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Mein Vater geht auf die 80 zu, hat bereits seit vielen Jahren Prostatakrebs (immer gut durchgeschlagen mit kleineren auf und abs) und nun vor ca. einer Woche einen Schlaganfall bekommen. Weil er Krebs hat konnte leider keine Akuttherapie durchgefuehrt werden. Nun liegt er noch in der Stroke Unit, hat einen Katheter, kann nicht Schlucken und nicht Reden (und wenn er redet, sehr wirr). Es gab 1-2 Tage wo sich sein Zustand ploetzlich gebessert hatte, er konnte klar reden und war gar nicht mehr wirr in seinen Aussagen. Am naechsten Tag jedoch wieder der gleiche, wirrer Zustand. Es ist auch mit den Haenden fixiert, da er sich schon 1-2 Mal die Schlaeche rausgezogen hat. Nun kommt noch dazu, dass der Arzt sagt, eine Reha sei nicht moeglich, weil er nicht dazu faehig ist. Aktuell sieht es so aus als ob nur ein Hospiz oder ein Pflegeheim in Frage kommt... 

Da ich weit entfernt wohne und durch meine Arbeit gebunden bin, muss sich meine Mutter um das meiste kuemmern. Ich versuche Sie so weit es geht aus der Ferne zu unterstuetzen (und bin fuer einige Tage sofort hingeflogen), weiss aber auch nicht wirklich mehr weiter... es scheint der Arzt hat meinen Vater aufgegeben und es tut mir sehr weh ihn so an das Bett gefesselt und leidend zu sein. Die Aerzte scheinen keine andere Prognose geben zu wollen, ich habe bloss das Gefuehl, dass sie ihn bald loswerden wollen (es soll noch eine Magensonde gelegt werden, weil er halt nicht schlucken kann). Palliative Station im Krankenhaus ist aktuell auch voll und kann scheinbar nicht weiterhelfen... 

Mein Vater haette nie gewollt, dass man ihn in ein Pflegeheim steckt und der Gedanken daran macht mich traurig. Gibt es irgendwelche Hilfe- Beratungsstellen, die einen Informieren koennen, was man in solchen Situation noch fuer Moeglichkeiten hat? Vielleicht auch eine Beratungsstelle, die Hilfe fuer die Betroffenen anbieten koennen (Ich denke hierbei an meine Mutter)?. Ich habe Angst, dass es mit dem Hospiz auch nichts wird und tatsaelich nur noch ein Pflegeheim in Frage kommt (ueber die finanziellen Auswirkungen versuche ich mir noch keine Gedanken zu machen aber das kommt ja unweigerlich auch noch auf mich zu). Auch mache ich mir Sorgen, dass meine Mutter mit den ganzen Konsequenzen und moeglichen zukuenftigen Entscheidungen ubervordert ist.... 

Kann es sein, dass sich der Zustand meiner Vaters noch bessert oder ist das Wunschdenken (vor allem in Anbetracht seines Alters und seiner Vorerkrankung)? Waere fuer Ratschlaege dankbar... ich bin aktuell mit meinem Latein irgendwie am Ende..

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Hans,

du solltest bei den Ärzten darauf drängen, dass dein Vater eine Frührehabilitation oder eine geriatrische Rehabilitation machen kann. Wenn er ins Pflegeheim kommt, wird kaum was zur Rehabilitation gemacht.
Siehe:
http://www.kompetenznetz-schlaganfall.de/reha-neuro.0.html

https://www.lifeline.de/herz-gefaesse/schlaganfall/Reha-Phasen-Schlaganfall-id36597.html 

Neurologische Frührehabilitationsmaßnahmen der Phase B kommen infrage für Patienten mit schwersten neurologischen Krankheitsbildern, die überwiegend bettlägerig sind, auch Patienten mit gestörter Bewußtseinslage. Ziel ist hier insbesondere die Kontaktaufnahme mit der Umwelt sowie die Förderung basaler, sensorischer und motorischer Funktionen.

Jürgen

http://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »jup11« (10.11.2017, 12:20)
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