#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen,

ich hatte am 01.12.2017 einen schweren Mediainfarkt links a.e. paradox-embolischer Genese bei PFO und beginnenden Vorhofseptumaneurysma.

Äusserte sich durch kompletten Verlust der Sprache - also weder sprechen noch schreiben - ich hatte einfach keine Worte mehr und auch nicht das Bedürfnis zu reden. Das war einfach weg. Kollegen haben richtig reagiert und RTW gerufen und kurz darauf setzte rechtseitige komplette Lähmung ein. In der Klinik wurde eine sofortige Neurothrombektomie angeordnet in Verbindung mit einer Lyse.

Aussage der Ärzte: Ich werde nie wieder wirklich sprechen können, evtl. kann man Lähmung aufhalten oder teilweise rückgängig machen. Keine 24 Stunden später habe ich geredet wie ein Wasserfall und ausser, dass rechte Seite noch leicht schwächer war, war auch von der Lähmung nichts mehr übrig. MRT ergab drei winzig kleine weisse Flecken und sonst nichts. Heute spüre ich gar nichts mehr davon. Schutzengel haben also ganze Arbeit geleistet.

Soweit die Vorgeschichte. Bei der Ursachenforschung stellte sich heraus, dass ich ein PFO mit beginnenden Vorhofseptumaneurysma habe. Der Kardiologe sagte da scherzhaft: Kein Problem, kein Kraftsport und nicht tauchen und es kann nichts weiter passieren - aber wer macht das schon. Äääääh ich... Sporttaucher und Crossfitter - bei letzteren werde ich mir am Vorabend wohl den Apoplex geschossen haben, da ich schon ohne Sprache aus dem Bett kroch und nur nicht in der Lage war, mich krank zu melden und statt Hilfe suchen einfach mal ins Büro bin... Ich habe es einfach nicht realisiert, dass da was nicht stimmt. Guuuut irgendwie matschig, aber mehr auch nicht.

Nun bin ich auf Marcumar und das Zeug ist gruselig, ich nehme die meisten Nebenwirkungen mit und es nervt... Sowohl Kardiologe als auch Neurologe raten mir zum PFO Verschluss. Hierfür habe ich nun Termin am 28.02. und so langsam kommt das Nervenflattern.

Ich mein - die setzen mir da was ins Herz ein... und ich kann zwei Tage später heim? Und bin Woche drauf fit genug, theoretisch wieder arbeiten zu gehen (Hier will Hausarzt mich aber länger daheim lassen)? Geht das echt so schnell? Spürt man danach nichts mehr? 

Die ersten drei Monate soll ich noch Plavix bekommen - ist das verträglicher als Marcumar? Danach nur noch ASS100.... 

Kardiologe sagt, dass nach ca. 3 Monaten auch tauchen kein Problem mehr sei und auch Kraftsport nicht - kann mir hierzu einer was sagen? Hab ich dann tatsächlich keine Einschränkungen mehr?

 

Vielen Dank für jedes Feedback....

 

#2

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Alexandra,

du hast einen kleinen Einblick in unser Schulmedizin System erfahren dürfen und bist glimpflich davon gekommen. Sei froh!

Deine Schutzengel haben also ganze Arbeit geleistet.

Die Aussagen der Ärzte sind mit Vorsicht zu genießen. Du hast erfahren, von "Geht gar nichts mehr", bis "kannst machen was Du willst" hast Du gehört. 

Wichtig ist der gesunde Menschenverstand. Du hast Glück gehabt! Fordere das Glück nicht heraus. Dein Körper hat Dir gezeigt, dass Du von ihm zu viel verlangt hast. Dein Schutzengel hat Dir geholfen. Was machst Du wenn der Schutzengel das bächst mal gerade anderswo beschäftigt ist. Beschäftige Dich mit Deiner Gesundheit, sei froh so glimpflich davon gekommen zu sein und lerne gesund zu leben. Du brauchst auf nichts zu verzichten, aber mach keine Gewaltaktionen. Du kannst Dir überlegen, ob Du die PFO operieren lässt, Du kannst Dich ins nächst Extrem stürzen und alle mögliche Techniken und Diäten testen, Du kannst Dich also bewirtschaften lassen. Oder Du lebst gesund und zufrieden in einem geschwächten Körper, auf den Du hören solltest. Lerne Yoga Techniken und Meditationstechniken und schau was Dir wichtig ist.

Liebe Grüße

Heinz

#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

 

Aber ein Leben unter Marcumar ist kein Leben für mich. Die Einschränkungen, die ich so habe, sind mir zu groß. 

Der Entschluß, den Eingriff machen zu lassen, der steht fest. Ich bin einfach zu jung, um mich derart einschränken zu lassen und würde auch extrem unzufrieden sein. Dazu die ständige Angst, dass es nochmal passiert und das Ertragen der Nebenwirkungen vom Marcumar - nein, so werde ich nicht mehr glücklich.

Es mag sein, dass Menschen, die nichts mehr dürfen, was sie zufrieden und glücklich macht, damit leben Können. Aber Dein Beispiel - Yoga - langweilt mich zutiefst. Ich bin 41 und nicht 85!!!!

Auf meine Leidenschaft tauchen zu verzichten, auch das würde mich immer und immer wieder runter reißen - ich habe jetzt schon, mit Tränen in den Augen mein Gerät weggeräumt, dass ich es nicht ständig sehe. 

Mir geht es wirklich um das DANACH, nach dem Verschluß - wie schnell bin ich wirklich wieder ohne Einschränkungen?

#4

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Alexandra,

bei mir war es auch ein Mediainfarkt, ursächlich war auch ein PFO mit Aneurysma.

Ich habe auch einen Schirmchenverschluss machen lassen, war kein großes Problem. Ich war dazu 3 Tage im Krankenhaus, am ersten Tag Voruntersuchungen, am zweiten der Eingriff und am dritten Tag konnte ich schon wieder nach Hause. Der Eingriff wurde im Kathederlabor bei örtlicher Betäubung gemacht, dauert ca. 20 min. 

Nach dem Eingriff hat man für ca. 5 Stunden einen Druckverband an der Leiste, die Wunde verheilt denn innerhalb von Tagen. Durch den Verschluss hatte ich danach immer ein leichtes Druckgefühl auf der Brust, das ist denn mit der Zeit immer weniger geworden.

Das Schirmchen muss denn erst einwachsen, nach einem Monat zur Kontrolle und eine weitere Kontrolle mit Schluckecho nach einem halben Jahr. Seitdem nehme ich nur noch prophylaktisch ASS.

Es freut mich, dass du den Schlaganfall so gut überstanden hast.

Jürgen

http://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf

 

 

1615 Aufrufe | 4 Beiträge