#21
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Unbekannt

Gelöscht

Meiner Meinung nach ist so eine Hirnblutung noch kein Schlaganfall aber ich würde sicherheitshalber trotzdem zum Arzt gehen. Sonst könntest du eventuell noch etwas ernstes übersehen und als Spätfolge dann doch noch einen Schlaganfall bekommen. 

#22
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Unbekannt

Gelöscht

Ich bin nicht im Klinikum, sonder eben zuhause und passe auf die Kinder auf und erledige einiges für meine Mutter, jetzt bin ich total erledigt. Da wir hier keine weiteren Bezugspersonen haben, ist unser Paten"kind" (eigentlich schon fast erwachsen) angereist, aus München, und unterstützt mich. Gerade spielt er mit dem Kleinen und die Große ist unterwegs.

Es ist wahnsinnig aufreibend, allein zu sein. Sobald mein Mann, Cousin oder Cousine hier sind oder ich in Kontakt mit ihnen, ist es leichter. Es ist wirklich so, dass man in Notsituationen sieht, wer zu einem gehört. Das ist auf der einen Seite qualvoll, weil einige sich abwenden bzw halt nix zu sagen wissen, auf der andren Seite sehr erwärmend, weil man sich näher kommt, was schön ist. da fällt mir ein, dass ich da meinem Bruder danken kann. Er hat uns nicht entzweit sondern näher gebracht. Danke dir, mein Bruder.

Morgen fahre ich hin. Bis jetzt hat die Reduzierung der Narkose noch keinerlei Veränderung gebracht. Aber man sitzt schon auf Kohlen, auf glühenden. das wünsche ich keinem.

Es fühlt sich übrigens von der Qualität der Gefühle sehr ähnlich an wie beim Tod meines Papas (da war ich 16), die Intensität ist aber eine andere und ich bin nicht so verloren, eigentlich kaum. Damals fühlte ich mich nur allein, heute getragen (auch dank dir, liebe Amsel). Mein Bruder ist jetzt sicher mit einer Amsel unterwegs, ich bin mir sicher.

Danke dir auch, Amsel, für deine praktischen Tipps. Seelsorge und das von der GEW haben mir geholfen, Seelsorge haben wir schon umgesetzt.

Es sind einfach nur meine Gedanken, wie ein Tagebuch. Außer, dass hier wohl einige mitlesen. und deine liebvollen, hilfreichen und so sehr nahen Antworten, liebe Amsel. Mein Bruder hat auch so dunkles Haar wie eine Amsel, es passt einfach, es passt auch so gut, dass du hier auf mich getroffen bist.

Morgen also Klinik. Wir werden wieder viel über meinen Bruder reden und lachen und das ist schön.

#23
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Unbekannt

Gelöscht

PS Meine Mutter meinte, übermorgen wäre besser, morgen käme schon jemand. Werde nochmal mit ihr telefonieren diesbezüglich.

#24

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Ich bin nicht im Klinikum, sonder eben zuhause und passe auf die Kinder auf und erledige einiges für meine Mutter, jetzt bin ich total erledigt. Da wir hier keine weiteren Bezugspersonen haben, ist unser Paten"kind" (eigentlich schon fast erwachsen) angereist, aus München, und unterstützt mich. Gerade spielt er mit dem Kleinen und die Große ist unterwegs.

Es ist wahnsinnig aufreibend, allein zu sein. Sobald mein Mann, Cousin oder Cousine hier sind oder ich in Kontakt mit ihnen, ist es leichter. Es ist wirklich so, dass man in Notsituationen sieht, wer zu einem gehört. Das ist auf der einen Seite qualvoll, weil einige sich abwenden bzw halt nix zu sagen wissen, auf der andren Seite sehr erwärmend, weil man sich näher kommt, was schön ist. da fällt mir ein, dass ich da meinem Bruder danken kann. Er hat uns nicht entzweit sondern näher gebracht. Danke dir, mein Bruder.

Morgen fahre ich hin. Bis jetzt hat die Reduzierung der Narkose noch keinerlei Veränderung gebracht. Aber man sitzt schon auf Kohlen, auf glühenden. das wünsche ich keinem.

Es fühlt sich übrigens von der Qualität der Gefühle sehr ähnlich an wie beim Tod meines Papas (da war ich 16), die Intensität ist aber eine andere und ich bin nicht so verloren, eigentlich kaum. Damals fühlte ich mich nur allein, heute getragen (auch dank dir, liebe Amsel). Mein Bruder ist jetzt sicher mit einer Amsel unterwegs, ich bin mir sicher.

Danke dir auch, Amsel, für deine praktischen Tipps. Seelsorge und das von der GEW haben mir geholfen, Seelsorge haben wir schon umgesetzt.

Es sind einfach nur meine Gedanken, wie ein Tagebuch. Außer, dass hier wohl einige mitlesen. und deine liebvollen, hilfreichen und so sehr nahen Antworten, liebe Amsel. Mein Bruder hat auch so dunkles Haar wie eine Amsel, es passt einfach, es passt auch so gut, dass du hier auf mich getroffen bist.

Morgen also Klinik. Wir werden wieder viel über meinen Bruder reden und lachen und das ist schön.

Ja, liebe Hermana … da sage ich mal so trocken - mit meinem Hang zum schwarzen Humor - da sieht man mal wieder wofür die schlimmsten Erfahrungen gut sein können. Ohne das was ich erlebt habe und noch durchlebe, wäre ich hier nie gestrandet und hätte Dich nie gelesen.

Aber jetzt weg von dieser Form von Humor hin zu dem woran ich schon über viele Jahre glaube. Besonders intensive und schmerzhafte Erfahrungen waren am Ende - und sei es erst nach Jahren - immer für etwas gut und haben etwas positiv verändert.

Du darfst erleben wie Familie - oder ein Teil davon - zusammen rückt. Und dass einem manchmal kleine helfende "Geister" vorbei geschickt werden. Mich berührt es, dass die Amsel so passend für Dich, für euch, ist. Es ist ein Pseudonym das ich sonst nie in einem Forum gewählt habe.

Gemeinsam mit der Familie lachen - gerade über den um den man sich Sorgen macht - das hilft sehr viel und trägt und verbindet. Es ist einfach schön! Ich freue mich für Dich, dass Du das erleben darfst. Und dass man Hilfe erfahren kann wenn man die Hände danach ausstreckt, das hast Du bei der Seelsorge erlebt. Man tut das im normalen Leben viel zu selten.

#25
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Unbekannt

Gelöscht

Nicht Neues, lese aber immer wieder gerne deine Antwort.

Mein Sohn möchte jetzt immer "das englische Lied" vorgesungen haben, blackbird von den Beatles, ich geb mein Bestes 😉

Morgen fahre ich wieder hin. Da holt einen alles wieder ein. Wenn ich hier so weit weg mit meinen Kindern sitze, denke ich fast gar nicht dran. Dann kommt es mit aller Kraft zurück.

Meine Mutter hat neute mit einer sehr netten Seelsorgerin gesprochen, das freut mich sehr.

So, muss jetzt blackbird singen.

#26

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Na, Du kleine Amsel 😉 - ich stelle mir vor, dass Du mit gleicher Inbrunst trällert wie ein Amselmännchen 🙂

 

Gut, dass es nichts Neues gibt - auch wenn die Ungewissheit an den Nerven zehrt. Warum ich "gut" schreibe? Weil es Dir zeigt, dass die Natur/das Leben es regeln wird wie es mit Deinem Bruder weiter geht und nicht eure Entscheidung.

Und gut, dass Du Deine Kinder hast. Das hilft Dir zwischendurch zu entspannen und Dich abzulenken. Schön finde ich es auch, dass Du Blackbird zukünftig nicht nur mit Traurigkeit/Wehmut/Trauer verbinden wirst.

Und besonders freut mich, dass auch Deine Mutter, vielleicht nur kurz, evtl auch nachhaltig, Trost/Stütze finden konnte.

Vor was hast Du mehr Angst? Dass Dein Bruder stirbt, dass sich nichts ändert, oder dass er ein Schwerstpflegefall wird?

 

#27
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Unbekannt

Gelöscht

Bis morgen, bin fertig, aber nichts Neues.

#28

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Schlaf schön und vor allem tief und entspannt ..

#29
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Unbekannt

Gelöscht

Gestern war ich ja in der Klinik und da ist es mir gar nicht gut gegangen, plötzlich wurde ich kaltschweißg und mir wurde schwindlig und schlecht. Die Schwestern und Pfleger dort meinten gleich, dass ich in die Notaufnahme solle, was ich auch gemacht habe. Man, meine arme Mutter. Dort wurde Blut abgenommen und EKG gemacht und nach 2h Warten war klar, dass NICHTS ist. und mir war dann auch nicht mehr schwindlig oder irgendwas. Die Ärztin dort vermutete einen Magen-Darm-Virus, ich habe in der letzten Zeit abends immer fast ohne Essen im Magen Weihn getrunken und das hat mich wohl mit dem Magen-Darm von meinem Sohn umgehauen.

Naja, entscheidend ist, dass ich mich schrecklich schlecht fühle, weil ich ja meiner Mutter helfen wollte und am Bett meines Bruders etwas lachen. Das ganze ist um 3 losgegangen, ich kam um halb 12, etwas Zeit hatten wir schon, aber ich schäme mich ein wenig, weil ich mich so in den Vordergrund gedrängt habe und "meinem Bruder die Show gestohlen" habe. Bescheuert, aber so war es oft zu Lebzeiten und das fand er immer schrecklich und gestern war ich wieder so zu ihm. Und er hätte mir gestern sofort geholfen und wäre mit mir in die Notaufnahme, aber das geht ja nun nicht mehr... achje achje.

Danke für deine Anregung, was ich am schlimmsten fände, habe noch keine Antwort, aber es ist ein guter Gedanke.

Weil es mir gestern so schlecht ging, bleibe ich morgen daheim und weil dieser Schulleiter so herzlos ist, habe ich auch da ein schlechtes Gewissen.

Aber ich muss mich echt mal ausruhen.

Die Narkose geht weiter runter, ich finde, er sieht wacher und anwesender aus, das macht es nicht leichter. Sicher kommen die Magenschmerzen auch daher, es ist schon unglaublich anstregend und er fehlt schon jetzt so sehr.

Weihnachten werden wir mit meiner Mutter Urlaub machen, damit das nicht so hart wird.

Melde mich wieder. Danke.

#30

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Liebe Hermana,

kein Grund ein schlechtes Gewissen zu haben! Dein Körper hat nur gezeigt, dass er Zuwendung benötigt. Neben einem Magen-Darm-Virus kann das einfach nur ein Signal gewesen sein, dass die Last zu viel wird. Und das ist menschlich.

Schau, auch ich wache seit der Einlieferung meines Mannes jeden Morgen mit Übelkeit auf. Ich könnte mich, schon bevor ich aufgestanden bin, schon übergeben. Die ersten Wochen habe ich mich von abends einer Flasche Bier (beruhigt wenigstens die Nerven und greift den Magen nicht so schnell an) und einer Scheibe Brot ernährt. Mehr ging nicht. Da es auch bei uns ein ewiges Auf-und Ab ist, wird das bei mir auch nicht deutlich besser, außer, dass ich jetzt abends wieder einigermaßen "normal" essen kann. Frühstück ist aber noch wie vorn nicht drin. Ich kann das so wenig steuern wie Du Deinen Schwächeanfall.

Was Deinen Schulleiter angeht.. mh.. Der hat kein Schlechtes Gewissen verdient. Das verdienen nur Menschen die uns Gutes wollen. Dazu gehört er nicht! (basta 😉 )

Und Dein Bruder, der wird wissen wie es Dir geht und dass er der Dreh- und Angelpunkt eurer Gedanken ist. Ich bin sicher, wenn es so etwas wie eine Seele gibt, dann weiß er das und er fühlt sich geliebt.

Und gut, wenn Du in der Lage bist Dich abzulenken und auszuruhen. Du wirst die Kraft noch benötigen. Mir fällt das immer noch schwer und ich tue weder meinem Mann noch mir damit einen Gefallen. Ich bekomme es dennoch nicht wirklich hin. (das ist nichts worauf ich stolz bin - der Verstand sagt mir, dass ich mich diesbezüglich in den Griff bekommen sollte)

Ja, je mehr Du vom "alten" Bruder erkennen kannst umso schwerer wird das. Ich verstehe Dich da gut. Es ist leichter, so lange man denken kann, dass der geliebte Mensch nichts mitbekommt. Was er aber wann und wie mitbekommen hat, dass weiß keiner. Ich denke, wenn er etwas fühlen und hören kann, dann fühlt er warme Gedanken, liebe Menschen und Sorge um ihn und dass er der Mittelpunkt ist. Ohne sein Leid gäbe es Deinen Schwächeanfall nicht.

Bist du sicher, dass Ihr Urlaub machen könnt? Dass Euch das Abstand bringen wird? Heilig Abend in einer fremden Umgebung?

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