Hallo liebe Leute
Vielen Dank das es dieses Forum gibt, nach dem ich vieles von gelöschten und noch vorhandenen Membern lesen konnte, wurde mir einiges klarer und anderes konnte ich besser einordnen, auch half es mir mit dem Fachpersonal auf Station, zuerst der Stroke Unit und dann auf der Frühreha zu sprechen, da ich durch Euch schon teilweise wußte, welche Fragen ich wie stellen mußte.
Nun zu unserer Geschichte.
Am 02.03.2023 ereilte meiner Frau ein schwerer Schlag rechtsseitig. Als ich sie fand lag sie dort ca. 2 Stunden. 112 angerufen, Fall geschildert, Notarzt und Stema kamen, auch die große Feuerwehr, Hütte voll.
Als ich meine Frau fragte was denn passiert sei, sagte sie, ich bin umgeknickt und hingefallen. Da war es doof aber die Welt irgendwie noch in Ordnung.
Bange Stunden folgten, alle 2 Stunden angerufen, die Rettungsstelle rief noch wegen Medikamenteneinnahme an, dann wegen der Behandlung mit dem Katheder, dann folgte kein Anruf und keine Auskunft mehr, weil niemand etwas genaues wußte.
Gegen 02:30 am nächsten Morgen teilte man mir mit, Katheder ging schief, man bekam nicht die ganze Vestopfung raus, sie zerbrach, Einblutung, Entdeckelung, CT, weitere Einblutung, stabil.
Auweia.
Dann folgte der "normale" Ablauf in der Stroke, wie einige hier berichteten auch der tägliche Blick meinerseits auf die Apperatur und der Versorgungseinheit, an der ich dann immer die Fortschritte an der Menge der Vergabe von Medikamenten ablesen konnte,
Nach wenigen Tagen Insulin, Kortison weg und Norad wurde weniger.
Nach 7 Tagen der Luftröhrenschnitt. Am 10. Tag 4 Stunden ohne Beatmungsmaschine. Nach 12 Tagen ist meine Frau aufgewacht und konnte meine Hand ergreifen.
Nach 16 Tagen war sie so weit wach, das sie Inhalte des gesagten verstehen und reagieren konnte.
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Aus dem Tagebuch: 18.03.
Ich sprach dann Bärbel von der Gesicht abgewandten Seite an und sagte, ich wüßte nicht wo die Pfeffies seien, würde aber vorerst noch nicht dran gehen. Da steckte mir Bärbel die Zunge raus, bewußt. �
Als ich ihr sagte das ich sie ganze doll lieb hätte kam ein auch aus ihrem Mund.
Drei Küsse hat sie sich heute von mir abgeholt.
Mutter sprach dann noch mal sehr intensiv mit Bärbel da machte Bärbel auch immer die Bewegung nach oben zu wollen, sie hatte auch ein lächeln im Gesicht, die ganze Zeit, in der Mutter mit ihr sprach.
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Aus dem Tagebuch: 22.03.
Heute habe ich Henry abgeholt und wir zwei fuhren zu Bärbel. Bärbel hat Henry sofort erkannt und sich gefreut ihn zu sehen. Seine Aussage einen Fisch für sie zu grillen wenn sie gesund ist, hat für große Freude gesorgt.
Auch heute forderte Bärbel einen Kuss von mir ein. Auch versuchte sie mehrmals zu sprechen, was nicht gelingen konnte, da sie einen Infekt in der Lunge ha. Nichts schlimmes aber so geht das mit der Logopädie nicht und die interne Verlegung auf die Normalstation ist erst einmal verschoben worden. Bärbel bekommt Antibiotika. Der Helm ist schon da.
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Am 24.03 schoben sie meine Frau am Abend in der Schleuse an mir vorbei in die Stroke Unit hinein.
Boah, Gefühle ohne Ende.
Dann kam heraus, bei ihr lief das Nervenwasser so schnell ins Gehirn wie bei anderen in 24 Stunden nicht, mußte ein Shunt gelegt werden. Dieser kam dann am 26.03. wieder heraus.
Am 31.03 wurde mir telefonisch mitgeteilt und auch angefragt, ob man eine Shunt OP durchführen könne, da sich schon wieder massiv Nervenwasser ansammele.
Danach noch mit der zuständigen Anästhesistin gesprochen.
Seit diesem Tag befindet sich meine Frau in einem Zustand, daueraugenzu.
Am letzten Tag in der Intensiven saß sie schon auf der Bettkannte. In der Frühreha jetzt auch schon im Rollstuhl aber nicht allein, da von ihr keine erkennbaren Aktivitäten zu verzeichnen sind.
Meine beste hat Schluckprobleme. Letzten Mittwoch dem, 26.04. hat sie das linke Auge geöffnet und auch offen gehalten.
Es ist alles so unsagbar traurig, nach dem Koma den Umständen entsprechend schon so weit und jetzt........
Aber ich muß da mal eine Lanze für das Personal brechen, ob es in der Stroke im UKB war oder jetzt in der Frühreha in Spandau.
Alle beantworten Fragen, egal wie blöd einem später erscheinen mögen, mit Ruhe, Gelassenheit und so das man sich am Ende auch wohl dabei fühlt, haben Zeit für Gespräche. Keine Spekulationen, von Anfang bis jetzt nicht, was morgen ist? unwichtig, jetzt ist! damit können wir arbeiten und sie, also ich, kann es so erleben. Alles andere wird die Zeit zeigen.
Auch den Punkt "nach Hause" sprach ich mehrmals an, auch bei dem Sozialarbeiter in Spandau, sie wird erst einmal mehrere Monate dort bleiben, man wird ihr helfen, sie sei ja noch jung.
Das nimmt last aus dem Gedankengang, das hilft.
Vielen Dank für das lesen bis hier her, ich hab mich zusammen gerissen nicht tabelarisch zu werden.
PS
Schalganfall allgemein bin ich jetzt auf Seite 146, danke für Eure Beiträge.
Am 07.03 wurde meine Frau 60.