#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Dysphagie nach Schlaganfall

Hallo! Ich bin neu hier. Mein Vater (69) hatte vor ca 5 Wochen einen Schlaganfall im Stammhirn und kann seither nicht mehr schlucken. Am Anfang hat er die Nahrung über die Nase bekommen. Bevor er in die Reha kam hat man ihm die Sonde in den Bauch gelegt. Es kommt täglich eine Logopädin die mit ihm übt. Es geht allerdings kein bisschen voran! Er tut mir sooo leid... er hat jetzt 10 Kilo abgenommen. Nachdem ich berechnet habe wie hoch sein grundumsatz an Kalorien ist haben wir die Ärzte darauf hingewiesen dass es doch zu wenig ist was er bekommt. Er bekommt jetzt 1 Nahrung mehr! 

 

Hat jemand Erfahrung mit 

Schluckstörung (Dysphagie)

 

freue mich über jeden kleinen Tipp bzw. Austausch!

 

liebe Grüße 

Jacqueline 

#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Jaqueline,bei meinem Vater ist es dasselbe. Er ist auch 69 und hatte am 19.1.einen Stammhirninfarkt. Im Krankenhaus wurde uns gesagt, dass die Schluckstörungen nicht so schlimm sind und es wurde ihm Brei gegeben Jetzt ist er auf Frühreha und da wurde erneut ein Schlucktest durchgeführt, ihm daraufhin eine Nasensonde gelegt und jetzt soll er eine Magensonde bekommen, weil die Nasensonde eher stört bei den Schluckstörungen. Wir sind ziemlich am Ende. Mein Vater tut mir total leid, es ist alles jetzt gerade ein Rückschritt. Die Ärzte sagen, dass es noch Wochen dauern kann, bis die Schluckstörungen weg sind. Langsam bekomme ich Angst dass sie nie vergehen... Was sagen denn die Ärzte bei dem Vater genau bzgl. der Schluckstörungen? LG Claudia 

#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Claudia! Es tut mir leid dass du im Moment vermutlich genauso hilflos und traurig bist wie ich. 

 

Konnte denn dein Papa den Brei im Krankenhaus überhaupt schlucken? Konnte bzw. kann er seinen Speichel schlucken? Hat er sonst noch Einschränkungen? Sprechen? Gehen?

 

Ich habe jetzt so so viel recherchiert... es ist einfach bei jedem Menschen anders. Bei machen geht es nach Wochen, bei manchen nach Monaten und bei manchen nach einem Jahr wieder. Manchen müssen wenn es wieder funktioniert ihr Leben lang das Essen pürieren. 

 

Mein papa macht täglich seine Sprachübungen; Zungenübungen für sich. Mo - Fr macht er Übungen mit der Logopädin. Den Speichel bekommt er mittlerweile runter. 

 

Heute hat er 2-3 Löffel Apfelmus bekommen und es wurde geschaut was im Hals passiert. 

 

Der Würgereflex ist nicht mehr da... nichts.

 

Das gefährliche bei der ganzen Sache ist, dass Speichel oder Nahrung in die Luftröhre gelangt und es dann unbemerkt zu einer Lungenentzündung führen kann! Die Luftröhre schließt durch die Lähmung nicht mehr richtig. 

 

Wichtig ist, dass regelmäßig Blut abgenommen wird um Evtl vorliegende Entzündung schnell zu erkennen. Fieber messen denn bei erhöhter Temperatur sollte man gleich schauen woran das liegt. 

 

Auf der einen Seite denke ich „zum Glück ist es nur das schlucken“ es hätte ja auch viel schlimmer ausgehen können. Aber ich denke wenn man nicht mehr essen und trinken kann ist es wirklich schrecklich! 

 

Würde mich über einen weiteren Austausch freuen. 

 

Grüße Jacqueline 

#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Jacky, wie geht's deinem Vater inzwischen ? Mein Vater konnte den Brei ohne Probleme schlucken und auch seinen Speichel. Trotzdem bekommt er jetzt eine Magensonde, weil das Essen teilweise in die Speiseröhre geht. Trinken geht gar nicht. Mein Vater hat zudem noch motorische Störungen, die Augen sind betroffen, das Sprechen und sein Bewusstsein ist oft eingetrübt. Wie ist das Bewusstsein von deinem Vater? Liebe Grüße, Claudia 

#5

Bine24

Nürnberg, Deutschland

Hallo Ihr Zwei,

 

meinen Vater hat der Schlaganfall mit 64 Jahren geholfen.

Auf der Stroke Unit wurde ihm Brei verabreicht, den er - so schien- es problemlos essen konnte.

Auf der Reha wurde eine Schlucktest durchgeführt, bei welchem sich herausstellte, dass eigentlich gar nichts funktioniert.

Er bekam einen Nasensonde und nach 2 Wochen wurde es immer noch nicht besser. Wir entschieden uns dann schweren Herzens für eine Magensonde... und siehe da, 2 Tage nach dem Eingriff konnte er schlucken. Der Schlauch aus dem Gesicht war endlich weg. 

In 2 Tagen wird die Magensonde wieder entfernt. Er hatte Sie jetzt 6 Wochen lang und für Ihn (und uns) war es die beste Entscheidung. 

Er kann viele Dinge (Nudeln, Kartoffeln, Fisch ohne Gräten, Spinat, Leberwurst, Toast...) essen. Fleisch geht nur püriert, krümelige Sachen oder faserige Sachen sind bisher tabu... aber ich bin mir sicher dass wir die erste von vielen Baustellen gut gemeistert haben 🙂

 

Lasst' den Kopf nicht hängen! Das kann dauern, aber es ist nicht ausgeschlossen dass es wieder wird.

 

LG Biene 

#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Mein Mann hatte auch nach dem SA Schluckstörungen. Und ganz schön lange. Erst hatte er einen Nasenschlauch und später eine Magensonde.

In der Reha in Bad Essen wurde aber viel Schlucken geübt... nun hat er die Magensonde raus und kann wieder essen. Aber alles mit viel Soße. Nudeln besser als Kartoffeln. Das Essen dauert ziemlich lange aber es geht.

Alles dauert und braucht seine Zeit! Geduld ist gefragt und üben üben üben!

7357 Aufrufe | 6 Beiträge