#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo allerseits! Ich wende mich nun mal an euch und hoffe dass ich von euch ein paar Antworten bekomme die mir neue Kraft und Hoffnung schenken. Hier zum Sachverhalt: Meine Mutter (57j) wurde letzten Donnerstag an der Lunge operiert. Sie hatte einen sehr grossen Lungentumor der schon mit dem Herzen zusammengewachsen war (entschuldigt bitte wenn ich mich laienmässig ausdrücke aber ich bin kein Mediziner). Während der Operation wurde das Herz verletzt und es kam zu starken Blutungen und zu einem Herzstillstand. Meine Mutter wurde darauf hin auch gut 20 min reaniemiert was auch gelungen ist. Nach der Operation wurde der Körper um einige Crad abgekühlt um Hirnschäden zu vermeiden wegen des Suaerstoffmangels. Sie wurde auch von Donnerstag bis Sonntag im künstlichen Koma gehalten. Am Sonntag morgen wollte man sie aufwachen lassen aber sie öffnete nur die Augen und blinzelte sogar wenn man es von ihr verlangte. Ich hatte auch den Eindruck dass sie mich versteht. Da aber in der Operationswunde noch Tücher und dergleichen waren wurde sie Montag frühmorgens nochmal operiert. Seit Montag morgen sind sämtliche Narkosemittel abgestellt. Am Montag nachmittag öffnete sie schon die Augen, war aber nicht direkt ansprechbar. Wir schöpften Hoffnung und dachten es kann nur noch besser werden da ja auch der Tumor vollständig entfernt werden konnte. Am Dienstag habe ich die Nachricht erhalten dass meine Mutter aufgrund des Sauerstoffmangels einen grossen Mediainfarkt auf der rechten Seite erlitten hat. Dies hat man per CT festgestellt. Am Dienstag nachmittag hatte sie auch weiterhin die Augen geöffnet. Am Abend jedoch zeigten sich keine Reaktionen mehr. Ich sprach daraufhin mit dem Neurologen der sie untersuchte mit diversen Schmerzgriffen und sie zeigte überhaupt keine Reaktion. Er meinte dann völlig unsensibel dass wahrscheinlich die andere Hirnhälfte auch betroffen ist und dass es zu 95 % eh nix mehr wird... Daraufhin ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Am nächsten Morgen wollte ich natürlich wieder meine Mutter sehen. Ich läutete an der Intensivstation und kündigte mich an. Man teilte mir mit dass sie gerade gewaschen wird und es noch dauern wird. Ich fragte ganz hastig die Pflegerin ob sie denn wach sei... sie sagt ja... ich fragte sie nochmal: ist sie wirklich wach...antwort: ja, sie hat die Augen offen. Als ich eine halbe Stunde später zu ihr gelassen wurde bekam ich das selbe zu sehen wie am Vorabend....keine Reaktion... Ich sprach daraufhin mit einem Arzt und der erzählte mir dass es Hoffnung gibt.. Sie haben ein eeg gemacht und bei der linken Hirnhälfte sei alles in Ordnung. Es gibt zwar auf der linken Seite Krämpfe aber die hätte man mit Medikamenten unter Kontrolle. Desweiteren erzählte er mir dass er am morgen sich mit meiner Mutter beschäftigt hat. Sie war war wach, tat das was er ihr sagt (augen zu und auf usw.) und er hat den festen Eindruck dass sie ihn voll und ganz verstanden habe... Ich war der glücklichste Mensch der Welt. Ich dachte mir dass sie halt einfach nur müde ist und ihren Schlaf braucht und dass jetzt alles in Ordnung ist. Seitdem hat sie leider die Augen nicht mehr geöffnet. Heute sagte man mir: Man kann Hoffnung haben, aber ich die Chancen seien sehr gering dass ich mich je wieder mit ihr unterhalten kann... Leute, ich weiss nicht mehr was ich denken soll.. Ich habe zu dem ganzen Thema ein paar Fragen an euch: 1. Kann es sein dass meine Mutter aufgrund dessen was sie erfahren hat was mit ihr los ist in eine Art Angst oder Panik Koma gefallen ist? 2: Ist es möglich dass sich ein Schlaganfall verschlechtert? (sie war ja schliesslich schon wach) 3: was denkt ihr zu dem ganzen Fall? Habe ich Chancen dass ich meine Mama jemals wieder in den Arm nehmen kann? Bitte um eure Anworten ich weiss echt nicht mehr weiter. Achja es ist geplant sie in den nächsten Tagen in eine Reha Klinik zu verlegen
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Lieber Robert,

mit Bestürzung habe ich Deinen Beitrag gelesen. Es tut mir leid, was mit Deiner Mama passiert ist.
Zu deiner ersten Frage kann ich leider nciht antworten, ob es Panikkoma gibt oder nicht.

Meine Mamam hatte am Pfingstmontag einen Schlaganfall. Nach dem CT an diesem Tag hat der Arzt uns gesagt, dass es ein "großer" Schlaganfall sei. Das konnten da kaum glauben, weil Mama eingentlich ganz ansprechbar war.
Ihre Reflexe und ihr allgemeiner Zustand verschlechterte sich dann allerdings von Stunde zu Stunde.
Der Arzt sagte uns "das sich der Schlaganfall" jetzt ausbreiten würde. Was auch immer das heißen mochte. Aber bei Mama war es so.
Vielleicht bei Deiner auch?

Wir hatten jedenfalls wenig Hoffnung. Mama war schon sehr durcheinander im Kopf. Sprechen, Schlucken usw nicht möglich. Na ja usw.

heute geht es ihr besser. Am Montag ist das Ganze 6 Wochen her und sie ist in Reha.
Sie lernt schlucken und sprechen.

Lieber Robert, wenn Deine Mama kämpft und Du bei ihr bist. Vielleicht gibt es ja auch für Euch eine Chance wieder halbwegs gesund zu werden.

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.
halt die Ohren steif und sei stark!

Liebe Grüße Astrid
#3
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Gelöscht

Hallo Robert,
 
Prognosen kann dir hier wahrscheinlich niemand stellen, aber ich weiß von mir selber, dass der Mensch mehr ertragen kann, als man für möglich hält.
 
Wie und ob sich deine Mutter erholt, wird die Reha zeigen. Das solltest du positiv sehen. Dann ist deine Mutter jung genug, um wieder ein halbwegs normales Leben zu bekommen.
 
Liebe Grüße Manfred
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Danke für eure Antworten! Ich wollte ja auch keine Prognosen hören sondern eigentlich nur wissen ob Hoffnung besteht dass alles wieder gut wird. Und was mich noch interessieren würde ist die Sache mit dem nicht wach werden. Das kommt doch bei Schlaganfällen schon häufiger vor oder?
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Lieber Robert,

erstmal herzlich Willkommen hier...

Deine Mutter hat eine schwere OP hinter sich mit vielen Komplikationen, es ist erschreckend zu lesen was sie alles durchgemacht hat. Wie Manfred schon schreibt, kann ich bestätigen, dass der menschliche Körper so einiges erträgt. Ich selbst hätte das vor dem Schlaganfall meines Mannes nie gedacht.

Prognosen kann man nie geben, es sind viele Kleinigkeiten die mit Helfen damit ein Mensch wieder ins Leben findet, bei manchen geht es schnell, bei anderen langsamer. Alles ist möglich ...

Was du für deine Mutter tun kannst: Rede ihr gut zu, auch wenn du das Gefühl hast sie versteht dich nicht. Schmiede Pläne mit ihr für die Zukunft mit Dingen die sie erfreuen - sage ihr das ihr das zusammen schaffen werdet und du für sie da bist. Mein Mann hat das immer verstanden, obwohl ich immer dachte er versteht mich nicht. Menschen im Koma oder auch im Wachkoma (da ist deine Mutter reingefallen) - verstehen vieles und je postiver die Angehörigen am Bett sich äusser, desto eher finden sie zurück ins Leben.
Mein Mann - er war nicht im Wachkoma, summt heute ständig das Lied, welches während seiner Komazeit aus dem Lautsprecher der Intensivstation trällerte - er war tief sediert, doch er summt es ...also hat er so einiges mitbekommen.

Schau auch auf die Ärzte, dass sie vor deiner Mutter niemals Prognosen abgeben - das ist ganz wichtig. Manche Ärzte und Pfleger tun das nämlich leider immer noch und das kann richtig fies ausgehen, das macht einem Menschen im Koma nicht viel Mut.

Ich drücke euch die Daumen, dass deine Mutter bald wieder aus ihrem Koma erwacht ...

LG
Denise
#6
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Gelöscht

Hallo Robert!
 
Ich kann mir gut vorstellen, wie verzweifelt und voller Angst Ihr seid. Bei meinem Vater verschlechterte sich der Zustand auch innerhalb von 5 Tagen massiv, obwohl die Ärzte im Gehirn keine optische Verschlechterung auf dem CT ausmachen konnten. Er fiel in ein Koma, das wochenlang anhielt. Daraus erwachte er nur sehr langsam, insgesamt hat es sicherlich ein Jahr gedauert. Uns wurde in der Frühreha gesagt, dass er nie wieder "etwas würde". Ich werde nie vergessen, wie entsetzt und absolut verzweifelt wir waren.
 
Heute spricht mein Vater wieder mit uns, erinnert sich an alles. Hat zwar körperlich erhebliche Einschränkungen davon getragen und auch bestimmte geistige Fähigkeiten eingebüßt, aber er ist noch ER.
 
Deine Mutter hat einen wirklich sehr sehr schweren Eingriff hinter sich. Ich stelle mir das so vor: der Körper hat an allen Stellen zu kämpfen. Erst gegen die Angst, dann der schwere Eingriff mit Reanimation, dann womöglich neue Baustelle im Gehirn. Natürlich kann es bei Herzstillstand zu Gerinnungsprozessen kommen, in Zuge dessen zu Verschlüssen, die möglicherweise auch das Gehirn betreffen. Bei meinem Vater ist auch die rechte Hirnhälfte betroffen.
 
Lieber Robert, ich habe schon viele Betroffene kennengelernt, habe viele Schicksale in monatelangen Rehas kennengelernt. Ärztliche Prognosen sind gemäß meinen Erfahrungen noch nie so genau hingekommen. Deshalb versuche, auf Dein Gefühl zu hören. Wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Mutter ihre Lage spürt, dann kannst Du Dich darauf verlassen. Der Körper hat jetzt erst einmal auf Sparschaltung geschaltet. Überlege mal, was jetzt im Inneren für Leistungen erbracht werden müssen. Unsere Kraftreserven sind ja begrenzt, da muss der Organismus vielleicht soetwas wie Prioritäten setzen. Mein Vater war ja auch wochenlang völlig bewußtlos, konnte erst gar nichts sehen, scheinbar nur hören. Erst nach 3 Monaten hat er wieder ein Wort gesprochen. Danach rätselten wir, ob er uns versteht, ob er jemals wieder Sätze sprechen würde. Einige Ärzte sagten, dass er ein Leben lang unter Betreuung gestellt werden müsse. Mittlerweile konnte das alles wieder aufgehoben werden.
 
Wir alle wissen nicht, was uns in nächster Zeit erwartet. Es kann gut sein, dass es auch bei Euch noch weitere Komplikationen wie Fieber oder Infektion gibt. So war es zumindest bei uns. Wenn ich daran denke, was mein Vater alles durchgestanden hat in den letzten 1,5 Jahren inkl. 8 Operationen und zahlreichen ambulanten Eingriffen - der Mensch hält wirklich mehr aus als man vermutet. Aber: man muss sehr viel Geduld haben.
 
Ich wünsche Deiner Mutter und Euch, dass Ihr "die Kurve kriegt". Das wichtigste ist, dass Du Deiner Mutter oft sagst, dass Ihr auf sie aufpaßt und alles dafür tut, dass es ihr bald wieder besser geht. Die vertrauten Stimmen werden ihr sehr sehr gut tun. Wenn Eure Mama in die Reha kommt: seht zu, dass Ihr besonders in den ersten Tagen bei ihr seid.
 
Was ich früher auch komisch fand: es werden sogar Komapatienten in die Reha geschickt. In die Frühreha. Erkundigt Euch, wohin denn Eure Mama hinkommen soll und frage im Zweifel hier im Forum nach.
Gebt auf jeden Fall gut Acht auf Mama, denn ich habe die Erfahrungen gemacht, dass man einen Bewußtseins-eingeschränkten Angehörigen auf jeden Fall wie ein Augapfel behüten und beschützen muss. Im Klinikalltag oder Rehabetrieb ist man auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, und leider herrscht dort überall massiver Personalmangel.
 
Ich drücke Euch fest die Daumen! Beste Grüße von Kate
#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Robert!
Tut mir leid, was mit Deiner Mutter passiert ist, aber eines ist sicher!  Du kannst Deine Ma auf alle Fälle wieder in die Arme nehmen und ich bin überzeugt, dass ihr das auch gut tut.
Zu den Prognosen der Ärzte ist zu sagen, dass diese meist das Schlechteteste annehmen, damit man nicht enttäuscht ist, wenn dann tatsächlich keine Fortschritte eintreten.
Wenn Deine Mutter eine Kämpferin ist, dann wird das schon so werden, dass sie damit leben kann.
Ich wünsche EUch für die Zukunft viel, viel Kraft und Geduld, das könnt ihr brauchen!
Trude
#8
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Hallo allerseits! Es gibt erfreuliches zu berichten! Ich habe heute morgen wieder meine Mama besucht. Man teilte mir mit dass es ein wenig dauern wird bis ich zu ihr kann weil sie gerade den Luftröhrenschnitt machen. Mir wurde auch gesagt dass sie eine kleine Narkose bekommen hat. Da dachte ich mir dass ich da ans aufwachen gar nicht denken brauche auf Grund der Narkose. Ich wurde dann nach 2 Stunden Wartezeit zu ihr gelassen. Es war alles unverändert nur dass eben der Beatmingsschlauch nicht mehr in den Mund sondern in den Hals ging. Ich versuchte mit ihr zu sprechen, machte ihr Mut und erzählte ihr von Dingen die sie gerne macht. Ich sagte dann auch noch in meiner Verzweiflung dass ich weiss dass sie mich hören kann und sie soll mir doch das bitte bitte zeigen.... Auf einmal fing sie an zu schlucken und öffnete gaaaanz langsam die Augen und sah mich an mit einem Blick der nur mach dir keine Sorgen bedeuten konnte... Ich hatte auch den Anschein dass sie jedes Wort verstanden hat nur konnte sie sich halt nicht ausdrücken. Als ich sie am Abend nochmal besuchte hatte sie immer noch die Augen offen und blinzelte auch ab und zu. Als sie meine Stimme hörte kam es mir vor als wäre sie richtig erleichtert. Sie hat aber immer noch einen starren Blick aber ich denke das ist nur eine Frage der Zeit. Sie hat mich heute zum glücklichsten Menschen auf der Welt gemacht
#9
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Lieber Robert,

schön 🙂 Das ist doch mal ein Zeichen. Ich glaube auch das Menschen im Koma oder auch in der Aufwachphase vieles hören und verstehen. Später können sie sich daran aber nicht mehr erinnern.
Dafür bekommen sie während dieser Zeit extra ein Medikament, da leider nicht alle Erinnerungen an die Komazeit schön sind.

Es tut deiner Mutter ja sichtlich gut das sie weiss das du da bist. Immer mit ihr reden, das ist die halbe Miete - von den Dingen die du für sie tun kannst.

Bei meinem Mann  hat es auch sehr lange gedauert bis er dann endlich mal bewusst etwas mitbekommen hat. Der Verlauf bei deiner Mutter ist also völlig normal. Der Luftröhrenschnitt wird ihr gut tun. Sprechen kann sie mit diesem Ding allerdings erst wenn später ein Sprachaufsatz drauf kommt. Sie wird dann erstmal Probleme haben zu schlucken usw. Das wird ihr aber wieder beigebracht ... also dann nicht erschrecken.

Ich drücke euch weiter die Daumen und wünsche gute Besserung ...

LG
Denise




#10
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Gelöscht

Hallo allerseits. Wollte euch nun mal über den aktuellen Stand der Dinge informieren. Meine Mutter ist mittlerweile seit 1 Woche in Frühreha (Kipfenberg). DIe ersten beiden Tage hat sie nur geschlafen aber ich denke dass das auch an den Beruhigungsmitteln gelegen hat. Mittlerweile schläft sie zwar immer noch sehr viel, aber das wird wohl einfach daran liegen dass sie geschafft von den ganzen übungen ist. Sie bewegt die rechte Körperseite schon so stark dass man meinen könnte sie will sich schlagen. Und seit 2 Tagen atmet sie fast den ganzen Tag ohne Hilfe. Doch links geht leider bis jetzt noch gar nix. Was mir allerdings noch Sorgen bereitet ist dass sie immer noch nicht ansprechbar ist. Sie hat zwar sehr oft die Augen geöffnet aber es ist dann immer nur ein starrer Blick. Bitte Leute sagt mir dass das für die Zeit normal ist. Einmal habe ich gesehen wie sich ihre Pupillen bewegten und ein andermal sagte mir ein Pfleger dass sie ganz kurz reagiert hat mit den Augen. Wenn man sie im Gesciht anfasst und es ihr nicht passt dann lässt sie das einem aber schon spüren. Bitte um eure Antworten. Gruss Robert
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