Guten Abend Sylvia
Hier die Kurzfassung zu deinen Fragen:
- Wie konnte ich mein Schicksal akzeptieren?
Ich bin geborener Realist und Pragmatiker. Ich sage mir „ja, so ist es eben - und nun mach was draus“
Wer hat mir geholfen?
- Ohhh, das waren viele, zum Beispiel mein Hausarzt, andere Betroffene und deren Angehörige in diversen Workshops, meine Partnerin, dieses Forum, der Neuropsychologe, vorurteilsfreie Freunde … aber auch meine Eigenheiten und das viele Glück, dass ich körperlich wenig abbekommen habe ....
Etwas ausführlicher:
Für mich ist es eine Sache des angeborenen Charakters und meiner Lebenserfahrungen. Schon als kleiner Knirps musste ich lernen Dinge zu akzeptieren, vorwärts zu schauen und das Beste "daraus" zu machen. Das hat mich fürs ganze Leben geprägt.
Im ersten dreiviertel Jahr nach dem SA lebte ich kaum in der Realität. Dann begann etwas zu dämmern, doch ich verstand nicht was. So nahm ich die Hilfe eines Neuropsychologen in Anspruch.
Damit war die nötige Basis geschaffen und ich begann mich breiter zu informieren, unter anderem auch in diesem Forum. Ich hatte das Glück, dass es damals hier ziemlich lebhaft zuging. Viele feine Leute tauschten sich dmals eifrig aus und ich durfte von deren Erfahrungen profitieren.
Das motivierte mich, nun auch an verschiedenen Veranstaltungen für „unsichtbar Behinderte“ teilzunehmen. Der direkte Austausch so „Auge in Auge“ mit anderen Betroffen war eine eindrückliche Erfahrung. Die Workshops waren jeweils von einem Arzt oder Psychologen moderiert.
Kurzum. Es war ein „Reifungsprozess“, ich konnte meine Defizite erkennen und akzeptieren. Ich lernte mit vielen Unzulänglichkeiten umzugehen, oder lebe eben mit dem einen oder anderen „Makel“. Meine beruflichen Ambitionen habe ich über Bord geworfen, wie auch meine Zukunftspläne. Es bringt nichts, wenn ich alten Zeiten und alten Träumen nachhänge.
Liebe Grüsse
Christoph