#21

Annin

Bayern, Deutschland

Hallo,

je nach Ursache des Schlaganfalls kann es enorm wichtig sein, gerinnungshemmende Medikamente zu nehmen. Auch weil man sehr viel liegt und so kann man Thrombosen und damit einer Lungenembolie vorbeugen.

Je nach Eingriff und Medikament kann man die Gerinnungshemmer kurzzeitig absetzen. Aber da gibt es große Tabellen, die da einen Fahrplan vorgeben. Da werden wir dir hier nicht weiterhelfen. Aber für die Ärzte vor Ort ist das Tagesgeschäft und die wissen, wie man vorgeht. Kann natürlich auch sein, dass andere OPs drängender sind und Personal fehlt.

Jedenfalls klingt das im Krankenhaus ein bisschen so, als wüsste der eine nicht, was der andere macht und dann möchtest du auch noch ständig informiert sein... 

Zur Darstellung der Brisanz dieser Frage: Bei unserem Fall in der Familie wurde damals der Gerinnungshemmer nach dem SA in voller Dosis (vollantikoaguliert) gegeben, weil eine enorme Thrombose durch das Liegen entstanden ist und damit eine Lungenembolie im Raum stand. Durch den Gerinnungshemmer wurde aber auch eine Gehirnblutung deutlich wahrscheinlicher, weil man im MRT (?) sah, dass nach Entfernung des Gerinnsels im Gehirn eine Nachblutung entstand. Da stand also die Entscheidung zwischen Tod und weiterem Hirnschaden. Oder wie die Ärzte sagten: "Wir fahren hier Vollgas auf glattem Eis. Mit jedem Tag, an dem keines der beiden Ereignisse eintritt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass alles gut läuft."

Es ist gut gelaufen. Aber schlafen konnte damals niemand. Die Nachblutung kann dann nach einiger Zeit ausgeschlossen werden und der Gerinnungshemmer wird oft zeitlebens eingenommen. 

#22

Annin

Bayern, Deutschland

Ich habe mal geschaut. Dein Eingangs-Post ist ja doch schon älter. Wie geht es denn deinem Mann sonst?

 

Und vielleicht noch als Tipp: Frag ihn doch, ob du vorbeikommen sollst oder gar nicht, ob du sollst, sondern "worüber würdest du dich freuen?"; dass er müde ist und es sich daher nicht "lohnt", dass du vorbeikommst, ist etwas egozentrisch. Aber vielleicht höre ich das wiederum nur aus deiner kurzen Schilderung falsch heraus.

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Annin« (18.10.2022, 11:51)
#23

Anonym 0

Bonn, Deutschland

So, ich weiß jetzt genauer Bescheid. Das Medikament (Clopidogrel) muß 3 Monate genommen werden. Diese 3 Monate enden am 03.11.22. Die Medikamentengabe hat noch in der vorherigen Klinik begonnen. Dann müssen 10 Tage pausiert werden und dann kann erst die PEG gelegt werden.
Ist natürlich schade, dass das erst 1 Tag vor dem Eingriff aufgefallen ist - aber lieber so, als wenns keiner gemerkt hätte. Jetzt geht es mit dem Schlucktraining eingeschränkt weiter.

Ansonsten finde ich, dass er sich verhältnismäßig gut entwickelt. Ergotherapie hat begonnen, man zeigt sich optimistisch für den linken Arm. Er ist auch schon mobiler geworden. Als Ziel ist jetzt das Abtrainieren der Trachealkanüle gesetzt. Leider hat er natürlich nach wie vor das Bedürfnis etwas zu essen. Das belastet ihn sehr, dass das nicht funktioniert. 

Ich bin grundsätzlich täglich bei ihm. Ich hätte dann für heute eine Ausnahme gemacht, weil der Eingriff am späten Vormittag / frühen Nachmittag erfolgen sollte. Ansonsten schläft er ja auch schon mal wenn ich da bin, was ja auch völlig ok ist. Wenn ich ihn frage, sagt er, dass ich nicht kommen muss. Aber ich weiß auch, wie gut es ihm tut, wenn ich da bin.
Ist aber ja jetzt erstmal wieder verschoben. 

#24

Anonym 0

Bonn, Deutschland

PEG wurde am 15.11.22 gelegt. Er kommt erstaunlich gut damit klar. Die Unruhe, die die Nasensonde bereitet hat, ist weg. Das ändert leider nichts am Bedürfnis etwas essen und schmecken zu wollen.

Das Essen selbst scheint, wenn ich der Chef-Logopädin glauben kann, besser zu funktionieren. Es wird nach wie vor Pudding und Kartoffelpüree angeboten. Ich hatte eher den Eindruck, es ist gerade ein Stillstand. 

Zusätzlich wird mit Flüssigkeiten trainiert, denn dieser Tage hat er Kaffee bekommen.

Die Verlegung in eine Reha Phase B wurde beantragt. Kann aber 2-4 Wochen dauern, da die KV sich wohl mit der Kostenzusage gerne Zeit lässt.

Grundsätzlich erlebe ich das alles als sehr sehr schwer. Einen Partner zu trösten, zu motivieren und Zuversicht zu vermitteln ist verdammt hart. Es ist selbstverständlich nicht zu vergleichen mit dem was er gerade durchmacht.

Die Pfleger sind zwischenmenschlich leider keine Hilfe. Infos werden nur rausgegeben, wenn man nervt. Von gewünschter Einbindung der Angehörigen kann keine Rede sein. 

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