#1

Apfelbaum

Hannover, Deutschland

 

Hallo,

jetzt belastet mich noch was sehr . Ich friere so aber erst seit dem Schlaganfall. Nachts schlafe ich deshalb auch nicht so gut Tagsüber laufe ich mit micht dicker Jacke und drei Paar dicke Strümpfe im Haus rum.

Ist das alles noch normal?

Lg

Tom

#2

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

 

Hallo,

jetzt belastet mich noch was sehr . Ich friere so aber erst seit dem Schlaganfall. Nachts schlafe ich deshalb auch nicht so gut Tagsüber laufe ich mit micht dicker Jacke und drei Paar dicke Strümpfe im Haus rum.

Ist das alles noch normal?

Lg

Tom

 Ja. Zumindest mein Mann hat seit dem Schlaganfall regelmässig kalte Hände und Füsse. Das Wärmebedürfnis hat zugenommen. 

Für die Nacht empfehle ich Dir Bettsocken. Lach' nicht, das hilft tatsächlich entspannter zu Schlafen. Wenn die Füsse warm sind, ist der Rest des Menschen meist auch warm. 

Für meinen Mann nehme ich locker sitzende (locker ist wichtig, weil da nichts einengt und der Blutfluss besser ist) Antirutschsocken. 

Die Socken haben auch den Vorteil, dass man sicher und mit warmen Füssen in der Nacht das WC ansteuern kann. 

#3

D Kleinert

Gütersloh, Deutschland

Kann ich bestätigen.

Mein Vater war immer ein sog "Frostköttel" aber seit dem Schlaganfall ist es extrem geworden, er würde am liebsten bei Unter 20 Grad schon Jacke und Handschuhe anziehen.

Seine Zimmer (im Pflegeheim bei Kurzzeitpflege oder auch zuhause) sind unangenehm überhitzt und er beschwert sich wenn man das anspricht oder gar ein Fenster öffnet (Ich erfriere, das ist ja eiskalt hier drin!).

Vor ein paar Tagen fragte er noch ob die Heizung überhaupt an wäre (ja, den ganzen Tag auf 5)...war bullenhitze im Zimmer.

Hände und Füße sind auch immer kalt.

 

Im Moment ist er im Krankenhaus und hat leider leider keinen zugriff auf die Heizung da im Zimmer...

Meines empfinden nach war die Temperatus OK aber er fragte ob ich die Heizung aufdrehen könnte.

Nein, kann ich nicht. Kein Thermostat dran.

#4

Maurice

München, Deutschland

 

Hallo,

jetzt belastet mich noch was sehr . Ich friere so aber erst seit dem Schlaganfall. Nachts schlafe ich deshalb auch nicht so gut Tagsüber laufe ich mit micht dicker Jacke und drei Paar dicke Strümpfe im Haus rum.

Ist das alles noch normal?

Lg

Tom

Ja, das ist normal. Es gibt ja leider viele unangenehme Folgen nach einem Schlaganfall. Am Besten findest du Wege, dich schnell aufzuwärmen mit Kirschkernkissen, Wärmeflaschen oder Heizdecken für die Nacht. Wenn du zum Beispiel im Alltag sitzt oder liegst, aber keine dicke Kleidung anziehen möchtest (weil sie umständlich ist), kannst du ja einfach deine Füße oder Beine mit solchen Decken/Kissen oder speziell wärmenden Socken zwischendurch aufwärmen, die Wärme strahlt ja dann in den ganzen Körper aus.

Viel Erfolg!

#5

Heinz

königswinter, Deutschland

 

Hallo,

jetzt belastet mich noch was sehr . Ich friere so aber erst seit dem Schlaganfall. Nachts schlafe ich deshalb auch nicht so gut Tagsüber laufe ich mit micht dicker Jacke und drei Paar dicke Strümpfe im Haus rum.

Ist das alles noch normal?

Lg

Tom

Lieber Tom,

bei mir versuchten die Therapeuten meine Spastik und die Durchblutung mit einer "Eis Behandlung " zu lockern und zu verbessern.

Kälte und Eis fühlten sich für mich an, als wenn mir Verbrennungen zugeführt würden. Socken im Bett waren für mich hinderlich, weil ich an den Füßen überempfindlich war. Die kalten Füße, die Beweglichkeit der spastisch gelähmten Hand konnte ich mit der Zeit dank meiner Beobachtungen gedanklich überwinden.

Zu den kalten Füße im Bett stellte ich mir vor , dass das Blut jetzt in meine Füße strömt und diese so erwärmen kann. Hat mit der Zeit ähnlich Autogenem Training funktioniert.

 Später versuchte ich meine Gesundheit mittels Fußreflexbehandlungen zu verbessern. Ergebnis: Danach konnte ich eine Zeitlang nur mit Schmerzen gehen. Alle Versuche mit Wärmflasche , Socken warmer Kleidung halfen, dass befriedigte mich jedoch nicht. Es musste auch anders gehen. Daher kann ich rückblickend nur sagen, Die mentale Methode hat mir am besten geholfen.

Die bewusste Beweglichkeit der Hand : Hierbei beobachtete ich morgens, dass die spastisch und ohne Tastsinn gelähmte Hand sich wenn ich mich ausstreckte unbewusst öffnete. Nachdem ich dieses Gefühl durch Konzentration auf die Bewegung der nicht gelähmten Hand konzentrierte versuchte ich dieses Gefühl gedanklich auf die gelähmte Hand (ähnlich der Spiegeltherapie, die ich später kennenlernte) zu übertragen, hierdurch zeigten sich langsam (sehr langsam) bewusste Bewegungen der gelähmten Hand.

Ein Erlebnis dazu:

Ich war in Gailingen in der Schmieder Klinik in Reha. Wer dort war, findet aus meiner Sicht deren Therapie-Philosophie oft sehr gut.

Dort wurden wir beispielweise mit harten Wurzelbürsten (Bürstenmassage) massiert. Die Durchblutung der Haut sollte gefördert werden. Das hat vielleicht gebrannt. Die betroffenen Stellen wurden rot, dass sollte ein Zeichen für eine bessere Durchblutung sein. Hat mir rückblickend außer Schmerzen jedoch nichts gebracht. Wurde trotzdem öfter wiederholt. Dort hörte ich wie eine Patientin wegen der vermeintlich besseren Durchblutung begeistert erzählte: "Wenn ich nach Hause komme werde ich meine betroffene Seite mit Brennesseln einreiben", denn das erhöht ja bekannterweise die Durchblutung. Das war mir jedoch suspekt. Das habe ich nie versucht. Jahre später war ich in der gleichen Klinik zur Reha. Durch Zufall traf ich diese Patientin dort wieder und konnte sie fragen wie es ihr denn mit der Brennesselbehandlung ergangen wäre. Sie antwortete mir: Geholfen hat es nicht. Aber gebrannt hat es sehr. Danach hatte sie es sein gelassen.

Aufgrund meiner Erfahrungen hat mir alles was gut tut am besten geholfen. Rosskuren haben mir außer Schmerzen nichts eingebracht. Erst viel später erfuhr ich durch Zufall, das bei mir die Mikrodurchblutung der Haut gestört war. Das hindert mich jetzt Orthesen zu nutzen. Hätte ich vor Jahrzehnten die Hilfsmittel nutzen können, die es heute gibt, hätte ich mir den Verschleiß in den Gelenken sparen können. Als Sportler lehnte ich jedes orthopädische Hilfsmittel ab. Das war teils richtig aber andererseits auch falsch. Leider erfährt man erst scheibchenweise was im Körper alles kaputt gegangen ist. Später zeigten sich bei mir per Zufall zusätzlich noch eine Durchblutungsstörung der Knochenhaut beim Oberschenkelknochen. Ist nicht schmerzhaft, bedeutet jedoch, dass man sich vor Stürzen vorsehen sollte. Habe ich mich jedoch nie drum gekümmert. Habe ich als Information wahrgenommen und werde mich daher auch vor einer Kniegelenks- oder Hüftgelenks- OP schützen.

Solche Informationen sind nicht auf andere Patienten übertragbar, weil wir alle individuelle Schädigungen erfahren haben. Daher sind wir darauf angewiesen unsere individuelle Strategie zu suchen. Das erfordert Achtsamkeit. Leider kann kein Arzt genau wissen was passiert ist. Der Arzt ist hier auf die Informationen des Patienten angewiesen. Daher werden erst nach und nach, meist durch Zufall, unterschiedliche Beeinträchtigungen von unterschiedlichen Therapeuten und Ärzten für uns sichtbar. Wer Glück hatte, hat damit nichts zu tun. Der hat dann allerdings meist andere meist psychische Schwierigkeiten.

Daher nehmt Eure Schwierigkeiten als Herausforderung an um neue, Eure Wege zur Besserung zu finden. Alles wird mit der Zeit besser. Das werdet Ihr erleben! Alles braucht Zeit! Geduld ist gefragt! Euer Körper hat jetzt das Sagen! Ihr müsst ihn selbst besser kennen lernen.

In diesem Sinne; Viel Erfolg, Glück und gute Besserung.

Alles Gute für die Weihnachtszeit und für ein hoffentlich besseres neues Jahr 2023

Liebe Grüße

Heinz

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