Ein SHT ist leider kein Beinbruch oder eine Grippe. Die Besserung dauert leider länger. Wie lange? Darauf gibt es keine Antwort. Leider gibt es kein Patentrezept für eine Wiederherstellung des Bestzustandes. Dafür sind viele Faktoren zu beachten. Beispiele:
- Wie schlimm ist die Schädigung?
- In welchem Hirnbereich trat die Schädigung auf?
- Wie lange hat es gedauert, bis die erfolgreiche und fachlich richtige Akutbehandlung erfolgen konnte? ("Zeit kostet Gehirn")
- Wie qualifiziert war die Aufnahmeklinik?
- Wie verhält sich der Geschädigte?
- Wie wird der Geschädigte womit und wobei liebevoll unterstützt?
- Wie motiviert ist der Geschädigte?
- Wie motiviert sind die Unterstützer?
- Wie motiviert sind die Therapeuten?
Erst wenn diese Fragen positiv beantwortet werden können, ergibt dies eine optimale Erfolgsprognose. Denn dann können die Selbstheilungskräfte am besten die Ausfallerscheinungen wieder beheben. In einem Pflegeheim sind diese Faktoren leider kaum noch positiv zu unterstützen. (Pflegenotstand)
Leider gibt es für einen SA geschädigten keine endgültige und sichere Prognose die man beschreiben könnte oder auch keine bekannten Super-Medikamente, Super-Technik oder romanhafte Wunderheilung, mit der die Folgen einer Schädigung des Zentralen Nervensystems auf die Schnelle dauerhaft geheilt werden könnte. Hier ist Ruhe, Achtsamkeit, Zeit (Wochen-, Monate-, oder gar, je nach Schädigung, jahrelanges Training und Unterstützung) gefragt. Sich nach der kurzen Zeit schon als Wahrsager ein Bild zu machen ist nicht sinnvoll.
Geht von einer positiven Entwicklung aus und unterstützt den Betroffenen. Dann wird eine Besserung zur erneuten größtmöglichen Selbständigkeit meist möglich. Ihr habt es in der Hand.
Fragt Euch:
- Was könnt Ihr ermöglichen ohne Euch über Gebühr zu schädigen?
- Wer kann Euch wie helfen, damit Ihr optimal unterstützen könnt ohne Euch zu sehr zu belasten?
Holt Euch Hilfe und Unterstützung. Alles alleine geht nicht. Denn dann werdet Ihr überlastet und alles bricht zusammen.
Fragt beispielweise bei den
- Sozialverbänden,
- Eurer Krankenkasse,
- der Pflegeversicherung,
- der Hannelore Kohl Stiftung,
- dem BdH,
- der EUTB
und den Klink eigenen Fachleuten (Ärzten, Sozialberater und Therapeuten) nach.
Fragt Nachbarn, Freunde, Bekannte. Alles kostet Zeit. Diese Zeit am Anfang investiert spart viel Energie und so manchen Fehler und Fehleinschätzung.
Ihr seid nicht alleine. Lasst Euch finanziell und rechtlich helfen. Für Euch ist derzeit leider alles Neuland. Behaltet die Ruhe und Nerven.
Wenn keine Unterstützung erfolgt, tritt beim Betroffenen Resignation und Depression und Stagnation ein. Eine eventuelle schnellstmögliche Besserung wird hierdurch sehr erschwert. Der Betroffene kann sich derzeit leider meist kaum selbst helfen und steht sich manchmal sogar selbst im Wege. Dafür gibt es menschliche und gesetzliche Unterstützung. Nutzt diese! Hier hilft die Familie am besten.
Bitte nimm mir meine Direktheit nicht übel.
Ich wünsche Euch viel Glück, Kraft und Vertrauen für die richtige Entscheidung. Alles wird gut!
Liebe Grüße
Heinz
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »
Heinz« (24.11.2022, 23:27)