Guten Abend Christine
Danke für Deinen Hinweis. Da habe ich etwas wichtiges vergessen. Es ging mir nicht nur um das gefragt werden als solches, sondern auch um beiläufige Bemerkungen, merkwürdige Blicke, kleine Gesten, subtile "Grimassen" und dergleichen. Wenn mir die Person wichtig ist, dann werde ich, freundlich, vielleicht humorvoll, und nicht wertend darauf eingehen und die Person an der Hand zu nehmen …., den Rest hast Du ja bereits gelesen.
Ich erlebte aber auch unangemessene Dinge. Jemand fand es lustig, mir zu meinem überstandenen Hirnschlag eine ordentliche "freundschaftliche" Kopfnuss auf den Hinterkopf zu verpassen. Jemand meinte "Macht nix, du hattest schon immer was an der Waffel ha-ha-ha-ha-ha.". Oder "Du hast aber Glück gehabt mit Deinem leichten Streifschüsschen, Du hast kaum was abbekommen". Und die Wichtigtuer, die auch irgendwann irgendwas hatten, aaaaber nur vom berühmten Herrn Prof. Dr. Xy höchstpersönlich behandelt und betreut werden mussten, weil ihre spezielle …. bla bla bla. Alles Leute, von denen ich mich abgewendet habe.
"ich kenne auch jemanden, dem merkt man nichts mehr an"
… und die "die Ohrenschmerzen". Ich kann solches nicht wirklich einreihen und werte es eher als wohlwollende, wenn auch oberflächliche und/oder hilflose Reaktion (Übersprungshandlung?). Manche erschrecken einfach, wenn sie von meinem Ereignis erfahren und wissen dann nicht mehr weiter. Da mir erst auf den zweiten Blick oder im Gespräch etwas anzumerken ist, verstehe ich solche Reaktionen. Hinter die "Kulissen" kann natürlich niemand sehen. Ich frage mich, ob und in welchen Situationen ich früher ebenso reagiert habe – ich weiss es nicht. … und will es eigentlich nicht wissen
Die Letzte Gruppe sind die, die Aufatmen und Verständnis zeigen wenn ich sie einweihe, weil sie mich nicht einreihen konnten und wohl dachten, ich nehme sie auf den Arm.
Dein (genervter?/verzweifelter?/flehender?) "Hilferuf": "Manchmal wünsche ich mir, dass jemand einfach mal zuhört und sich auf das Gehörte einlässt …". Ich fürchte, wir alle kennen das Problem. Ich habe keinen Rat, ausser das bereits Erwähnte wie Selbsthilfegruppen, Psychologen, Foren und so weiter. Vielleicht kann Dir ein/eine Therapeut/In in der Reha einen Tipp geben? Ich habe selber eine Handvoll Bekanntschaften von neurologisch Erkrankten, die ähnlichen Kummer und Probleme haben, wie ich. Mit ihnen kann ich mich ein wenig austauschen, ohne Hemmungen und ohne schiefe Blicke; immerhin das, das tut gut. Mit unseren Leuten die behinderte Angehörige haben, gab es nie Probleme.
Liebe Grüsse
Christoph
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Etcetera« (Heute, 20:11)