#21

Angie

Untermettingen, Deutschland

Ja, Christoph so geht´s mir auch 😃 Versteht mich nicht falsch, ihr wisst was ihr wollt und könnt das auch umsetzen, wir aber nicht. Ich weiß was ich sagen will, aber das so zu formulieren damit es "Gesunde" auch verstehen ist für mich eine Herausforderung und oft mit löschen des eingegebenen verbunden. Und dann mit "Nichtreagieren", einfach weils zu viel ist. Katinka du hast vollkommen Recht, das Einordnen des Erlebten fällt mir sehr schwer. Ich kann z.b. eine Stunde zuhören und mich auch beteiligen, kann es sinngemäß verstehen. Aber wenn es etwas sehr stressiges ist, ist schon vorher fertig. Mit meinen Kindern und meinem Mann, nur denen wohlgemerkt, den ganzen Tag. Und was ich als Realität ansehe und was tatsächlich real ist sind 2 verschiedene paar Schuhe. Ich bilde mir nichts ein, ich treffe keine Leute die nicht da sind oder ähnliches, aber ich nehme nach einer gewissen Zeit (siehe vorher und nun stellt euch 3 Stunden in der Grundschule vor) nur beschränkt wahr was derjenige grade erzählt und höre dadurch was anderes. Ich bin auch jedes Mal wenn wir ein Familientreffen, ein Theaterstück, etc. haben fix und fertig. Ich schlafe dann hinterher meist um nichts mehr wahrnehmen zu müssen. Das ist Selbstschutz und meine Familie weiß das und lässt mich schlafen.

Was das x-mal betrifft.... ich reg mich eigentlich über mich selbst auf, lass das aber an meinem Mann aus und je nach Stimmung bei uns brennt dann die Luft. Aber das Gute ist, ich vergess es wieder 😃 oder entschuldige mich weil ich genau weiß das es meine Dumheit/Sturheit/ichkanndas war. Das weiss er auch, dennoch ist es für ihn schwer. Jedes Ding von mir kostet ihn Nerven. Ich lass meine Finger weg von Dingen die er macht, außer er legt mir einen Zettel hin auf dem genau steht was ich zu tun habe. 😃

#22

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Abend Angie

Nun, ganz sooo einfach ist es auch wieder nicht 🙂 Je nach Tagesform kann es Stunden dauern, bis ich ein paar Zeilen so niedergeschrieben habe, dass sie halbwegs verständlich sind. Es fehlen mir oft die Worte oder ich mache Gedankensprünge, vergesse was ich schreiben wollte und und und. Bis ich etwas veröffentliche, lese ich es mehrfach durch und korrigiere und ändere – oder ich überlege es mir nochmals und lasse dann den Beitrag fallen. Ich denke, dass das gute Übungen sind. Abgesehen davon, habe ich mehr als genug Zeit.

Du schreibst zum Thema Reizüberflutung/Stress(?): „Ich schlafe dann hinterher meist …
Müdigkeit und Erschöpfung sind oft ein Problem. Vieles was anderen einfach so flutscht, ist für Betroffene eben oft "anspruchsvolle Arbeit". Schon weniger als eine halbe Stunde etwas konzentriert machen zu müssen reicht, dass ich mich hinlegen und oft etwas schlafen muss. Eine sehr unangenehme Sache. Seit einem Jahr scheint das aber zu bessern. Zudem konnte ich vor einem halben Jahr ein Medikament absetzten. Das gab mir einen kleinen Schub.


Liebe Grüsse
Christoph


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Etcetera« (21.11.2019, 18:46)
#23

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Abend Amsel

"... wenigstens einige meiner Unsicherheiten anders zu betrachten ..."
Es sagt sich so leicht, doch trotzdem: Ich denke, dass sich die meisten Angehörigen (verständlicherweise) viel zu viel Gedanken über ihr eigenes Verhalten und ihre vermeintlich unzulängliche Hilfe machen. Das wichtigste ist in meinen Augen, für den Patienten/PartnerIn da zu sein und viel Geduld aufzubringen. In der Hilflosigkeit des Betroffenen sind menschliche Nähe und Vertrauen sehr, sehr wichtig. … auch wenn der eine oder andere Patient es seinen Angehörigen manchmal schwer macht.
 
"... wobei inzwischen die Worte wieder kommen - aber halt einzeln oder kurze Sätze ..."
Das klingt aber schon mal nicht schlecht. Ich hoffe für euch auf rasche Fortschritte.

"... das macht mir nämlich begreiflicher, warum mein Mann manchmal so agiert wie er es tut ..."
Was im Hirn so abgeht, kann ein nicht Betroffener wohl niemals wirklich nachvollziehen. Das ist nun mal so. Ich denke, nicht einmal die Ärzte wissen das. Nebst den durch den Schlaganfall verursachten „Kurzschlüssen“ kommt die Hilflosigkeit und vielleicht die Wut über den Verlust seiner Fähigkeiten, Todesängste, Zukunftsängste, der individuelle „Rucksack voller Lebenserfahrungen aller Art“, die Fremde Umgebung, die Quasi-Bevormundung, Nebenwirkungen der Medikamente und vieles mehr zusammen. All das mit einem kranken Hirn auf die Reihe zu bringen und zu bewältigen ist schon eine riesige Aufgabe.

Wichtig für die nächsten Angehörigen scheint mir in erster Linie zu sein, das sie sich nicht völlig verausgaben. Wenn diese/r Angehörige als Bezugsperson sich erschöpft und nicht mehr kann, dann hat das Ereignis schon sein zweites Opfer.

Liebe Grüsse
Christoph

#24

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Abend Katinka
 
"... und Einordnen der Informationen scheint „gestört“. Richtig?"
Du bist ja hartnäckig 🙂 🙂 🙂 🙂
Und ja, ich denke die Umschreibung ist nahe dran. Das mit dem Vergleich der verzerrten Wahrnehmung durch einen Drogenrausch samt „abwegiger“ Folgerungen und ebenso „abwegigem“ Verhalten kann ich mir so vorstellen. Oder vielleicht erinnerst du dich an wirre Träume während deiner Kindheit.

Aber die Wahrnehmung funktionieren verzerrt, mehr oder weniger falsch und das solchermassen „Wahrgenommene“ wird mit anderem vermischt und als „Erlebnis“ in den Erinnerungen abgelegt. Das Verarbeiten, Interpretieren und Einordnen der Informationen geschah bei mir wohl eher später. Das als unwichtig Registrierte geriet in Vergessenheit. Das als „erhaltenswert“ Registrierte ist im Traum oder später, wenn es sonst abgerufen wurde, neu interpretiert – und je nach Stand der Genesung im Gedächtnis neu „beurteilt und korrigiert“ worden. Der Prozess dauert bis heute an.

So, nun raucht mir aber der Kopf 🙂

„Du merkst, dass ich zu gerne verstehen möchte, was in ihr vorgeht“
Klar, das verstehe ich. Dennoch wirst du nie wirklich verstehen, was in ihrem verletzen Hirn und in ihrer Seele vor sich geht, niemand kann das, das ist einfach so. Alles was man als Angehörige tun kann, machst du ja schon. Du besuchst deine Mutter oft und bist für sie da, du versuchst dich in ihre Welt einzufühlen, du bringst ihr Verständnis entgegen, du informierst dich um alles richtig zu machen und du schaust vermutlich zum ganzen „Drumherum“. Das ist sehr viel und nicht selbstverständlich. Dabei solltest du übrigens nicht vergessen, dass du auch deine Ruhe- und Auszeiten brauchst.


„Ich möchte eigentlich nicht schlecht über diese Menschen urteilen …“
Schade, dass du so darunter leidest. Ich mache es mir viel einfacher:
Negativ beispielhaft sind für mich die sabbernden Gaffer nach einem Unfall. Und wer sich genauso an meinem Ereignis ergötzen will, der soll mir gestohlen bleiben - brauch ich nicht. Die Anderen, die, die mir mit Respekt begegneten, sich vielleicht auch für meine Geschichte und Sorgen interessierten (ohne voyeuristische Motivation) begegne ich mit Freude und mit ebenso viel Respekt. So ist eine Handvoll Personen ist übrig geblieben, denen ich wohl vertrauen kann. Und so ist für mich meine kleine Welt in Ordnung.

Liebe Grüsse
Christoph


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Etcetera« (21.11.2019, 23:54)
#25

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Christoph, ich hoffe, dass du Recht hast und das „Problem“ der Verwirrung ist wirklich eher sekundär zu betrachten, aber die Unsicherheit bleibt. Sie ist nicht mehr der Mensch, den ich kenne. Aber wie bereits geschrieben, ich sehe es momentan als Schutzmechanismus an und versuche mich in Geduld. 

…...

Du merkst, dass ich zu gerne verstehen möchte, was in ihr vorgeht. Ich möchte Kontrolle haben, die mir diese Krankheit nicht zugesteht. Auch ein großer Lernprozess für mich. Die Unwägbarkeiten des Lebens auszuhalten und sich nicht in eine irreale Sicherheit zu flüchten, die ich mir aber auch zu teilen zugestehe, damit mich dieses Thema nicht in die tiefen emotionalen Abgründe zieht. 
Letztlich sind meine Mutter und ich in einer ähnlichen Denk- und Emotionslage. Wir bestreiten beide gerade eine Gratwanderung zwischen Realität und Interpretationsspielraum (vielleicht auch Wunschdenken). Und beide müssen wir lernen, der Realität mehr Raum zu geben. Das aber zur passenden Zeit. 

 

Hallo Katinka,

zwei Anmerkungen möchte ich dazu machen.

Zuerst Deine Aussage "Sie ist nicht mehr der Mensch den ich kenne". Da sage ich nur... abwarten. Du siehst ihn nur nicht. Das war bei meinem Mann nicht anders. Seit ca. 4 Wochen jedoch blitzt wieder mein "alter" Mann hervor. D.h. also ca. 6-8 Wochen nach dem Schlaganfall. Anfangs zwinkerte er ganz zart, inzwischen (10/11 Wochen) sprechen mich aber auch schon Therapeuten, die ja meinen Mann von "Vorher" gar nicht kennen, auf Eigenheiten von ihm an.. Sie merken wo und wie sie ihn packen/anreizen können. Anfangs war da für Fremde wenig zu erkennen. Und.. für mich superwichtig und aussagekräftig.. der Humor kommt wieder. Er ist wieder in der Lage zu foppen und "um die Ecke zu denken".

Bei Deiner Mutter sind es erst 14 Tage her.. das ist keine Zeit.

 

Und die "Kontrolle" die wir gerne haben möchten. Das ist bei mir nichts anderes. Ich habe eine furchtbare Angst vor dem Unbekannten.. vor dem nicht verstehen, nicht einordnen können und nicht wissen was noch auf uns zukommen wird (auf ihn und damit auch auf mich - und ob ich dann damit umgehen kann und hilfreich sein werde). Und ich leide unter dem Gefühl von den Ärzten und den Pflegern der Reha hängen gelassen zu werden. Das war in der Uni anders. Dort gab es eine super Aufklärung. Seit der Reha schwimme ich und mir bleibt nur mein eigener "hoffentlich gesunder" Menschenverstand, meine Beobachtungsgabe, meine Liebe zu meinem Mann und mein Stehvermögen.

Dieses sich mühsam Informationen zusammen suchen zu müssen ist kräftezehrend.

Widersprechen möchte ich Dir bei "Realität und Interpretationsspielraum". Deine Mutter hat ihre Realität und Du die Deine.

Mein Mann hat sich übrigens über Wochen hinweg auf Fotos selbst nicht erkannt. Mich aber auch nicht obwohl er mich beim Betrachten der Bilder real vor sich hatte.

Mich hat das anfangs unheimlich erschrocken. Heute ist das zum Glück weg.

Damals habe ich zwar immer wieder die gleichen Fotos der letzten Wochen/Monate durchblättern lassen, ab und zu einen Kommentar zu einem Bild gemacht, aber nie groß nachgefragt und nur wirken lassen.

Gib ihr Zeit und evtl. könnten ihr Konzentrationsspiele helfen. Ich hatte den (sicherlich subjektiven) Eindruck, dass das bei meinem Mann zu geordneteren Gedanken beigetragen hat. (aber mein Mann hatte anfangs auch wirklich Probleme sich zu konzentrieren. Jede Therapie hatte deshalb Probleme. Er war oft ganz weit weg oder abgelenkt). Probiert doch mal Memory. Und wenn das zu schwer sein sollte, dann lass sie die Paare auf Basis der aufgedeckten Karten finden (das war bei der ersten Runde für meinen Mann unheimlich schwer - er hat dafür über eine Stunde benötigt und hat dazwischen auch eine Runde geschlafen). Wenn das irgendwann langweilig werden sollte, dann kann man es "richtig" spielen. Oder versucht zu puzzeln (kleine Puzzel) und da sie schreiben und lesen kann.. evtl. Scrabbel.

Viele Grüße

Petra

 

#26

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

 

 Hallo Christoph,

ich mach' Dir das mit dem Zitieren nach. Das ist eine gute Idee 🙂

Das wichtigste ist in meinen Augen, für den Patienten/PartnerIn da zu sein und viel Geduld aufzubringen. In der Hilflosigkeit des Betroffenen sind menschliche Nähe und Vertrauen sehr, sehr wichtig. … auch wenn der eine oder andere Patient es seinen Angehörigen manchmal schwer macht.

Eben die Geduld gehört nicht zu meinen Stärken. Besonders dann nicht, wenn ich Angst habe und etwas nicht einordnen kann. Und die hatte ich in den ersten Wochen ohne Ende. Insofern ist es bei mir schon wichtig, dass ich mir darum Gedanken mache.

Das klingt aber schon mal nicht schlecht. Ich hoffe für euch auf rasche Fortschritte.

Ja, ich habe da auch nichts zu meckern 😉. Besonders schon deshalb nicht, weil das die Fortschritte sind, die in den letzten 4 Wochen entstanden sind. (seitdem er den Katheter los hat tut sich an vielen Ecken unglaublich viel - zumindest ist es für mich "viel"). In diesem Bereich glaube ich aber nicht wirklich an rasche Fortschritte. Aber man weiß ja nie. Mein Mann hat mich in den letzten Wochen mehr als einmal überrascht.

Ich denke, nicht einmal die Ärzte wissen das. Nebst den durch den Schlaganfall verursachten „Kurzschlüssen“ kommt die Hilflosigkeit und vielleicht die Wut über den Verlust seiner Fähigkeiten, Todesängste, Zukunftsängste, der individuelle „Rucksack voller Lebenserfahrungen aller Art“, die Fremde Umgebung, die Quasi-Bevormundung, Nebenwirkungen der Medikamente und vieles mehr zusammen. All das mit einem kranken Hirn auf die Reihe zu bringen und zu bewältigen ist schon eine riesige Aufgabe

Ich denke, die Ärzte wissen/ahnen das noch weniger als jeder Angehörige. Die, die mir bisher begegnet sind, wollten sich damit gar nicht auseinander setzen. Im Gegenteil, das was Du beschreibst ist etwas, was sie negativ bewerten im Sinne von "der Patient ist bockig". Ich erhebe für mich auch nicht den Anspruch das vollumfänglich nachvollziehen zu können. Aber wenn mir in etwa "möglich Marschrichtungen" klar sind, kann ich das schon besser einordnen. Und wenn ich etwas besser einordnen kann, dann habe ich auch Geduld (und weniger Angst)

Wichtig für die nächsten Angehörigen scheint mir in erster Linie zu sein, das sie sich nicht völlig verausgaben. Wenn diese/r Angehörige als Bezugsperson sich erschöpft und nicht mehr kann, dann hat das Ereignis schon sein zweites Opfer.

Das hattest Du mir schon einmal geschrieben und im Grundsatz gebe ich Dir Recht. Nur manchmal ist das nicht möglich. Hätte ich mich an diesen Ratschlag in den ersten 2 Monaten gehalten, mein Mann würde heute noch im Bett vor sich hin dümpeln, hätte heute noch einen Katheter, vermutlich die x-te Harnwegsinfektion, Fieber, entzündete Hoden und somit Schmerzen - und jeder würde sagen "der macht bei der Therapie nicht mit". Und Samstag+Sonntag käme er sowieso nicht aus dem Bett. Da wäre er mit TV und Gitter am Bett ruhig gestellt worden. So lief das nämlich dort (und einige haben schon mit den Augen gerollt wenn ich morgens ankam und nach dem Mittagessen darum bat dass sie meinen Mann in den Rollstuhl setzen)

Seitdem es meinem Mann aber besser geht und er vor allem "wehrhafter" geworden ist (er macht längst nicht mehr alles mit und sagt auch deutlich "Nein" ist aber aktiv in der Therapie), seitdem komme ich nur noch jeden zweiten Tag. Für mich ist das schon eine große Erleichterung. Ich war und laufe immer noch knapp an der Grenze. Immerhin schlafe ich seit ca. 2 Wochen wieder besser. Auch das bringt Ruhe in mich rein.

Was mich noch beunruhigt ist die Heimkehr meines Mannes. Wir werden auf uns gestellt sein.. ich kann nur hoffen, dass das gut funktioniert und wir unseren Weg finden werden. - Es bleibt nur abwarten und dann "maschieren". So wie wir das im Grunde seit dem Schlaganfall sowieso tun müssen.

Christoph, ich danke Dir für Deine Gedanken. Sie sind für mich wertvoll. Und seitdem Du erzählt hast was es für Dich bedeutet solche Beiträge zu schreiben, möchte ich das mit Nachdruck tun. Es ist nicht selbstverständlich, dass jemand so viel Mühe investiert!

Amsel


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Amsel« (21.11.2019, 23:08)
#27

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

 Ich kann z.b. eine Stunde zuhören und mich auch beteiligen, kann es sinngemäß verstehen. Aber wenn es etwas sehr stressiges ist, ist schon vorher fertig. Mit meinen Kindern und meinem Mann, nur denen wohlgemerkt, den ganzen Tag. Und was ich als Realität ansehe und was tatsächlich real ist sind 2 verschiedene paar Schuhe. Ich bilde mir nichts ein, ich treffe keine Leute die nicht da sind oder ähnliches, aber ich nehme nach einer gewissen Zeit (siehe vorher und nun stellt euch 3 Stunden in der Grundschule vor) nur beschränkt wahr was derjenige grade erzählt und höre dadurch was anderes. Ich bin auch jedes Mal wenn wir ein Familientreffen, ein Theaterstück, etc. haben fix und fertig. Ich schlafe dann hinterher meist um nichts mehr wahrnehmen zu müssen. Das ist Selbstschutz und meine Familie weiß das und lässt mich schlafen.

Was das x-mal betrifft.... ich reg mich eigentlich über mich selbst auf, lass das aber an meinem Mann aus und je nach Stimmung bei uns brennt dann die Luft. Aber das Gute ist, ich vergess es wieder 😃 oder entschuldige mich weil ich genau weiß das es meine Dumheit/Sturheit/ichkanndas war. Das weiss er auch, dennoch ist es für ihn schwer. Jedes Ding von mir kostet ihn Nerven. Ich lass meine Finger weg von Dingen die er macht, außer er legt mir einen Zettel hin auf dem genau steht was ich zu tun habe. 😃

 Hallo Angie,

das hier liest sich irgendwie fast "normal" ..

Ich bin auch jedes Mal wenn wir ein Familientreffen, ein Theaterstück, etc. haben fix und fertig. Ich schlafe dann hinterher meist um nichts mehr wahrnehmen zu müssen. Das ist Selbstschutz und meine Familie weiß das und lässt mich schlafen.

Mein Mann hatte das schon vor dem Schlaganfall wenn es um Familientreffen/große Menschenansammlungen ging (vielleicht nicht fix und fertig, aber ein Nickerchen war danach wunderbar) und ich stelle bei mir fest, ich bin auch nicht mehr so belastbar. Aber ich vermute, dass Du ein gutes Stück jünger bist als wir und deshalb das Nickerchen nach Trubel befremdlich findest.

Und der Rest.. mh.. bei anderen Leuten ist das auch ohne Schlaganfall normal. 😉

Und weisst Du was.. mein Mann und ich habe es geschafft uns in der Reha zu einem Zeitpunkt zu streiten wo er außer ja und nein nichts gesprochen hat. Auch das klappt.. perfekt. Und wir haben uns danach auch ganz wunderbar versöhnt und.. auch ganz wichtig.. das erste Mal herzlich und lange und laut zusammen gelacht.

Du liest Dich so, als ob Du eine wunderbare und intensive Ehe hast.

Liebe Grüße

Amsel


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Amsel« (22.11.2019, 11:34)
#28

Angie

Untermettingen, Deutschland

Guten Morgen,

bei einigen Sachen merke ich das ich älter werde 😃 und das Alter spielt z.B. bei der Schule eine große Rolle. Ich bin einfach keine 30, 35 mehr. ich bin Jahrgang 71.

 

#29

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Guten Morgen,

bei einigen Sachen merke ich das ich älter werde 😃 und das Alter spielt z.B. bei der Schule eine große Rolle. Ich bin einfach keine 30, 35 mehr. ich bin Jahrgang 71.

 

Du junger Hüpfer Du 😉. ich bin Bj 60, mein Mann BJ 52

Seit ca. 2 oder 3 Jährchen kann auch ich etwas mit einem Mittagsschläfchen anfangen. Früher undenkbar.. heute sehr, sehr angenehm wenn es zeitlich möglich ist.

Du siehst, das eine oder andere mag durch den Schlaganfall bei Dir verschärft worden sein - aber früher oder später ereilt es auch die Gesunden.

Wie meinst Du die Bemerkung mit der Schule?

Ich möchte übrigens Deine/eure Belastungen nicht klein reden! Dass ein "generalüberholtes Gehirn" nicht mehr so flutschen kann wie ein unversehrtes ist klar.

Hat sich eigentlich durch den Schlaganfall auch etwas positiv entwickelt bzw. verbessert? Ich frage mich das gerade weil ich mir denke, jede Neuordnung könnte doch auch etwas zum Guten verändern.

#30
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Unbekannt

Gelöscht

Guten Abend,

 

ich wollte mich nur kurz für die tollen Antworten und den regen Erfahrungsaustausch bedanken.

Ich melde mich nächste Tage mal ausführlicher.
Bin seit Mitte dieser Woche wieder arbeiten und nun muss ich erstmal schauen, wie ich meinen Alltag organisiert bekomme. Aber jetzt versuch ich erstmal zu schlafen. 😉 🙂 Die letzte Zeit war auf allen Ebenen einfach sehr anstrengend und so wird es sicher erstmal auch bleiben. 

Habt einen schönen Abend und hoffentlich einen erholsamen Schlaf

Katinka

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