#1
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Nach langer Zeit will ich mich mal wieder hier im Forum melden. Unsere Mama ist ja jetzt seit 3 Wochen zur Reha und es geht ihr auch recht gut.Die Kanüle in der Luftröhre (Entschuldigung mir fällt der Fachausdruck nicht ein)ist entfernt worden. Die Logopäden übt fleißig mit ihr essen,nah ja einmal am Tag mittags,meiner Meinung nach recht wenig. Gestern am Samstag waren wir bei ihr,wir haben sie recht warm eingepackt und sind mit ihr raus an die frische Luft,das erste mal seit Oktober das tat ihr glauben wir richtig gut.Das Wetter wahr ja schön. Was uns aufgefallen ist,sie kann einfach keine Emotionen mehr zeigen,sie schaut immer nur starr.Wenn wir sagen Mama nun lach doch mal wieder kommt aber auch ein Lächeln über ihre Lippen. Uns wurde gesagt das sie demnächst in die nächste Stufe kommen würde. Gestern haben wir mit der Schwester gesprochen sie sagte uns das unsere Mutter eigentlich gar nicht die nächste Stufe erreichen würde,weil sie ja wie gesagt so wenig Emotionen und Interesse zeigt.Und sie das alles nur so hin drehen,das sie die Stufe erreicht. Diese Ausage der Schwester hat mich komplett verunsichert,wie kann eine Schwester sich sowas äußern? Ich sehe meine Mutter viel weiter sie ist nicht gelähmt,kann sprechen sie war auch vor der Krankheit nie ein sehr lebhafter Mensch. Wir haben mitbekommen das es ja enorm wichtig ist die nächste Stufe zu erreichen,weil ja sonst die Reha zu ende wäre. Das wäre eine Katastrophe für uns und unsere Mutter. Ich habe seit Gestern keine Ruhe deswegen mehr bekommen,es macht mich völlig nervös. Wie kann eine Schwester sich sowas äußern,haben so was ähnliches schon mal auf der Intensiv erlebt.Da hat eine Schwester zu meiner Schwester gesagt natürlich unter vier Augen:"Soll ich ehrlich zu ihnen sein ihre Mutter kommt nicht mehr nach Hause". Ich weis es steckt mehr in meiner Mutter sie braucht nur die richtigen Therapien und ich und meine Schwester werden sie nie Aufgeben.
#2
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Hallo blade,
 
ähnliches mußte ich auch bei meinem Mann erfahren.
 
Er (sowie die anderen aus seiner Familie) haben den "bösen Blick".
 
Er kann nichts dafür, aber manchmal (und das machte er schon vor seiner Hirnblutung)
 
hat er geschaut, als wenn er zum Lachen in den Keller gehen würde, und genau das
 
Gegenteil ist der Fall. Nun war er nach der Hirnblutung auch sehr ruhig und in sich
 
gekehrt und hatte in der Reha oft diesen Blick drauf.
 
Die Ärzte haben ihn dann angesprochen ob er depressiv währe, dann hätte eine
 
weitere Reha ja wohl keinen Sinn. Mein Mann hat ihnen dann erklärt (und ich auch noch mal)
 
dass er halt schon vor seiner Erkrankung so geschaut hat. Dann erst waren sie beruhigt,
 
und konnten mit seinem "Blick" umgehen.
 
Laßt Euch nicht entmutigen. Ihr kennt Eure Mama besser als jeder andere. Ihr könnt Vergleiche
 
zu früher ziehen, das kann eine Schwester nicht. Auch auf solche Äußerungen würde ich nicht
 
genauer hören. Die Neuropsychologin und Intensivschwester haben damals zu mir gesagt, er würde
 
nicht mehr arbeiten gehen können. Nun macht er seit 1.3. eine Wiedereingliederung.........
 
Gib die Hoffnung niemals auf, auch wenn Steine im Weg liegen....
 
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#3
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Hallo Blade!

Weißt Du, ob Deine Mutter irgendwelche Medikamente in Richtung Seelenaufheller bekommt? Mein Vater hat in der Reha so ein "unterstützendes" Mittel bekommen. Das sollte verhindern, dass er total depressiv ist. Er zeigte auch nie groß irgendwelche Reaktionen.
Wegen Antriebslosigkeit wurde das dann abgesetzt: seither weint er bei jeder geringsten Rührung. Frag doch mal genau nach.

Wegen der Schwester: Menschen im Krankenhaus und in der Reha sind wie überall: Man bekommt einfach manchmal Sachen gesagt, die der- oder diejenige einfach besser nicht sagen sollte. Denn wie oft liegen die falsch!!! Mir wurde bei meiner Mutter vom Chefarzt arrogant und von oben herab mitgeteilt: Ihre Mutter ist schwerkrank, aus der wird nichts mehr, suchen Sie sich eine gute Pflegerin. Nach kurzer Zeit konnte meine Mutter wieder Rad fahren und Treppen steigen.
Verlass Dich auf Dein eigenes Gefühl. Und verbuche die Aussage der Schwester unter "Man kann vom Ochsen nicht mehr als Rindfleisch erwarten".

Berufserfahrung hin oder her: gerade bei SA-Verletzungen entwickeln sich die Menschen doch oft anders als prognostiziert. Es hängen unendlich viele Faktoren von der Entwicklung ab. Die Angehörigen kennen ihre Lieben viel besser, wissen, welches Wesen sie haben. Meiner Ansicht nach wird das vom medizinischen Personal viel zu sehr unterschätzt.

Laßt Euch nicht entmutigen!!! Versuche, Deiner Mutter Hoffnung zu machen! Sag Ihr vielleicht Sachen wie: "Mama, wir schaffen das! Wenn wir das hinter uns haben, dann machen wir was ganz Schönes. Wir haben schon so vieles hinter uns gebracht, den Rest boxen wir auch noch durch. Das schaffen wir zusammen!"

Meinen Eltern hat die Perspektive geholfen, z.B. wieder im Lieblingsrestaurant essen zu gehen, zur Kosmetik/Friseur zu gehen, Familientreffen o.ä., einfach etwas, woran man Spass hat). Denkt immer daran: Die Leute aus der Reha begleiten die Leute immer nur während der Reha-Dauer. Und wenn jemand in eine andere Abteilung/Stufe kommt, kriegen die die Fortschritte meistens auch schon nicht mehr mit. Woher wollen die dann wissen, wie sich die Leute hinterher wirklich entwickeln? Ich selbst habe mal einen Arzt gefragt, der ein vernichtendes Urteil fällte, woher er eigentlich diese Sicherheit nähme? Ob er von all den Patienten Rückmeldung nach einem Jahr bekäme. Darauf hin kam ein nachdenkliches NEIN. Daraufhin habe ich gesagt, dass ich es unverantwortlich fände, dass er dann solche Dinge sagt und angeregt, die Reha sollte nach einem Jahr vielleicht mal testweise Fragebögen an die Ex-Patienten schicken.

Soviel zu dem. Hoffe, Du kommst stimmungsmäßig besser drauf!

Liebe Grüße von Kate
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