ich bin auf diese Seite gelangt, weil ich bei "Google" nach Informationen gesucht habe... Ich wünsche mir nun, daß Ihr mir weiterhelfen & mich informieren könnt... Das wäre wirklich sehr lieb!
Ich fange am Besten von Vorne an:
Mein Papa hatte vor 13 Jahren (damals war er 55 J.) 12 Miniaturschlaganfälle (TIAs?), die er damals wohl gar nicht bemerkte oder wahrnahm. Dann kam eines Abends der 13. Anfall, als die ganze Familie anwesend war. Wir nahmen diesen Schlaganfall auch nicht wirklich wahr. Er schaute nur plötzlich merkwürdig & fragte jemanden am Tisch, den er schon gut kannte, wer er denn sei. Wir lachten zuerst, weil wir dachten, das wäre wieder einmal einer seiner üblichen "Scherze". Der Abend ging dann aber schnell vorbei, weil wir schnell merkten, daß mein Papa wirklich etwas verwirrt war... Am nächsten Tag ging es gleich zum Arzt & von dort aus in´s Krankenhaus, wo man diese Schlaganfälle erkannte und feststellte, daß sein Kurzzeitgedächtnis zerstört war. Er wußte also noch alle Details, die vor dem letzten Schlaganfall passiert waren, konnte sich von da an aber nichts mehr lange merken. Er stellte alle 2 - 5 Minuten die gleichen Fragen etc. Daran konnte leider auch die Reha nicht viel ändern... Mein Papa gewöhnte sich aber an diese Situation & wir lebten ***glücklich, daß nichts noch Schlimmeres passiert ist*** weiter.
Vor ca. 2 Jahren hatte mein Papa dann einen weiteren Schlaganfall, der sich äußerte, indem er auf einem Auge nur noch schlecht sehen konnte. Im Krankenhaus wurde er damals medikamentös neu eingestellt & bekam anschließend noch eine 2-wöchige Tages-Reha in der Nähe unseres Wohnortes (für weitere Maßnahmen war er unserer Krankenkasse mit 66 J. wohl schon zu alt?!). Nach diesem Schlaganfall wurde mein Papa dann aber doch etwas hilfloser & verwirrter, obwohl er mit dem rechten Auge doch schon bald wieder recht gut sehen konnte, wollte er einfach keine Zeitung mehr lesen usw.
Vor ungefähr 4 Wochen wurde meinem Papa häufig schwindelig & sein Blutdruck schwankte plötzlich von extrem niedrig bis extrem hoch. Der Arzt wies ihn sofort in eine Klinik mit einer wohl sehr guten neurologischen Station ein, wo er eine Woche verbrachte & wohl auch untersucht wurde. Seine Verwirrtheit ist dort aber um ein Vielfaches gestiegen --- er weinte viel, weil er unbedingt zu meiner Mama nach Hause wollte & versuchte sogar nachts aus der Klinik zu fliehen, obwohl er tagsüber kaum allein gehen konnte... Die Klinik fand angeblich nichts heraus & konnte ihm nicht weiterhelfen, so wurde er plötzlich & schnell wieder entlassen. Direkt nach diesem Klinik-Aufenthalt wurde aber Alles noch schlimmer. Er fand sich zu Hause nicht mehr wirklich zurecht, ihm war häufig schwindelig, sein Tagesrhytmus stellte sich plötzlich um...er wollte tagsüber nur noch liegen, rief dann aber immer meine Mama an´s Bett, weil sie ihm bitte helfen sollte, das "drehende Bett" anzuhalten... Morgens um 4:00 Uhr wurde er regelmäßig wach und fragte, was die vielen Leute im Schlafzimmer denn von ihm wollten. Ob sie ihn holen wollten & ob er jetzt sterben müßte. Er sagte immer wieder, daß er Angst davor hätte. Auch seine Sprache hatte sich nach dem Klinikaufenthalt verändert. Manchmal hatte er Schwierigkeiten, bestimmte Worte wie "was" herauszubringen und zog das Wort sehr lang, fast als würde er stottern...
Am letzten Sonntag **10 Tage nach dem Klinikaufenthalt** telefonierte ich gerade mit meiner Mama & mein Papa saß neben ihr. Plötzlich fing mein Papa an, extrem (fast verkrampft) zu zittern und der Stuhl zitterte so extrem mit, daß er fast umgefallen wäre. Es erinnerte mich schon fast an einen epileptischen Anfall. Dieser "Anfall" dauerte ca. 20 - 30 Sekunden und meine Mama brachte ihn in´s Bett. Ca. 5 Minuten später hatte er im Bett wieder einen derartigen Anfall und meine Mama rief den Notarzt. Mein Papa wurde diesmal in eine andere Klinik gebracht, wo er aber diesmal auch "agressive Schübe" bekam. So kenne ich meinen Papa nicht! Er war immer ein ruhiger und herzensguter Mensch! Diese Klinik untersuchte ihn zwar, fühlte sich aber nicht zuständig und leitete ihn mit dem Rettungswagen an eine Klinik weiter, in der er zu seinem eigenen Schutz auf eine "geschlossene Station" kam. Man war dort aber nicht auf Schlaganfall-Patienten eingestellt, sondern eher auf Demenz-Patienten u.ä. In der Klinik schien es aber vorerst besser zu werden. Mein Papa beteiligte sich an Gesprächsrunden und sogar **soweit möglich** an der Gymnastik!
Am Dienstag bekam ich dann telefonisch mitgeteilt, daß mein Papa sogar wieder allein mit dem Gehwagen über den Flur spaziert und sich auch ab und zu angeregt mit den Schwestern unterhält --- das hat mich sehr glücklich gemacht, aber es war wohl ein großes Hoch vor dem Tief...

Als meine Mama nachmittags zu Besuch kam, erzählte man ihr, daß mein Papa wieder eine Art "Anfall" hatte. Sie ging zu ihm und sprach mit ihm, aber schon kurze Zeit später bekam er erneut einen sehr starken Anfall, den dort niemand deuten konnte. Es waren wohl 2 relativ hilflose Ärzte um ihn herum, die ihn sofort wieder in ein anderes Krankenhaus bringen ließen. Dort sollte er nochmals untersucht werden.
Am Dienstag Abend bekam ich dann vom Krankenhaus die traurige Mitteilung, daß mein Papa dort einen sehr starken Schlaganfall hatte, inzwischen im Koma liegt und halbseitig gelähmt sei. Man erklärte mir, daß der Schlaganfall im Nackenbereich aufgetreten sei, von welchem Punkt sämtliche lebenswichtigen Organe "versorgt" werden. Man bereitete mich darauf vor, daß er bald sterben könnte...

Bis heute liegt mein Papa dort im Koma wir haben große Angst, daß er dort lange leiden muß...
Man hat dort heute noch ein CTG gemacht und dabei entdeckt, daß das gesamte Kleinhirn sowei ein Teil des
Stammhirns durch den letzten Schlaganfall zerstört wurde.
Ich habe wirklich große Angst um meinen Papa, möchte aber auch nicht egoistisch klingen, denn das Letzte, was mein Papa verdient hat, ist leiden zu müssen...

Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen in ähnlichen Situationen berichten würdet. Ich frage mich z.B. auch, was passieren würde, wenn mein Papa aus diesem Koma erwachen würde. Die Lähmung würde er ja ganz bestimmt behalten, könnte nicht sprechen & wahrscheinlich auch nicht schlucken. Habt Ihr damit Erfahrungen oder vielleicht Kenntnisse zu schweren Schlaganfällen in dieser Gegend?
Ich freue mich über jede ernstgemeinte Antwort & bete jetzt weiter für meinen Papa...
Vielen Dank & liebe Grüße,
genesisangel