Guten Abend,
Gutachter, die sich wichtigmachen gibt es wie Sand am Meer. Wichtig ist, dass man sich nicht selbst aufgibt.
Meine Erfahrungen zum Thema Führerschein:
1971 mit 19 Jahren erlitt ich nach einer Fehldiagnose (Starke Kopfschmerzen und Pupillenerweiterung waren nach der damaligen Meinung meines Hausarztes Symptome nach Haschkonsum) 14 Tage nach dem Vorbluten, das noch behandelbar gewesen wäre, erlitt ich dann an einem Brückentag eine Hirnblutung. Die Fachärzte der Uniklinik gaben Stunden später meiner Mutter den Bescheid, dass ein Überleben wage sei.
Als ich nach längerer Koma und Behandlung im Sechsbettzimmer in der damals modernsten Klinik Europas halbseitig gelähmt, und etc.etc. nach Hause entlassen wurde, bat ich meinen Vater mir ein Auto mit Automatikgetriebe zu kaufen. Ich brauchte einige Zeit um ihn zu überzeugen, dass ich ohne Auto keine Möglichkeit hatte um mit meinen Beeinträchtigungen wieder in einen Arbeitsprozess zu gelangen.
Nachdem ich das Auto beim zweiten Kaufversuch erhielt, weil der erste Verkäufer mir kein Auto verkaufen wollte, bin ich mit kleinsten behinderungsbedingten Ergänzungen Auto gefahren. Heute kann ich auf eine Fahrpraxis von einigen 100.000 unfallfrei im In- und Ausland gefahrenen Km zurückblicken.
Auf die Angst der Nachbarn und schließlich auch meines Vaters zur Aussage "Er ist bei einem Unfall bestimmt nicht versichert?!" Habe ich mich mit dem TÜV und dem Straßenverkehrsamt in Verbindung gesetzt und einen Eignungstest (Medizinisch- Psychologischen Test) zur Fahrtauglichkeit absolviert.
Jahre später, als ich auf eigene Initiative gegen die Unkenden Fachleute trotzdem bereits wieder im Arbeitsprozess integriert war, traf ich durch Zufall die mich 1971 behandelte Neurologin. Auf ihre Frage: Was ich mache und wie es mir geht? erfuhr sie, dass ich mit dem Auto fuhr. Ihr Kommentar: Wenn ich gefragt worden wäre, hätte ich es abgelehnt ihnen die Erlaubnis zum Führen eines PKW zu erteilen!
Ich hatte allerdings keinen Gesichtsfeldverlust.
Mein Schwiegervater hatte als Kind einen Unfall und hierdurch ein Auge verloren. Er hatte einen Führerschein und ist viele Jahre unfallfrei gefahren.
Ein Freund mit Gesichtsfeldverlust ist nach seiner Tumorproblematik nie mehr gefahren.
Daher mein Rat:
Übe mit dieser Beeinträchtigung, wenn man sich mit der Zeit soweit damit arrangiert hat, dass man sich im Straßenverkehr sicher genug fühlt, findet sich auch die Möglichkeit dann wieder eine Erlaubnis zum führen eines Pkw´s zu erhalten.
Training und Geduld ist hier gefragt.
Gib nicht auf, denn unser Körper hilft sich mit der Zeit selbst. Auf die Schnelle geht nichts. Die einfache Lösung ist nicht immer die bessere.
Liebe Grüße
Heinz