#11

Bine24

Nürnberg, Deutschland

Hallo Christoph, 

Danke für deine Rückmeldung.

Das Forum hat mich ganz gut auf den weg der Realität geführt..

Mit "Schlag auf Schlag" meinte ich nicht, dass er in ein paar Wochen fit ist... eher, ob sich auch trotz körperlicher Extrembelastung in den kommenden Tagen vlt schon mal etwas sehen lässt. Ein anderer Buchstabe, ein gelungener Schluckversuch.. Ich weiß, man wünscht sich so viel.. und ja, mir kann die Frage eh niemand wirklich beantworten. Ich wünsche mir nur nach so vielen Negativen Arztprognosen einen positiven "stupser".. 

Ich freue mich jedenfalls tierisch darauf ihn am Wochenende zu sehen. 

Sollte jemand noch über meine meilenlangen Beiträge stolpern... 

Wie habt ihr denn euch oder euren liebsten das Rehazimmer ein bisschen freundlicher eingerichtet? 🙂 mal abgesehen von Fotos vllt.. 

#12

Etcetera

Basel, Schweiz

Ich wünsche mir nur nach so vielen Negativen Arztprognosen einen positiven "stupser".. 

Aber klar doch, das wünschen sich bestimmt alle. Ohne falsche Hoffnungen zu wecken: Die Ärzte sind nach meiner Erfahrung immer höchst zurückhaltend mit positiven Prognosen – und das mit gutem Grund. So besteht oft durchaus die Chance, dass es besser wird als vorher gesagt.

Vielleicht hilft dir das schon mal als kleiner (unverbindlicher) „stupser“.

 

Liebe Grüsse

Christoph

#13

Bine24

Nürnberg, Deutschland

Tatsächlich ein wenig um jetzt dann mal die Augen zuzumachen und ein weng besser zu schlafen bzw. mal für ein paar Stunden den Kopf abzuschalten...

Danke für die Worte 🙂

#14
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Unbekannt

Gelöscht

Bei meiner Mama hatten die Ärzte uns auf der Stroke Unit gesagt, sie würde nie wieder essen und schlucken können... tja schon am ersten Tag in der Reha B hat sie angefangen zum essen. Natürlich ist es an manchen Tagen besser und an anderen schlechter... aber soviel zum Thema "schlechte Prognosen"

 

#15

Bine24

Nürnberg, Deutschland

Nachdem ich das ganze Forum durchforstet habe, habe ich festgestellt, dass wohl aufgrund des Phänomens das immer alles passieren kann, nur schlechte Prognosen gegeben werden ... Zumindest wenn es ein schwerer Schlaganfall war ..

Liebe Sasse, ich wünsche dir so viel Kraft. Sich alles hier von der Seele zu schrieben hilft irgendwie schon ein wenig ... 

Danke.

#16

Bine24

Nürnberg, Deutschland

Da ich ja auf meinen bisherigen Post schon viele tolle Antworten erhalten habe (Danke dafür) knüpfe ich mit meiner Frage hier einmal an (wäre eigentlich Thema Rehabilitation).

Da ich einfach keinen Therapeuten unter die Augen bekomme und auch auf meine Nachfrage hin keine Therapie zu einer Uhrzeit erfolgen kann an der wir auch mal anwesend sein können (arbeitstechnisch, 150 km) um zu wissen was wir eigentlich mit ihn tun können folgendes:

- welche Übungen bzgl des Armes können wir mit ihm während unseres Besuches machen? (Sind immer dran, wenn wir da sind, dass wir jemanden finden der uns hilft ihn in den Rollstuhl zu mobilisieren um ein wenig an die Luft zu kommen) 

- wie können wir ihm beim Sprechen und Schlucken unterstützen? 

Da wir das DiagnostikGespräch erst in der nächsten Woche haben, hab ich keine Ahnung ob es an der Motorik liegt wg der Halbseitenlähmung, oder ob ihm einfach nichts einfällt?! 

Vlt habt ihr ja ein paar Tipps und Tricks wie ihr ohne euren Angehörigen peinlich zu berühren oder ihn das Gefühl von "Unwohlsein" zu übermitteln, herausgefunden habt was geht und was nicht.

Und vlt hat jemand Übungen für mich die wir an seinem Bett, während der Rolli fahrt etc.. Mit ihm machen können? 🙂

Zum Zustand: müde, kein Fortschritt.

Wobei ich es als Fortschritt sehe, dass er an der Luft war und ich jeden Tagan an dem ich da bin das Gefühl habe dass er noch wacher wird und noch mehr versteht... Manchmal lacht und schmunzelt er mit mir, versteht Witze und schaut mich mit dem gleichen verwunderten Gesichtsausdruck an, wie zuvor, wenn ich etwas erzähle was ihn verwundern lässt 🙂

Beispiel: wir schauen kein Fernsehen mehr, sondern nur noch ab und an einen Film wenn wir da Lust drauf haben, Papa..

Papa: ungläubiger, skeptischer Blick ☺

Danke für eure Antworten!! 

Ps: diese Woche jeden tag ergo und Physio, jedoch nur 3 x schlucken, 3x logo und 2x neuro... Bin gespannt!

 

#17
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Bine,

ich glaube nicht, dass du an den Tagen wo er Therapie hat auch noch abends weitere Übungen machen musst/kannst. Da wird er dermassen KO sein...

Bei meiner Mama ist der SA jetzt 8 Wochen her und es gibt immer wieder Tage wo sie ab 16 Uhr nachmittags einfach schläft...

Wegen dem Sprechen würde ich einfach immer Fragen stellen wo er mit Ja oder Nein antworten kann.

#18

Bine24

Nürnberg, Deutschland

Klar, das stimmt.

Samstags und Sonntags sind aber keine Therapien. Und zwischendurch etwas tun wäre da vlt ganz okay 🙂 vlt gibt's ja auch Dinge die man wirklich mal zwischendurch tun kann, was nicht so anstrengend ist aber leicht in den Alltag integrierbar? 

 

Wie gehts deiner Mama?

#19
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Bine, 

Du kannst ihm auf jeden Fall die Füße Arme und Hände durchmassieren. Mir hat der Pfleger gezeigt wie man mit einem Handtuch oder Frotteewaschlappen sanft die gelähmte Handinnenfläche und die Finger massiert. Die sind oft geschwollen.

Je nachdem wie fit der Papa ist raus in den Rollstuhl und durch die Gegend fahren.

Meine Mama hat gute und weniger gute Tage. ..das ist schwer zu akzeptieren. ..aber wir müssen damit leben. Wenn sie fit und wach ist dann versteht sie alles und schmunzelt auch schonmal über Späße. Sie hat auch schon ganz alleine gegessen aber nur wenn sie fit ist. Wir hoffen dass die Zeit eine Besserung bringt. Wenn sie jetzt dann wieder daheim in der gewohnten Umgebung ist. ..weg vom Krankenhausalltag hoffen wir auf einen Schub.

 

 

#20
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Unbekannt

Gelöscht

- welche Übungen bzgl des Armes können wir mit ihm während unseres Besuches machen? (Sind immer dran, wenn wir da sind, dass wir jemanden finden der uns hilft ihn in den Rollstuhl zu mobilisieren um ein wenig an die Luft zu kommen) 

- wie können wir ihm beim Sprechen und Schlucken unterstützen?

 

Am besten: Keine und gar nicht!
Das ist nicht das, was man hören will, aber im Zweifel und ohne irgendeine Vorahnung kannst du mit jeglichen Übungen den Therapiefortschritt behindern oder überhaupt gefährden. Dazu muss man wissen, dass die Lernwelt nach einem Schlaganfall nicht mit der eines Kindes verwechselt werden darf. Es müssen ganz andere Reize gesetzt werden. Einen Arm fünftausend mal in eine bestimmte Richtung zu bewegen, beispielsweise, bringt ungefähr 0,00% Bewegung zurück. Genausowenig bringen Schulhefte aus der Grundschule das Schreiben bei oder das Auswendig lernen des ABCs irgendwas zur Sprachproduktion.

Natürlich kann man sich über die Therapien und die Fortschritte auch regelmäßig etwas erzählen lassen, aber selbst einzugreifen ist - wie schon gesagt - ohne tieferes Verständnis im einfachsten Falle sinnlos und unter Umständen sogar gefährlich/gefährdend. Das letzte, was man ja will, ist, dem Betroffenen nun auch noch in seiner Freizeit aufzuzeigen, wie erfolglos alles ist. Erfolgserlebnisse wirst du kurz- oder auch mittelfristig nicht produzieren können, also hast du damit eigentlich von Anfang an verloren. Da muss man sich auch mal ein bisschen in die Lage des Betroffenen reinversetzen: Nichts geht mehr und jeden Tag kommt jemand mit einer anderen Idee, die nichts bringt, nicht hilft, nichts bewegt.

Einfach da sein ist das wichtigste und reicht völlig aus.


Vielleicht kannst du ja mal einen Urlaubstag einrichten, an dem du bei allen Therapien rein schauen kannst.

LG






 

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