Mensch Holger, wenn es nicht so traurig wäre, müsste ich über deine letzten Zeilen glatt schmunzeln. Scheint ja grade eine Achterbahnfahrt bei dir zu sein.
Hast du noch Geschwister, ich meine wegen deiner Mutter? Das ist ja sonst auch noch Ballast. Dabei wäre jetzt Anteilnahme und Unterstützung für dich wichtig.
Ich für mich habe festgestellt, dass ich so viel gestemmt bekomme, seit ich mich eben auch nur noch auf mich verlassen kann. Ich habe zwar die Betreuung für meinen Mann wenn ich arbeite, aber für die habe ich ja auch Verantwortung. Ich kann nur von Glück sagen, dass ich mich beruflich nicht noch verwirklichen muss und meine Arbeit routiniert durchziehen kann. Deswegen kostet die Arbeit nicht so viel Kraft. Es ist natürlich trotzdem ein strammes Programm. Zumal auch zuhause plötzlich Aufgaben an mich gefallen sind, die mein Mann immer geregelt hat. Neulich dachte ich rückblickend, dass ich schon ein sehr entspanntes Leben hatte, vor dem SA. Trotzdem muss man hin und wieder innehalten, damit man sich selbst nicht das Wasser abgräbt. Das wäre für alle fatal. Mein Mann wäre sicherlich nicht traurig gewesen, wenn ich ihn ab und an nicht besucht hätte, aber mir hätte dann was gefehlt, nämlich der Sinn des ganzen. Ich glaube, ich brauchte es auch, mich jeden Tag aufs neue davon zu überzeugen, dass die Situation wirklich ist wie sie nun mal ist.
Vielleicht kannst du am Wochenende bei einen Nickerchen bei Bärbel abschalten.
Liebe Grüße
Al Beck