#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Liebe Forums-Miglieder,

mein lieber Vater hatte leider vor 4 Tagen einen schweren Schlaganfall der linken Hirnhälfte. Anfangs sagten sie uns noch, dass lediglich 2/3 der Hirnhälfte betroffen ist. Durch die starke Ausbreitung der Schwellung ist jedoch die gesamte linke Hälfte betroffen. Es wurde ein Stück der linken Schädeldecke entfernt um dem Gehirn Platz zu geben um den Druck abzubauen. Heute oder morgen wollen die Ärzte jetzt versuchen ihn langsam aufwachen zu lassen. Aufgrund der schwere der Verletzung machen uns die Ärtze allerdings keine große Hoffnungen, dass er überhaupt wieder wach werden wird. Könnt ihr uns irgendwelche Tipps geben, wie wir mit damit umgehen können ? Bringt es etwas seine Arme und Beine zu bewegen, damit die Muskeln nicht schon einkalken ? Gibt es überhaupt Hoffnung ohne linke Hirnhälfte ? Ich weiß, dass das Sprachzentrum und die Bewegungsabläufe von Links gesteuert werden....aber habt ihr schonmal von irgendeinem ähnlichen Fall gehört, bei dem es zu einer halbwegs ordentlichen Rehabilitation gekommen ist, sodass der betroffene zumindest noch ein schönes Leben führen kann ? 😢

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

#3

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Liebe Forums-Miglieder,

mein lieber Vater hatte leider vor 4 Tagen einen schweren Schlaganfall der linken Hirnhälfte. Anfangs sagten sie uns noch, dass lediglich 2/3 der Hirnhälfte betroffen ist. Durch die starke Ausbreitung der Schwellung ist jedoch die gesamte linke Hälfte betroffen. Es wurde ein Stück der linken Schädeldecke entfernt um dem Gehirn Platz zu geben um den Druck abzubauen. Heute oder morgen wollen die Ärzte jetzt versuchen ihn langsam aufwachen zu lassen. Aufgrund der schwere der Verletzung machen uns die Ärtze allerdings keine große Hoffnungen, dass er überhaupt wieder wach werden wird. Könnt ihr uns irgendwelche Tipps geben, wie wir mit damit umgehen können ? Bringt es etwas seine Arme und Beine zu bewegen, damit die Muskeln nicht schon einkalken ? Gibt es überhaupt Hoffnung ohne linke Hirnhälfte ? Ich weiß, dass das Sprachzentrum und die Bewegungsabläufe von Links gesteuert werden....aber habt ihr schonmal von irgendeinem ähnlichen Fall gehört, bei dem es zu einer halbwegs ordentlichen Rehabilitation gekommen ist, sodass der betroffene zumindest noch ein schönes Leben führen kann ? 😢

 

#4
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Unbekannt

Gelöscht

Danke für eure Antworten! Wir werden immer positiv in die Zukunft blicken und unser erstes Tief haben wir überwunden! Es gibt zumindest auch schon minimale Besserungen. Die Narkosemittel sind gestern abgesetzt worden. Daraufhin hat er, als meine Mutter bei ihm war, die Augen geöffnet und hat gegen die Intubation gekämpft...daraufhin wurde ihm wieder ein wenig Narkosemittel gegeben und die Atmung angepasst. Jetzt atmet er immerhin schon etwas eigenständig mit der Unterstützung der Maschine. Dafür das die Ärzte gestern noch sagten, dass sie nicht davon ausgehen, dass er überhaupt wieder wach wird, war das für uns heute schonmal eine riesen Erleichterung...natürlich ist er noch weit davon entfernt als wach bezeichnet zu werden, aber trotzdem! Heute hat er in Anwesenheit eines Pflegers einmal die Augen geöffnet und wohl auch einen leichten Druckimpuls über die linke Hand gegeben. Sein rechter Fuß bzw. einige Zehen, haben auch 2-3 mal darauf reagiert, wenn wir ihm den Fuß gestreichelt/massiert haben. Alles in allem haben uns diese Zeichen die Bestätigung gegeben, dass es richtig war die OP durchführen zu lassen und wir tun jetzt alles damit er sich wieder zurückkämpfen kann! 

Liebe Grüße Kristoph

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kristoph, 

dein Text könnte von mir stammen. Meinem Vater ist im großen und ganzen das gleiche am 10.05. passiert. Die OP hat er überstanden. Die Narkose relativ schnell runter gefahren. Mein Vater hat 19 Tage nach der OP das erste mal Bewusst reagiert. Leider auf sehr kleinem Niveau. Aber immerhin. Seither gehts in Minimini Schritten voran. Wirklich wacher habe ich das erfühlen wird er nicht. 

Darf ich fragen wie es deinem Vater geht und welche Fortschritte er macht?

ich wünsche euch unendlich viel Kraft und das allerbeste für deinen Papa. 

 

Viele liebe Grüsse

szanny

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hi,

 

habe zur zeit quasi das gleiche problem mit meiner mutter.

sie hatte am 12.03. mit 53 auch einen schweren mediainfarkt in der linken hirnhälfte wobei auch ein großer teil in mitleidenschaft gezogen wurde. Knapp 1 1/2 wochen später dann das gleiche prozedere, schädeldeckenentfernung, 1 woche künstliches koma, 1 woche wach werden. Anfangs natürlich die standart aussagen der ärzte, dass sie gucken müssen ob sie je wieder alleine atmen oder schlucken können wird, ich glaube das sagen die immer bei so schweren schlaganfällen. Jedenfalls konnte sie relativ schnell wieder eigentsändig atmen per luftröhrenschnitt und auch das mit dem schlucken wurde relativ schnell wieder besser . Leider konnte sie erst ca 10 wochen nach dem schlaganfall zur reha, wo sie jetzt gott sei dank ist, weil sie ein krankenhausvirus hatte. Mitlerweile sind fast 12 wochen seit dem schlaganfall vergangen und sie atmet schon längst wieder komplett eigenständig, schlucken klappt auch wieder super , stufe 4a, sie versteht den großteil von dem was wir sagen, scheint noch alles von vor dem schlaganfall zu wissen, reagiert auf alles was wir sagen, versucht auch ständig zu sprechen, aber durch die aphasie kommen nur sinnlose silben dabei raus. Allerdings kommt auch schon öfters ein ja oder nein raus und die kann das betroffene bein und den betroffenen arm leicht anheben. 

Ich weiß, dass das momentan einfach nur eine komplett beschissene zeit ist, gerade die zeit auf der intensivstation nach dem koma ist einfach nur widerlich. Halt den kopf hoch und besuche deinen vater so oft es geht und gebe ihm ständig reize , sei es, dass du ihm etwas erzählst oder ihn berührst usw, wir waren teilweise 3 mal jeden tag da und das ist jetzt auch noch so in der reha. Das kann alles wieder einigermaßen werden! Allerdings musst du dabei an größere zeiträume denken als ein paar wochen. 

 

 

#7

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Christian,

ich finde Deinen Einsatz Super und beachtenswert. 🙂

Was tust Du für Dich um diese enorme Energie aufzubringen, ohne Dich selbst oder Dein Umfeld zu schädigen? Oder gar zu verlieren? Verliere Dich bei Deinen Aktivitäten nicht. Denn sonst brichst Du zusammen und damit ist keinem geholfen.

 Diese Überlegung musst Du ebenfalls mit berücksichtigen. Denn auch Dein Leben geht weiter und erfordert Beachtung. Hast Du Dich um Unterstützung bemüht? Gibt es in Eurem Umfeld Menschen oder Institutionen, die Euch unterstützen können, um Dich zu entlasten? Diese Frage ist genauso wichtig, wie die Frage nach dem: Wie geht es weiter? Oder: Wie schnell wird es besser? oder nach dem: Was kommt jetzt? und Wie soll ich darauf reagieren?

Es muss Dir klar sein, dass in dieser Situation Geduld, Zuversicht und viel Kraft für die Unterstützung, auch längerfristig, erforderlich ist. Wochen? Monate? Jahre?

Es wird sich immer weiter bessern, aber es braucht Zeit. Du brauchst dringend Entlastung aus Deinem Umfeld.

Dafür wünsche ich Euch viel Kraft, Zuversicht und gute Nerven.

Liebe Grüße

Heinz

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