#1
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7 Monate später Krämpfe, Zuckungen und Schmerzen

Hallo,

mein Mann hatte vor 8 Monaten einen Schlaganfall mit 43 Jahren. Er war kurzzeitig auf der rechten Seite gelähmt. Dies hat sich in der Reha aber gut gemacht, sodass er auf den ersten Blick fehlerlos geht. Mein Mann war Marathonläufer, das war sein Leben. Seit ein paar Wochen läuft er nun wieder, schafft manchmal 17 Kilometer. Er beschwert sich nun aber schon seit Wochen über Krämpfe, Zuckungen und Schmerzen im rechten Bein (vor allem nachts). Wir waren nun schon bei mehreren Ärzten, die einen erzählen was von Spastik, die anderen von peripheren Nervenschmerzen. Mein Mann glaubt es liegt am Zentralen Nervensystem, ich frage mich aber, wäre das Problem dann nicht direkt gewesen? Oder kann sich das auch nach Monaten entwickeln? Baclofen hatte er genommen, hat nichts bewirkt, außer schlechte Laune, starke Müdigkeit und naja Erektionsstörungen. Derzeit nimmt er gar nichts, außer Magnesium. Nachts ist wirklich eine Qual, wir schlafen kaum und gehen natürlich arbeiten. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen. Wir sind etwas verzweifelt. LG

#2
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Unbekannt

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Hallo,
ich kann zur Ursache leider keinen Beitrag leisten, möchte aber eure Gedanken auf etwas anderes lenken:

Warum muss das Leben nach einem Schlaganfall genauso weitergehen, wie davor?
Ist nicht ein Schlaganfall immer auch ein Zeitpunkt, alles gründlich zu hinterfragen?

Damit meine ich: Muss man nach einem Schlaganfall denn wieder genau so wie vorher Fallschirmspringen, fliegen, tauchen oder eben in Marathon-Dimensionen laufen?

Vielleicht war ich in zuvielen Rehas, Kliniken und Einrichtungen, in denen die Mehrzahl nach ihrem Schlaganfall eben nie wieder nur 100m auf eigenen Beinen rennen können. Vielleicht verstehe ich deshalb nicht, wie man hinterher genauso weiter macht, wie vorher, weil ich zuviele Menschen gesehen habe, bei denen es nicht so glimpflich vorbei ging und ich denke auch gerade hier im Forum sind einige unterwegs, die froh wären, wenn sie 17km langsam gehend schaffen würden oder überhaupt nur 3m.


Vielleicht wäre dies für euch abseits von Diagnosen ein Ansatzpunkt und weniger ist mehr?


Das schreibe ich auch, weil ich den ehrgeizig verbissenen Marathon-Ausdauer-Hochleistungs-Typ mehrfach in Familie und Freundeskreis habe. Das Blut von der Knie-OP ist noch nicht ganz trocken und ab gehts auf die Strecke, "mal schauen, was noch drin ist"...

LG



#3
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Hallo Glücksbringer,

ich denke hier handelt es sich um den sogenannten Thalamusschmerz.

Dieser Schmerz kann noch nach Monaten nach dem Schlaganfall auftreten und ist sehr schwer zu behandeln.

Eigentlich gibt es kein echtes Medikament gegen diesen Schmerz (neuropathischer Schmerz).

Hier hilft nur Ablenkung und auf keinen Fall ärgern. Ärger = Schmerzverstärker

Ich weiß von was ich rede, da ich seit 2010 darunter leide. 

Ich nehme Pregabalin und Amineurin. Somit kann ich wenigstens Schlafen.

 

Gruß Egbert Voigt

#4
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Hallo,

auch ich bin der Meinung, der Schlaganfall kam nicht von ungefähr! Ich war ebenfalls im Sport sehr aktiv, habe im Kinder-und Jugendbereich gearbeitet. Mein Leben war bis zum 3.11.2013 ein Leben auf der Überholspur. Heute bin ich froh wenn ich noch 500m laufen kann! An rennen bzw schnelles Laufen ist nicht mehr zu denken. 

Was vorher schnell und Hektisch verlief, läuft heute ruhig und langsam ab. Das versuchter der Schlaganfall! 

 

#5
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Hallo,

ich kann von ähnlichen Symptomen berichten, die 2 Jahre nach einem Schlaganfall auftraten, den ich 2015 mit 53 Jahren erlitten habe. Für andere sichtbar bewege ich mich normal, empfinde aber permanent Schmerzen und Steifigkeit im Oberarm und Oberschenkel. Ich möchte auch gar nicht aufzählen was ich schon alles ausprobiert habe...Um besser zu schlafen könnte dein Mann ein Antidepressiva nehmen, die können u.U. auch schmerzlindernd wirken. Ich nehme Abends 50 mg Amitriptylin, bei dieser Dosis habe ich keine unangenehmen Nebenwirkungen. Nach meinen Erfahrungen verstärken sich die Beschwerden leider auch nach zu viel Sport. Es ist schwierig die richtige Dosis zu finden; 17 km Joggen ist doch sehr sportlich! 

LG Jutta 

 

#6
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Hallo! Also ich finde nix verwerfliches daran wenn jemand nach einem Schlaganfall unbedingt wieder Mataton laufen will und alles dafür gibt dieses wieder zu können. Ich selber bin auch schon immer sehr gerne gelaufen und gewandert. Die Berge waren mein ein und alles und ich kämpfe dafür wieder auf die Berge steigen zu können. Viel schlimmer ist es wenn sich betroffene mit ihrem "Zustand" zufiedengeben und nur meckern was sie nicht können. Klar gibt es Patienten die es schlimm getroffen hat, aber auch die werden Wünsche haben und auch die können was dafür tun das es besser werden kann. Ob es besser wird...........liegt in einer anderen Hand.

Ich selber kenne diese Symptomem auch. Habe diese nicht jeden Abend oder Nacht aber sie sind ab und an da, Gegen die Krämpfe hilft mir Dehnungsübung des betroffenen Muskels, Gegen das unwilkürliche Bewegen hilft ab und ein ein abduschen der Waden mit kaltem Wasser.

Zum Schluss sag ich wie oft....... wer Kämpft, kann verlieren,, wer nicht kämpft, hat verloren

LG Jürgen

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