#1

Anonym 0

Bonn, Deutschland

Schon wieder eine Infektion

hallo Ihr Lieben, 

jetzt dachte ich, es geht bergauf in der Reha, aber mein Mann hat jetzt ständig Infektionen, die zur Antibiotikagabe führen. Der Blasenkatheter ist jetzt seit 3 Wochen endlich weg, aber heute hatte er wieder erhöhte Temperatur weswegen ein Anitbiotikum gegeben wurde. Die entnommenen Proben sind im Labor, aber das Ergebnis kommt erst am Sonntag. Ich frage mich, wie ich das zuhause hinkriegen soll. Rufe ich dann den Krankenwagen wenn er erhöhte Temperatur hat?! Was würde der Pflegedienst machen? Bisher war geplant, dass der vormittags kommt und sonst gar nicht. So lange er in der Reha ist, kümmern sich andere darum, aber dann....... 

Ich bin mal wieder ratlos. Kennt einer von euch die Situation? 

Liebe Grüße

Al Beck

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Anonym 0« (04.03.2023, 01:58)
#2

Angie

Untermettingen, Deutschland

Hallo Al,

zuerst würde ich das Ergebnis abwarten. Zweitens gibt das Personal Antibiotika oftmals um Schlimmeres zu verhindern, aber oft auch wenn sie selbst ratlos sind.

Zuhause würde ich mir nur Sorgen machen wenn er zwei Tage hintereinander erhöhte Temperatur hat, aber selbst da würde ich erstmal den Pflegedienst drauf ansprechen. Auch messen sie selbst, da musst du dir keine Sorgen machen.

Mein Mann war von der Reha zu Hause, ich bin jedesmal erschrocken wenn die Temperatur oder der Blutdruck erhöht war und wollte ihn am liebsten in ein Krankenhaus verfrachten. Aber eine spätere Messung war jedesmal wieder normal. Ich habe zu oft in der Hausarztpraxis angerufen wegen nichts und wieder nichts.

Bleib ruhig, mach dir keine Sorgen. Die Gedanken kenne ich nur zu gut, man dreht sich wieder und wieder im Kreis, ich beobachte meinen Mann immer noch mit Argusaugen. Aber es wird besser.

Liebe Grüße

Angie

#3

Anonym 0

Bonn, Deutschland

Hallo Angie, 

danke für die Antwort. Ja, ich befürchte auch, dass das bei mir auch so kommt. In der Reha haben sie gestern zuerst die Lunge geröntgt. Die ist wohl nicht der Verursacher. Ganz naiv dachte ich: Blasenkatheter weg - ist diese Sorge mit den Infektionen auch aus der Welt. Das wäre zu schön gewesen. 

Zudem hat er eine schwere Schluckstörung, weswegen man ja schon alleine deshalb in habacht-Stellung sein muss. Ich kontrolliere schon jeden Tag seinen Mund um das, was sichtbar ist zu entfernen, damit sich keine Bakterien ansiedeln, der dann möglicherweise in Richtung Lunge wandern. 

Einerseits freue ich mich für meinen Mann und auch für mich, dass er absehbar wieder nach Hause kommt. Aber ohne Pflegedienst, der da einen Blick drauf hat, wird es gar nicht gehen. Wäre es nicht sinnvoll, wenn der Pflegedienst mehrmals täglich käme? Schon allein wegen der Medikamente. 

 

#4

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Hallo Al,

Medikamentengabe:

Medikamentengabe auf ärztliche Verordnung (pflege-durch-angehoerige.de)

Zitat:

Sparen Sie Ihr Pflegegeld. Medikamentengabe auf Rezept anstatt über die Pflegesachleistungen
 

Die Medikamentengabe wird bei pflegebedürftigen Menschen häufig über die Pflegesachleistungen abgerechnet. Dabei ist das eine Leistung auf Rezept. Wird die Medikamentengabe über den Pflegedienst abgerechnet, geht Ihnen das vom Pflegegeld ab.

Wer regelmäßig Medikamente nimmt, muss darauf achten, dass er diese planmäßig einnimmt. Je mehr Medikamente eingenommen werden müssen und je länger der Medikamentenplan ist, umso schwieriger wird es, die Medikamente korrekt zusammenzustellen. Deshalb kann man die Medikamentengabe auf ärztliche Verordnung erhalten.

Das ist zum Beispiel dann wichtig, wenn der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, sich die Medikamente selbst zu richten oder zusammenzustellen. Zu groß wäre die Gefahr, dass die verordneten Medikamente falsch und unregelmäßig eingenommen werden.

Deshalb gibt es in der häuslichen Krankenpflege die Möglichkeit der Medikamentengabe auf Rezept.

 

Meine Mutter hatte das auch in Anspruch genommen, bzw. ich für sie organisiert. Ich hatte es bei ihr auch deshalb delegiert, weil meine Mutter bei mir nur Theater gemacht hätte. Sie wollte immer diskutieren was notwendig ist und was nicht. 

Medikamentengabe durch einen Pflegedienst - mitpflegeleben.de

Zitat:

Können Angehörige des Patienten unter bestimmten Umständen dazu verpflichtet werden, die Medikamentengabe zu übernehmen?

Die Angehörigen können die Durchführung prinzipiell vollständig dem Pflegedienst überlassen. Es könnte allerdings sein, dass sich die Krankenversicherung mit den Angehörigen in Verbindung setzt und nachfragt, ob diese die Medikamentengabe nicht selbst übernehmen könnten – insbesondere dann, wenn sie im selben Haushalt wohnen. Die Angehörigen sind allerdings nicht dazu verpflichtet. Zu den möglichen Gründen einer Ablehnung dieser Aufgabe zählt beispielsweise, dass auch Angehörige nicht zwangsläufig zur richtigen Einnahmezeit vor Ort sind oder auch dass sie die große Verantwortung für diese Tätigkeit schlichtweg nicht tragen wollen. 

 

Mein Mann ist übrigens bis heute anfällig für Blasenentzündungen, was nicht unüblich ist nach so einer langen Tragezeit. Bei ihm kam dann noch erschwerend hinzu, dass der Katheter 4x nachweislich in der Prostata saß und nicht in der Blase. Da wurde auch einiges angerichtet was bis heute nachwirkt.

Fürs Thema Blasenentzündung kannst Du Dir Teststreifen zulegen. 100% verlässlich sind sie aber nicht.

#5

Anonym 0

Bonn, Deutschland

Hallo Amsel, 

meinst du, dass Blasenentzündungen auch ohne klassische Symptome auftreten? So wie ich meinen Mann verstanden habe, schmerzt nichts beim Wasserlassen. 

 

Das Ass mit der Medikamentengabe scheint auch nochmal eine Welt für sich zu sein. Ich weiß, dass es ein wichtiges Thema ist, aber grade fehlt mir der Kopf dazu mich weiter reinzudenken.

 

ganz liebe Grüße 🙂

Al 

#6

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Hallo Al,

mein Mann hatte bei seinen letzten Infekten die er zu Hause hatte nie Schmerzen. Und beim letzten Mal ist nur aufgefallen dass er einen Infekt hat, weil sein Urologe zusätzlich zum Stäbchentest (der negativ war) noch eine Laboruntersuchung angeordnet hatte. Tja, und da kamen dann die Keime zu Tage.

Mein Mann war nur müder als sonst und kognitiv nicht so belastbar. ich hatte mich schon gewundert warum er so schlapp ist. 

Könnte Dein Mann schlucken, dann würde ich Canephron empfehlen und dann einfach schauen ob es besser wird. Das kann man lt. dem Urologen meines Mannes auch prophylaktisch nehmen. Das spült durch - zusammen mit Nieren und Blasentee habe ich schon mehrfach leichte Infekte weg bekommen. 

Aber bei Deinem Mann fällt mir aufgrund der Schluckstörungen nichts ein was man tun könnte. Außer dass ich in der Klinik nachfragen würde ob sie den Urin untersucht haben.

Das mit der Medikamentengabe ist ganz einfach: Du wackelst zu seinem Hausarzt und forderst eine Verordnung dafür an weil Du a) die Verantwortung nicht übernehmen kannst und b) berufstätig und nicht immer zu den Medikamentenzeiten vor Ort bist.

Mehr ist das nicht. Der Rest erledigt der Pflegedienst für Dich.

#7

Anonym 0

Bonn, Deutschland

Liebe Amsel, 

Es war wohl die Blase. Das kann ja dann noch was werden.......wenn das häufiger vorkommt. 

Durch die Dysphagie ist man wirklich von vielen Medikamenten "abgeschnitten". Ich muss das Problem morgen mal in der Reha thematisieren. 

LG 

Al

 

#8

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Liebe Al,

Canephron gibt es auch in Tropfenform. Wenn du ins Gespräch gehst, frag' mal nach, ob das verabreicht werden darf. 

Toi, toi, toi... 

(Du wirst mit der Zeit ein Gefühl dafür entwickeln wenn etwas im Busch ist ... und stell' dich einfach darauf ein, dass kleine gesundheitliche Einschränkungen - wie eben ein schwacher Blaseninfekt - sich bei einem Schlaganfallpatient viel stärker auswirken. Jeder Infekt geht nach meinen Beobachtungen an die Gehirnfunktion. Die gute Nachricht ist: ist der Infekt weg, ist auch die Einschränkung verschwunden)

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