#1
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Hallo!

Gestern sagte mir die Logopädin meiner Mutter, dass es bei ihr nach einer Wernicke Aphasie aussähe, da sie zum Teil starke Sprach-Verständnisprobleme hätte. Sobald ihre Sprechkanüle aktiviert wird, spricht meine Mutter wie ein Wasserfall, so dass die Logopädin sie erst einmal bremsen muss. Was herauskommt, sind Neoglismen und Jargon. Zwischendurch kommen aber kleine Sätze, so etwa 4 -5 Wortsätze. Ich habe schon das Gefühl, wenn ich mit meiner Mutter rede, dass sie mich versteht. Die Logopädin meinte, weil Sprache sich ja nicht nur aus Wörtern zusammensetze, sondern aus Mimik, Tonfall etc. Das emotionale Verständnis sei ja auch nicht gestört. Meine Mutter würde auf die Mimik etc. reagieren und sei nicht gesagt, dass sie tatsächlich die Worte verstehen würde. Doch es sei trainierbar, daher sollte ich immer von zu Hause erzählen. Allerdings würde sie nie wieder so flüssig wie früher sprechen. Wenn ich von meinem jüngsten Sohn (er wird 3 J. alt) erzähle, strahlt sie über das ganze Gesicht und sagt häufig: "Ach ja der Kleine." Oder:"Der kleine Kerl." Das waren Ausdrücke, die sie vor dem SA häufig verwandt hat. 

Welche Prognosen gibt es bei dieser Sprachstörung?

#2
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Hallo Hanne,

ich glaube, dass dir niemand eine genaue Prognose geben kann. Jürgen Tesak schreibt, dass die Kommunikation mit Wernicke-Patienten insgesamt schwierig ist.

Bei meinem Mann wurde vor knapp zwei Jahren eine globale Aphasie diagnostiziert mit zusätzlicher Sprechapraxie, d.h. dass der Bereich im Gehirn, der für die Artikulation der Laute zuständig ist, ebenfalls sehr stark gestört ist.

Mittlerweile hat sich sein Lesesinnverständnis und auch sein auditives Sprachverständnis sehr verbessert, was sicherlich auch auf eine hochfrequente Sprachtherapie zurück zu führen ist.

Wichtige Faktoren sind aber auch beispielsweise, in welcher Form man sich vorher mit Inhalten beschäftigt hat, z.B. hat die Person vorher viel gelesen, womit hat sie sich geistig beschäftigt usw. Oder auch wie hoch ist die Motivation zu lernen?

Es gibt z.B. Globalaphasiker, die tatsächlich gar nicht mehr sprechen können, oder lesen und die auch kein Sprachverständnis haben.

 Soweit ich das verstanden habe ist das Problem bei Wernicke-Patienten, dass das Sprachverständnis stark gestört ist, sowie der sogenannte Jargon, der auftreten kann.

Also, lasst den Kopf nicht hängen und versucht deine Mutter zu motivieren bei den Therapien gut mit zu machen.

 

Liebe Grüße

Mary

#3
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Hallo Hanne

Also ich denke auch, Prognosen kann man nicht abgeben. Bei meinem Mann warte ich seit einem Jahr darauf das er wieder spricht. Er hat eine Broca-Aphasie. Bei den Patienten die ich pflege (Pflegedienst) ist es auch total unterschiedlich. Viele haben ein Jahr und noch länger gebraucht bevor es losging, viele auch nur ein paar Wochen. Aber alle haben mir gesagt: Geduld und üben, üben, üben und nie den Mut aufgeben! Es ist tatsächlich sehr viel von demjenigen selbst abhängig, das heißt für die Angehörigen, immer wieder motivieren! Alles Gute Inka und Gaetano

#4
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Hallo an alle!

Meine Mutter war geistig immer recht interessiert. Sie war sogar mal Fremdsprachenkorrespondentin für Spanisch, Englisch und Französisch. Sie hat zwar kein Buch gelesen, hat aber immer die Tageszeitung gelesen und mit Leidenschaft Kreuzworträtsel gemacht. Also Motivation zum Lernen hat sie. Allerdings muss man sie bremsen. Zeigt man ihr eine Hand mit fünf Fingern und fragt sie was sie sehe, sagt sie Neoglismen. Dann sage ich zu ihr, ich würde "Hand" dazu sagten (das habe ich von der Logopäden, fand ich motivierend). Sie spricht noch selten nach. Letztens fing sie an, die Finger zu zählen. Allerdings kommt sie nicht bis fünf. Also meine Mutter würde, wenn sie könnte ohne Punkt und Komma reden. Dann fängt sie an zu buchstabieren, was sie angstrengt. Die Buchstaben sind zum Teil richtig, daher ist es schwierig sie zu verstehenn.

LG

Hanne

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