#1
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noja77

Gast

Hallo!
Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen:
Ich heiße Marion,bin verheiratet und Mutter von 2 Kindern (3 1/2 und knapp 6 Jahre alt) und hatte am 28.8.,eine Woche nach meinem 30.Geburtstag einen Schlaganfall,der allerdings erst am nächsten Tag entdeckt wurde.Im Kindergarten bin ich urplötzlich nach links weggelaufen,mir war irre schwindlig.Die Leiterin hat zum Glück gleich den Notarzt gerufen,der wußte aber nicht so recht,was los ist.Ich wurde in die Notaufnahme gebracht und fleißig auf Migräne behandelt.Das Erbrechen,die Kopfschmerzen,der Schwindel...das hat wohl gut ins Bild gepasst.
Dann kam ein "Fall-Gefühl"dazu,ich dachte,ich stürze 100m in die Tiefe,mir war sooooo schwindelig...ein furchtbares Gefühl.Ich war total panisch,hab geschrien 😢...danach begann das Zittern,ganz massiv und nicht kontrollierbar,aber ich war mir dessen voll bewußt.Dem eigenen Körper ausgeliefert...
Der Arzt fragte dann ob ich mich aufrege...ja,im Nachhinein reg ich mich über ihn auf.Der hatte absolut keinen Plan,was da läuft.Er hat mir dann was zur Beruhigung gespritzt,damit was er das "Problem"erstmal los.
Am Abend wollten sie mich wieder entlassen,zumal es mir da wieder besser ging-und man nicht wirklich wußte wohin mit mir.
Der Arzt, der dann kam,hatte wahrscheinlich die Idee,das da was nicht passt.Der hat mich dann überredet zu bleiben und am nächsten Tag weitere Untersuchungen zu machen.Er hat mir was von Hörsturz erzählt,im Nachhinein denk ich aber,das der mehr vermutet hat.
Es wurden dann am Mi.Herzsono und Röntgenaugnahme des Halses gemacht,danach dann CT.Da wußte ich schon,das was nicht passt-in dem Nebenzimmer standen immer mehr Leute,heftige Diskussionen.
Kurz darauf hieß es Schlaganfall...man wolle mich so schnell wie möglich in eine neurologische Abteilung verlegen.2 h später war ich schon dort,kam auf sie Stroke Unit,komplett verkabelt und überwacht.Im MRT sah man dann,das schon 3 alte SA und ein neuer frischer SA im rechten Kleinhirn stattgefunden haben.
;(
Tja...Untersuchungen ohne Ende...und doch keine Ursache zu finden.Ich bin kein Risikopatient,ich bin organisch kerngesund...und ich hatte Glück:Ich hab annähernd null Ausfälle,einzig mein linker Arm zittert immer wieder.Was aber außer mir auch keinen interessiert...

Nun bin ich seit einer Woche wieder daheim,rein optisch wieder die Alte.Nur innendrin ist alles anders.Die Angst,das es wieder passiert...und dann schlimmer ausgehen kann...Ich mekr,das ich in der Öffentlichkeit zwischen vielen Leuten regelrechte Panikattacken kriege.Und das ansich macht mir wieder Angst.
Ich fühl mich absolut alleingelassen.Reha kriegt man soweit ich wieß nur bei offensichtlichen Ausfällen.Die Hausärztin hat mich zwar gefragt,was wir mit meiner Psyche machen.Medikamente hab ich abgelehnt,ich brauch ehr jemanden,der mich versteht.Morgen hab ich einen Termin bei einer Verhaltenstherapautin,ich hoff,das das meinen Erwartungen gerecht wird.Daheim hab ich das Gefühl,das das Leben im gleichen Trott weiter geht...alles funktioniert,nur ICH nicht...

Ach...wenn ich les,wie schlimm es hier viele andere getroffen hat,sollte ich wirklich zufrieden sein.Und trotzdem...derzeit hat die Diagnose mein Leben und meine Einstellung komplett auf den Kopf gestellt...

So,ich werd jetzt noch ein bisschen hier lesen und wünsch allen,die es brauchen eine gute Besserung!

LG Marion



Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (18.09.2007, 10:03)
#2
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KlausP

Gast

Hallo Marion,

sei zunächst herzlich willkommen hier im Forum.
Deine Geschichte könnte auch meine sein. Bis auf einige Zigaretten am Tag war ich bis zu meinem SA im Oktober 2004 mit 52 Jahren kein Risikopatient. Aus heiterem Himmel traf mich in der Nacht zum 16. 10. der Schlag, ich war noc h am Nachmittag beim Hausarzt zum Check, keine Probleme.
Furchtbarer Drehschwindel, wie ein Kettenkarussel gen Himmel, Erbrechen, nach wenigen Minuten rechtsseitige Lähmung. Zu meinem Glück erkannte der von meiner Frau gerufene Notarzt die Situation sofort und wies mich in die Neurologie ein. Die Lähmung war nach ca. 6 Stunden weg. Geblieben ist ein Gehörverlust rechts. Ansonsten sieht man mir auch nichts an.
Ausgelöst wurde der SA durch eine Verletzung der linken vorderen Halsschlagader, wodurch deren Verschluss ausgelöst wurde.
Die Panikattacken kenneich zur GEnüge, mir hilft nur hinlegen, tief durchatmen und an nichts denken.
Der Neurologe wolte mir genau wie dir nach einer Minute  Psychopharmaka geben, was ich dankend abgelehnt habe. Routinemäßig lasse ich mich logischerweise untersuchen und dabei auch den Verschluß der Carotis per Ultraschall prüfen. Dabei musste ich mir im Februar sagen lassen, daß ich dies aber selbst zahlen solle.
Daß ausser meiner Familie (Frau und 2 erwachsene Töchter) jemand auf mich Rücksicht nimmt oder gar Verständnis zeigt, habe ich längst abgeharkt.
Meinen Rat an dich: Geniesse das Leben, sei froh, daß es dich so glimpflich erwischt hat und versuche nicht zuviel dranzudenken.
Ich weiß, es ist oft nicht möglich, aber versuche dich so oft wie möglich abzulenken.
Ich denke, deine 2 Mäuse helfen dir dabei.

Ich wünsche dir Alles Liebe und Gute
Viele Grüsse
Klaus
#3
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Delphina

Gast

:) Hallo Marion

Sei herzlich Willkommen hier im Forum.
Ob andere es in deinen Augen schlimmer getroffen hat oder nicht, spielt keine Rolle, denn die Angst bleibt denke ich bei jedem gleich.
Ich selber hatte im september 05 mit 26 Jahren einen Schlaganfall (media Infarkt) mir sind leider Gottes viele Schäden geblieben. Ich bin auch Mutter von 2 Kindern (8 und 10 Jahre alt) bis vor knapp einem Jahr war ich auch noch alleinerziehende Mama.
Nicht wirklich einfach alles, vorallem, wenn man behindert durchs Leben laufen muss von heute auf morgen.
Das Du Angst hast, das sich was bei Dir verändert hat, ist total normal. Ich selber reagiere auch viel empfindlicher auf meine Umwelt und die Panik Attaken die Du beschreibst, kenne ich auch zu gut, ich bin nie alleine  mehr aus dem Haus gegangen nur in Begleitung. Heute nach knapp 2 Jahren, gehe ich wieder alleine raus aber ich schaue keinen richtig an ich schaue immer nur auf den Boden.

Gegen meine Angst habe ich mir einen Schlaganfall-Pass zugelegt, weil ich auch panisch war aber durch denn Pass hat sich die Angst ein wenig gelegt, denn egal ob was passiert, aber alle wissen bescheid und können eventuell keine "falschen" Diagnosen stellen, weil alles im Pass steht.

Besuche doch einfach mal meine Homepage da steht einiges über meine Geschichte und auch über den Schlaganfall-Pass.


http://www.spaces.msn.com{members/karlakolumna1

Ich finde es gut, dass Du zu einer Verhaltens Therapie gehen möchtest, wurde mir auch damals immer empfolen nur ich hatte Angst bis heute habe ich nie eine Therapie gemacht und auch noch nicht wirklich verarbeitet was passiert ist vor knapp 2 Jahren.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und alles Gute

Liebe Grüße aus Königsbronn
Nicole&Maik
#4
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Delphina

Gast

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Marion :) :)ich bin auch ein 36jähriger Hirnschlagsgeplagter :( und die Ärzte wo mich am Kopf operierten sagten das ich nur eine 10% Überlebenschance hätte-heute sieben Jahre danach führe ich mit einer Halbseitenlähmung ein halbwegs normales Leben-von Panikattacken keine Spur-nachzulesen auf meiner Hp.http://www.stephan-beer.homepage.t-online.de  Gruss vom Twinspapa ;)
#6
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noja77

Gast

Vielen Dank für Eure lieben Worte...es tut gut,sich mal mit Betroffenen auszutauschen.Hier tut jeder,als würde er verstehen...aber gleichzeitig spürt man,wie sie denken:"die soll sich mal nicht so haben"...@Stefan:Auf Deine HP hab ich die letzten Tage schonmal gelinst. ;)Vorhin hat meine Hausärztin angerufen.Ich sollte von der Klinik aus neben den Gerinnungswerten auch die Eisenwerte überprüfen lassen(zur Erklärung:Ich krieg derzeit Blutverdünner-Falithrom,das Gleiche wie Marcumar).
Nun ists so,das mein Transferrinwert zu niedrig ist,was auf Eisenmangel schließen läßt.Der Hämoglobinwert ist aber ok...also sehr widersprüchlich.Die Ärztin hat sich nun mit einem Kollegen besprochen(Hämatologe) und der tendiert auf eine Knochenmarksstörung
;( ...was aber evtl.die Schlaganfälle erklären würde.
Nun ja,jetzt hab ich nächste Woche mal wieder nen Arzttermin...und jetzt schon Bammel davor.

Ansonsten bin ich noch am Suchen...nach Rehabilitation,Therapien,Gesprächsgruppen,etc. ...einfach allem was mir helfen könnte bzw.zusteht...
Ich wohn hier echt am A...der Welt.Die nächste Selbsthilfegruppe hab ich in 150 km Enfernung gefunden.

Könnt Ihr mir evtl.Tips geben?Den Schlaganfallpass werd ich mir bestimmt bestellen...
Meint Ihr,ich hab ne Chance auf Kur? Reha ist ja nicht nötig...
Wie es jetzt aussieht,muß ich Mitte Oktober wieder auf Arbeit...dabei ist mir im Moment noch unklar,wie ich dahin kommen soll...geschweigedenn einen 7h-Telefonterrortag durchstehen...
;(

LG Marion,geschafft von NIx-Machen


#7
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Unbekannt

Gelöscht

;)Hallo Marion-schön das Du mich schon mal besucht hast-Dir kann ich nur als Tip geben nim es so wie es ist-ändern kannst Du es sowieso nicht mehr-ich z.B habe mich einer Handicapgruppe angeschlossen(auch zusehen auf meiner Hp)-dort haben wir immer 1mal in der Woche Gruppengymnastik-tut gut sich mal mit anderen Betroffenen auszutauschen-weiterhin wünsche ich Dir und deinen Kindern noch viel Freude.Viele Grüsse aus dem Odenwald(Regenwald) sendet der Twinspapa :) ;)
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Marion,
 
nimmst du die "Pille"? Die kann unter Umständen einen Schlaganfall hervorrufen.
Auch Hrzrhythmusstörungen konnen das. Bist du auf Diabetes untersucht worden? Das sind alles Dinge, die man wissen sollte.
Ärzte untersuchen ja, aber dass z.B. ein Loch im Herz,- Foramen Ovale sein könnte, kommt man erst zum Schluss.
Warst du beim Kardiologen?
 
Die meisten schauen sich den Blutdruck an, das Cholesterin und wenn die Werte in Ordnung sind, schichken sie dich nach Hause.
Bleib dran, bis sie herausgefunden haben, was deinen Schlaganfall auslöste. Über die Müdigkeit vom Nixtun, schreibe ich in "Hoffnungs" Beitrag.
 
Liebe Grüße Manfred
#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Marion, so heisse ich übrigens auch, nur ist mein"Kind"schon 36 Jahre alt. Ich finde es ganz toll, dass du hier nach Hilfe suchst. Es werden dir bestimmt einige Foris Tipps geben können. Es ist ja auch schon oft hilfreich, wenn man einfach über seine Situation reden kann. Mütter mit kleinen Kindern haben es in so einer Situation besonders schwer. Hast du wenigstens Unterstützung vom Partner oder helfen Opa und Oma? Ich wünsche dir sehr von ganzem Herzen, dass bald eine Besserung eintritt. Versuche Therapien zu bekommen, vielleicht könntest du ja eine Mutter-Kind-Kur bekommen. In unserem Land muss man hartnäckig sein und du musst es einfordern. Ich wünsch dir viel Glück, mit lieben Grüssen Marion
#10
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Bosie

Gast

Hallo Marion!

Meiner Schwägerin (42) ist es in einigen Hinsichten wie Dir ergangen.
Auch sie ist nicht "die typische Risikopatientin", sprich sie raucht nicht, hat keinen Bluthochdruck usw. Nur in der Hinsicht, dass sie über sehr viele Jahre hinweg einen irrsinnigen Stress im Beruf hatte und 16-Stunden-Arbeitstage keine Seltenheit waren, gehörte sie vielleicht zu den "klassischen Risikogruppen".

Auch bei ihr war nicht gleich klar, dass es sich um einen Schlaganfall gehandelt hatte und auch sie ist jetzt, knapp 2 Monate später, vergleichsweise nur leicht körperlich beeinträchtigt (sie hat leichte Motorische Störungen und leichte Sprech- und Verständnisschwierigkeiten).
Aber dass sie regelrecht unter Schock steht, kommt jetzt erst ans Licht. Jetzt realisiert sie wohl, was mit ihr geschehen ist und jetzt kommt der Schreck darüber und die Angst vor einem nächsten Mal.
Ich könnte mir vorstellen, dass ein Schlaganfall genauso einen Schock bei dem Betroffenen verursacht wie ein Unfall oder eine Gewalttat. Und auch wenn die körperlichen Folgen "harmlos" sind, ist die Seele vermutlich schwer mitgenommen.

Ich wünsche Dir alles Gute!
Bosie

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