#11

Annin

Bayern, Deutschland

Ich kann auch bei Amsel nur alles unterschreiben,

 

Du kannst auch über Vibrationen arbeiten. Das Gleichgewicht und Vibrationen werden nicht so links/rechts-lastig verarbeitet. Du kannst solche Rückenmassage-Teile mit starkem Motor besorgen oder auch 10€ Finger große Vibratoren für Physiotherapie. Damit kannst du alle Finger, Zehen und sanft am Nacken arbeiten.

 

Dass die Beine früher kommen, habe ich auch gehört. Bei Gehversuchen muss einfach bald der Fuß mitarbeiten, damit man nicht hinfällt. Also wenn da was geht, immer weiter. 

auch die Ferse in die Matratze drücken, Zehen wackeln, all das hilft. Es wird anstrengend sein, aber es geht mehr als man denkt. Welche Defizite am Schluss bleiben, findet ihr noch früh genug raus. 

Alles Gute!

 

#12

Struppi82

Deutschland, Deutschland

Hallo ihr zwei 🙂

 

ich sprech das alles am Dienstag beim Arztgespräch an auch das man bei den Therapien dabei sein kann und vllt. am Wochenende etwas mit ihr weiter übt (wer Rastet der Rostet :-)). Ihre Zehen haben vor ein paar Wochen angefangen zu wackeln wenn man sie gekrabbelt hat. Dachte erst es wäre ein Reflex. Irgendwann kam dann der Fuß und dann etwas das Schienbein. Heute hat sie mir auch zu verstehen gegeben das sie etwas merkt wenn ich ihr kaputte Hand bewege. Das alles nicht mehr so funktioniert hat sie glaube mittlerweile auch realisiert. Sie meinte heute, dass wenn sie wieder in ihre Wohnung zurück will, ja locker eine Stunde braucht wenn nur ein Fuß funktioniert (wohnt im Dachgeschoss) 😃 .

Seit sie anderes Essen bekommt und nicht mehr erbricht ist sie auch wieder besser drauf und viel mobiler. Dann wird sie auch wieder im Rollstuhl mobilisiert. Im Moment lassen wir alles auf uns zukommen. Will auch in ihre kleinen Wackelbewegungen nicht zuviel reininterpretieren. Der Arzt meinte zwar schon das es keine Reflexe sind sondern erste Anzeichen das wieder was gehen könnte aber die Zeit wird zeigen was wieder geht und was nicht. Am Ende sind alle entäuscht wenn es vllt. doch trotz guter Fortschritte nichts wird. Und genau dieses Auf und Ab raubt einem irgendwie am meisten die Kraft.

 

LG

 

#13

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Im Moment lassen wir alles auf uns zukommen. Will auch in ihre kleinen Wackelbewegungen nicht zuviel reininterpretieren. Der Arzt meinte zwar schon das es keine Reflexe sind sondern erste Anzeichen das wieder was gehen könnte aber die Zeit wird zeigen was wieder geht und was nicht. Am Ende sind alle entäuscht wenn es vllt. doch trotz guter Fortschritte nichts wird. Und genau dieses Auf und Ab raubt einem irgendwie am meisten die Kraft.

 

LG

 

 

ganz ehrlich.. dieser Gedanke macht mich gerade so was von fassungslos. Wenn Du jetzt schon von "Kraft rauben" sprichst, wie willst Du dann das durchstehen was zu Hause folgt?

Um es einmal ganz unmissverständlich zu formulieren: Du hast hoffentlich schon verstanden, dass die ersten Wochen besonders wichtig sind.

Ich zitiere mal:

Während der ersten 3 Monate der Rehabilitation sollten Sie deutliche Verbesserungen und Fortschritte sehen. Das Gehirn befindet sich immer noch in einem Zustand erhöhter Plastizität, was bedeutet, dass die Rehabilitation während dieser Zeit eine größere Wirkung hat. Zudem ist in diesem frühen Zeitfenster eine spontane Erholung weiterhin möglich.

Nach den ersten 3 Monaten Ihrer Schlaganfallrehabilitation verlangsamen sich die Ergebnisse häufig und führen zu einem Plateau.

Aus meiner Sicht ist Abwarten in der Anfangszeit so ziemlich das (sorry) dümmste was man machen kann.

Ich wünsche Dir und vor allem Deiner Mutter alles Gute. 

#14

Struppi82

Deutschland, Deutschland

Moin Amsel,

 

also wir sind jeden Tag vor Ort in der Reha. Wenn ich das mitbekomme ist meine Mum die einzige da, die jeden Tag Besuch bekommt. Wir massieren sie, machen mit ihr Übungen auch am Wochenende. Und mit dem Rest können wir halt nur abwarten. Was das Zuhause angeht, waren wir schon recht fleißig. Wir haben bereits eine neue Wohnung angemietet falls es mit ihrer alten Wohnung nix wird in die wir dann mit einziehen. Eine polnische 24 Stunden Pflegekraft ist angefragt, bis wir dann alle Kniffe draufhaben wie umsetzen usw. bzw. mit etwas Hilfe vom Pflegedienst. Die Wohnung bereits komplett auf unsere Kosten ausgestattet was Pflegebett usw. angeht. 


Und den Rest können wir nunmal nur abwarten. Ist halt leider so. Wir können meine Mum ermutigen rege bei den Therapien teilzunehmen und die Ärzte antreiben. Was am Ende allerdings passiert und was nicht…darauf haben wir kein Einfluss. Und das Zauberwort heißt ja Geduld 😉

 

Grüße 

#15

Annin

Bayern, Deutschland

Es ist immer schwierig einzusehen, was alles gemacht wird; man bekommt ja nur einen Auszug mit.

 

Vielleicht wegen der wichtigen ersten Zeit nochmal ein Beispiel: wir durften wegen Corona keinerlei Besuche durchführen und ich konnte dann feststellen, dass zwischen Reha 1 und Reha 2 die Handmotorik schlechter wurde. Ich bin auch immer noch überzeugt, dass mehr zu retten gewesen wäre, wenn wir vor Ort gewesen wären.

Der Fokus war in def Reha eben ein anderer. Es wurde Gehen gelernt, was ja auch bei begrenzten Ressourcen an Therapeuten im Vergleich zur Handmotorik tatsächlich wichtiger ist. 

Auch die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit sind nach einem Schlaganfall beeinträchtigt und man kann nicht ewig trainieren und therapieren.

Darum: weiter animieren, therapieren und bewegen, was geht. Kann sie den Arm heben? Dann kann sie mit einer Bürste ihren gesunden Arm streichen. Macht man forced use bei ihr? Macht man nicht mehr so gerne. Aber kann man versuchen. (Gesunde Hand wird weggebunden, Fokus liegt auf beeinträchtigter Hand.)

Ihr findet es anstrengend? 
Ich habe oft nachgefragt, wie es ist, die Finger zu bewegen, wenn es nicht mehr geht. Es soll unglaublich anstrengend und dabei so frustrierend sein. Heute nach 3 Jahren wird mir berichtet, dass man richtig merkt, dass das Gehirn nun andere Bereiche ansteuert, es spielt sich irgendwie anders ab. Da ist also was passiert im Gehirn.
Nie hätte meine Mutter gedacht, dass so völlig selbstverständliche Handgriffe soo viel Mühe benötigen, dass sie nach 2 Minuten fix und alle ist. 

Deine Mutter hat eine gute Zeiteinschätzung gegeben und das Problem mit dem Gehen ins Dachgeschoss erfasst. Ich finde das sehr positiv. Da geht was! Weiß sie das mit der neuen Wohnung bzw. dass sie nicht ins Pflegeheim kommen soll?

 

Die Reha muss übrigens Rehaziele formulieren. Weißt du, was bei deiner Mutter die Ziele sind?

Soll sie gehen?


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Annin« (23.10.2023, 22:29)
#16

Struppi82

Deutschland, Deutschland

Hallo Annin,

 

danke für deine Antwort. Also grundsätzlich macht sie super mit. Leider wirft uns das Erbrechen im Moment extrem zurück. Sie hing ja auch schon 24 Stunden an der feuchten Nase was auch super geklappt hat. Einen Tag bevor sie die PEG bekommen hat, hat sie sich das erste mal übergeben. Das ging 2 Wochen, dann hab ich das CT verlangt. Alles gut. dann haben Sie die Kost auf Hipp umgestellt und jetzt war eine Woche Ruhe. Allerdings hat sie sich Gestern wieder übergeben und ich war das erste mal live dabei. Sowas hab ich in meinem Leben auch noch nie erlebt. Erstens die Menge und zweites mit was für einem Druck und Schwall. Die Schwestern meinten gestern auch keiner weiß wo das herkommt und warum. Das sie ihre Hand gerade nicht fühlt hat sie am Samstag gemerkt. Hat immer in ihren Unterarm gezwickt und dann geschrieben das Sie nichts spürt. Manchmal wenn ich sie eincreme sagt sie mir aber kurz, dass sie das wohl spürt. Im Moment tut sich nur was im kaputten Fuß was Bewegung angeht. Also manchmal guckt sie auch Fernsehen und streichelt ihre Hand. Das scheint noch so drin zu sein, dass hat sie nach ihrem ersten Schlaganfall auch immer auf der Couch gemacht. Zeitlich habe ich das Gefühl, dass Sie immer näher in die Realität kommt. So ganz alte Sachen weiß Sie. Seit einiger Zeit kommen auch Sachen wieder zurück, die nicht ganz so lange her sind. Vor einer Woche hat sie kein Wort von ihrem Ex-Partner verloren. Seit 2 Tagen schein sie gerade in der zeit zu sein, als sie noch vor 2 Jahren zusammen waren. Glaub Sie rollt das Feld gerade von Hinten auf 😉

Das mit dem kaputt sein nach jeder Kleinigkeit, kann ich voll verstehen. Wir finden es auch extrem was in so einem Kopf alles los sein muss. Man muss wieder ins Bewusstsein, neue Sachen lernen, nebenbei noch von der Beatmung weg, Mobilisieren usw. usw. 

Das mit der Wohnung weiß Sie noch nicht. Ihre alte Wohnung gibt es auch noch. Wir möchten da auch erstmal nichts verändern. Wir haben jetzt darüber nachgedacht sie per DRK (falls sie nicht gehen kann) dann einmal in ihre Wohnung bringen zu lassen und sie soll dann selber entscheiden was mit darf usw. usw. Ich hatte es zwar einmal erwähnt das wir es andenken sie "umzusiedeln" und da meinte Sie nur, dass Sie ja dann 2 Wohnungen hätte. Und dann hat Sie noch mit den Fingern gerieben was das kosten soll. Aber man weiß halt immer nicht ob es ein klarer Moment war oder nicht. ich denke, dass hat auch noch etwas Zeit. Das Wort Pflegeheim hab ich den Schwestern in der Nähe meiner Mum übrigens verboten 🙂

Rehaziel war eigentlich: Bewusstsein zurück, weg von der Beatmung, essen und sich wenigstens im Rollstuhl wegbewegen können bzw. am Stock / Rollator einige Schritte zu gehen.

Wir haben Heute unser Arztgespräch. Mal sehen was der gute Herr heute zu berichten hat. 

LG

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