#1
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Unbekannt

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Hallo, ich bin auch neu hier und lese Eure Beiträge schon seit mehreren Tagen. Mein Mann ist heute genau vor 14 Tagen mit einem schweren SA ins KrkHs eingelliefert worden. Einen Tag zuvor war er noch Fußball spielen, und nächsten früh bei der Arbeit fiel er einfach um. Ich vergaß noch zu sagen das er erst 49 Jahre alt ist.Gleich einen Tag später Not OP (Entdeckelung). Der jetzige Stand ist, das er seither nicht ein einziges Wort mehr gesagt hat, die rechte Seite sich nur noch auf Reflexe bewegt (also beim kitzeln oder Schmerzreize), ansonsten kann er lesen und arbeitet mit wenn man ihn bewegen muß. Er ist aber auch furchtbar müde immer, und er schafft es max 2 Std ohne einzuschlafen. Ich versuche bei ihm immer rauszufinden, was er noch kann und was nicht. Mit viel Geduld hab ich eben z. B. das mit dem Lesen herausgefunden. Ich fand bis jetzt die Ärzte alle furchtbar, sie sagten mir, das es bei ihm nie wieder alles richtig werden wird, und sie überforderten ihn auch bei den Untersuchungen, da es heißt er würde garnicht reagieren. Aber das stimmt nicht. Er braucht irdendwie einfach länger. Der eine Arzt sagt: heben Sie mal den linken Arm, der nächste möchte 1 Min später das er mit den Augen der Lampe folgt. Bei denen kam keine Reaktion. Kaum waren die weg und ich mit ihm alleine, habe ich ihm gesagt er möchte mit seinen Augen mal meinen Finger folgen, machte er das dan bei 2. Versuch auch. Bilde ich mir das alles nur ein? Wer hat in diesem Fall Erfahrung? Ich würde so gerne wissen ob er jemals wieder ein einigermaßen selbstständiges Leben führen kann. Ich bin 37 Jahre alt und wir haben einen 10 jährigen Sohn. Wie soll das alles nur weitergehen?

Danke schon mal für Euer Feedback, Nadine

#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Nadine,

Erst einmal willkommen im Forum. Mir erging es ähnlich wie Deinem Mann. Auch ich habe 2 Tage vor meinem SA ( mit 42) noch in der alten Herrenmannschaft Fußball erfolgreich gespielt, bin dann mit meiner Familie nach Frankfurt gefahren und da ist es mir im Hotel Abends passiert (1996). Meine Frau hat damals sehr schnell reagiert und den Notarzt ins Hotel gerufen. Ich habe sämtliche Untersuchungen mitbekommen und ähnlich wie Dein Mann reagiert. Auch ich fand den Oberarzt schrecklich, der sagte zu mir, als er auf die linke Hand schaute:"Also, wenn sich da nicht innerhalb eines halben Jahres nicht ein wenig mehr tut, dann wird das nichts mehr". Es hat sich nicht viel getan, leider hatte dieser Dr. Müller mit seiner Prognose recht. Nun meine beiden jüngsten Mädchen waren 8 und 12 Jahre alt, hatten bitterlich geweint, aber inzwischen nehmen sie ihren Papa so, wie er jetzt ist. Inzwischen habe ich meine Hemiparese links für mich akzeptiert und arangiert, so das mein Leben auch mit meiner Behinderung weitergeht. Mit der Liebe meiner Frau, die zu mir steht, mich so akzeptiert wie ich bin, möchte ich das Leben mit ihr gemeinsam weiterhin genießen. Zu meinen Sportkollegen habe ich immer noch Kontakt, die jährlichen Touren mache ich noch mit, wobei die Sportkollegen viel Rücksicht auf mich nehmen. Stehe fest zu Deinem Mann und glaube an ihn, Du wirst sehen, das eine Behinderung nicht eine Behinderung für das gemeinsame Leben ist. Ihr braucht jetzt viel Geduld und Zeit.

LG Romanus


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »schaumi« (14.05.2009, 15:15)
#3
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Hallo Nadine,

dein Mann kann vielleicht  noch größere Fortschritte machen, als man jetzt denkt.

Nach 14 Tagen kann sich noch so viel ändern.

Ich saß mit linksseitiger Lähmung im Rollstuhl und gehe jetzt mit Stock, lange Strecken mit Rollator.

Mein SA war im April 2005.

Der Heilungsprezess dauert extrem lange, ich war drei Wochen in der Klinik, dann zur Anschlußheilbehandlung drei Wochen

und danach für 22 Wochen in der Reha.

Dort wurde nach vier Wochen die Reha für weitere sechs Wochen von der BFA genehmigt,  dann nochmal für zwölf Wochen.

Immer mit dem Hintergrund, daß ich wieder in den Beruf eingegliedert werden kann.

Ich war 56 Jahre alt, kriege jetzt EU-Rente.

Also, es kann sich noch viel verbessern, ihr braucht nur ganz viel Geduld.

In meiner Klinik waren Leute 1 1/2 Jahre und länger.

Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft. Marion


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hoffnung« (14.05.2009, 15:17)
#4
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Hallo Nadine,

mein Mann hatte im September 2007 einen linksseitigen Schlaganfall mit Hirnblutung und musste ebenfalls operiert werden.

Seither hat er viele Fortschritte gemacht, allerdings leiden wir beide sehr unter seiner schweren Aphasie mit Sprechapraxie. Damit musst du in jedem Fall rechnen!

Natürlich kann man nach zwei Wochen noch nicht soviel sagen, da sich noch einiges ändern kann, das dauert aber leider.

Wenn du noch Fragen hast, kannst mir gerne schreiben!

Liebe Grüße und euch alles Gute

Mary

#5
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Hallo Nadine,

die Wahrnehmungsstörrungen, die Dein Mann hat treten meistens bei schweren SA`s auf, dadurch auch die Verzögerungen in seinen Reaktionen. Das wird sich im Laufe der nächsten Monate bessern. Der Arzt bei der Visite nimmt darauf wenig Rücksicht, bei meiner Mutter war das ähnlich im Krankenhaus, wenn Sie irgendwas ausführen sollte, bei einem Arzt kam nichts null Reaktion, war er weg und wir haben geübt, klappte es wunderbar.

Es ist eigentlich jetzt zu früh zu Fragen wird er wieder ein selbständigees Leben führen können, richtig beantworten kann Dir das keiner. Er wird nach Früh/Reha sicher einiges an Lebensqualität zurück haben und im Laufe der Monate und Jahre auch wieder ein einigermassen selbständiges Leben führen können.

Liebe Grüße Rüdi

:) 

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (14.05.2009, 18:36)
#6
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hallo nadine, das phenomän nennt sich verlangsamte wahrnehmung und hängt direkt mit dem kleinhirn zusammen. es ist eigentlich die frage wie stark das kleinhirn bei dem schlaganfall in mitleidenschaft gezogen ist. der kleinhinzugang liegt im hirnstamm. es ist möglich, dass er in dieser hinsicht nicht sehr betroffen ist. ich hatte vor fünf jshren eine stammhirnblutung und habe doch einige fortschritte im wiederaufbau gemacht. unser gehirn ist in der lage sich zu grossen teilen selbst zu reparieren, diese fähigkeit lässt im alter nach. zum anderen gibt es die selbstheilungskräfte des körpers. es ist zum vorteil, dass die gegenseite mit normaler geschwindigkeit funktioniert, das bemerkst du nur nicht so weil wenn auf der gesunden seite ein muskel zieht, auf der anderen betroffenen seite ein muskel diagonal gegenhalten muss. um dagegen anzukämpfen hilft nur gedult und viel therapie. willkommen im forum. l.g. margy
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »margy« (14.05.2009, 19:36)
#7
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Gelöscht

Hallo Nadine,

ich bin ein einer ähnlichen Situation wie Du. Mein Mann hatte am 18.4. einen schweren Schlaganfall und wurde ca. 14 Stunden später auch operiert. Er war jetzt bis vergangenen Dienstag auf der Intensivstation, denn er war ca. 2 1/2 Wochen im Schlaf gehalten wurde, denn immer wenn die Medikamente herabgesetzt wurden, fing er stark zu zittern an, sodass er wieder mehr Schlafmitttel bekam. Wie gesagt, am vergangenen Dienstag wurde er innerhalb des KH in die Frühreha verlegt. Er kann glücklicherweise schlucken, sodass er seit Di. auch normale Nahrung bekommt. Er ist rechtsseitig gelähmt und kann auch nicht sprechen. Ob er lesen kann, wissen wir noch nicht. Aber, er probiert ganz super schon Laute zu "sprechen" und kann sich mit seinem Rollstuhl auch schon sehr gut alleine fortbewegen. Also, ich hoffe für Dich, dass Du auch bald so ein Erfolgserlebnis haben wirst. Ach übrigends war mein Mann im März gerade mal 40. Wir haben einen schönen letzten Urlaubstag mit ihm verbracht, denn er war seit Februar beruflich in Indien und hatte eigentlich nur eine Woche "Heimaturlaub". Er sollte am 19. wieder für ein weiteres Vierteljahr zurück an Indien, sodass wir sehr großes Glück hatten, dass er SA noch daheim eingetreten ist. Ich wünsche Euch alles Gute und vielleicht können wir in Kontakt bleiben. Übrigends wir haben zwei Kinder (7 & 11) und ich bin 38.

Liebe Grüße Andrea

#8
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Hallo Nadine!

Auch mir ist es nicht anders ergangen, mein Mann hatte am 28.12.2007 einen schweren SChlaganfall mit Entdeckelung und 14-tägigem Tiefschlaf.

Prognose der Ärzte: Er wird, wenn er munter wird, nicht sprechen können und rechtsseitig gelähmt sein. Dem war auch so. Er konnte nicht schlucken, nicht sprechen und sich nicht bewegen. Er hatte auch noch über 2 Monate den MRSA-Keim, dh. Isolation. Therapie bekam er aber dann doch nach ca. 4 Wochen.  SChlucken konnte er nach ca. 2 Monaten. Heute kann er schon wieder kurze Sätze sprechen, kurze Artikel lesen und mit der Krücke gehen. Kürzere Strecken, so  ca. 500 m, kann er sogar schon ohne Stock gehen - noch etwas unsicher. Seinen rechten Arm kann er bewusst anheben und die HAnd zu einer Faust ballen, allerdings noch nicht die Finger spreitzen, aber das üben wir noch.

Auch mein Mann war 48 Jahre, bei bester Gesundheit, war am Vortag noch joggen, hat nicht geraucht und auch auf seine Ernährung geachtet. Vermutlich war es der berufliche Stress (Logistikmanager- wöchentlich zweimal im Ausland, etc....).

Mit Geduld geht sehr viel. Nur nicht die Hoffnung aufgeben!!!

Wir wünschen Euch noch viel viel Kraft für die Zukunft, es wird bestimmt noch allerhand weitergehen.

Trude

 

 

#9
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Hallo ihr lieben, erst einmal vielen Dank für Eure lieben vielen Antworten, ich steckte nun auch noch im Umzug, der leider vorher auch noch geplant war, und deshalb kein Internet.

Naja, das nur am Rande. Mein Mann ist jetzt in der Frühreha. Auf eine Spezial Aphasie Station !!! Ihm wird jetzt wohl gerade beigebracht : Daumen hoch bedeutet "ja" Daumen runter bedeutet "nein". Naja, ich weiß dass er vieles mitbekommt aber er alles nicht umsetzen kann. Das ist richtig depremierend. Auch für mich. Ich freue mich erst über die Fortschritte, aber dann bekomme ich wieder mit, dass das Pflegepersonal keine Zeit hat ihn auf Toilette zu bringen, z.B.

Für euch warscheinlich nichts neues, ich wollte mich nur mal kurz melden, um meinen jetzigen Stand mitzuteilen.

 

Lieben Gruß an Euch alle,

Nadine

#10
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hallo nadin,

ich nochmal. die verlangsamte wahrnehmung (auch in abgeschwächter form) kommt in jedem sa, oder hirnblutung in der betroffenen seite bei hemiparése (halbseitenlähmung) bei lähmung eines körperteils nur manchmal vor.

kuck also mal auf die erstdiagnose.

die verzögerte wahrnehmung gleicht sich manchmal, bei ausreichend therapie und übung an den normalgeschwindigen rest an.

meistens zieht die verlangsamte wahrnehmung die normaalgeschwindige seite runter, so dass alles langsamer wird.

nur in meinem fall, einer zweiseitenlähmung scheint alles zu spät zu sein. ich bin in den fünf jahren seit meiner hirnblutung auch schneller geworden zu sein.

l.g. margy

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