#1
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Unbekannt

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Hi Leute,

ich bin seit Mai 2018 frischer Aphesiker - wenn man seine Identität denn determinieren möchte. Ich hatte ein Angiom, das auf dem Schläfenlappen emboliert. Ich habe in den ersten 2 Monaten nach dem Unfall gar nichts kapiert - was ist passiert, warum, wessen Schuld usw. Ich bin ansich noch im Studium, ob das weitergeht, ist fraglich. Ich habe gerade meine zweite Reha beendet. Glücklicherweise gibt es in Deutschland augebaute medizinische Hilfsangebot. Womöglich merkt man, wo meine Schwierigkeiten liegen in meiner Aphasie, vor allem falsche Artikel und Wortfehlungsstörung. Mein Typ, wofern man das sicher sagen können, Wernicke. Meine Sprache ist relativ flüssig, aber ab und an melden sich Wortfehlungsstörungen, ichkann Zahlen, zum Beispiel beim Kellner im Café nicht verstehen, und allgemein ein schlechtes Arbeitsgedächtnis. Zum Glück kann ich noch schreiben und lesen - aber nicht so schnell.

 

Ich freue mich jedenfalls über jeglichen Austausch mit Betroffenen oder Angehörigen.

#2
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Unbekannt

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Hallo Wayne,

wichtig ist die hochfrequente und vor alle _gute_ Logopädie in der Anfangszeit. Je nachdem, wie leistungsfähig du bist, kannst du in der Woche täglich X Stunden verodnet bekommen. Im ersten Jahr nach Schlaganfall sind dem verordnenden Arzt hier keine Grenzen gesetzt! (Wissen viele Ärzte nicht, also unbedingt drauf bestehen).

Logopäden bei der Auswahl insbesondere nach ihrer Erfahrung mit jüngeren neurologischen Patienten befragen.
Nach eigener Erfahrung nützt dir ein Logopäde wenige, welcher hauptsächlich Sprachfehler bei Kinder und Jugendlichen behandelt. Da fehlt einfach die Erfahrung.
Ebenso sind Logopäden, welche viel mit Parkinson-Patienten oder ähnlichem, also mit Patienten zu tun haben, bei welchen es vorrangig um den Erhalt Fähigkeiten geht, nicht so hilfreich. Da fehlt möglichwerweise das Ziel vor Augen, denn du brauchst jemanden, der Wege kennt, deine Fähigkeiten zu verbessern und über verschiedenste Reize die optimale Entwicklung aus dir heraus zu locken.

Bei uns war es so, dass wir 1,5 Jahre später den "richtigen" Logopäden gefunden haben, wodurch jetzt, 3 Jahre später, Erfolge zu bemerken sind, an welche kein Mediziner jemals geglaubt hat.

Was ich nur empfehlen kann: Frag im Umfeld von neurologischen Kliniken oder bei Neurologen nach empfehlenswerten Logopäden in deiner Gegend.


LG

#3
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Unbekannt

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Dankeschön für deine guten Antworten! Ich hatte eine sehr fähige Logopädin in meiner zweiten Reha von Ende Juni bis Anfang September. Sprich, die "richtige" Logopädie hat zwei Monate nach der Hirnblutung angefangen. Sie hat mir sehr geholfen und ich bin froh, dass die Klinik sehr gute Therapeuten in diesem Feld. Ich bin gerade in einer ambulanten Therapie und ich merke, dass die Threapeuten leider kaum fähig für Aphasien sind. Gut, es ist wohl besser als nichts und es gibt ein paar brauchbare PC-Programme, die ich parallel Benutze. Ich hoffe, dass ich eine weitere Reha im Januar für etwa 2-3 Monate starten kann und wieder bei meiner gewohnten Logopädin.

Dazu muss ich sagen: Ich hatte davor gar keine Ahnung von Aphasie und auch nicht von der tatsächlichen Effektivität von Logopäden, die bei derartigen Symptomen nach einem Schlaganfall bzw. Hirnverletzung erreichen können. Ich hoffe, dass die ganzen Behandlungen wieder mich letzten Endes in mein ursprüngliches Leben.

LG

#4

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Alex,

ich selbst bin nicht betroffen, habe aber schon mehrfach, von diesen Einrichtungen gehört:
https://www.ukaachen.de/kliniken-institute/klinik-fuer-neurologie/klinik/aphasiestation/behandlungsschema/logopaedische-intensivtherapie.html

https://www.ukaachen.de/en/all-research-reports/research/artikel/07032017-neue-studie-beweist-intensive-sprachtherapie-verbessert-auch-chronische-sprachstoerunge.html

Vielleicht kannst du da eine Intensivtherapie machen.

Jürgen

https://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf

 

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Wayne,

ich bin gerade nochmal über "ambulante Therapie" gestolpert. Fährst du dort jeweils immer hin? Und "die Therapeuten" heisst irgendwie. dass die wechseln?

"besser als nichts" ... ist nicht optimal. Vielleicht kannst du es besser doch noch mit anderen Therapeuten versuchen?

Soviel ich weiss, kannst du dir vom Arzt immer den Haken für Hausbesuch setzen lassen, so dass die Therapeuten zu dir kommen. Dann bist du schon mal unabhängiger von der Wegstrecke. Bei Ärzten und Therapeuten nimmt man ja gerne das Naheliegende und nicht das Beste. Du brauchst aber das Beste.


Bis Mai 2019 hättest du noch 6 Monate, in welcher der Arzt dir frei verordnen kann, was er für richtig hält, ohne, dass er sich an irgendein Budget hatlen muss. Danach wirds weniger. Das solltest du versuchen, so gut wie möglich zu nutzen. Wenn du fit genug bist für 5x die Woche Logo, dann los. Das bekommst du später nicht mehr, leider.

Du kannst übrigens auch mitten in der Therapie den Therapeuten wechseln, brauchst eben nur eine neue Verordnung vom Arzt.

LG

 

 

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Aphasiker,

ich komme nur noch sporadisch hier im forum vorbei, deshalb etwas verspätet.

Ich hatte am Oktober 2016 einen Schlaganfall und habe seitdem auch eine Aphasie. Ich könnte dir jetzt ein lange Version meiner Geschichte auf schreiben, oder ne kurze. falls du interessiert bist, schick mir mal deine Mail Adresse, dann kann ich meiner längere Version schicken. das wichtigste ist: die Sache mit der Aphasie ist sowas wie mit einem Marathon. Du brauchst Disziplin, und nette Menschen die mit dir sprechen, lesen schreiben und mit dir lachen können. Mitleid hilft dir nicht! Und sonst brauchst du gute Therapeuten die mit dir arbeiten und dich begleiten auf deinem Weg, da ist es mit ner Logopädin allein nicht getan. Je nachdem was bei dir betroffen ist, können das Ergotherapeuten, Psychologen, physiologischen Therapeuten, Logopäden u.s.w. Seit ca. 15 Jahren gibt es das Berufbild der Neuropsycholgen, das sind spezialisierte Psychologen die die neurologischen Ursachen von Störungen durchleuchten. Die können auch verschiedene Tests durchführen um dann die spezielle Störungen besser zu behandeln. Das hat mir sehr geholfen. Ich habe auch die Intensivtherapie in Aaachen durchlaufen. den link hast du schon bekommen. Weiteres schreibe ich dir an deine E-Mail Adresse gern

Grüsse Chris

 

 

 

#7
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Unbekannt

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Hallo Aphasiker,

ich komme nur noch sporadisch hier im forum vorbei, deshalb etwas verspätet.

Ich hatte am Oktober 2016 einen Schlaganfall und habe seitdem auch eine Aphasie. Ich könnte dir jetzt ein lange Version meiner Geschichte auf schreiben, oder ne kurze. falls du interessiert bist, schick mir mal deine Mail Adresse, dann kann ich meiner längere Version schicken. das wichtigste ist: die Sache mit der Aphasie ist sowas wie mit einem Marathon. Du brauchst Disziplin, und nette Menschen die mit dir sprechen, lesen schreiben und mit dir lachen können. Mitleid hilft dir nicht! Und sonst brauchst du gute Therapeuten die mit dir arbeiten und dich begleiten auf deinem Weg, da ist es mit ner Logopädin allein nicht getan. Je nachdem was bei dir betroffen ist, können das Ergotherapeuten, Psychologen, physiologischen Therapeuten, Logopäden u.s.w. Seit ca. 15 Jahren gibt es das Berufbild der Neuropsycholgen, das sind spezialisierte Psychologen die die neurologischen Ursachen von Störungen durchleuchten. Die können auch verschiedene Tests durchführen um dann die spezielle Störungen besser zu behandeln. Das hat mir sehr geholfen. Ich habe auch die Intensivtherapie in Aaachen durchlaufen. den link hast du schon bekommen. Weiteres schreibe ich dir an deine E-Mail Adresse gern

Grüsse Chris

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