#11

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Manuela, in Deutschland gibt es viele PKW Umrüstfirmen. Am besten im Internet surfen und eine Firma in Deiner Nähe befragen was zu tun ist, oder wer dies kann.

#12
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Ja es gibt viele Firmen, die Autos Behindertengerecht umbauen mit Rampe und Einstellungen am Lenkrad. Aber ich habe bisher keine Firma gefunden, die bei einer Gesichtsfeldeinschränkung Spiegel nachrüsten. Die Firmen, die ich angerufen habe, hatten nur Fragezeichen in den Augen als ich die angerufen habe. Deshalb halt nochmal die Frage:

Wer hat in Deutschland schon mal für eine solche EInschränkung Spiegel nachrüsten lassen? Welche Stelle kennt sich mit sowas aus und sagt, wie die Spiegel sein müssen?

Danke für Eure Unterstützung.

#13

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Manuela,

ob diese Werkstadt Dir helfen kann weiß ich nicht. Ich habe sie kennengelernt und habe gesehen, dass sie vieles möglich machen, wo Andere das Handtuch werfen. Tüftler und Profis haben sich dort zusammen gefunden. Frag doch einfach nach. Die werden versuchen Dir zu helfen. Mir haben sie auch beim Umbau geholfen.

Siehe: www.koeltgen.de/index.php?id=128

Liebe Grüße

Heinz

#14
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Unbekannt

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Hallo Manuela,

ich möchte dich nicht demotivieren, aber diese Umrüstungen oder -ideen sind in Europa wahrscheinlich nicht möglich und stammen - wenn überhaupt irgendwo zugelassen - aus Gegenden mit weniger restriktiven Anforderungen an den Straßenverkehr (aber auch geringerer Dichte). Einfach schon der Gedanke, dass derjenige, der so etwas einbaut, ein riesiges Haftungsrisiko trägt, welches ihm wahrscheinlich keine Versicherung abnimmt, läßt mich daran Zweifeln.

Dazu gibt es zu bedenken: Anders, als von uns "normalen" angenommen sind die Gesichtsfeldausfälle nach Schlaganfall oder ähnlichem keine Schädigung der Augen, sondern des Gehirns. Wir nicht Betroffenen erwarten dort einen schwarzen/weissen Fleck oder eine irgendwie abgedeckte Fläche, ähnlich, wie wenn wir uns etwas vors Auge halten.

Nur wenige haben aber die Wahrnehmung einer blinden oder fehlenden Stelle. Die weitaus meisten nehmen diesen Gesichtsfeldausfall nicht wirklich wahr. Dieser Bereich fehlt eintach, ist weg, ist nicht vorhanden - sowohl im Seherlebnis als auch im "Denken und Fühlen". Der Bereich fehlt dem Betroffenen also nicht wirklich (wie z.B. bei einem Augenschaden, grauen Star, blinden Fleck oder ähnlichem), er vermisst ihn nicht, er realisiert nicht permanent, dass dort etwas nicht zu sehen ist.

Damit ist es auch fast nicht trainierbar, diesen Ausfall wirklich zu kompensieren, da der ständige Impuls gegeben werden muss, sein Gesichtsfeld zu scannen. Wie ein Radar müsste man permanent das Gesichtsfeld verändern, um die ausgefallene Stelle zu ersetzen und den normalen Gesichtsfeldumfang zu erreichen. Dass man das dauerhaft oder länger durchhält ist eher unrealistisch.


Ich finde aber auch, dass man mit so einer Einschränkung nicht am Straßenverkehr teilnehmen wollen sollte. Man sitzt selbst vielleicht in einer geschützten und verairbagten Umgebung. Das Kind, welches man übersieht, den Radfahrer, den man mit seinem Außenspiegel vom Rad holt, haben aber keine Chance...

LG

#15

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Herr Tron,

Du hast Recht! Ich danke Dir für Deinen Beitrag.

Aber hier geht es nicht nur um das Autofahren, sondern um die Hoffnung etwas zu erreichen. Jeder Bedenkenträger und Pessimist hat Recht, es sei denn man sucht nach Lösungen. Die Verantwortung des Einzelnen steht außer Frage. Unverantwortliche Menschen stürzen sich einfach in Abenteuer und kommen darin um. Deine Argumente sind unstrittig. Aber solche Argumente kamen auch von Menschen die die Erde nur als Scheibe kannten und Angst hatten über den Rand hinaus zu segeln. Die heutige Entwicklung ist mittlerweile soweit fortgeschritten, dass es nicht mehr um das Machbare, sondern um das vorstellbare geht. Beispiel cochlea Implantat, die einem vormals gehörlosen Menschen das Hören und Sprechen wieder ermöglicht.

Die Verantwortung des Einzelnen beim Führen eines Kfz. bleibt stets bestehen. Keiner darf ohne Bedenken andere in Gefahr bringen. Jedoch zeigt die Entwicklung und der Fortschritt, dass es immer wieder Möglichkeiten Einzelner gibt, die zu brauchbaren Entwicklungen führen. Ob es Spiegel sind oder es sich im Gespräch herausstellt, dass es andere vorher nicht gekannte Möglichkeiten gibt, die ich auch nicht kenne. Der TÜV und die Deutschen Vorschriften sind eine Hürde, die erst genommen werden muss. Sollte eine Fa. Einbauten installieren, muss auch gewährleistet sein, dass diese den geforderten Zweck erfüllt. Ansonsten bekommen sie, wenn sie verantwortlich arbeiten auch kein Geld. Es kommt auf den Einzelnen an, sich darum zu bemühen, sich nicht mit dem gesundheitlichen Schaden abzufinden, sondern diesen lediglich zu akzeptieren. Jetzt ist das ebenso. Mit Training, Geduld und Mut, lässt sich manche Hürde meistern.

Aussagen wie Du sie formuliert hast, sehe ich als eine Aussage, die Menschen mit ihren Hoffnungen komplett zerstören können. Meine Erfahrungen mit solchen absoluten Aussagen haben gezeigt, dass sie nicht stimmen. Mir wurde 19 jährig von einem nicht betroffenen Autoverkäufer unterstellt, dass ich keinesfalls ein Auto führen kann. War für ihn unvorstellbar. Ich blicke derzeit auf eine unfallfreie und TÜV zugelassene Fahrpraxis von mehreren 100.000 Km zurück. Menschen, wie Rentenversicherungsmitarbeiter und sogar Fachärzte als Gutachter waren darunter, die wussten genau welche Leistungsfähigkeit ich hatte und haben mich damals mit 19 zum Rentner ausgemustert. Ich habe mich nicht damit abgefunden und mich wieder ins Berufs- und Familienleben zurück gekämpft. Das heißt allerdings nicht, dass das bei jedem gelingt, oder dass dies die einzige Möglichkeit ist wieder selbständig zu werden. Ich habe im Laufe der letzten Jahrzehnte als Betroffener vielfältige Möglichkeiten gesehen. Daher stehe ich auf dem Standpunkt: Es gibt so viele Möglichkeiten/ Wege, wie es Menschen gibt. Die einzig richtige Möglichkeit/ Weg gibt es nicht. Nur die Schulmedizinische Wissenschaft nimmt sich das Recht ihr Handeln und ihr Tun als unfehlbar darzustellen. Sie arbeiten ja schließlich wissenschaftlich! Aber wie viele Aussagen der Schulmedizin wurden schon in den letzten Jahrzehnten modernisiert oder gar widerlegt? 

Meine Äußerung soll Deine Aussage nicht widerlegen, sondern lediglich mit einem Hoffnungsschimmer versehen. Dabei erwarte ich allerdings, dass zum einen die individuellen Möglichkeiten (auch unter dem finanziellen Aspekt)nicht überreizt und zum anderen die Eigenverantwortung gefordert wird.

Das hindert aber nicht daran, sich zu erkundigen und nach gangbaren Lösungen zu suchen. Wenn man von vornherein abgeblockt wurde, ist die Depression oder Hilflosigkeit nicht weit. Das wird von den Neurologen par excellence demonstriert. Ich war öfter wie einmal am Boden zerstört, wenn man mir mitgeteilt hatte, dass das oder dies nicht geht, weil eben ein großer Bereich meines Gehirns zerstört wurde. Aber, was ist mit dem 95% Rest? Was ist mit der Lernfähigkeit des Gehirns? Das Gehirn wird normalerweise nur zu einem geringen Bruchteil genutzt, sagt die Wissenschaft. 

Mir ist bewusst: In Amerika geht alles!? Sagen amerikanische Wissenschaftler. dass stimmt natürlich auch nicht! Manche ihrer Aussagen haben allerdings dazu geführt, dass man auch in Deutschland nachgedacht hat und brauchbarere Lösungen fand.

Warum also soll Training nichts bringen? Darf nur der 100 prozentig funktionierende Mensch Hoffnung haben in der Gesellschaft gleichwertig integriert zu sein?

Ich versuche jedenfalls mein Leben trotz nachhaltiger Probleme zu nutzen. Wenn dafür auch ständiges Lernen erforderlich ist.

Also nochmals vielen Dank Dir lieber Herr Tron für Deinen wichtigen Beitrag. Bin gespannt, was sich daraus entwickelt.

Liebe Grüße

Heinz

 

#16
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Hallo Heinz,

worauf ich hinaus wollte: Die Kompensation des Gesichtsfeldausfalles (auch mit Hilfsmitteln), deren Training und vor allem die Beibehaltung wird schwierig. Die Gesichtsfeldeinschränkung kann durch intensives und richtiges Training verbessert werden.

Das ist vielleicht nicht richtig rüber gekommen und ja: Die Hoffnung sollte man niemals aufgeben - niemals!

LG

#17

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Tron,

Danke Dir für Deine Ergänzung. Genau diese Aussage war für mich wichtig. Lebenslanges Lernen, Geduld und Training sind erforderlich, um ein selbst gestecktes Ziel zu erreichen und es dann auf Dauer zu erhalten.

Dann ist wie im "Normalen Leben" alles möglich.

Ohne Fließ kein Preis. Erforderlich ist die Zielsetzung und der "lange Atem"!

LG

Heinz

#18
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Hallo Heinz,

worauf ich hinaus wollte: Die Kompensation des Gesichtsfeldausfalles (auch mit Hilfsmitteln), deren Training und vor allem die Beibehaltung wird schwierig. Die Gesichtsfeldeinschränkung kann durch intensives und richtiges Training verbessert werden.

Das ist vielleicht nicht richtig rüber gekommen und ja: Die Hoffnung sollte man niemals aufgeben - niemals!

LG

 Man kann ja auch mal gute Nachrichten verkünden: Meine Mama hat offiziell / schriftlich vom Augenarzt die Erlaubnis bekommen, wieder Auto zu fahren. Der Gesichtsfeldausfall hat sich auf dem linken Auge so weit gebessert, dass ein Fahren offenbar wieder zulässig ist.

Jetzt werden wir langsam mit Übungsfahrten (Auch Fahrschule) beginnen und schauen. ob es wieder sicher geht. 

#19
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Unbekannt

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Hallo, muss mich auch mal einklinken....mein Freund hatte auch einen Schlaganfall, er hat seitdem auch ein eingeschränktes Gesichtsfeld, in seinem Entlassungsbericht steht das aber gar nicht drin, auch kein Hinweis, dass er nicht fahren darf.

Allerdings hat danach ein Augenarzt auch das Gesichtsfeld untersucht, war weiter eingeschränkt.

Und er meint eben, dass er sicherer fährt als mancher mit normalen Augen....

Mag ja sein, aber wenn etwas passiert ist man dran, oder?

#20
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Unbekannt

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Ich habe mich inzwischen reichlich erkundigt und ich denke nicht, dass er Ärger bekommen würde. Wenn der Arzt kein Fahrverbot erklärt ist er doch fahrtauglich oder nicht? Ich würde das allerdings noch von einem Augenarzt abklären lassen. Bei meiner Mutter stand auch nichts im Entlassungsbericht, sondern das hat der "Haus"-Augenarzt dann gemacht, das Fahrverbot ausgesprochen (schriftlich). Seitdem er nun die Fahrerlaubnis wieder erteilt hat sollte es meiner Meinung nach keine rechtlichen Probleme geben. 

Es gibt aber auch völlig verschieden ausgeprägte Gesichtsfeldausfälle. Bei manchen ist es vielleicht gar nicht so viel, so dass noch Fahrtüchtigkeit besteht.

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