#1
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Hallo zusammen,

mitte der Woche hat meine Mutter einen Schlaganfall bekommen. Nun liegt sie auf der Intensivstation und kann kaum einen ganzen Satz richtig aussprechen. Sie ist bei vollem Bewusstsein sagt aber bspw. zum Krankenhaus Flugzeug.

Sie will sich gerne mitteilen und ist sehr bemüht richtige Sätze auszusprechen.

 

Meine Frage ist: Wie gehe ich damit um wenn sie "Quatsch" erzählt? Sage ich ihr das ich nicht weiß was sie sagen will, das sie die wörter durcheinander bringt oder gehe ich einfach auf die Sätze eine und sage "Ja stimmt schon" etc...!?

Ich bin eigentlich dafür ganz ehrlich zu ihr zu sein und ihr zu sagen das ich sie nicht verstehe. Habe jedoch Angst, das sie dadurch Hemmungen bekommt etwas zu sagen und dann noch weniger spricht.

Wie gehe ich am besten mit ihr um? Kommt die Sprache wieder zurück? Wie lange kann es dauern bis sie wieder normal sprechen kann?

 

Ich freue mich über jeden Hinweis und Tips.

#2
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Hallo Mareike, der SA Deiner Mutter ist gerade erst vor ein paar Tagen gewesen. Hab Geduld, es ist gut das Deine Mutter schon versucht zu sprechen. Ich würde die richtigen Worte nennen, aber ein Streitgespräch versuchen zu vermeiden. In einigen Tagen kann es schon bedeutend besser werden.

Alles Gute LG Ingrid


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Ingrid« (15.02.2013, 22:11)
#3
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Hallo,

Mareike85 ist meine Schwester und auch ich bin nun dringend auf der Suche nach Hilfe für unsere Mutter.

Ingrid schrieb ja bereits, dass der SA noch ganz "frisch" ist und wir viel Geduld haben sollen.

Unsere Mutter kann tatsächlich von Tag zu Tag mehr und ich bin der Meinung, am Samstag hatte sie ihren Höhepunkt. Danach war ihre Sprache recht gleichbleibend. Aber ich vergleiche es etwas mit einem Training für einen Marathon - langsam aufbauen, die "Muskeln" warm halten und genug Pausen zum erholen einlegen. Nicht jeden Tag wird man gleich fit sein...

Mittlerweile kann sie viele gute Sätze sprechen, Floskeln gehen zum Teil sehr gut und ich glaube, sie sie nutzt immer häufiger "ähnliche" Worte, mal im Bezug auf Bedeutung, mal im Klang... So sagte sie am Samstag zum Beispiel "Heute ist korrekt als gestern!" (Heute geht es besser als gestern)

Meine Frage ist, was man als Angehöriger alles machen kann, um langsam mit meiner Mutter zu üben. Die Vorlagen der Logopädin im KH sind zum Teil schlechte schwarz weiß Kopien... in unserer "Not" haben wir ein Memory (mit einfachen Alltagsbildern) gekauft - weniger, um es mit ihr zu spielen, sondern wegen den Bildern, und Bilderbücher, die wir immer wieder mit ihr "durchgehen"...

Ist das das Richtige? Unsere Mutter ist sehr engagiert und hat einen starken Willen. Sagt uns aber auch, wenn sie nicht mehr kann oder will. Welche Möglichkeiten haben wir als Angehörige noch, ohne sie vielleicht mit den Bilderbüchern und dem Memory zu "langweilen" und zu frustrieren. Ich habe immer die Vorstellung, dass Bilderbücher, die ihre 1 jährige Enkelin auch hat, sie schnell frustrieren könnte.

Liebe Grüße,

Ramona

#4
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Hallo Mareike und Ramona, Eure Mutter macht ja schon gute Fortschritte. Habt Ihr vielleicht mal an Fotos von der Familie und auch Freunden gedacht. Urlaubsbilder sind auch gut geeignet. Von Bilderbüchern würde ich abraten. Wenn bei Eurer Mutter eine Aphasie fest gestellt wird, sollten die Hilfsmittel erwachsenen gerecht ausgewählt werden. Grundsätzlich würde ich in dieser Anfangsphase nicht zuviel anbieten. Eure Mutter muß erst einmal realisieren, was da eigentlich mit Ihr passiert ist.

Alles Gute LG Ingrid

#5
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Hallo ihr zwei,

mein Papa hatte vor noch nicht ganz einem Jahr einen Schlaganfall und hat starke Wortfindungsstörungen.

Im Krankenhaus kamen nur Floskeln aus ihm raus, so wie "das wird", "es muss werden" etc. 

In der Reha wurde es erstmal schlechter. Weil er versuchte auf diese Sätze zu verzichten. Er erzählte frei und da kam ganz schön viel Murks bei raus. 

Zu Hause wurde es dann deutlich besser. Vielleicht weil er einfach wieder im Alltag war, weil wir mehr mit ihm geredet haben. In der Reha hatte er zwei oder drei "Anwendungen" am Tag, ansonsten war er viel draußen und hat mal mit jemanden geredet, aber den überwiegenden Teil des Tages war er für sich. 

Ich kann euch sagen, es wird mit Sicherheit vieles besser. Bei meinem Papa braucht man Zeit und Ruhe. Wenn man ihn "hetzt", dann funktioniert gar nichts. 

Heute kommen immer noch falsche Worte, gar keine Frage. Oder er überlegt seeehr lange. Ich versuche nicht zu drängeln. Wenn ich weiß, was er eigentlich sagen möchte, dann versuche ich ihm auf die Sprünge zu helfen. In dem ich ihm Tips gebe oder es umschreibe. Wenn ich nicht weiß was er mir sagen will, dann bitte ich ihn, es zu umschreiben. Das klappt gut.

In der Reha haben wir auch Memory mit ihm gespielt. 

Für die Wortfindung ist "ich seh' etwas was du nicht siehst" suuuper, und "ich packe meine Koffer und nehme mit" (wobei mein Papa sich da meist nicht mehr als vier - sechs Artikel merken kann) ganz gut. Er muss viele Begriffe in den Mund nehmen und überlegen wie was heißt. 

Mittlerweile spielen wir auch sehr gerne "Stadt, Land, Fluß".

Ich drücke euch gaaaz feste die Daumen!

Einen schönen Abend.. Jessi

#6
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@ Ingrid: Danke für die Idee mit den Fotos... das wird sie sicherlich ermutigen, etwas zu erzählen und Erinnerungen wiederzugeben.
Uns sind auch gleich ein paar Themen eingefallen, von denen wir Fotos nehmen können.

@ Jessi: Deine Erzählungen machen mir Mut - Danke! Ja, Spiele sind bestimmt auch eine super Hilfe. Meine Mutter hat immer schon gerne Gesellschaftsspiele mit uns gespielt... Stadt Land Fluss hat sie immer gewonnen... 😉 aber wie du auch schreibst, dieses Spiel wird noch etwas "warten" müssen...

Ich selber hatte mir schon überlegt, ob man nicht generell mehr Gesellschaftsspiele mit ihr spielen sollte. Sie hat immer gesagt "Dabei kann man sich so gut unterhalten". Meine Idee ist es, dass sie durch das Spiel - zum Beispiel Mensch ärgere dich nicht oder Halma (haben wir immer gerne mal gespielt) - mehr abgelenkt ist, nicht so akribisch nachdenkt und vielleicht so auch ganz unbewusst etwas wieder kommt.

LG, Ramona

#7
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Mein Mann hatte vor 4Wochen gleich 4 Schlaganfälle hintereinander . Sie sind alle in den Kopf gegangen. Die Sprache schreiben und lesen sind teilweise weg. Er hat die Wörter im Kopf aber es kommt nicht raus. Ich weis überhaupt nicht wie ich damit umgehen sol.

#8
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Hallo Maritta, Dein Mann hat wahrscheinlich eine Aphasie. Bekommt er Logopädie? Das ist jetzt sehr wichtig. Solch eine Aphasie kann viele Formen haben. Sprecht am Besten erst mal mit den Therapeuten, der wird sicher etwas sagen können.

Alles Gute LG Ingrid

#9
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Hallo Ingrid Mein Mann hat eine Aphasie,Er ist im moment zur Reha, kann die einfachsten Wörter nicht lesen geschweige schreiben.Erzählen nur Worte keine Sätze. Er wae eine Woche zu Hause das war die Hölle, nichts war richtig. Jetzt haben sie ihm auch noch die Fahrerlaubnis weggenommen für 3 Monate erstmal.Ich weiß auch nicht wie ich damit umgehen soll oder ihm helfen kann.Er ist auch so stuhr.

#10
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Hallo Maritta, es muß nicht so bleiben. In der kommenden Zeit kann noch viel sich wieder verbessern. Mein Mann konnte gar nicht sprechen. Hier im Forum habe ich gelesen, das gerade in den ersten Wochen viel wieder zurück kommen kann. Ihr werdet viel Geduld brauchen und nach der Reha wird Dein Mann wahrscheinlich noch länger Logopädie brauchen.

LG Ingrid

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