Hallo Ihr Lieben,
habe schon oft hier auf Fragen geantwortet und versucht, Betroffenen und Angehörigen Mut zu machen. Jetzt brauche ich Eure Erfahrungen: Ende September ist mein Sohn auf dem Weg zu Arbeit auf der Treppe zur U-Bahn plötzlich ohnmächtig geworden (Epil. Anfall oder Kreislauf...?) und wurde mit schweren Gesichtsverletzungen mit dem Rettungswagen in die Klinik gebracht. Hier blieb er zunächst 24 Stunden auf der Überwachungsstation: Er hatte einen Jochbeinbruch, sowie Bruch der Augenhöhle und Verletzungen am Kiefer. "Gott sei Dank ist er im Kopf heil geblieben", dachten wir nur. Am nächsten Tag wurde er auf eine normale Station verlegt und konnte wieder aufstehen und gehen. Natürlich war sein Gesicht blutunterlaufen und geschwollen - er war kaum zu erkennen. Nach der Abschwellung sollte er operiert werden. Dann geschah das Furchtbare: Mein Sohn stürzte einen Tag später auf dem Weg zur Toilette, wieder auf den Kopf: Ein CT wurde gemacht: Hirnblutung im Kleinhirn war das Ergebnis. Er wurde auf die Neurologische Intensivstation verlegt. Mein Sohn war total hektisch, aufgeregt, redete totalen Blödsinn, hatte Wahnvorstellungen und war teilweise sehr aggressiv..... Die Ärztin meinte, das sei normal.... Es waren schlimme Wochen. Zwischendurch war mein Sohn "klar", man konnte sich ganz normal mit ihm unterhalten. Er musste auch jeden Tag kurz aufstehen, lief mit der Physiotherapeutin an einem Unterarm-Gehwagen über den Flur - aber er war sehr wackelig. Er wurde auch immer schwächer, schlief fast nur noch, hatte keine Appetit und bekam immer starke Mittel gegen die Kopfschmerzen. Das hat mein Sohn aber alles soweit überstanden: Seit zwei Wochen hatte er keine verwirrten Phasen mehr und seit einer Woche ist er in Reha. Das größte Problem: Wegen starker Gleichgewichtsstörungen kann er nicht laufen und in der linken Hand hat der Koordinationsstörungen.
Hat jemand von Euch solche Probleme nach Hirnblutung im Kleinhirn oder Schädigung des Kleinhirns durch SA? Wie lange habt ihr gebraucht, um wieder laufen zu können? Gibt es dahingehende Hoffnung für meinen Sohn?
Aus der Erfahrung mit meiner Tochter weiß ich ja, was das Gehirn alles wieder lernen kann. Das versuche ich auch immer meinem Sohn zu sagen.... Aber er ist so verzweifelt und wird immer depressiver - vor allem hat er so wenig Geduld.
Für Eure Antworten schon jetzt herzlichen Dank!
Viele Grüße
Gisela