....wird es nicht mehr werden.
Das ist mir seit dem 14.10.23 klar.
Einen Gruß in die Runde - ich heiße Angelika und mein Mann (79) erlitt einen schweren Schlaganfall. Ich habe wohl schnell reagiert und nach 24 min war er im KH. Er konnte zu der Zeit nicht sehen, nicht sprechen und seine kpl. linke Seite war völlig "platt". Der große Pfropf hatte noch eine leichte Einblutung im Gehirn verursacht,die verödet werden konnte. Am nächsten Tag auf der Intensiv erkannte er mich und konnte normal sprechen. Sein linker Arm und das Bein waren weiterhin betroffen Der Arzt sagte mir, dass das wirklich haarscharf war und man die Einblutung beobachten würde.
Es folgten 2 Wochen, wo mein Mann ein Delir entwickelte, und mir tagsüber erzählte, dass er nachts spazieren gegangen wäre oder dass ihn 5 Krokodile besucht hätten..... ich war jeden Tag bei ihm und habe gesehen, wie mein stolzer, sportlicher Mann auf alles angewiesen war. Von 100 auf 0! Nach 2 Wochen sagte man mir, dass seine Aorta operiert werden müsse - man tendierte aufgrund seines Alters zu Stents und das Bangen ging wieder los. Aber auch das überstand mein Mann erstaunlich gut und in der Geriatrie bekam er die erste Ergo und Physio, so dass man Fortschritte sehen konnte. In der Reha danach lernte er tatsächlich stehen, sich vom Bett in den Rollstuhl umzusetzen. Seine Körperpflege erledigt er, mit Aufsicht, alleine und ist dort mit den Physiotherapeuten sogar am Gehbarren und Unterarmrollator gelaufen.
Seit dem 04.01. ist er wieder daheim. Wir haben hier einen Treppenlift einbauen lassen und er ist sehr glücklich. Ich bin bei ihm und sehe,wie mein Mann, der immer auf Ende 60 geschätzt wurde, mit einem Schlag wirklich in die 80 katapultiert wurde. Er ist oftmals sehr ruhig, zurückgezogen, wenn der Tag aufregend war dann wird er abends vergesslich - denkt er wäre abends schon umgezogen etc. Er ist, wie man bei uns oftmals sagt, verhuscht und nicht sehr entscheidungsfreudig. So kenne ich ihn gar nicht. Er ist extrem sensibel und weint auch öfter - sagt dabei oft, wie dankbar er uns ist usw. Nach ca. 4-5- Std. kommt die Müdigkeit und er muß einige Zeit ruhen. Unterhaltungen sind gut möglich, aber mit vielen Wiederholungen.
Ich frage mich, ob es die Auswirkungen des Schlaganfalls sind oder ob das KH bzw. die Rehaklinik die Schlaganfallpatienten bewußt etwas zur Uniformität "erziehen" und sie klein halten, weil ein Großteil eben doch in ein Pflegeheim geht.
Ich bin wütend auf Sanitätshäuser, die solchen Patienten grottenschwere Rollstühle liefern, die alles noch schlimmer und frustrierender machen. Ich bin sauer auf die Mediziner, die die Patienten einfach nach Hause entlassen und keiner sagt dir, was auf dich zukommt, bzw. was man machen oder wo man sich Hilfe holen soll.
Und wenn mein Mann es nicht sieht, dass weine ich um das, was wir mit einem Schlag verloren haben. Ich weiß, es geht euch auch so. Mein Bär wird so, wie ich ihn kannte, nie mehr zurückkehren.
Wir haben 4 Jahre sein Krebsleiden (Brustkrebs beim Mann) erfolgreich bekämpft und nun sowas.