#1

Bine24

Nürnberg, Deutschland

schwerer Schlaganfall meines Papas!

Hallo ihr Lieben,

ich bin so dankbar dafür, dass es dieses Forum gibt. Dieser Text wird vlt. etwas länger..

Mein Vater (64J) wurde vorletzten Sonntag mit einem leichten Schlaganfall ins Krankenhaus gebracht.

Leider wurde dies nicht sofort erkannt, daher konnten keine weiteren Maßnahmen mehr getroffen werden ..

Er befand sich seither mit einer Lähmung im rechten Arm und leichten Wortfindungsstörungen auf der Stroke Unit.

Die Reha war auch schon angepeilt..und dann, 3 Tage später -über Nacht- die Katastrophe -> über Nacht bekam er einen zweiten sehr schweren Schlaganfall... als Laie und anhand der Bilder würde ich behaupten, dass ca ein bisschen weniger als die Hälfte der linken Gehirnhälfte abgestorben ist, vlt auch die Hälfte.

Resultat: die rechte Seite ist komplett gelähmt, er bekommt keinen Ton mehr raus und hat Schluckstörungen.

Verstehen kann er komplett. Ich würde behaupten, er benötigt manchmal etwas länger und vlt. versteht er manchmal auch nicht alles... aber das meiste ist vorhanden. So auch die Ärzte. Wenn ich sage, dass es regnet schaut er aus dem Fenster, etc..

Er konnte teilweise Brei essen und angedicktes Trinken. Essen wollte er meist selbstständig (mit links). Hustenreiz ist vorhanden.

Der Arzt gab uns mit auf dem Weg, dass er eine schwerer Pflegefall bleiben würde, er vlt. 1 bis 2 Prozent Chancen hat, das nochmal etwas wird.

Seither haben wir ein "ja" ein "Ja und" und ein "jajajaj" von ihm gehört. Er hat auch mal 5 Minunten interessiert in der Zeitung geblättert und schaute mich an als wäre ich blöd, als ich ihn fragte ob er denn noch lesen könnte.

Der Zustand seit dem Schlaganfall letzte Mittwoch ist aktuell stabil. Heute hatte er einen schlechten Tag, was ich aber dem zuschreibe, dass er heute Morgen in das Rehabilitationszentrum Bad Staffelstein gebracht wurde.

Die Ärzte haben sich bei uns vorgestellt, ich hatte einen guten Eindruck vom Team. Bei dem Schluckversuch heute, hat er sich so verschluckt, dass zwei Tage Nahrung (aus dem Tropfer!?) verschrieben wurde. Er konnte mit ein klein wenig Unterstützung kurz am Bettrand sitzen und hat erkannt, dass die Zahnbürste zum Zähne putzen genutzt wird und der Kamm für die Haare. Die vorgeführten Gesten konnte er mit der gesunden Seite auch nachmachen...

 

.... meine Frage an euch: Hat er selbst mit einem großen Schaden der linken Gehirnhälfte eine Chance auf große Fortschritte?

Kann er vlt irgendwann wieder ein wenig laufen und sprechen? Ab wann sollten sich die Fortschritte bemerkbar machen?

Letzten Mittwoch dachte ich, ich muss mich für immer verabschieden... die Ärzte wollen einfach kein positives Wort verlieren 😕

Ich habe panische Angst und ich versuche bei ihm - für ihn - stark zu sein, aber innerlich.. naja, ihr kennt das ja.

Hat jmd Erfahrung mit dem Reha- Zentrum?

Auf was müssen mein Bruder und ich künftigen achten im punkto Reha/Rehaverlängerung/Therapien?

Wann wird wie festgestellt, ob er lesen oder schreiben könnte?

Wie sicher kann man sich immer sein, ob er "alles" versteht?

Wer hat wertvolle Tipps für uns? Aufheiterung, Depressionen vermeiden, Übungen, Umgang?

 

Ich, verzweifelt (24J)

 

 

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Bine24« (04.12.2018, 20:59)
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Biene,
kein Text ist zu lang ...

Ich fang mal hinten an:

Zum Thema Depressionen wird wohl recht unterschiedlich vorgegangen.
Bei uns war es so, dass von Anfang an in der ersten Reha mit Antidepressiva vorgebeugt wurde. Dies scheint nicht überall üblich zu sein, da man dort in den Anschlußrehas mit verschiedenen Argumenten jeweils ran wollte und die Antidepressiva abgesetzt werden sollten. Man war dort der Meinung, dass man medikamentös eingreifen kann, wenn sich eine Depression abzeichnet.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur dazu raten, dass ihr dies unbedingt mit den Ärzten dort intensiv absprechen solltet, wenn dein Papa noch nicht vorbeugend behandelt wird. Dies ist aus meiner Sicht ein ganz, ganz großer Faktor zur Erhaltung der (Rest-)Lebensfreude. Natürlich kann ganz vieles dagegen sprechen, z.B. andere Erkrankungen oder oder oder. Wenn nichts dagegen spricht, sollte man dier auf jeden Fall versuchen, da das Abrutschen in die Traurigkeit nicht so tief geht bzw. derjenige schneller wieder aufgeheitert werden kann.


Dass das Sprachverständnis (zum Teil?) erhalten ist, ist schon mal gut, denn dies ist wichtig, um in der Therapie voran zu kommen. Sicher, ob er genau das versteht, was du meinst, kannst du am Anfang nicht sein. Ein Ja oder Nein ist da ganz häufig abhängig vom Kontext und der jeweiligen Konzentrationsfähigkeit. Einfache, kurze und "plastische" Fragen bekommen häufig eine bessere/sicherere Antwort, als abstrakte Fragen zu Dingen, auf die man nicht zeigen kann. Ganz schwierig sind "oder"-Fragen. "Willst du das so oder lieber so" - ist im normalen Sprachgebrauch total normal und verbreitet, kann aber nicht mit einem einfachen "ja" oder "nein" beantwortet werden.

Überhaupt und immer sind Pausen gut. Viele Pausen, lange Pausen. In den Rehas habe ich sehr, sehr oft Angehörige und Besucher erlebt, die viel zu viel geredet haben. Man muss sich vorstellen, dass man zwar wegschauen kann, indem man die Augen schließt, aber nicht wirklich "weghören" kann. Die Ohren kann man nicht schließen.


Lesen/Schreiben: Was meinst du mit "festgestellt"? Ich denke, das merkt man. Wenn z.B. eher gemalt wird, als geschrieben oder thematisch ganz andere Wörter aufgeschrieben werden.


Ja, sei stark (irgendwie). Versuch alle Probleme, Sorgen, Ängste möglichst draussen zu lassen. Das ist total schwer, aber total wichtig. Ich hab mir immer vorgestellt, wie das ist, wenn ich da im Bett liege und alle Besucher mich total traurig anschauen, verzweifelt, verängstigt, mitleidig. Das macht irgendwie keine Hoffnung. Hoffnung macht aber, wenn alle zuversichtlich sind, gefestigt und den überzeugenden Eindruck hinterlassen, dass alles im Moment richtig ist und sowieo alles besser wird. Dass es voran geht, dass es gut aussieht und "alles wieder gut wird" (auch, wenn alles wissen, dass das nicht so ist, muss man das nicht thematisieren). Auch wichtig ist, dass alle klar kommen. Mit sich, mit der Situation. Dass sie den Aufgaben gewachsen sind, irgendwie. Als Betroffener macht man sich ja häufig Sorgen, dass man nun allen zur Last fällt, ich glaube, das geht sehr vielen so. Da wäre es immer schön, wenn Angehörige eine gewisse Leichtigkeit zurückbrignen können.

Zum "stark" sein gehört aber auch immer, ganz "stark" auf sich selbst aufzupassen. Das Leben geht weiter, auch das eigene. Es gibt meist überall einen psychologischen Dienst, oder Notfallseelsorge an die man sich wenden kann, wenn man merkt, dass die Situation zu sehr überfordert.


Zu den Fortschritten lassen sich leider keine Hinweise geben. Es ist am Anfang das Wichtigste, was man wissen will und niemand kann einem da verläßliche Angaben machen. Ich glaube, das ist eine der härtesten Dinge, die man als Angehöriger so zu schlucken hat: Die Zukunft ist vage. Man weiss heute nicht, wie es ihm morgen geht. Meist geht es irgendwie voran und besser, aber eben häufig nicht schnell genug oder messbar genug. Am hilfreichsten ist, wenn man einfach nicht zu weit in die Zukunft schaut und die Dinge so nimmt, wie sie kommen. Dann macht man sich nicht selbst mit falschen Hoffnungen fertig.

Mir/uns hat immer ein wenig geholfen, den Schlaganfall als Nullpunkt zu betrachten und alles, was seitdem hinzugekommen ist, mit einem großen "Hallo" zu begrüßen. Das machen wir wirklich so, regelmäßig und ganz häufig.


Was nicht ganz so verständlich war: Er bekam auf der Stroke den schweren Schlaganfall? Wurden die Ursachen gefunden?

LG

#3
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Unbekannt

Gelöscht

Ich hatte meinen schweren Schlaganfall auch als ich schon in der Srtoke lag und schlief. Er wurde auch, nach meinem Einwand das was nicht mit mir stimmt, nicht erkannt. Am Morgen konnte ich meine linke Seite nicht mehr bewegen. Zu meinem Glück hatte der Kopf nix ab bekommen. Ich konnte immer klar denken und reden. Wichtig ist das man kämpft und hart kämpft. Ich habe es getan und nach 4 Wochen Krankenhaus und 11 Wochen Reha kann ich wieder recht gut laufen und den Arm bewegen. In der Reha bekam ich am Anfang nur drei Behandlungen am Tag. Darauf hin habe ich mich beschwert und bis zu acht Behandlungen bekommen. Ich war am Abend oft breit aber.... ich laufe. Üben üben üben auch wenn man aleine ist und ohne Behandlung und niemals die Flinte ins Korn werfen. Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat verloren. Ich kämpfe immer noch. Gebt nicht auf. Ich drücke euch die Daumen. LG

#4

Bine24

Nürnberg, Deutschland

Viele Dank für eure Antworten.

Er bekommt seit der Stroke Unit diese genannten "Aufheller". Ebenso haben die ihm auch Beruhigungsmittel gegeben, welches ich aber gestern nach dem Gespräch mit der Stationsärztin absetzen lies. Die Dinger machen doch nur noch müde und antriebslos. Oder?

Ja, er war dort und wurde teilweise überwacht und es kam der zweite schwere Schlag. Am Dienstag meinte der Arzt noch zu mir, dass die Gefäße nicht so schlimm sind und wir vlt im nächsten Jahr einmal in Betracht ziehen sollten Stents einzusetzen. Ein Tag später war die Halsschlagader zu und der zweite Schlag da.operativ keine Möglicher, weil kein Zugang.

Kann das passieren? Ist auch so etwas, wo ich mir denke die Klinik hätte ja vlt etwas tun können.. oder kann man so etwas tatsächlich nicht vermeiden?

Bei meinem Vater sind wir alle stark, da wird nicht geweint sondern zugesprochen und motiviert.. 

Es fühlt sich irgendwie komisch an hinter seinem Rücken dann so Angst zu haben und auch mal negativ zu denken..

Zum Thema Sprache.. Er bekommt mal ein Ja raus, mal nicht.. Also das ist nicht konstant da. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass bei manchen Patienten anfangs gar nichts geht.. Dementsprechend: positiv!

Ja, ich glaube die Pausen sind wichtig. Ich halte manchmal auch meine Klappe und streichel einfach nur seinen Arm, manchmal läuft einfach der Fernseher..

Ich hoffe heute ist er nicht überfordert weil seine 2 guten Freunde vorbei schauen möchten.

Danke für den Tipp mit den Therapien. Also sind 3 nicht genug? Oder genug für einen Patienten der aktuell in Phase B ist? Ich möchte da nur ein wenig vorsichtig rann gehen um es mir nicht mit den Therapeuten verschätzen. Mein Papa kann sich dann ja schließlich nicht wehren und wir können nicht immer da sein weil 170 km Fahrt.

Wie war das für euch? Nicht ständig da sein zu können ? 

Ich hoffe ich habe nichts vergessen...

LG 

#5

Bine24

Nürnberg, Deutschland

Schlaganfall als Nullpunkt. Ich glaube das übernehmen wir so... 🙂

 

DANKESCHÖN schonmal an euch zwei..

 

#6

Bine24

Nürnberg, Deutschland

... Ihm wurde heute eine Nasensonde gelegt um einer Lungenentzündung vorzubeugen.

Ein wenig fitter als gestern aber immernoch total K.O. 

Habe Buchstaben auf einen Block gemalt und er konnte nichts damit anfangen...

 

Weiß jemand wie der HirnDruck kontrolliert wird? Wird das auf Reha überhaupt noch gemacht? Kann sich dieser 5 Tage nach schlaganfall verschlechtern? 

Die Stroke hat bisher noch keine Bilder geschickt und ich hab ein wenig Angst bzw einfach kein wissen darüber ob das nach wie vor unter Kontrolle steht. Habe keine Ärztin mehr sprechen können.

Lg

 

#7
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Unbekannt

Gelöscht

Ach Biene, das kommt mir alles so bekannt vor....

Die Nasensonde wird noch ne Weile bleiben, so lange bis er wieder richtig schlucken und trinken kann.

Meine Mama hat zwischenzeitlich die Nasensonde raus und eine PEG drin...Und schon 2x ne Lungenentzündung gut überstanden.Wir haben eine tolle Reha-B Klinik erwischt hier in der Nähe von Karlsruhe... die haben die Mama echt toll versorgt, auch wenn es Komplikationen gab, da bin ich sehr froh. Und wir haben von zu Hause bis zur Klinik nur knapp 30 Minuten zu fahren.

Ich drück dir ganz fest die Daumen dass dein Papa wieder wird. Er ist ja noch "jung", da sind die Chancen besser wie bei meiner Mama mit 82.

 

#8
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Unbekannt

Gelöscht

Danke für den Tipp mit den Therapien. Also sind 3 nicht genug? Oder genug für einen Patienten der aktuell in Phase B ist? Ich möchte da nur ein wenig vorsichtig rann gehen um es mir nicht mit den Therapeuten verschätzen. Mein Papa kann sich dann ja schließlich nicht wehren und wir können nicht immer da sein weil 170 km Fahrt.

Wie war das für euch? Nicht ständig da sein zu können ? 

Ich hoffe ich habe nichts vergessen...


Die Therapiefrequenz ist abhängig von der Leistungsfähigkeit. Man soll ja auch was davon haben und die Therapieeinheit durchhalten. Bei uns gab es in der B auch nur Logo, Ergo und Physio. Anfangs am Bett, später mit transport in die jeweiligen Therapieräume. Kam mir auch wenig vor, hätte sich aber selbst mit privat zugebuchter Chefarztbehandlung nicht erhöhen lassen. 

Wurden mit euch Therapieziele besprochen? Daran kannst du eventuell sehen, wie dein Papa eingeschätzt wurde und kannst das - sofern es nötig ist - nochmal neu abstimmen lassen, die Ziele also "erhöhen", sofern möglich. Das soll jetzt nicht heissen, dass völlig falsch eingeschätzt wurde, sondern nur, dass man als Angehöriger ja auch den Menschen vorher und seine Belastbarkeit ein wenig kennt und im Moment vielleicht mehr Zeit mit ihm verbringt, dadurch Dinge anders einschätzen kann.

Die Entfernung ist ein großes Problem. Die Reha-Situation ist meist auf entfernt lebende Angehörige nicht eingestellt. Das ist leider gerade für Menschen mit eingeschränkten Kommunikationsfähigkeiten total schwierig. Die einzigen Menschen, die sich die Zeit nehmen und auch nehmen können, ihre Bedürfnisse zu erkunden, sind nur selten da. Niemand kann einem helfen.

Da muss man sich selbst aber auch ein wenig zurück nehmen und ein bisschen locker machen. In allen Rehas ist die medizinische Versorgung gut und man sollte nicht das gefühl haben, dass man alles in Frage stellen oder überwachen muss. Das ist total schwer und sieht man am Anfang überhaupt nicht so, ich wollte es aber mal erwähnt haben ...


LG


#9

Bine24

Nürnberg, Deutschland

Ich gab heute einmal mit der Ärztin telefoniert, da ich heute mal wieder arbeiten musste und wir erst Samstag und Sonntag (aufgeteilt) zu ihm fahren. Mein Onkel war aber heute bei ihm und wohnt zum Glück nicht allzu weit weg.

Ich weiß dass er seit Dienstag total KO ist, also einfach noch nicht fit genug um ständig was zu tun... So meinte das auch die Ärztin. Er hat Schlucktherapie, Ergo und physio. . Wie du schon meintest - je 1x pro Tag. Ich denke dass sie mehr machen, sobald er ein wenig körperlich zugelegt hat. Wart Ihr oder eure betroffenen der Familie in den ersten Tagen auch so wahnsinnig körperlich angeschlagen und müde? Musstet ihr auch erst mal zu Kraft kommen oder ging das gleich "Schlag auf Schlag"? 

Ziele wurden noch keine besprochen. 

Allerdings streite ich mich seit heute mit der Stroke Unit rumm, da immernoch keine Bilder in der Rehabilitation angekommen sind... Ich könnte heulen vor Wut wie gleichgültig es den dort behandelnden Ärzten ist und sich keiner für zuständig fühlt.

Un hier nochmal zu Thema zu kommen:

Wie häufig kommt es eigentlich vor dass direkt auf der Stroke ein zweiter Schlaganfall folgt? Keiner sagen kann um wie viel Uhr das passiert ist..? Nichte dagegen unternommen wurde? Bzw was kann da den falsch gelaufen sein? Oder können die Ärzte etc da gar nicht viel gegen tun? Fest stand dass es die Gefäße waren, aber am Dienstag waren sie noch einigermaßen okay und auf meine Frage hin ob operiert werden sollte kam ein : vlt nächstes Jahr mal stents..

Und am nächsten tag ist alles dicht?!:(

 

So viele Fragen die mir durch den Kopf gehen... sorry, wenn es zu viel scheint. Aber irgendwie möchte man das alles loswerden 😞

#10

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Tag Sabine

"Schlag auf Schlag" zu Kraft kommen. Von solchen Hoffnungen musst du dich ziemlich sicher verabschieden. Und es wird bestimmt viele Aufs und Abs geben, das ist nun mal so.

Nach dem Schlaganfall kommen auf den Patienten unzählige, gewaltige Belastungen zu. Er muss verstehen, was ihm überhaupt passiert ist und lernen, mit der neuen Situation umzugehen. Das Hirn muss teilweise „umprogrammiert“ werden. Das heisst, die Funktionen, die im abgestorbenen Teil des Hirns waren, werden in gesunde Regionen des gleichen Bereiches verlagert – soweit möglich. Dann wird der Körper oft von Infektionen geplagt und dein Vater dürfte mit Medikamenten „bis unters Dach“ gefüllt sein. Das alles braucht enorm viel Energie, Willen und Training... Deshalb wird dein Papa viel schlafen und sehr, sehr, sehr viel Ruhe brauchen.

Die Genesung dauert sehr lange. Es geht nicht um Tage oder Wochen, du musst dich wohl auf Jahre einstellen, vielleicht auf sehr schwierige Jahre. Das ist nicht nur für den Patienten belastend, darunter leiden auch die Angehörigen.

Liebe Grüsse

Christoph

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