#1
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Hallo Zusammen, 

 

kurz zu meinem Vater, welche betroffen ist.

Mein Vater ist 58 Jahre alt, und man hatte vor 2 Jahren COPD bei ihm festgestellt. Ist nun auch 3 Jahre Rauchfrei und hat eine Reha dzbgl. erfolgreich hinter sich. Er benötigte noch kein Sauerstoff gerät, aber viele Sprays etc.

Seit letzte Woche Samstag liegt er nun auf der Intensivstation mit einem Hirnaneurysma was behandelt worden ist (bzw. hat im KH von selber aufgehört zu bluten, und es wurde ein Clipping gemacht) und ein weiteres was auffällig ist, aber noch nicht akut und deshalb erstmal nicht behandelt wird.

Seit nun 8 Tagen befindet er sich zwischen Sedierung und Aufwachphase, hat die Augen auf, guckt einen an, und kann auf sehr einfachen Fragen JA/Nein sporadisch nicken. Aber vllt. sind das auch nur Reflexe ?!

Nun ja, zwischen diesen Phasen bekommt er alle 5 Minuten richtige Krampfanfälle usw. Er ist momentan am Bett mit den Händen befestigt, und wird mit dem Beatmungsschlauch beatmet. 

Es ist immer so schwer dieses Krampfen mit anzusehen, und so hilflos darzustellen. Auch reden und streicheln beruhigen Ihn nicht. Seit 5 Tagen bekommt er Clondin, was auch nicht wirklich mehr hilft. 

Ist das wirklich so "normal" das man solche Aufwachphasen hat? Den Beatmungsschlauch hatte man erst entfernt, aber dadurch das er so immer so verausgabt und nicht ansprechbar/beruhigbar ist, musste der wieder rein.

Zudem hat er auch noch eine Lungenentzündung bekommen, wogegen er nun Antibiotika bekommt.

Das ist im Moment ziemlich schwer, täglich in der Intensivstation zu sein und erhoffe mir etwas Hoffnung durch euch 🙂

 

#2

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Tag usxliberty

So im Detail kann ich Dir nicht weiterhelfen. Jedoch ist klar, dass Angehörige immer ein riesiges Problem haben, mit der Situation klar zu kommen. Sie sehen einen schwer kranken Menschen, der soeben noch selbstbestimmt und vital daher gekommen ist. Die Hilflosigkeit betrifft alle die einen geliebten und vertrauten Menschen so sehen, denn sie können medizinisch nichts tun – absolut nichts. Das ist nun einmal so. Ich nehme an, Dein Vater ist auf einer Stroke Unit. Und einen sichereren Ort gibt es für ihn momentan nicht.

Aus der Sicht des Patienten sieht es übrigens „danach“ oft sehr viel anders aus, als es die Angehörigen erleben. Daher glaube ich, dass es sehr, sehr wichtig ist das zu tun, was Du bereits machst: Deinen Vater zu besuchen, mit ihm zu sprechen, etwas vorzulesen, vielleicht die Stirn abwischen oder die Hand zu streicheln, etwas vorzusingen – egal, irgendetwas, damit er spürt, es ist jemand/etwas vertrautes da. Es könnte für ihn wichtig sein, auch wenn Du noch keine wirkliche Reaktion bei ihm erkennst. Dein Vater wird in einer völlig unbekannten Welt aufwachen und da ist wohl alles wichtig, das ihm vertraut ist, von der ersten Sekunde an.

Viel mehr geht zum jetzigen Zeitpunkt vermutlich nicht. Frage aber seine Pflegenden und Ärzte, die helfen Dir bestimmt weiter. Du wirst sehr viel Geduld und Kraft brauchen. Darum schaue auch zu Dir, damit Du Dich selber nicht überforderst.

Grüsse aus Basel

Christoph

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