#1
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Unbekannt

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guten tag,

ich bin neu hier in diesem forum und kenne mich generell nicht so gut mit foren aus. ich hoffe, ich mache hier alles richtig und kann später ihre antworten lesen.

am 19.08. hatte mein mann, 46, einen massiven schlaganfall. er lag mehrere stunden, bevor er in die klinik kam. bis letzten montag lag er auf der intensiv-station und ist seitdem in der früh-reha. dort bemüht man sich sehr um ihn, jedoch wirkt mein mann sehr apathisch. er schläft etwa 22,5 std am tag. zudem hat er einen infekt, den die ärzte mit antibiotikum behandeln.

mein mann will auch nicht wirklich essen oder trinken, daher bekommt er zusätze. sein blutdruck ist extrem niedrig, 90/60.

all das macht mir sorgen, denn er kann nicht sprechen, also aphasie, und ist rechts gelähmt.

die ärzte sagen, dass das normal sei!

gibt es hier ähnliche erfahrungen? was kann ich tun?

#2
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Unbekannt

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Hallo,

natürlich gibt es hier im Forum viele, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. 

Was ich getan habe, als mein Mann in dem Zustand war, ist, dass ich, wann immer ich konnte bei ihm war, das war meist von morgens bis abends. Aber das hält nicht jeder durch. Du wirst wissen, was für deinen Mann am Besten ist. Vielleicht hat er vor seinem SA gerne Musik gehört, dann bring ihm Musik mit. Musik kann eine sehr heilsame Wirkung haben. Mein Tip: Mozart. Ich weiß gut, wie es ist, wenn man sich plötzlich nicht mehr mit seinem Partner verständigen kann, da auch mein Mann eine schwere Aphasie hat.

Was vielleicht auch eine Hilfe ist: versuche, bei den Sprachtherapien dabei zu sein. Da bekommst du viele Tips, wie die Kommunikation wieder besser werden kann.

Alles Gute und viele Grüße

Mary

#3
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Hallo,

hat dein Mann vielleicht eine Vigilanzminderung? Meiner hatte das nach einer massiven Hirnblutung. Heute, ein Jahr später und nach vielen "Gesprächen", mein Mann hat auch eine schwere Form der Aphasie, stellte sich aber auch raus das er einfach nicht wußte was mit ihm passiert war. Er hatte einen totalen Gedächnisverlust und kannte außer mir niemanden. Darum hat er immer "toter Mann" gespielt.

Vielleicht hat dein Mann eine Schluckstörung und will darum nicht essen und trinken.

Andererseits hat der Körper aber auch nach so einer schweren Sache ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Frag doch einfach mal den Neurologen!

Liebe Grüße Inka und Gaetano


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »GAETANO« (01.09.2009, 16:45)
#4
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hallo he-ini

das selbe hatte mein Mann auch nach seiner Hirnblutung , er hat nur geschlafen , wollte nicht essen und sein Blutdruck war auch im Keller. Ich habe meinen Mann nach 1 Woche aus der Reha nach hause geholt und habe ihn zu hause erst mal aufgepäppelt , ihn gefüttert immer wieder was zu essen angeboten . Ich war glücklich wenn er nur 3 Löffel Jurghurt gegessen hatte. Nach weiteren 4 Wochen war er dann soweit das er in Wohnort nähe in eine Tagesreha  konnte .

Du musst viel geduld haben mit deinem Mann , lass ihm zeit ,

 

LG

Silke

 

 

#5
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Unbekannt

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ich danke sehr für all die antworten. das hat mir geholfen.

mittlerweile ißt mein mann und ist wacher. allerdings hat er das sprechen total eingestellt. auf fragen tut er kund, dass er wohl komplette sätze im kopf habe und auch alles verstehe, jedoch fehlen ihm die worte.

farben kann er auch nicht erkennen bzw zuordnen.

habt ihr ähnliche erfahrungen gemacht?

liebe grüße

he-ini

 

#6
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Unbekannt

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Hallo he-ini

wir haben ähnliche Erfahrungen gemacht (die Hirnblutung meines Mannes ist jetzt 1 1/2 Jahre her). Er konnte überhaupt nicht mehr sprechen, er wusste im Kopf was er sagen wollte, konnte es aber nicht formulieren. Wie ich in einem anderen Thread schon schrieb, haben wir uns damals viel über Zeichnungen unterhalten. Ich weiß halt nicht, ob dies bei deinem Mann aufgrund der Lähmung möglich ist.

Was ihn besonders ärgerte war, dass er die Namen unserer Hunde nicht mehr aussprechen konnte. Ich habe ihm diese aufgeschrieben und er hat so lange geübt, (anfangs Buchstabe für Buchstabe) bis er sie konnte.
Mit der Logopädie hat sich seine Sprache recht schnell verbessert. Mittlerweile klappt das alles gut. Manchmal fehlt ihm ein Wort, dann helfe ich ihm halt.

Was die Farben betrifft: Bei meinem Mann war am Anfang alles grün. Vom Schokopudding bis zur Orange. Ich habe darüber mit der Ergotherapeutin gesprochen, die dies dann mit in die Übungen einbezog. Heute kann er problemlos alle Farben auseinanderhalten.

Aber das alles braucht Zeit und Geduld! Hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut machen.

Viele liebe Grüße
BenJo

#7
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Unbekannt

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hallo he-ini,

dein mann scheint auch keine probleme damit zu haben eine sache aufzufassen und zuzuordnen, er hat aber probleme, das ding zu benennen.

als ich vor fünf jahren eine stammhirnblutung hatte, hat nan mir eine liste mit grossen buchstaben gebaut, wenn der andere auf die buchstaben nacheinander zeigte, konnte ich bei dem buchstaben, den ich meinte nicken, da ich aus anderem grund nicht reden konnte. nach drei - vier buchstaben war das gesuchte wort schon zu erraten.

l.g.margy


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »margy« (05.09.2009, 13:23)
#8
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'n Abend........

vielen dank,

eure antworten haben mir sehr geholfen.

ich habe jetzt farbkärtchen, das alphabet sowie zahlen auf eine große karte gemalt. ich probiere das morgen aus.

habt ihr erfahrung, was den verlust des kurzzeitgedächtnisses betrifft? kommt es wieder? gibt es tricks? übungen?

wenn es nicht wiederkommt, was, wie dann?

im übrigen ißt mein mann nun kräftig und hat recht lange wachphasen.

vielen dank für all die antworten, die machen mir wirklich mut und ich ziehe viele gute ideen daraus.

manuela

 

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »he-ini« (05.09.2009, 21:44)
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