Hallo,
ich hatte vor 2Jahren einen Schlaganfall mit linksseitiger Lähmung.Durch die Therapie kann ich mit Stock in der Wohnung wieder etwas laufen. der linke Arm ist leider unverändert.Ich bekomme all 3 Monate eine Botoxspritze,die aber jetzt den Arm nicht mehr lockert.Der Arm ist sehr steif und trotz Ergotheraoie zweimal die Woche nicht aktiv und nur schlecht passiv zu bewegen.Die Kosten für die Spritze sind so eigentlich nicht mehr angemessen. Meine Frage hat jemand Erfahrungen mit anderen Mitteln? Das Medikament darf ja nicht dazu führen,dass auch das Bein dann nicht mehr sicher benutzt werden kann.Ich freue mich über Anregungen , die vielleicht etwas verbessern können.
Ich wünsche Euch einen schönen2.Advent.
Rosi
Hallo Rosi,
hier wurde relativ früh Baclofen gegeben und hat kurze Zeit nach beginn zur Verringerung der Spastik geführt, spürbar. Allerdings haben wir nicht versucht, es wieder abzusetzen, so dass ich nichts dazu sagen kann, ob und wie deutlich es jetzt nach 3 Jahren noch hilft.
Die dadurch verminderte Spastik im Bein hat zu besseren Gehbewegungen geführt (also mit dazu beigetragen). Anfangs musste ein Beinmuskel mit Botox ruhig gestellt werden, damit der Fuß nicht durch die Spastik eines Muskels verzogen wird. Dies war nch der ersten Spritze nicht mehr nötig. Fällt ungefähr mit der Baclofen-Einnahme zusammen.
Wie "steif" ist denn dein Arm? Nach innen gekrümmt oder gerade überstreckt?
Bei uns war der Arm anfangs stark nach innen gekrümmt, bei Anstrengung / Belastung (oder zum Beispiel ungeradem Boden) war die Spastik häufig so stark, dass der Arm bis vor die Brust hoch gezogen wurde. Dies war trotz Baclofen so und wurde erst in der Therapie zu Hause von der Ergotherapie so hinbekommen, dass der Arm jetzt ganztägig locker ist und sich nur bei sehr starker Anstrengung leicht einbeugt. Leicht heisst dabei: Er wird aus der geraden Haltung ein wenig bis vor das Bein gezogen - also überhaupt kein Vergleich zu vorher mehr.
Dazu muss ich erwähnen, dass erst in der dritten Reha ein Arzt Anstoss an dem gebeugten Arm genommen hat. Bis dahin hat es niemanden wirklich interessiert und auch niemand in der Ergotherapie oder Physiotherapie hat sich darum gekümmert.
In der dritten Reha hat die Ergo dann intensiv die Spastik im Arm behandelt. Zu Hause hatten wir dann auch erst mit dem dritten Ergotherapeuten Glück, die anderen beiden hatten davon vermutlich gar keine Ahnung oder waren krank, als das in der Ausbildung dran war...
Vielleicht wäre ein Ansatz, sich mal bei anderen Ergotherapeuten umzuschauen? Empfehlungen gibt vielleicht der Neurologe oder du kannst dir bei einer Selbsthilfegruppe jemanden empfehlen lassen?
Natürlich ist jede Hemiparese anders.
Wenn wir aber bei 1 geblieben wären, hätten wir wohl schon lange die Ergotherapie wegen Aussichtslosigkeit beendet.
Vielleicht hilft auch eine höhere Therapiefrequenz?
Dein Arzt ist relativ frei bei der Verordnung von Ergo und Physio, wenn er die richtigen Heilmittelschlüssel verwendet. Damit fallen die Verordnungen nicht in sein Budget und die Frequenz kann sich nach dem richten, was du brauchst und nicht nach dem, was dein Arzt noch im Budget frei hat.
LG
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »tron33« (09.12.2018, 16:30)