TIA - was nun?

Guten Tag,

ich stehe noch unter dem Eindruck einer TIA im Mediastromgebiet links und frage mich, wie es nun weiter gehen soll.

Mein einziger Risikofaktor ist ein leicht erhöhter LDL-Wert bei leichtem Übergewicht. Ich bin weiblich, 63 Jahre und im Vorruhestand. Von Allergien und einem Bandscheibenvorfall einmal abgesehen, war ich immer gesund.

Wir haben große Pläne und dazu gehören Reisen im Wohnmobil auf dem europäischen Festland und ein Welpe soll bei uns einziehen. Nun bin ich aber total verunsichert, ob es nicht verantwortungslos und egoistisch ist, an diesen Plänen festzuhalten.

Eine TIA wird ja als Vorbote eines echten Schlaganfalls betrachtet. Ich war 48 Stunden auf der Stroke Unit und bin von dort nach Hause entlassen worden.

Verunsicherte Grüße

M. Sch.

Guten Tag M. Sch.

Eine kleine aber sehr wichtige Präzisierung: Eine TIA kann ein Vorbote für einen Schlaganfall sein. Ein Schlaganfall muss danach aber auf keinen Fall zwingend folgen.

Wenn Du keinen klaren Befund für die Ursache hast, ist das eher ein gutes Zeichen. TIA-Patienten ohne Befund erleiden anschliessend klar seltener einen Schlaganfall. Wenn Dir Medikamente verschrieben wurden (und Dich an den ärztlichen Rat hältst), bist Du gut unterwegs. Zudem scheinen Deine Risikofaktoren eher gering zu sein.

Die allfälligen Gerinnsel müssen nicht durch Plaque, Herzfehler und dergleichen entstehen. Es können auch (kleinste) Gerinnsel durch leichte Verletzungen der Gefässe entstehen. Sowas kann beispielsweise beim Sport oder irgend welchen Überlastungen passieren.

Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich die die TIA und unbedingt auch Deine Ängste unbedingt rasch mit dem (Haus-)Arzt besprechen. Dich zu hintersinnen tut weder seiner Psyche noch Seele noch Deinen Angehörigen gut.

Liebe Grüsse

Christoph

@Etcetera

Hallo Christoph,

ich danke dir ganz herzlich für deinen mutmachenden, raschen Beitrag! Da ich erst am Mittwoch entlassen wurde und der Feiertag zu einem langen Wochenende einlädt, ist meine Hausarztpraxis geschlossen. Mir gehen jedoch ganz viele Dinge durch den Kopf, deshalb habe ich mich rasch hier angemeldet.

Du würdest also an den Plänen festhalten?

Liebe Grüße

M. Sch.

Ja, ich würde auf jeden Fall an den Plänen festhalten, sofern Deine Geschichte so "kurz" ist, wie ich sie verstanden habe. Auch Deine/Eure Zukunftspläne im Zusammenhang mit Deinen Zweifeln nach der TIA sind ein Thema, das Du mit Deinem Arzt besprechen kannst und solltest. Eure Zukunftspläne nun über den Haufen zu werfen, ist wohl weder der körperlichen noch der seelischen/geistigen Gesundheit förderlich.

Aus dem Spital entlassen, stehen wohl die meisten Betroffenen und ihre Angehörigen ratlos da, wie sie mit ihrer Situation und den vielen Eindrücken umgehen sollen. Darum: Ich würde mir alle wichtigen Fragen notieren und dann zum Hausarzt marschieren – und ihn löchern, bis Du alles verstanden hast.

Liebe Grüsse
Christoph