nicht, dass mein Mann lernt wie ein Kind. Und es hat Gründe warum ich im Anschluss an die jeweiligen Therapieeinheiten Gespräche mit den Therapeuten suche und angeboten von ihnen auch von Anfang an angeboten bekam.

Mein Mann ist z.B. privat versichert und da greift so einiges nicht wovon Du ausgehst. Z.B. ist es keinesfalls so, dass er ohne weiteres 5 x alle 3 Therapieformen pro Woche von der KK übernommen werden. Logo ist kein Problem, alles andere muss sehr genau vom Neurologen begründet werden und den sieht er erst im Februar.

Und auch mir ging es nicht um leicht oder schwer, sondern darum überhaupt eine Ahnung zu haben wie sich ein Mensch fühlen könnte der früher sehr kommunikativ und kontaktfreudig war und auf einmal sich sehr schwer tut sich mitzuteilen (um das mal freundlich zu formulieren) und dem außerdem fast alle Menschen abhanden gekommen sind mit denen er früher intensiv und von seiner Seite aus auch sehr unterstützend in Kontakt war. Dieser Mensch geht mir sprichwörtlich ein wie eine Primel wenn er neben meiner Person nur noch 3 Therapeuten zu sehen bekäme.

Übrigens ist das was in den Rehas gehandhabt und bezahlt wird keinesfalls so, wie Du das beschreibst. Auch nicht bei Privatpatienten. Außerdem kommt es immer noch auch auf die Länge der Therapie an. Jedenfalls war auf Seiten der Logopädie trotz 5 Therapiesitzungen pro Woche der Erfolg weitaus geringer als das jetzt der Fall ist. Das könnte auch einfach nur daran liegen, dass die aktuellen deutlich länger sind, nicht wahr.. .

Davon abgesehen - Physiotherapie hier zu Hause wäre bei meinem Mann schon lange nicht mehr effektiv.

Ach so, ja.... die Vorschläge, die Du so unsäglich findest ... die kamen von einem Betroffenen und den halte ich dann doch für deutlich kompetenter als einen Angehörigen. Zumindest kann er sich daran erinnern was in ihm vorgegangen ist .. Was die Kenntnisse des Fachpersonals angeht.. da möchte ich daran erinnern, dass auch sie regelmässig (hoffentlich) dazu lernen und dass Thesen wie "was ein Schlaganfallpatient in den ersten 3 Monaten nicht lernt, lernt er nie mehr" schon lange ad absurdum geführt wurden und auch was die Erkenntnisse bezüglich Lernerfolge in der Logopädie angeht. Letzteres wird leider von den KK nur sehr selten zur Kenntnis genommen. Aber sei's drum, belastbare Studien gibt es dazu. (und das ist der Bereich in dem ich Dir zustimme)

Ja, ich kann auch durchaus erkennen, dass der vermeintlich einfachere Weg die Therapie zu Hause wäre. Zumindest für mich. Aber nein, ich sehe das nicht so, wenn es um meinen Mann, seine Psyche und seine Lernmotivation geht.

Es gibt einfach immer mehr als nur eine Seite der Medaille. Besonders wenn es um Menschen geht. Was für den einen Patienten gut und richtig ist, geht beim nächsten daneben. Hätte ich mich auf die Thesen der Ärzte und Therapeuten verlassen, dann wäre mein Mann heute ein Schwerstpflegefall. Ich wiederum war sehr erstaunt, dass man diese Aussage damals nach nur 3 Tagen Therapie getroffen hat. Mit anderen Worten, auch Mediziner können irren - besonders was die Neurologie verbunden mit der Psyche eines Menschen angeht.

#68
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen!

Nur ganz kurz und als kleines Feedback.

Ich finde den Ansatz der Eigenverantwortung sehr gut. Wir haben meiner Mutter ein Stück mehr Verantwortung übergeben und was soll ich sagen: Es klappt! Natürlich nicht immer reibungslos, aber es sind gute Fortschritte erkennbar. Hier sind wir aber auch gleichzeitig bei dem Thema der Eigenverantwortung der Angehörigen. Wenn es nicht so gut läuft, dann ist es zumindest für mich eine „wertvolle“ Gelegenheit, den eigenen Umgang und die Bewertung solcher Situation zu überdenken. Mir fällt es dadurch zusehends leichter, selbst zu entscheiden, wie ich mich fühle!

Vielen Dank für die tollen Denkanstöße liebe(r) Tron und lieber Christoph! 

#69

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Danke Christoph, ich denke, der Versuch lohnt. Ich gehe zwar davon aus, dass ich am Tag X auch noch einmal "erinnern" sollte, aber der Weg auch da in mehr Selbständigkeit dürfte zumindest für meinen Mann wichtig sein. Da wir derzeit nur 2 Therapietage haben (dafür dann alle 3 Therapien am Stück - was erstaunlich gut funktioniert. Ich war da anfangs eher skeptisch, hatte aber hier im ländlichen Raum nicht so viele Optionen) ist der jeweilige Vorbereitungslauf gut machbar. Extratermine außer der Reihe sind ja nicht jede Woche und dann auch nicht unbedingt gleich morgens.

„Und ja, er kann seinen Willen … durchsetzen“
… was ja nicht negativ behaftet sein muss

Nein, ganz und gar nicht. Mich hat das bisher zwar fast jedes Mal an meine Grenzen geführt (aus unterschiedlichen Gründen), aber für seine Entwicklung war es meistens positiv, selten neutral und nie schädlich. Durch das mehrfache Kitzeln an meinen Belastungsgrenzen habe ich aber auch gelernt, dass ich abwägen muss wann wessen Interesse die höhere Prio hat. (und ich ärgere mich manchmal über mich selbst, wenn ich wieder einmal seine Interessen ohne Prüfung über die meinen gestellt habe)

„Im Alltag versuche ich ihn bereits mit kleinen Aufgaben einzubinden“
Das ergänzt das Thema Eigenverantwortung. Ich wollte von Anfang an „Ämtchen“ übernehmen

Als mein Mann mir klar machte, dass er sich nicht mehr zu Hause fühlte und auch warum - nämlich, weil er nichts mehr von dem derzeit tun kann, was ihn erfüllt hat und er sich überflüssig vorkam - habe ich damit begonnen ihn um Kleinigkeiten zu bitten was ihn dann wiederum dazu motiviert hat selbst aktiv zu werden (ok, mir ist das Herz stehen geblieben als mein Mann den Sprudelkasten, der noch im Flur stand weil ich andere Einkäufe aus dem Auto ins Haus tragen wollte, in der Zwischenzeit in den Keller getragen hatte).

Geschirrspülmaschine einräumen sieht zwar chaotisch aus, aber ich kommentiere das nicht, organisiere nur wenig um und bedanke mich. Ebenso beim Ausräumen. Es ist doch egal ob die Spülmaschine nicht optimal befüllt ist oder mein Mann nicht alle Aufbewahrungsorte korrekt identifiziert hat. Es findet sich schon irgendwann alles wieder.

Staubsagen klappt ziemlich gut. Ich darf nur nicht hinschauen wie er mit dem Kabel hantiert und muss darauf vertrauen, dass er sich nicht selbst eine Falle stellt

Einkaufen geht halt nur in Begleitung. Dafür wären weder die Kommunikationsmöglichkeiten noch die Kenntnisse was Geld usw. angeht geeignet. Zum Glück hat mein Mann aber nicht Dein Problem was "viele Eindrücke" angeht. Er sieht überraschender Weise volle Supermärkte sehr gelassen (war früher anders) und geht sehr konzentriert und ungestresst über die Strasse. Auch was die Orientierung angeht ist er auf einem sehr guten Weg.

Kochen.. mh.. die Motorik ist noch nicht soweit, dass er sich an Schälen und Schneiden wirklich so heran trauen kann, dass man in einer akzeptablen Zeit auch eine Mahlzeit auf den Tisch bekommen kann. Aber mithelfen ist gut möglich und seine Salatsauce (die definitiv schon immer besser war als meine) bekommt er auch meistens gut hin. (es kann aber auch vorkommen, dass er sich auch mal nicht erinnert).

Anerkennung und Dank erhält er grundsätzlich (zumal mein Mann schon vor dem Schlaganfall dafür sehr empfänglich war .. es war ihm wichtig und es konnte nie genug sein, kann aber seltsamer Weise selbst nicht gut loben)

„… hat man meinen Mann durch die Bank nicht wirklich für voll genommen …“
Das ist wohl in den Menschen so programmiert. „Wer so komisch spricht und sich ungelenk bewegt, ist besoffen oder bekloppt“- jeder Spastiker kann endlos von solchen Diskriminierungen berichten.

Und genau DAS ärgert mich bei medizinischem Fachpersonal. Dass Otto und Trude um die Ecke das nicht besser wissen.. geschenkt. Aber in einer Reha? Na, geht's noch?

„er schafft es sogar so zu telefonieren“
Waoww grossartig, sowas gefällt mir!

Mir auch. Ich habe besonders gegrinst, als die Dame vom MDK feststellen musste, dass sie zwar einen Termin ausgemacht hatte, ich davon aber nichts wusste. Sie hatte nicht berücksichtigt, dass ich die Ansprechpartnerin bin und mein Mann war (mit Nennen des Familiennamens - was er, wenn er abgefragt wird, nicht kann) ans Telefon gegangen, hatte wohl an den richtigen Stellen ja und nein gesagt und wir hatten einen Termin - ohne dass ich etwas davon wusste.

Er hat zum Glück auch wenig Berührungsängste. Nach Weihnachten war ein dringender Friseurtermin angesagt (er sah am Kopf aus wie aus wie ein gerupftes Huhn) und weil ich nicht in der Nähe parken konnte wolle ich ihn vor dem Laden raus lassen und ihn nur rein begleiten. Letzteres hat er abgelehnt. Also habe ich einfach nur gewartet bis er im Laden war und bin dann weitergefahren um zu parken. (hatte ich mich getraut weil wir dort bekannt sind und der Laden relativ klein ist) Als ich dort ankam war mein Mann bereits unter der Schere. Irgendwie hatte das funktioniert (aber frag' mich nicht wie)

Ja, ich lasse ihn da machen - auch wenn ich mir nicht sicher bin ob das gut gehen kann. So lange ich nicht Gefahr für Leib und Leben sehe denke ich, kann das nur gut für das Selbstbewusstsein sein. Und wie das die Leute finden die damit überraschend konfrontiert werden einen kommunikationsbehinderten Menschen vor sich zu haben, das ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal.

Ja, auch wenn vieles ganz und gar nicht optimal läuft (seine Depressionen zwischen den Jahren, sein Egoismus, seine Unfähigkeit oder Unwilligkeit zu trösten, sein anfänglich ausgeprägter Unwille zu Hause zu üben bzw. Hausaufgaben zu erledigen), ich bin schon auch sehr stolz auf ihn und erlebe viele Situationen bei denen ich mir nicht so sicher bin, ob ich das auch so gelassen gewuppt hätte wie er.

Blutdruck:
Das Spital verschrieb mir damals beim Austritt die Medikamente, mein Hausarzt stellte sie dann auf mich ein. Er empfahl mir nach einiger Zeit, mit der Dosierung der Blutdruckmittel zu „spielen“, bis ich eine Dosis gefunden habe, bei der ich mich wohlfühle und der Blutdruck stimmt.

Ja, so ist das jetzt bei uns auch. Die "Einstellung" fand halt leider erst nach dem 07.01. statt weil Entlassung aus der Reha am letzten Arbeitstag vor der Weihnachtswoche war und somit der Hausarzt schon den geistigen Abflug in den Urlaub hatte. Inzwischen ist mein Mann pro Tag 4 Tabletten (3 Medikamente) los und der Blutdruck spielt sich bei 125/65 ein. Man merkt auch deutlich, dass mein Mann präsenter wird.

Mitte Februar hat er seinen ersten Neurologentermin in der Klinik und bei dem Arzt in/von dem der er operiert wurde. Ich hoffe darauf, dass er weiter behandelt und wir nicht noch einen zweiten Neurologen zwischen schalten müssen.

Danke für's Mut machen"

Liebe Grüße

Amsel

#70

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Da sind wir schon Zwei liebe Amsel. Ich lese hier auch viel, aber in deiner Geschichte erkenne ich meine am ehesten und besten wieder. So schlimm es auch ist und so blöd es sich anhört, aber mir tut es auch gut wissen dass es dir sehr ähnlich geht. Kurz zu dem Aldi-Erlebnis: Das kommt bei uns noch hinzu, vielleicht nicht im Sekunden- oder Minutentakt aber es kommt vor dass ich nach einer Stunde die gleiche Frage nochmal und nochmal beantworten muss. Mit dem loslassen können und ihn einfach machen lassen tue ich mich auch sehr schwer. Das hat nichts mit Bevormundung oder Kontrollzwang zu tun, man versucht einfach nur auch sich selbst (vor neuem Übel) zu schützen😰

Liebe Marganna, wer gemeinsam im dunklen Wald pfeift, der fühlt sich nicht so alleine 😉

Und.. viele Angehörige dürften sich auch nicht trauen ihre "dunklen" Gedanken zuzugeben. Das passt nicht ins Bild vom Patienten und dem gesunden Angehörigen. Nur nützt das niemandem. Lieber gebe ich meine finstersten Gedanken zu - dann kann man auch Unterstützung erhalten.

Gefragt werden kann ich derzeit aufgrund der Aphasie eher weniger - fast beschleicht mich der Verdacht, dass ich damit Glück haben könnte. (ok, fieser Scherz)

Was mich übrigens mit am heftigsten gebeutelt hatte war die Erkenntnis, dass mein früher empathischer Mann mir völlig ungerührt zuschauen konnte wie ich Weinkrämpfe hatte (als ich von der Intensivstation nach Hause kam auf der meine Mutter liegt). Er fragte "warum", ich habe es erklärt, er hat das auch verstanden, dann schaute er eine Weile zu und dann hat der den Raum wortlos verlassen. Ich fand das sehr, sehr heftig und ich hoffe nicht, dass das so bleibt, denn andernfalls wäre unsere Ehe definitiv nicht mehr das was sie war. Und was DAS für mich bedeuten würde, das mag ich gar nicht schreiben.

Ja, wir dürften beide gelernt haben, dass es bei uns im übertragenen Sinne heißt "mit gegangen, mit gefangen, mit gehangen". zumindest dann, wenn wir zu unserem Partner stehen. Und dass wir einfach dieses "jeden Tag negative Überraschungen die uns rödeln lassen" nicht endlos aushalten können.

Ein Stück weit ist es aber auch unsere Unwissenheit. Zumindest bei mir hat die Reha kaum Information/Vorbereitung parat gehabt und die aktuelle Hausärztin ist auch eher.. na ja.. wenig informiert was Psyche und Neurologie an sich angeht. Ich habe hier im Forum viel mit genommen, Google und später Literatur. Wobei die Literatur mir derzeit noch zu theoretisch ist. Mich interessiert im Moment mehr die Psyche weil das der Bereich ist der bisher von jedem Arzt und von jedem Therapeuten ausgeblendet wurde und wo es dann zum Ende der Reha hin anfing zu "knirschen".

 

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