Neeein, Sylvia. Du stehst mit absoluter Sicherheit nicht alleine da – es geht vielen so. Und die Sache „mit den Freunden“ sehe ich für mich etwas anders. Von mir haben sich keine Freunde abgewandt: Die, die geblieben sind, das sind meine Freunde.
Meine Erfahrungen:
Man sah/sieht mir meine Defizite nicht sofort an. Einige Leute geben mir aber schnell zu verstehen, dass ich sie irritiere. Es dauerte einige Zeit, bis ich kapierte, wie ich nach aussen wirke
Wortfindungsprobleme, Vergesslichkeit, Zittern und so weiter kann ich nicht einfach überspielen. So fragte mich kürzlich eine mir völlig unbekannte, junge Kassiererin im Supermarkt ganz mütterlich: „Sie sind wohl etwas verwirrt?“. Solche Aussagen ärgern mich zwar, doch es ist klar, dass fremde Leute niemals wissen können, warum ich so bin, wie ich bin. Darum hege ich auch kein Groll gegen diese Personen.
Gegenüber Leuten die mir wichtig sind, „oute“ ich mich üblicherweise ziemlich schnell. Meine Erfahrungen sind weitgehend gut und ich stosse meistens auf angenehmes Wohlwollen.
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Ja, ich denke, Arbeit ist wichtig. Aus dem Haus gehen, soziale Kontakte pflegen, selber Geld verdienen, eine Aufgabe haben. Ich habe es nicht mehr geschafft. Hoffentlich gibt dir die Arbeit weiterhin Freude und Erfüllung.
Liebe Grüsse
Christoph