#1
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Unbekannt

Gelöscht

Nach TI-Attacke kein entspanntes Leben mehr

Hallo,

 

ich bin Anfang 30 und völlig unerwartet aus dem nichts bekam ich vor einiger Zeit eine TIA. 

 

Ich konnte nicht mehr sprechen. In Gedanken wusste ich was ich ausdrücken möchte, aber ich konnte es nicht mehr in Sprache umwandeln. Habe nicht mehr als zwei Wörter zusammenhängend rausgebracht. Das ging einige Minuten lang. Erst nach wenigen Stunden konnte ich wieder weitestgehend ohne Anstrengung reden. Völlig normal war es erst nach ca. 3 Tagen.

 

Alle typischen Untersuchungen waren ohne Befund.

 

Ich bin schon immer Nichtraucher, esse gesund (weitestgehend), trinke selten Alkohol, habe einen guten Lebensstil, Normalgewicht, bin oft an der frischen Luft etc. Wieso zur Hölle trifft es mich also?

 

Seitdem lebe ich permanent in der Angst, es könnte irgendwann ein richtiger Schlaganfall folgen.

 

Wie hoch ist dafür die Wahrscheinlichkeit?

 

Grüße 

 

 

#2

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Abend Simone

 

Nun, erstmal kannst du wohl zufrieden sein, dass du „nur“ eine TIA hattest; verständlich wenn du das momentan nicht so siehst. Die TIA ist ein kleiner Schlaganfall, eine Streifung, deren Symptome sich üblicherweise innerhalb eines Tages zurückbilden. Sehe es als Chance an, nun kannst du dich mit hilfe deines Arztes wappnen.

 

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit ….“

Statistisch gesehen hatten ein Drittel der Schlagabfallpatienten früher einmal eine TIA. Aber nur um die zehn Prozent der TIA-Patienten werden einen Schlaganfall erleiden. Die Zahlen variieren überall ein bisschen.

 

Wieso zur Hölle trifft es mich?

Weil du Pech hattest. Vergiss solche Überlegungen, sie bringen nichts. Lass dich vom Arzt behandeln und höre auf seine Empfehlungen. So kannst du dich optimal gegen einen Schlaganfall schützen. Wenn du aber Pech hast, dann ist es einfach so. Die Chance, dass du ohne Schlaganfall durchs Leben gehst ist also sehr gross.

 

Seitdem lebe ich permanent in der Angst ...“

Damit musst du wohl lernen umzugehen, das ist normal. Wenn du selber damit nicht klar kommst (z.B. mit Hilfe eines Forums), wird dir dein Arzt bestimmt weiterhelfen.

 

Gruss aus Basel

Christoph

#3

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Simone,

ich glaube du solltest mal mit den Ärzten(Neurologe) reden, ob nicht weitere Untersuchungen sinnvoll sind, wenn bei den typischen Untersuchungen nichts gefunden wird. Bei mir hat man auch erst was gefunden, als sie ein Schluckecho gemacht haben. Bei jungen Menschen unterscheiden sich die Ursachen für den Schlaganfall deutlich zu älteren, bei jungen sind eher seltene Ursachen maßgeblich.

http://www.foerderung-neurologie-recklinghausen.de/2012/ritter_juvenile_insulte_2012.pdf

http://www.schlaganfall-hilfe.de/documents/10156/890717/junger_mensch_und_schlaganfall.pdf/f7096880-1f98-463d-84d4-1aa4126992da

Was nimmst du denn für Gerinnungshemmer?

Gruß

Jürgen

http://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf

#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo liebe Simone!

Ich bin eine Leidensgenossin und hatte 06/2015 mit 38 Jahren einen Schlaganfall! 

All Deine Fragen, Ängste und Sorgen kenne ich nur zu gut!

Auch bei mir wurde keine Ursache gefunden, auch ich lebe gesund (bis auf Schichtwechsel und Stress im Beruf).

Wenn Du Dich gerne mit mir austauschen möchtest, kannst Du mir eine PN schicken 😃

Meine Ängste habe ich mit Hilfe eines Psychologen überwunden.

 

Liebe Grüße, Janet

 

 

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Simone,

jetzt gebe ich doch meinen Senf dazu:
Meinen Standardspruch "Angst ist der schlechteste Lebensbegleiter, den es gibt!" sehe ich uneingeschränkt auch weiterhin gültig.
Wenn ich mich als integralen Bestandteilteil dieser Natur erkenne und auch meine Endlichkeit wahrnehme, kann ich mich eingebettet und beschützt in diesem Kosmos erleben.

Jedes Pflänzchen oder kleinste Insekt liebevoll schätzen und auch schützen, den Gesang eines Vogels als wundervolles Konzert wahrnehmen, das tief meine Seele berührt, so erlebe ich diese Welt.

Angst hat hier gar keinen Platz in diesem Genießen des Augenblicks.
Vor meinem massiven Schlaganfall 2009 hatte ich 3 leichtere, meine Frau behauptet es war vor vielen Jahren bereits ein allererster; ich wäre im Wald plötzlich über Wurzeln gestolpert…

Noch jünger schloss ich die Angst aus meinem Leben aus u. a. durch Kampfsport, Langstreckenschwimmen bis 4 Stunden, Apnoe-Streckentauchen bis 120 Meter und z. B. mehrere Kilometer mit geschlossenen Augen in fremden Gelände gehen. Gerade bei letzterem bist du wunderbar in diese Natur eingebettet und fasst volles Vertrauen in unsere Welt.

Dies alles half mir, nach meinem SA 2009 mich angstfrei wieder zurück ins Leben zu finden.
Eines fiel mir jedoch auf: Noch viele Wochen nach meinem SA verspürte ich "Angst" bei Dunkelheit; geradezu grotesk bei meinen Tätigkeiten vor dem SA, aber vielleicht auch ein Hinweis für andere Betroffene.

Ich hatte aber auch Hilfe durch eine "Geistheilerin" in unserer geliebten Katze Hexe.
Diese spürte ganz genau wie es mir aktuell ging und schnurrte mich gesund.
Wie wäre es denn mit einer Gesundschnurrerin?

Ich komme jetzt mal zum Ende und wünsch dir,
dass du das Richtige für dich findest zur inneren Ruhe zu kommen und
wieder Vertrauen in diese Welt gewinnen kannst.

Sepp

#6
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Unbekannt

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#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo, ein freundliches Miteinander!

Hallo Sepp!

Schönen Dank für die interessanten Zeilen.

Ja, einen wohltuenden Platz zum Genießen des Augenblicks ist enorm wertvoll ! Aus diesem Grund habe ich mir vor Jahren ein sogenanntes Insekten-Hotel an einem windgeschütztem, aber sonnigem Ort im Garten ohne große Erwartungen neben einige Blumenkübel plaziert. Nach wenigen Tagen hatten sich bereits die ersten Hotel-Gäste (Bienen, Insekten und andere kleine Käferlein eingefunden. Es ist ein wunderbares Schauspiel, wohltuend entspannend, zugleich enorm entschleunigend zu beobachten, wie die kleinen Lebewesen (Insekten, Bienen, Hummeln und und und) dort angeflogen kommen und um ihren Platz in der "Wohnanlage" streiten. Das Gesumm und Bebrumm, zumindest an strahlenden Sonnentagen, lässt in mir ein Gefühl der Zufriedenheit, des Glücks tief in der Seele aufkommen. Hier ein Youtube Filmchen einer ähnlichen "Wohnanlage". Gruß hotte

https://www.youtube.com/watch?v=kVH5CxZonV8


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hotte« (03.04.2017, 01:26)
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Hotte,

das finde ich großartig mit deinem Insekten-Hotel!
Und das es sofort angenommen wurde beweist doch, dass ein Bedarf vorhanden ist.

Und die Gedanken werden in eine Richtung gelenkt, die uns/allen Menschen einfach gut tut.

Sorry Simone für das off topic; ich habe ja damit angefangen.

Aber ich bin überzeugt, dass der intensive Kontakt mit der Natur Angst in den Hintergrund treten lässt.
Wenn ich -und es begann bereits vor einigen Tagen- dem wunderschönen Gesang einer Amsel lausche, erkenne ich wie blöd ich noch vor 15 Jahren war, mind. 90 Euro für ein Konzert in München zu bezahlen und war gar nicht zufrieden ...

Sepp

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