#1
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Unbekannt

Gelöscht

Nach SA meiner Tochter vor 8 1/2 Jahren ist mein Sohn jetzt nach Hirnblutung in der Reha

Hallo Ihr Lieben,

habe schon oft hier auf Fragen geantwortet und versucht, Betroffenen und Angehörigen Mut zu machen. Jetzt brauche ich Eure Erfahrungen: Ende September ist mein Sohn auf dem Weg zu Arbeit auf der Treppe zur U-Bahn plötzlich ohnmächtig geworden (Epil. Anfall oder Kreislauf...?) und wurde mit schweren Gesichtsverletzungen mit dem Rettungswagen in die Klinik gebracht. Hier blieb er zunächst 24 Stunden auf der Überwachungsstation: Er hatte einen Jochbeinbruch, sowie Bruch der Augenhöhle und Verletzungen am Kiefer. "Gott sei Dank ist er im Kopf heil geblieben", dachten wir nur. Am nächsten Tag wurde er auf eine normale Station verlegt und konnte wieder aufstehen und gehen. Natürlich war sein Gesicht blutunterlaufen und geschwollen - er war kaum zu erkennen. Nach der Abschwellung sollte er operiert werden. Dann geschah das Furchtbare: Mein Sohn stürzte einen Tag später auf dem Weg zur Toilette, wieder auf den Kopf: Ein CT wurde gemacht: Hirnblutung im Kleinhirn war das Ergebnis. Er wurde auf die Neurologische Intensivstation verlegt. Mein Sohn war total hektisch, aufgeregt, redete totalen Blödsinn, hatte Wahnvorstellungen und war teilweise sehr aggressiv..... Die Ärztin meinte, das sei normal.... Es waren schlimme Wochen. Zwischendurch war mein Sohn "klar", man konnte sich ganz normal mit ihm unterhalten. Er musste auch jeden Tag kurz aufstehen, lief mit der Physiotherapeutin an einem Unterarm-Gehwagen über den Flur - aber er war sehr wackelig. Er wurde auch immer schwächer, schlief fast nur noch, hatte keine Appetit und bekam immer starke Mittel gegen die Kopfschmerzen. Das hat mein Sohn aber alles soweit überstanden: Seit zwei Wochen hatte er keine verwirrten Phasen mehr und seit einer Woche ist er in Reha. Das größte Problem: Wegen starker Gleichgewichtsstörungen kann er nicht laufen und in der linken Hand hat der Koordinationsstörungen.

Hat jemand von Euch solche Probleme nach Hirnblutung im Kleinhirn oder Schädigung des Kleinhirns durch SA? Wie lange habt ihr gebraucht, um wieder laufen zu können? Gibt es dahingehende Hoffnung für meinen Sohn?

Aus der Erfahrung mit meiner Tochter weiß ich ja, was das Gehirn alles wieder lernen kann. Das versuche ich auch immer meinem Sohn zu sagen.... Aber er ist so verzweifelt und wird immer depressiver - vor allem hat er so wenig Geduld.

Für Eure Antworten schon jetzt herzlichen Dank!

Viele Grüße

Gisela

#2
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Unbekannt

Gelöscht

.... Aber er ist so verzweifelt und wird immer depressiver - vor allem hat er so wenig Geduld.

Hallo Gisa,

zu den anderen Sachen kann ich dir nichts sagen, aber hierzu: Es gibt sehr viele Antidepressiva, welche das tiefe Absinken in eine Depression verhindern. Depressive Phasen sind dann zwar nicht ganz weg (das schaffen wohl nur die Mittel, die gleichzeitig auch sehr stark dämpfen) , sie sind aber sehr schnell wieder vorbei. Damit ist man dann auch wieder aufmerksam und lernfähig - und das ist in dieser Phase gerade am Anfang sehr, sehr wichtig. Der Therapieerfolg steht und fällt zu einem großen Anteil mit dem Willen des Betroffenen ...

Da dies gerade in der Reha-Phase sehr hinderlich sein kann, wenn der Betroffene unbeteiligt, lust- oder zielllos wird, ist das in einigen Reha-Einrichtungen eine Standard-Medikation.

Falls dein Sohn nicht antidepressiv versorgt wird, wäre es sehr gut für ihn, wenn damit - sofern nichts dagegen spricht natürlich - so schnell wie möglich begonnen wird.

Vielleicht kannst du das ja mal direkt dort ansprechen.

LG


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »tron33« (18.11.2019, 11:09)
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hat jemand von Euch solche Probleme nach Hirnblutung im Kleinhirn oder Schädigung des Kleinhirns durch SA? Wie lange habt ihr gebraucht, um wieder laufen zu können? Gibt es dahingehende Hoffnung für meinen Sohn?

Ist daraus eine dauerhafte Schädigung entstanden? Also mit Untergang von Gewebe?

LG

#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo, vielen Dank für Deine Antworten. Ich habe morgen einen Termin mit der Stationsärztin und werde beides mit ihr besprechen. Inwiefern es Schädigungen mit Untergang im Gewebe gibt weiß ich nämlich nicht.

 

Liebe Grüße

Gisela

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

die Ärztin sagte mir heute, sie sei sehr zuversichtlich, dass mein "laufend" entlassen werden würde.... Aber natürlich sei das auch noch ein langer und harter Weg mit viel Geduld und jeder Menge Therapie. Und morgen will sie mit meinem Sohn über Stimmungsaufheller sprechen. Sie meint, dass werde ihn aufmuntern und ihm etwas mehr Energie geben.

Lieben Gruß

Gisela

 

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

die Ärztin sagte mir heute, sie sei sehr zuversichtlich, dass mein Sohn "laufend" entlassen werden würde.... Aber natürlich sei das auch noch ein langer und harter Weg mit viel Geduld und jeder Menge Therapie. Und morgen will sie mit meinem Sohn über Stimmungsaufheller sprechen. Sie meint, dass werde ihn aufmuntern und ihm etwas mehr Energie geben.

Lieben Gruß

Gisela

 

 

#7

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Hallo,

die Ärztin sagte mir heute, sie sei sehr zuversichtlich, dass mein "laufend" entlassen werden würde.... Aber natürlich sei das auch noch ein langer und harter Weg mit viel Geduld und jeder Menge Therapie. Und morgen will sie mit meinem Sohn über Stimmungsaufheller sprechen. Sie meint, dass werde ihn aufmuntern und ihm etwas mehr Energie geben.

Lieben Gruß

Gisela

 

 

Hallo Gisela,

wenn es um Aufmunterung und Stimmungsaufheller geht.. mh.. frag' doch mal, was die Ärztin von Vitamin B12 und D3-Gaben hält. Bzw. ob man nicht einmal das Blut diesbezüglich untersuchen könnte oder ob eine grundsätzliche Gabe sinnvoll sein könnte.

Bei meinem Mann in der Reha hält man das für Killefitz und verabreicht es nicht und prüft auch nicht ob es eine Unterversorgung gibt - aber die Uni in der mein Mann davor lag empfiehlt die Gabe beider Vitamine bei der Entlassung - ohne Prüfung der Blutwerte.

https://www.vitaminb12.de/wirkung/

https://www.vitamind.net/vitamin-d3/

(ich habe nicht wegen des Shops verlinkt, sondern weil sehr kompakt wesentliche Infos hinterlegt sind. Ob dieser Shop etwas taugt kann ich nicht beurteilen .. d.h. es geht nur um die Info!)

Liebe Grüße

Amsel

#8
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Unbekannt

Gelöscht

Danke für die Tipps - werde ich machen! Ich bin eigentlich total gegen Psychopharmaka, aber inzwischen habe ich schon des Öfteren gehört und bei Betroffenen gesehen, dass es wirkliche Verbesserungen dadurch gibt und gerade bei schweren psychischen Störungen die Medikamente nicht einfach so abgesetzt werden dürfen.

Mein Sohn hat halt schon viel mitgemacht in den letzten sechs Jahren.... und jetzt schon wieder, gerade nachdem er nach mehreren schweren Krankheiten ein Jahr gearbeitet hatte. Er hat keinen Lebensmut mehr und Angst, dass er - wie seine Schwester - im Rollstuhl bleibt.... Nun konnte ihn aber gestern nach dem Gespräch mit der Ärztin doch wieder etwas aufmuntern.

Liebe Grüße

Gisela

#9

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Danke für die Tipps - werde ich machen! Ich bin eigentlich total gegen Psychopharmaka, aber inzwischen habe ich schon des Öfteren gehört und bei Betroffenen gesehen, dass es wirkliche Verbesserungen dadurch gibt und gerade bei schweren psychischen Störungen die Medikamente nicht einfach so abgesetzt werden dürfen.

Mein Sohn hat halt schon viel mitgemacht in den letzten sechs Jahren.... und jetzt schon wieder, gerade nachdem er nach mehreren schweren Krankheiten ein Jahr gearbeitet hatte. Er hat keinen Lebensmut mehr und Angst, dass er - wie seine Schwester - im Rollstuhl bleibt.... Nun konnte ihn aber gestern nach dem Gespräch mit der Ärztin doch wieder etwas aufmuntern.

Liebe Grüße

Gisela

Gisela, da habt ihr es doppelt schwer. Die Schädigung und dann noch die Psyche. Nach so langer Krankheit ist so ein Schlaganfall aber dann auch wirklich so etwas wie ein Genickschlag .. Ja, da wird es wohl Unterstützung brauchen die über den Zuspruch hinaus geht. Und dann noch das trübe Wetter.. er hat es wirklich nicht leicht.

Mein Hinweis war nicht so gedacht, dass Du auf die Schulmedizin verzichten sollst.. eher ging es in die Richtung "prüfen, ob im Körper etwas fehlt und ggf. unterstützend zuführen".

https://www.vitamind.net/mangel/depression/

 

#10

Angie

Untermettingen, Deutschland

Amsel hat da völlig Recht, es gibt oft ein Defizit in unserer Nahrung und da helfen oftmals Präparate. Das diese auch oftmals die Stimmung verbessern wird dabei vergessen. Besonders im Krankenhaus fehlt es an den Nährstoffen weil so gro0e Mengen zubereitet werden.

Ich bin wie du den Psychpharmaka gegenüber kritisch eingestellt, aber manchmal geht es einfach nicht anders.

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