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Hallo liebes Forum,

vielen Dank dass ich hier schreiben darf.

Kurz zu mir: männlich, 36 Jahre alt, "sitzender" Job, vor vielen (14) Jahren schwer verunfallt mit vielen Knochenbrüchen, Schädelhirntrauma usw, ich bin Raucher, trinke nur sehr selten Alkohol, wiege derzeit 92 KG bei 180 cm (habe in den letzten drei Monaten 6 KG zugenommen). Ich bin eigentlich für Leute die nichts weiter wissen, recht "normal" im alltäglichen Erleben (außer, dass manchen Menschen mein Horner-Syndrom auffällt, das ich seit einer Symapthikusläsion bei dem Unfall habe).

Ich habe unter anderem noch massive Probleme mit der Halswirbelsäule und bin dauerhaft (eigentlich primär schmerztherapeutisch) in u. a. neurologischer und krankengymnastischer Behandlung. Seit einem Halswirbelbruch, der nicht richtig verheilt ist, kann ich den Kopf kaum (quasi gar nicht, nur wenige Grad und das ist sehr schmerzhaft) drehen.

Gestern hatte ich einen "regulären" Termin beim Neurologen zwecks Besprechung weiteres Procedere (Krankengymnastik, mal wieder CT der HWS usw.).

Die Zeit vorher musste meinen Kopf mehrmals "drehen" (bis in die Maxima, die noch möglich sind), da ich auf der Arbeit in einer Besprechung war und mich echt dumm hingesetzt hatte (normalerweise achte ich immer sehr auf "sinnvolle" Sitzpositionen).

Naja, bei einer Drehung ist irgendwas komisches passiert. Ich habe oft ein "reißendes" Gefühl im Hinterhauptbereich und dann auch Kopfschmerzen. Gestern waren die Kopfschmerzen jedoch eine Zeit lang primär an einer Stelle, an der sie normalerweise nicht sind, und mir war echt schwindelig danach (ich habe mich eine Zeit, etwa 30 Minuten, wie angetrunken gefühlt).

Dem Doc, bei dem ich etwa 30 Minuten nach Besprechungsende war (wie gesagt, routinemäßig!) habe ich das brühwarm erzählt, und zu dem Zeitpunkt ging es mir auch wirklich schlecht.

Er hat gegrübelt und mir folgendes gesagt (sinngemäßes Zitat): "Da Sie so vieles haben, was ich gerade nicht kausal auseinanderdifferenzieren [eben seit Jahren ein Hornersyndrom, seit Jahren mitunter sehr starke Kopfschmerzen] kann, kann ich nicht sagen, was gerade im Moment los ist. Alles was Sie mir gerade sagen, würde bei einem 'normalen' Mann Ihres Alters dafür sorgen, dass ich ihn sofort auf die Stroke Unit schicken würde."

Er hat dann ganz viele Untersuchungen gemacht, motorisch war alles "normal" (so man das beurteilen kann, da ich seit mehreren Monaten auch noch ein sehr schmerzhaftes Impingement an der Schulter habe). Sensibilitätstest war weitgehend seitengleich, eine stärkere Empfindung beim Zahnstochertest rechts habe ich mir vielleicht nur eingebildet. Bei der Temperaturuntersuchung (Aufsprühen kalten Wassers) war es am rechten Arm etwas, am rechten Bein deutlich kälter. Vor über einem Jahr wurde jedoch ein Elektrostimulanztest gemacht, der zumindest am linken Bein auch "längere Nervenleitungszeit" ergeben hat. Also irgendwie alles in allem wohl normal.

Er hat mir angeboten, dass er mich auch auf die Stroke Unit einweisen könne, auch wenn er die Wahrscheinlichkeit, dass wirklich was ist, auf mein Drängen hin, auf unter 20% geschätzt hat. Das wollte ich aber nicht.

Nun haben wir uns auf folgendes Procedere geeinigt: Prophylaktisch ASS (Aspirin) 100 nehmen, nachdem ein gestriges CT vom Gehirn ohne Befund war (wobei übrigens die HWS nicht sonderlich verändert im Vergleich zum letzten Jahr aussieht). Die Einnahme soll erfolgen, bis in den nächsten Tagen eine Dopplersonographie und ein MRT und ein MRT-Angio gemacht wurde, um entweder einen Infakrt im Hinterstromgebiet oder aber eine Dissektion der Vertebralarterien auszuschließen.

Die Untersuchungen sind aber erst übernächste Woche.

Und jetzt kommt noch was anderes, was mich so richtig zum Grübeln bringt:

Vor zwei Wochen musste ich mir spontan Urlaub nehmen, weil ich total fertig und platt war (kognitiv normal, aber unfassbar bleiern müde). Ich bin schon längere Zeit "vergesslich" und kann mich schlecht konzentrieren. Ich habe einen Eisenmangel oder etwas mit der Schilddrüse vermutet, und beim Hausarzt alles checken lassen (auch Testosteron). Das Ergebnis: Alle Blutwerte sehr gut (Cholesterin miniminiminimal über der oberen Grenze, laut Hausarzt im Bereich des Messrauschens).

Nun habe ich natürlich fleißig gegooglet und frage mich ... hatte ich mal eine TIA? Gerade das mit der bleiernen Müdigkeit nach einer TIA habe ich mehrfach gelesen (auch Müdigkeit nach Schlaganfällen im Allgemeinen).

Ich habe eine TIA bei meinem Opa erlebt, und der hatte damals eine richtig "krasse" Faszialparese für einige Zeit. Das hatte ich nicht! Und wie gesagt, kognitiv bin ich auf der Höhe ( für meine Verhältnisse 🙂 ), nur echt vergesslich, das aber schon länger.

Was denkt Ihr zu meiner Schilderung? Keine Sorgen machen? Wachsam sein? Hypochondriere ich?

Dazu sollte ich noch sagen, dass die letzten Monate bei mir echt an die Substanz gingen (Trennung, anaphylaktischer Schock, mit dem Auto liegen geblieben, Umzug), ich aber eigentlich ein sehr stressfester Mensch bin (und, aus völlig anderen Gründen, auch psychotherapeutische Unterstützung habe).

Ich würde mich über Antworten freuen.

Vielen Dank!


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »pennibenni« (13.08.2017, 09:54)
#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

#3
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Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deine Amtwort! Du hast wohl den Nagel auf den Kopf getroffen. Sobald ich Ergebnisse habe, melde ich mich nochmal!

Einen trockenen Sonntag Euch allen!

Benjamin

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