#1
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Unbekannt

Gelöscht

Papa hatte einen Schlaganfall hier seine Geschichte und was in mir vorgeht.

Hallo alle zusammen,

Erst einmal möchte ich mich vorstellen mein Name ist Jeannine und ich bin 35 Jahre alt. Ich lebe mit meinem Vater zusammen in einer geräumigen 3-Zimmerwohnung. Dann kam der 27 September einen Sonntag morgen der alles verändern sollte.

Ich war gerade im Bad als mein Vater ( 69) nach mir rief. Sofort bin ich zu ihm gegangen ins Schlafzimmer und habe ihn vor dem Bett liegend aufgefunden. Er bat mich ihm hoch zu helfen da er nicht mehr hoch komme natürlich habe ich ihnen geholfen auch wenn es sehr sehr mühselig war für mich. Nachdem er wieder in seinem Bett lag aber ich sofort zu ihm gesagt ich rufe einen Krankenwagen. Dies wollte er erst nicht aber ich habe mich durchgesetzt Gott sei Dank!

Es dauerte nicht lang bis der Krankenwagen dort war. schnell . Schnell stand fest das es ein Schlaganfall ist. Dies war selbstverständlich ein riesiger Schock für mich, denn bis zu diesem Zeitpunkt war mein Vater immer kerngesund und auch am Abend vorher war alles wie immer. Der Sanitäter fragte mich dann wann ich mein Vater das letzte Mal gesehen hatte dies war natürlich am Abend zuvor gegen 22:30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt kurz nach 7 Uhr war hatten wir dementsprechend ein sehr langes Zeitfenster wo der Anfall passiert ist.

Im Krankenhaus wurde denn per MRT festgestellt dass es sich wirklich um ein Schlaganfall handelt, einen schweren Schlaganfall! Sofort wurde mit der Erstbehandlung begonnen in dem mein Vater in Narkose gelegt wurde und ihm ein Mittel gespritzt wurde um das Gerinnsel in der Arterie zu lösen s.chnell stand auch der Verursacher des Schlaganfalls fest... Diabetes! Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht dass er an dieser Krankheit leidet.

Einen Tag später also am Montag durfte ich mein Vater dann das erste Mal sehen und für mich brach in diesem Moment eine Welt zusammen. Mein großer Baum der mir immer Kraft gegeben hat, immer für mich da war wenn ich ihn gebraucht habe lag dort in diesem Krankenhausbett konnte mich kaum erkennen da sein linkes Augenlied komplett hing und blau war. Sprechen viel ihm schwer und Bewegen ging soweit gar nicht da die komplette linke Seite betroffen ist sprich Arm und Bein. Ich hatte dann die Möglichkeit mit einer Ärztin zu sprechen die mir erklärte dass bei dem Schlaganfall auch die Arterie leicht geplatzt war. Im Fall sagte sie dass er eine gute Prognose hat und die Reha wurde ebenfalls bereits beantragt. Was genau bedeutet gute Prognose?? 

Schnell zeigte sich eine kleine Besserung so konnte er z.b. gelegentlich den linken Unterarm mal bewegen was mich tierisch gefreut hatte jedes Mal aufs Neue. Sein Gesicht erholte sich auch sehr schnell so hat er im Moment sozusagen nur noch einen leicht hängenden Mundwinkel.

Im Krankenhaus selber lag er dreieinhalb Wochen da einfach kein Platz gefunden wurde für die Reha Punkt dann kam endlich der Tag als feststand es gibt einen Reha Platz ging alles sehr schnell. Innerhalb von nur zwei Tagen war es dann soweit es ging in die Rehaklinik von mir zu Hause selber entfernt eine Stunde, besser als 4 oder mehr. Dort befindet er sich seit zwei Wochen und durch Corona dürfen wir nicht einmal besuchen gehen wofür ich Verständnis habe. Dann auch das Personal und alte kranken Menschen dort in dieser Reha müssen geschützt werden. Jetzt lebe ich momentan mit dem Ungewissen. Wie lange wird seine reagin? Wann wird er eventuell wieder nach Hause kommen? Und in welchem Zustand ist er dann?

Immer wieder passiert es dass ich diese Ereignis ganz plötzlich vor meinen Augen sehe wie ich ins Schlafzimmer komme und mein Vater dort liegen sehe. Träumen tue ich auch davon wie erst neulich als er da im Rollstuhl vor mir saß und mit einmal auf dem Boden fiel und ich nicht wusste was ich machen sollte. Dieses ganze Thema belastet mich sehr da jetzt der Weg erstmal ins Ungewisse ist wie wird es weitergehen!

LG Jeannine 🙂

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Jeannine,

durch die Pandemie und den Besuchsverboten an den Reha-Kliniken ist es für alle katastrophal, du must sehen, dass du Kontakt mit den Ärzten aufnimmst, die dir Auskunft erteilen können. Kannst du mit deinen Vater telefonieren? 
Die Reha Einrichtung hat eine Sozialstation, mit der man abklären kann, wie es weiter geht, dies aber erst am Ende der Reha.

Jürgen

https://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf

 

#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Jannine! Die Geschichte die du von deinem Vater erzählst kenne ich so als wäre sie von mir nur ohne Blutung und ohne Corona. Ich war nach meinem Schlaganfall auch linksseitig gelähmt, Arm und Bein. Mein Geist war immer klar. Ich war 11 Wochen in der Reha und bin danach so zu sagen wieder nach Hause gelaufen. Es war ein harter Kampf bis dahin aber es lohnte sich. Was ich dir damit sagen will....nach einem Schlaganfall ist alles offen. Wichtig ist der Wille zur Heilung und üben, üben und noch einmal üben. Ich habe es geschafft und die Pa schafft das hoffentlich auch. LG und Kopf hoch. Jürgen

#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallöchen, 

die letzten Wochen waren wirklich sehr anstrengend und Nervsnaifreibend.

Es war wirklich mehr als schwer mal einen Arzt oder auch die Solizialarbeiterin ans Telefon zu bekommen. Wochenlang hat das gar nicht geklappt und das einzige was uns die Pfleger sagten war "es geht ihm gut, er macht Fortschritte". 

Mein Papa kann nun leicht den Arm bewegen und auch minimal das Bein. In der Phase C befindet er sich seit dem 02.12. Offiziell (inoffiziell seit dem 28.11., da wurde mein Vater ohne unseres Wissens in ein anders Haus der Klinik verlegt).

Letzte Woche rief mich dann er behandelnde Arzt meiner Vaters *endlich* mal an. Ich war endlich erleichtert und dann kam gleich die Klatsch! Er teilte mir mit das mein Vater nur sehr kleine Fortschritte macht (in meinen Augen besser als keine) und sie die Entlassung für meinen Vater nun planen. Seine Begründing ist... Die Krankenkasse würde weitere Maßnahmen wohl nicht übernehmen und wie es dann mit meinem Vater weiter gehen soll. War natürlich erst einmal leicht überfordert und kurz nach dem Arzt rief die Sozialarbeiterin an.

Laut ihrer Aussage muss mein Vater 24 Stunden betreut werden, weil sturtzgefahr besteht. Ich selber bin berufstätig (38 Stunden die Woche).

Haben uns nun um einen Platz bemüht in einer neurologischen Wohngemeinschaft (ein gemeinsames Projekt der Charité Berlin und einer Pflegestation) wo gezielt darauf hingearbeitet wird dass weitere Verbesserungen eintreten und der Kliemt/Patient wieder nach Hause kann ohne viel Hilfe zu benötige. Mit der Sozialstation wurde alles besprochen und nun heute der Anruf der Sozialarbeiterin der Rehaklinik das mein Vater "angeblich" zu alt dafür wäre. Beim Gespräch mit der Sozialstation stellte sein alter mit 69 Jahren kein Problem dar.

Laut der Sozialarbeiterin kommt mein Vater für eine Wohngemeinschaft generell nicht in Frage... Bekomme langsam das Gefühl sie will ihn in einem Pflegeheim sehen.

Wir kämpfen weiter... Pfkegestufe beantragt. Im absoluten Notfall kommt mein Vater nach Hause zurück und ich gebe meinen Job auf um ihn zu pflegen, was dann sicherlich nicht einfach wird. 

 

LG 

Und danke für die Antworten 😊

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