#1
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Bitte um Rat

Hallo an alle,

Erst einmal möchte ich danke sagen an alle hier die immer ein offenes Ohr haben.

Zu meinem Thema

Mein Vater 59 hatte im Oktober einen Schlaganfall bei der Arbeit, den er als Schlaganfall nicht wahrgenommen hat.Am Abend als er nach 10 Std. Arbeit nach Hause kam haben wir den Krankenwagen gerufen. Er wurde auf die Storke Unit gebracht und lag dort 1 1/2 wochen.Mit dem Schlaganfall hatte er Glück im Unglück da es nur zur leichten Lähmung auf der rechten Seite gekommen ist ( Re Bein rechter Arm) .Mit der sprache und dem schlucken hatte er keine Probleme. Danach war er 5 Wochen lang auf Reha, die Motorik ist noch nicht so wie sie sein sollte, beim längeren gehen ist das rechte Bein noch stolperig.Sonst geht's ihm soweit gut manchmal fehlen ihm die passenden Worte wenn er was erzählen möchte kommt aber dann kurze Zeit später selber drauf, er ist auch nachdenklicher geworden.

 zur Vorgeschichte muss ich sagen er war starker Raucher, seit dem Schlaganfall hat er keine mehr geraucht, das ist schon über 2 Monate her.Mit hohem Blutdruck hatte er auch schon immer zu kämpfen, dieser wurde nie wirklich richtig eingestellt.Nun sieht es inzwischen besser aus momentan nimmt er noch bis Ende Januar Pradaxa sowie Amlopidin,Methohexal, Candecor, Artovastatin und seit 1 woche kamen noch Wassertabletten Dazu die noch mehr senken sollen , da er nur morgens (aber nicht immer) einen Blutdruck von 170/60-85 hat und der erste Wert zu hoch ist. Tagsüber sowie Abends hat er einen guten Blutdruck 125-145/ 65-85 .

Da er auch zur Kontrolle zum Kardiologen muss ist nun meine Frage ob dieser denn was an der Dosierung ändern kann oder neue Medikamente dazugeben kann? Meine größte Sorge ist... Ist es den wirklich so das wenn man einen Schlaganfall hat der nächste folgt? 

Wie ist eure Erfahrungen? 

Habt ihr den noch einen Rat was er tuen könnte. Ernährung umstellen? Viel Bewegung? KG bekommt er ab neuem Jahr 2-3 x die Woche was aber nur 30min geht.

Ich bin für jede Antwort Dankbar

Vielen lieben Dank

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Janni,

das er mit dem Rauchen aufgehört hat ist schon mal der wichtigste Schritt. 

Den Blutdruck kann bestimmt der Kardiologe besser einstellen. Wenn man mal einen Schlaganfall hatte, ist das Risiko einen weiteren zu bekommen hoch. Dein Vater ist aber durch die Medikamente schon gut geschützt, sie müssen jedoch regelmäßig eingenommen werden. Viel Bewegung, wenig Alkohol und mediterrane Ernährung wären gut, möglicherweise auch abnehmen.

Kontrolle der Ursachen welche zum Schlaganfall führten, z.B. Ultraschall Halsschlagader bei Arteriosklerose, Termin beim Neurologen?

Bekommt dein Vater keine Ergotherapie?

Bei der Krankengymnastik kann man Doppelbehandlungen verordnen lassen, ihr braucht jedoch einen Arzt, der das macht.

Jürgen

https://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf

 

#3
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Unbekannt

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Meine größte Sorge ist... Ist es den wirklich so das wenn man einen Schlaganfall hat der nächste folgt? 

Wie ist eure Erfahrungen?


Hallo Janni,

das hängt sehr stark von den Ursachen des Schlaganfalls ab. Auch, ob gegen die Ursachen etwas unternommen wird oder unternommen werden kann und ob man selbst dies alles dauerhaft durchhält. "Dauerhaft" ist nach einem Schlaganfall sowieso ein Zauberwort. Alle Anregungen/Anweisungen der behandelnden Ärzte sollte man sehr ernst nehmen und dauerhaft befolgen. Besonders, wenn diese in Richtung der eigenen Lebensweise gehen, werden diese aber häufig viel zu wenig beachtet, sind aber der genauso häufig der Schlüssel für die Senkung von Folgerisiken.

Eine direkte Zwangsläufigkeit, welche nicht verhindert werden kann, gibt es relativ (auf die Menge aller Schlaganfälle bezogen) selten. Die Studien zu den Wiederholungsfällen sagen leider nicht viel darüber aus, ob und wie konkret nach dem ersten Schlaganfall die Lebensumstände geändert werden konnten. Man nimmt aber an, dass nicht viel geändert oder nicht dauerhaft durchgehalten wurde.

Auf jeden Fall sollte man einen Schlaganfall - auch einen leichten - immer auch als Anlass nehmen, seine gesamte Lebensweise grundsätzlich zu überdenken.

LG

#4
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Gelöscht

Bekommt dein Vater keine Ergotherapie?

Bei der Krankengymnastik kann man Doppelbehandlungen verordnen lassen, ihr braucht jedoch einen Arzt, der das macht.

 

Ergänzend zu Jürgen:

Warum bekommt er nur KG? Und welche?

Ergotherapie muss normalerweise auch sein. (Physio kümmert sich ums grobe, Ergotherapie um die Feinheiten und Fertigkeiten .. . so ungefähr)
Logopädie muss selbst bei leichten Wortfindungsstörungen hochfrequent erfolgen.

Komisch, dass beides fehlt. Wer hat das denn so (nicht) verordnet?


Wichtig auch: Falls dein Papa Kassenpatient ist, kann im ersten Jahr auf den Schlafanfall die Heilbehandlung ohne Beschränkung und ohne Einfluss auf das Budget des Arztes verordnet werden - das wissen die Hausärzte meist nicht und verordnen aus Angst um Rückzahlungen nur sehr zaghaft.
Das wäre bei euch also noch bis Oktober 2019, also 9 Monate lang.

Abhängig davon, wie fit dein Papa ist und wieviel er durchhält, kann dies genutzt werden. Theoretisch täglich Physio, Ergo, Logo - sofern er das mitmacht, davon profitiert und ihr entsprechende Therapeuten findet. Und: Alles als Hausbesuch. Auch das ist wichtig, damit der Transfer nicht schon Energie und Aufmerksamkeit verbraucht, welche dann in der Therapie fehlt.

LG

#5
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Unbekannt

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Hallo

Vielen dank für die schnelle Antwort.

Also der Schlaganfall wurde verursacht durch Arteriosklerose der Aorta.Das hat man im Krankenhaus bei einer speziellen Untersuchung festgestellt ( ich komme jetzt nur nicht auf den namen der Untersuchung), die Halsschlagader war und sind frei.In Neurologischer Behandlung ist er ebenfalls muss in Januar wieder zur Kontrolle.

Er selber möchte was tun. Wobei er etwas faul ist und man ihn schon ab und an zwingen muss zum raus gehen und sich zu bewegen, aber dann tut er es auch. Das Rauchen hat er Gott sei Dank komplett aufgegeben, dadurch hat er etwas an Gewicht zugelegt aber es hält sich in Grenzen. Die Tabletten nimmt er regelmäßig ein, darauf achtet er sehr und wir auch.

Also das mit der Logo ,daran dachte ich auch schon ob es nicht besser wäre , da er manchmal nicht weiß was er sagen wollte oder ihm die Worte fehlen. Warum er keine Ergo bekommt das weiß ich leider nicht , in der Reha hatte er das volle Programm, aber jetzt ist es arg wenig, finde ich ,was er tut.Er istist a bereit alles mitzumachen was hilft, seine Arzt Temine nimmt er auch wahr , was vorher nie der Fall war. Ich denke der Schlaganfall hat ihn aufgerüttelt etwas ändern zu müssen.

#6
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Unbekannt

Gelöscht


Je weiter der Schlaganfall zurück liegt, desto schwieriger wird es gerade für den Sprachbereich etwas umzulernen. Auch, wenn die Sprachbeeinträchtigung im Moment vielleicht nicht die wichtigste Baustelle ist: Was jetzt noch an Logopädie in Menge und Frequenz verordnet werden kann, kann die Beeinträchtigungen möglicherweise ganz abschaffen oder eine vielleicht weitere Verschlechterung verhindern (die psychische Komponente sollte man nicht unterschätzen, viele schämen sich einfach, nicht richtig zu sprechen zu können und sprechen alleine dadurch immer weniger und dadurch dann immer schlechter, weswegen sie dann noch weniger sprechen und sich noch weiter verschlechtern). Später wird dies nicht möglich sein, also bedeutet aufgeschoben leider immer auch aufgehoben.

Also gar nicht erst auf die lange Bank und irgendeinen Neurologen-Termin in 8 - 10 Wochen schieben, sondern direkt damit zum Hausarzt gehen und die Verordnungen abholen. Orientierung gibt immer Menge und Frequenz in der letzten Reha. Im Zweifel sind die Reha-Ärzte auch im Nachhinein sehr auskunftdfreudig, also einfach da auch mal anrufen, wenn man mit dem Hausarzt nicht weiter kommt. Dann sollte man aber vielleicht auch den Hausarzt in Frage stellen.

Vielleicht kannst du ihn ja auch zu den anderen Artzbesuchen begleiten. Nach einem Schlaganfall ist man nicht immer in der Lage sich entsprechend durchzusetzen oder etwas für sich einzufordern oder läßt sich leichter abwimmeln oder beruhigen.

LG

#7
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Unbekannt

Gelöscht

@Janni ich bin einfach zu unserem Hausarzt nachdem die Mama wieder daheim war und hab gesagt ich brauch je ein Rezept für Ergo Physio und Logo...hab vorher schon mit den jeweiligen Therapeuten hier am Ort abgeklärt was genau auf dem Rezept drauf stehen soll und hab Termine für die Hausbesuche vereinbart. Die Rezepte sind jetzt mal für je 6 Behandlungen und werden dann in ein "Dauerrezept" umgewandelt...wie genau das funktioniert kann ich dir hoffentlich in ein paar Wochen berichten 🙂

Im Abschlussbericht der Rehaklinik stand auch explizit drin dass weitere Therapien angeraten sind.

#8

Angie

Untermettingen, Deutschland

Dauerrezept? Ich musste jedesmal neue beantragen. Wir haben ein oder zweimal ohne Rezept weitergemacht. Zudem waren alle Rezepte von meiner Neurologin zu Anfang, sie wollte sicherstellen das ich auch alles mache. Logopädie wurde vom Logopäden und auch dem Hausarzt als überflüssig angesehen, da ich die Worte kannte, nur nicht gefunden habe. Es wurde von der Neurologin verordnet, also gemacht. Es war schön einmal pro Woche sich einfach zu unterhalten mit dem Logopäden 🙂

 

Den Hausarzt habe ich dann auch gewechselt. Einfach weil er sich überhaupt nicht für die Situation in der ich war interessiert hat. Ich habe jetzt einen sehr guten Arzt. Da rufe ich einfach an und bekomme was ich will. Zudem haben die einen Plan nach dem sie mich anrufen und mich einbestellen zur Blutentnahme oder zum Termin damit der Arzt sieht wie es mir geht. Das finde ich sehr gut und es gibt mir das Gefühl das sie sich um mich kümmern. Das machen sie jetzt auch bei meinem Mann seit er einen Medikamentenplan hat, bei den Kindern auch.

#9
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Logopädie wurde vom Logopäden und auch dem Hausarzt als überflüssig angesehen, da ich die Worte kannte, nur nicht gefunden habe.

 
"nur nicht gefunden habe" ... fand der Logopäde nicht behandelnswert?
Dann wars der falsche, das war ihm zu anstrengend oder zu hoch. Allgemein muss man bei den Therapeuten wohl immer die Erfahrung hinterfragen. Leider ist es so, dass kaum jemand von sich aus sagt, dass dies nicht sein Feld ist und munter drauflos irgendwasmacht.

Da hätte ich direkt den nächsten gefragt.

LG



#10

Angie

Untermettingen, Deutschland

Das war der dritte oder vierte. Bei ihm habe ich gelernt es zu umschreiben wenn ich das Wort nicht finde. Ich habe auch die Erfahrung gemacht das manche nicht wissen was sie tun sollen. Am Anfang war bei jeder Form von Therapie mein Mann mit dabei. Um ihnen zu erzählen worum es geht und was das Ziel ist.

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