#1
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asuwa

Gast

Hallo, mein Name ist Susanne, bin neu hier.*GutenTag*
Mein Vater (62) hatte im August letzten Jahres einen Schlaganfall und ist total verändert.
Ich meine damit nicht nur körperlich, sondern vor allem sein Charakter hat sich unglaublich verändert. Er war vorher schon ein recht reizbarer Mensch, aber seit dem Schlaganfall habe ich inzwischen echt angst vor ihm.
Er ist aggressiv, bei jeder auch nur ansatzweise falschen Antwort wird er sofort pampig und böse. Am allerschlimmsten ist es aber, dass er morgens regelmäßig das Bad fast kaputtschlägt.
Ansonsten ist ihm alles egal und er ist so voller Hass gegen alles und jeden und selbst Vögel, die Morgens im Garten singen, würde er am liebsten abknallen.
Wenn man ihn bittet, doch zum Arzt zu gehen, meint er,er brauche keine Hilfe.
Ich glaube ja, dass er hochgradig depressiv ist, aber ich weiß nicht, was ich machen kann. Wir reden mit engelszungen auf ihn ein, dann geht es 1 oder 2 Tage gut und kurz darauf geht es wieder los.
Hat mir jemand irgendwelche Tips?
Verzweifelte Grüße aus Augsburg
Susanne
#2
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kiraluna

Gast

hallo susanne,
was für einschränkungen hat dein paps den noch zurück gehalten ?
ich denke, er kommt selber noch nicht mit seiner neuen situation klar und muß sich selbst erstmal so akzeptieren lernen..
ist er viel auf eure hilfe angewiesen ?
vielleicht solltet ihr ihn mal allein machen lassen und er merkt dann wie er euch braucht...
eine schwere situation,die leider sehr viel zeit und geduld braucht....
viel erfolg und halt mich auf dem laufenden, ja ...
#3
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asuwa

Gast

Hallo!
Dank Dir erstmal für Deine Antwort ....
Aaalso, laut Arzt war es wohl nur ein leichter Schlaganfall, er hat leichte Probleme mit dem Sprechen (und des mit dem gscherten Augschburger Dialekt haut gar nicht mehr hin *g*, er muss halt jetzt immer hochdeutsch sprechen, sonst versteht man ihn überhaupt nicht) und er ist auf der rechten Seite einfach gehandikapt, die Hand hat sehr wenig kraft und er läuft a bissl schief, aber er kann laufen, er kann (fast) normal essen, aber ich denke, sein Hauptproblem ist einfach, dass er jetzt behindert ist. Als er den Behindertenausweis bekommen hatte, ist er fast durchgedreht, denn er war immer unglaublich eitel und auf sein Äußeres bedacht. Aber nachdem die rechte Gesichtshälfte immer a bissl hängt, lässt er sich unglaublich gehen. Man muss ihn förmlich zwingen, sich zu rasieren oder zu duschen.... Und das ist bei den momentanen Temperaturen hochgradig unangenehm, das kann ich Dir sagen...
Liebe Grüße aus dem überschwemmten Augsburg
Susanne
#4
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kiraluna

Gast

Was hat er früher gern gemacht ?
Die Behinderung zu akzeptieren ist sein Problem,vielleicht erzählst Du ihm vom Forum,oder setzt ihn einfach mal davor, damit er begreift er ist nicht der Einzigste und es gibt auch ein Leben nach dem SA und das wichtigste, er ist einer von wenigen, die ihn überlebt haben....
Das Leben geht weiter, auch mit SA man muß nur das beste daraus machen...
 
Alles,alles Gute
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Susanne,
 
nun solche Dinge, wie du schilderst gehören manchmal zum Bild eines Schlaganfalls dazu.
 
Ihr dürft das nich persönlich nehmen, aber ihr dürft euch auch nicht alles gefallen lassen. Dein Vater wird lernen, wo seine Grenzen sind und es wird sich langsam bessern.
 
Lobt ihn, wenn er mal im Bad nicht seine Ungeduld ausdrückt und macht ihn darauf aufmerksam, wenn er wieder mal zu weit gegangen ist.
 
Euer Leben hat sich natürlich auch stark verändert, aber ihr werdet einen Weg finden um ein harmonisches Leben wieder zu finden.
Ich weiß, es ist nicht leicht zu akzeptieren,, es müssen beide Seiten neues dazulernen.
 
Liebe Grüße Manfred
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